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Marco P fragte in SozialwissenschaftPsychologie · vor 1 Jahrzehnt

Weshalb haben viele Angst vor Neuem oder Unbekanntem?

Es ist ja häufig immer das gleiche, es kommt etwas Neues und viele reagieren mit einer Abwehrhaltung oder stempeln das neue sogar als schlecht bzw. böse ab.

Dies ist mir auch wieder heute aufgefallen, als ich einen Artikel in der Zeitung las, welcher über die Skepsis von den Anfängen der Kinos in den 30er und 40er Jahren berichtete. Das war zu der Zeit, als das Kino noch etwas Neues war. Bei den Diskussionen, die die da hatten, kann man eine klare Verbindung zu den heute so stark kritisierten PC-Games erkennen. So gab es da einige renommierte Ärzte die behaupteten, das Kinobesuche blind machen, oder andere die behaupteten, dass es einen Wert Zerfall der Kultur gibt und auch dass die Filme andere Menschen dazu verführen Gewaltakte wie Raubüberfall oder gar Morde zu begehen.

Jetzt 70 Jahre später ist das kein Thema mehr, da das Kino nichts mehr Neues ist. Wenn jetzt jemand die These aufstellen würde, dass ein Kinobesuch zu Mord führen kann, würde man dieser Person wahrscheinlich kein Glauben schenken, oder auch die Diagnose Blindheit durch Kinobesuch klingt sehr unrealistisch.

Aber dafür gibt es nun eine neu Diskussion über die sogenannten "Killerspiele", welche sich im Inhalt und Bedeutung nur schwach von der oben genannten Diskussion unterscheidet.

Oder auch ein anderes Beispiel mit den Geldautomaten. Als die eingeführt wurden, nahmen die meisten dich lieber den weiten Weg zum Bankschalter in Kauf, oder wenn man dann doch am Geldautomat Geld abhob, zählte man das erhaltene Geld zweimal nach.

Jetzt wo der Geldautomat nichts neues mehr ist, gehen die meisten lieber am Geldautomat Geld abheben. Man sieht auch praktisch niemanden mehr am Automat sein Geld nachzählen.

Nun was glaubt ihr, warum fast alle Menschen immer so eine Skepsis bei neuen Dingen haben und vieles von den neuen Dingen als Schlecht bzw. böse abstempeln, aber bei altbekannten einfach blind vertrauen, ohne was zu hinterfragen?

5 Antworten

Bewertung
  • vor 1 Jahrzehnt
    Beste Antwort

    Das eine ist, dass wir Menschen zum Konservativismus neigen, also auf altbewährtes schwören. Es ist aber auch die Bequemlichkeit, sich nicht neuen Technologien stellen zu müssen oder mit anfänglichen Problemen und Umgewöhnungen kämpfen zu müssen. Viel leichter ist es, wenn man der jüngeren Generation entspringt und von Beginn an mit den neuzeitlichen Errungenschaften aufwächst. Wir sind eben Gewohnheitstiere.

    In den letzten Jahrzehnten hat der medizinische und psychologische Bereich große Sprünge gemacht. Viele Meinungen und Theorien von früheren "Fachleuten" waren eher Vermutungen oder moralisch motivierte Äußerungen. Es steckt in vielem auch ein Körnchen Wahrheit, nicht umsonst gibt es immer verträglichere Monitore und Bildschirme. Mit den Gefahren des Kinobesuchs war es wohl unbegründet, doch wenn die Auswirkungen nicht bekannt sind, wird von manchen erst einmal das Schlimmste vermutet - ist auch nichts anderes, als der Skrupel gegen Neues.

    Wir sind immer noch zu einem Teil instinktgesteuert. Als der Mensch noch innerhalb und nicht oberhalb der Nahrungskette stand, da brauchte er diese Aufmerksamkeit und Vorsicht gegenüber dem Fremden. Bis heute ist davon noch etwas übrig geblieben. Es gibt auch immernoch die Gefahr durch Mitmenschen, in anderen Regionen der Welt auch noch deutlich akuter als bei uns.

    Seit der Mensch auch noch sesshaft ist, gilt es auch noch Haus und Hof zu verteidigen. So entsteht auch eine Fremdenfeindlichkeit, weil überall Feinde gesehen werden, die an unsere Pfründe möchten. Dieses Mißtrauen gibt es übrigens nicht nur gegenüber Ausländern sondern auch Menschen aus anderen Regionen oder gar dem Nachbardorf. Nicht selten auch gerade gegenüber den Nachbarn. Wenn dann noch ein direkter Nachbar eine andere Hautfarbe als die eigene hat, dann kommt bei manchem der Urinstinkt zum Vorschein - ganz abstellen kann man es leider nicht.

  • brina
    Lv 5
    vor 1 Jahrzehnt

    ich denke, dass ist uns in die wiege gelegt.

    die natürliche angst vor fremden und unbekanntem kann lebensrettend sein :-)

    ausserdem sind menschen gewohnheitstiere, wenn etwas gut funktioniert, warum dann ändern?

  • Anonym
    vor 1 Jahrzehnt

    Der Mensch hat vorallem Angst was anders bzw. neu ist.

    Ist eben so, denk doch mal zurück,

    als man das erste mal einen Menschen sah mit einer Behinderung,

    z.b. nur mit einem arm geboren worden,

    hat man ihn umgebracht und wieso weil es anders war,

    Vorurteile und sie kannten ihn nicht mal.

    Wir Menschen sind nun mal so und niemand kann diese Natur ändern.

    Wie sollen wir die Angst vor neuem bekämpfen wenn wir doch schon vor uns selber angst haben ?

    Quelle(n): Erfahrung
  • Anonym
    vor 1 Jahrzehnt

    Das steckt uns noch im Rückenmark. Für unsere Vorfahren war alles Unbekannte eine potenzielle, unter Umständen lebensbedrohende, Gefahr. Und der moderne Mensch unterscheidet sich genetisch kaum vom Steinzeitmenschen.

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  • Anonym
    vor 1 Jahrzehnt

    Meine Mutter hat das aber das ist nicht mehr normal bei ihr. ( sie hat ein geistliches Problem.)

    Also im Normalfall ist das eig völlig ok, wenn man nicht von Typ her offen ist. Aber sonst, wenn man es wirklich übertreibt, dann sollte man sich echt gedanken machen

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