Yahoo Clever wird am 4. Mai 2021 (Eastern Time, Zeitzone US-Ostküste) eingestellt. Ab dem 20. April 2021 (Eastern Time) ist die Website von Yahoo Clever nur noch im reinen Lesemodus verfügbar. Andere Yahoo Produkte oder Dienste oder Ihr Yahoo Account sind von diesen Änderungen nicht betroffen. Auf dieser Hilfeseite finden Sie weitere Informationen zur Einstellung von Yahoo Clever und dazu, wie Sie Ihre Daten herunterladen.
einige fragen zum islandpferd?
sis:
hi, also natürlich weiß ich die antworten so ungefähr auf die folgenden fragen schon, sonst hätte ich ja keine islandpferde. aber ich frage mich jetzt einfach mal ganz naiv durch und freu mich auf antworten/erfahrungen/meinungen:
1.ist das reiten von tölt grundsätzlich schädlich für das pferd? (natürlich, wenn ich mich drauf hock, die beine weg streck, die zügel annehme, treibe und das pferd im hohlkreuz läuft, ist das sich er schädlich...)
2. wie seht ihr das mit dem rennpass? der rücken soll sich dadurch ja "versteifen" und das pferd auch iwann nicht mehr in der lage sein, gut unterzutreten/sich zu versammeln etc
3. inwieweit ist der schweinepass schädlich?
4. müssen gangpferde allgemein beschlagen sein?
meine sind nicht beschlagen, habe auch ein "problempferde", einen hoffnungslosen schweinepasser, den ich allerding auch nicht beschlagen lassen will (auch nicht hufglocken oder andere gewichte). ich bin der meinung, dass, wenn das pferd sich wirklich in seinem gleichgewicht etc befindet, auch ohne solche hilfen in die gänge etc "hineinfindet" (man kann ja auch pferde ohne jegliche hilfen versammeln, indem es sich einfach gut in der balance befindet/in seinem gleichgewicht ist etc etc etc).
wie seht ihr das mir dem beschlagen?
ich hoff mal, meine fragen sind einigermaßen verständlich und klingen nicht zu bescheuert.
freu mich auf antworten.
lg
Anni:
vielen dank, von dir bekommt man immer gute/ausfühliche antworten!
echt super!
zu letzen frage:
es ist ja nichz so, dass sie nur noch schweinpass läuft. mittlerweise trabt sie super, galoppiert auch schon recht schön, und tritt (zB beim anhalten) schon recht gut unter. ich fange jetzt grade mit dem tölt an, und sie findet auch ziemlich schnell rein, nur hat sie halt auch extrem viel pass, und den kann ich nicht reiten (bodenverhältnisse, haben hier keine ovalbahn etc mehr) und will ich auch nicht (habs zu lange nicht mehr gemacht, da hätt ich zu viel angst, dass ichs falsch mach).
was hälst du von hufglocken, auch wenn sie nicht beschlagen ist? ich war vor ewigkeiten mal auf einem gestüt, da haben die das auch so gemacht.
was für welche und wieviel gewicht ist da sinnvoll für den anfang?
ohne dass ich angst haben muss, dass sie da ne sehnenscheideentzündung oder so bekommt?
natürlich hole ich mir da auch noch hilfe, aber du scheinst dich ja auszukennen, wär froh über deine meinu
2 Antworten
- ?Lv 6vor 1 JahrzehntBeste Antwort
1. Nein.
Gut gerittener Tölt ist sicherlich nicht schädlich. Dazu zählt für mich auch ein taktreiner Tölt. Angemessene Bodenverhältnisse. Kein Trachtensattel oder weit zurück gesattelter Sattel der auf die Lendengegend drückt.
2. Nein Rennpass ist nicht schädlich. Der Rücken soll sich wieder lösen. Viele Schweinepasser lößt man durch Rennpass im Rücken damit ein taktklarer Tölt überhaupt möglich wird. Das mit dem untertreten und versammeln bedingt dressurmäßiges Reiten. Jedes Pferd was nur gradeaus geritten wird kann es irgend wann nicht mehr, egal welche Rasse. Rennpass kann immer nur eine kurze Stecke geritten werden. Max ein paar Sekunden.
3. Schweinepass ist absolut schädlich fürs Pferd. Auf dauer sind Rücken und Beine kaputt.
4. Oh je, da ist dein Pferd ja auf dem besten Weg aus dieser Schiene nicht mehr rauszukommen. Es ist für einen Schweinepasser allemal besser kurzfristig mit Gwichten zu laufen, als Schäden davon zu tragen. Angepasste Bodenverhältnisse gehören dazu und das ist nun mal fester harter boden. Auf Island gibt es fast nur harten Lavaboden und dann ist der auch noch meist gefroren. Im tiefen Boden bringt man den besten Tölter zu watscheln.
Nicht jeder Tölter kann Barfuß gehen. Das hat nicht nur mit Hufabrieb zu tun. Jede gescheite Ovalbahn ist wie Schmiergelpapier. Nicht jedes Pferd wird auf einer Ovalbahn geritten. Aber jeder Aktionstölter der hart mit den Vorderbeinen aufschlägt und am besten noch im starken Tempo (ab 55 kmh) bei optimalen Bodenverhältnissen aufschlägt tun dann aber die Füße weh. Im tiefen weichem Boden wird jeder gute Tölter zum Schweinepasser. Ein Schweinepasser wird immer weiter watscheln wenn er nicht beschlagen ist. Da kannst du dich noch so abrackern. Du brauchst optimale Bodenverhältnisse (also hart) und sagst dem Pferd er soll das auffußen der Vorhand hinauszögern, also muß er mehr Vorhandaktion bekommen. Tut das Pferd das was du von ihm willst zieht es jedes mal die Konsequenz daraus das es weh tut oder zumindest unangenehm ist. Hufbeschlag ist da wichtig.
Es gibt durchaus Tölter die ohne Probleme Barfuß laufen können. Die meisten Isländer sind jedoch beschlagen und das nicht grundlos.
Schweinepass liegt am wenigsten am Gleichgewicht. Gleichgewichtsprobleme sind die logische Konsequenz die aus dem Schweinepass resultieren.
..........................................
Hufglocken sind doch schon mal ein Anfang. Von Ballenboots rate ich dir ab. Halten ohne Eisen eh nicht und Leder saugt sich gerne mit Wasser voll und bei Regen hast du keine Kontrolle über das Gewicht.
Gewichtsglocken sind auf Turnieren bis 120g erlaubt. Normale Sprungglocken haben in der Größe ungefähr ein Gewicht von 70- 80g, je nachdem ob gr S oder M. Reicht für eine Schweinepasserkorrektur nicht aus. Ich würde zunächst mit 200g anfangen. Lieber kurzfristig deutlich Gewicht als dauerhafte Schäden durch ständigen nicht zu unterbrechenden Schweinepass über Jahre. Das Pferd trägt sie ja nicht dauerhaft. Ist nach 2 Wochen keine oder kaum veränderung eingetreten würde ich wechseln. Entweder Scheibenglocken, die einen akustischen Reiz dazu geben. Ob 200g oder weniger Gewicht hängt dann vom verhalten des Pferdes auf das Gewicht ab. Manchen Pferden hilft die Akustik, muß aber nicht. Kurze Strecken auf Asphalt sind natürlich auch hilfreich. Andere zeigen kaum eine Reaktion auf Gewichte und stecken es so weg. Da würde ich auf 120-150g runter gehen und zusätzlich Gewichtsringe nehmen. Das sind Gartenschläuche mit Lederriemen die locker um die Fessel geschnallt werden und etwa 50g wiegen. Schlackern halt an der Fessel und geben bei jedem Schritt noch mal einen deutlicheren Impuls zum höheren abfußen. Häufig sinnvoll bei Pferden die in ihren Reaktionen verlangsamt sind, bei Pferden die sehr schnell auf leiseste Signale Reagiert aber oft zu viel.
In den Gewichtsklassen macht es keine Schäden, vorrausesetzt es bestehen keine Vorschäden. 250g über einen ganz kurzen Zeitraum finde ich ebenfalls nicht schädlich. Da gibt es ganz andere Sachen. Einen Viergänger einzubrechen. Vorne Eisen abnehmen, hinten 5kg pro Eisen, 300g Glocken und zusätzlich Gewichtsringe finde ich dagegen sehr verwerflich. Einer meiner Isländer wurde so eingebrochen, ist heute 20 Jahre und topfit auf den Beinen. Er hat mir in den 15 Jahren die er bei mir ist deutlich gezeigt das er keinerlei Glocken an den Beinen haben kann. Teilweise lief er sogar nur auf Traberstahl. Läuft mittlerweile aber auf 8er Eisen, wie jedes normal beschlagene Reitpferd auch.
Quelle(n): Für eine Korrektur finde ich das Video 10 Wege zum besseren Tölt von Walter Feldmann hilfreich. Über einige Sachen muß man jedoch hinwegsehen und für sich selbst entscheiden was man machen kann und möchte. Jedoch zeigt er alles auf was man tun kann und es ist schon etwas älter. Über die Werbung seines eigenen Sattels und den Sitz des Reiters (was zT auch an seinen Bandscheibenvorfällen liegt) schaut man drüber weg. Viele Sachen sind aber richtig gut, wie Schenkelweichen im Tölt vom Wegrand zum Wegrand, Tempounterschiede, ........ Es gehört auch eine menge Mut dazu sich auf einem Video bewußt falsch hinzusetzen und den Unterschied zu korrekten Einwirkungen zu zeigen. - Anonymvor 1 Jahrzehnt
Bevor man auf einem Gangpferd alle Gänge ausreitet sollte man wirklich sehr, sehr gut reiten können und vor allem auch einen Spezialisten dazuziehen.
Ansonsten besteht das Risiko einer Gangverschiebung, dh. das Pferd läuft die Gänge nicht mehr sauber und schafft es auch nicht mehr sauber zu laufen. Dabei kann sich auch der Rücken verkrampfen und schwere Schäden anrichten. Deswegen einen guten Reitlehrer mit Gangpferdausbildungsnachweis dazuziehen. Denn die Gangverschiebung herauszubekommen ist schwer, langwierig und teuer.
Grundsätzlich beschlagen muss ein Pferd definitv nicht sein. Das zeigen viele Studien.
Wer sein Pferd intensiv nutzt, viel auf harten Böden reitet oder ein Pferd hat bei dem die Hufe nicht mehr so schnell nachwachsen (alte Tiere).
Ein Kompromiss sind Hufschuhe oder Kunststoff"eisen", denn die sind in der Gruppenhaltung auch zu realisieren. Bei echten Eisen an der Hinterhand ist das Verletzungsrisiko für die anderen Pferde zu groÃ.
Quelle(n): eigene Erfahrungen, einjährige Arbeit 40h/ Woche auf einem mehrfach ausgezeichneten Pferdepensionsbetrieb (artgerechte Haltung und vorbildlicher Stallbau)