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Welche Einsicht ist denn hier gemeint (s.D.) ?
Nachdenkenswertes: Eine Glücksformel (?)
Wer die Einsicht besitzt, ist auch maßvoll;
wer maßvoll ist, auch gleichmütig;
wer gleichmütig ist, lässt sich nicht aus der Ruhe bringen;
wer sich nicht aus der Ruhe bringen lässt, ist ohne Kummer;
wer ohne Kummer ist, ist glücklich: also ist der Einsichtige glücklich,
und die Einsicht reicht aus für ein glückliches Leben!
Lucius Annaeus Seneca, römischer Philosoph, etwa 4 v. Chr. bis 65 n. Chr.
*erhardgr. Und was meinst du zum vorliegenden übersetzten Auszug ?
21 Antworten
- HcstauqLv 7vor 1 JahrzehntBeste Antwort
Die schönen Worte lassen mich nicht vergessen,
wie übel Seneca endete
und wie sehr sein kaiserlicher Schüler missraten ist,
der großes Unglück über Rom brachte.
Das bringt mich zu der EINSICHT,
dass wenn das MASS VOLL ist,
GLEICH MUT aufgebracht werden muss,
UNRUHEN zu beginnen,
um das GLÜCK zu verteidigen.
- Helma.Lv 6vor 1 Jahrzehnt
Diese Antwort wird jetzt völlig aus dem Rahmen fallen - aus deinem und aus meinem.
Ich möchte dich damit aber nicht vor den Kopf stoßen, es grummelt nur ziemlich in mir beim Lesen dieser Glücksformel.
Und zwar sehe ich das einmal völlig profan - auf kleinster Ebene:
Wenn ich also einsehe, dass ich für allen Mist zuständig bin, weil es sonst doch keiner erledigt - und nicht aufbegehre - dann bin ich glücklich? scheint wohl so.
Wer kennt nicht schmutzige Socken, die herumliegen. Wenn ich mich nicht darüber aufrege, sondern sie stillschweigen einsammle - dann bin ich glücklich?
Es ist schon etwas her,die Kinder waren noch klein, da fragte ich mal so vor mich hin:
Warum sollte ICH denn "das" tun? Es war wohl irgendeine Tätigkeit, die übrig blieb.
Da kam ein Stimmchen aus dem Hintergrund:
Weil DU die Mutti bist.
Ich glaube, ich habe Philosophen in meiner Familie.......
PS: Ich habe eingesehen, dass diese Antwort nie die BA bekommen kann -
also bin ich glücklich.
;-)
- JocolibriLv 7vor 1 Jahrzehnt
Die Einsicht in den Sinn des Lebens - dem Da Sein.
Diese Einsicht beruht auf der seelischen Zielsetzung für dieses Leben mit dem Überblick, der über die Grenzen dieses Da Sein´s hinaus geht.
Das beinhaltet natürlich die weltweitgepriesene, geistig intellektuelle Einsicht für die Zusammenhänge, Hintergründe und Folgen unseres Handelns oder Nicht - Handelns - unseres Da Seins.
Was dabei verwirrt und allzuoft bestimmend wirkt, ist die fehlende, weil unterdrückte emotionale Einsicht, da diese tiefgehend verdrängte Einsicht schmerzt und der aufgesetzten von außen einwirkenden Zielsetzung entgegen spricht, die unser Sein und Handeln an sich und im Grunde in Frage stellt.
Ja und dazu kommt wohl die schwerwiegendste Einsicht bezüglich unsers derzeitigen Lebens mit all seinen Einschränkungen, Ohnmächten und Leiden, die sensibele Menschen Wahn Sinnig macht, da sie weit mehr sehen, als rational gedrillte, auf optimierte Gewinnsucht ausgerichtete, resignierte Opfer - auf die die Masse Mensch seit Jahrtausenden geprägt wurde und jene, die dem allgemein üblichen Irr - Sinn entgegenwirkten drohte nicht nur Folter und Tod, sondern es wurde aus tiefer Betroffenheit gegen sie auch konsequent, Ziel strebig und vernichtend vorgegangen, um sie zum Abschwören und Einlenken zu bewegen. "Christus" ist hier nur einer unter vielen, die das körperlich nicht überlebten.
Ursache für diesen Irr Sinn ist die emotionale Unterdrückung, die so gewaltig aufstauend wirkt, das maßvolles Da Sein langfristig nicht lebbar und aufrecht zu erhalten ist.
So verlieren am Ende selbst die versteinert wirkenden Menschen ihre kontenanz und fahren kurzfristig, situationsbedingt und punktuell bezogen buchstäblich aus der Haut oder sterben langfristig körperlich, geistig desillusioniert und vom jahrelangen Starr Sinn befreit.
LG Jo
- Anonymvor 1 Jahrzehnt
Er sagte aber auch:» Gleich wichtig ist es, sich bei der Freude wie beim Schmerz zu mäßigen.«
oder:» Die wahre Freude ist eine ernste Sache.«
Quelle(n): Seneca &µ - Wie finden Sie die Antworten? Melden Sie sich an, um über die Antwort abzustimmen.
- heinzwetschgerlLv 6vor 1 Jahrzehnt
Jetzt kann man ja trefflich darüber streiten, was "Glück" sei.
Wenn die Abwesenheit von Schweiß und Feuer, das Fehlen von Fieber, kein Gefühl für Eiseskälte, Farbenblindheit und Taubheit schon Glück ist - wenn Air Condition Glück ist - dann, ich gesteh' es ein, bin ich lieber unglücklich.
Lasst uns gleichmütig einfarbige Bilder malen........
Einton"sym"phonien - nicht zu lang dauernd und gleichmäßig leise.....
Statuen meißeln ohne jede Struktur, ohne Höhen und Tiefen......
..............alles plattwalzen und mit Einheitsfarbe einfärben!
Der Himmel spendiere mir die dazu passende stets geruchsunempfindliche Nase.....
Meine Zunge mag kein Salz, keinen Pfeffer mehr erkennen, keinen Zucker und keinen Essig.
Brauche ich noch eine Stimme zum Jauchzen und Jubeln?
WEG damit!
Im Gleichmut liegt also das Glück?
ALLES ist egal?
Auf DIESE Art Glück pfeife ich in diesem Leben - das hebe ich mir auf für die Zeit, in der ich 1,5m tiefer liege oder als Staub in einer Urne - DAZU mag es passen.
- ajaLv 4vor 1 Jahrzehnt
Ich habe mir mal die Mühe gemacht, jeden einzelnen Punkt dieser Aussage zu überdenken. Da Philosophie ein sehr anspruchsvolles Gebiet ist und ich mich bisher nur peripher damit beschäftigt habe, werde ich Dir Deine Frage daher nur laienhaft beantworten können.
Einsicht:
Kommt es nicht darauf an, welcher Mensch womit zu tun hat? Ich z.B. sehe ein, dass ich die Welt, die Menschen und deren Tun nicht, oder nur bedingt ändern kann. (Hoffnung)
Maßvoll:
Ist es denn maßenvoll, Dinge zwar einzusehen, aber nicht zu versuchen, etwas zu verändern? (Hoffnung)
Gleichmut:
das bedeutet für mich, Dinge, die ich nicht ändern kann in einsichtsvoller Weise hinzunehmen, was mir eine „gewisse Ruhe“ verschaffen kann.
Ruhe:
Bin ich deshalb wirklich nicht aus der Ruhe zu bringen? - Oh, doch! Es gibt immer noch so einiges, was mich aus der Ruhe bringt. Obgleich ich weiß, dass ich nichts daran ändern kann. Z.B., wenn wieder einmal Uran in einer unannehmbaren Mine gelagert werden soll. Dann werde ich doch versuchen, mich dagegen zu stellen. Es geht ja um die Zukunft meiner Kinder, Kindeskinder und Kindeskindes Kinder. (Hoffnung)
Kummer:
Und schon habe ich Kummer. Kummer im Sinne von Sorgen um die Zukunft. Kann ich vielleicht doch etwas ändern? Wie und was könnte ich ändern? (Keine Ruhe! Nur Hoffnung)
Glück:
Bin ich jetzt unglücklich, weil ich mich kümmere?
Irgendwie geht die Formel da für mich nicht auf, denn ich kann auch trotz Kummers glücklich sein, weil ich das Glück habe, darüber hinaus auch das Gute und das Schöne am Leben zu sehen. Und ich habe noch die Hoffnung.
Und solange man auch das Gute und schöne sehen kann und Hoffnung hat, sind es wohl diese beiden Dinge, die glücklich machen.
In diesem Sinne wünsche ich allen hier eine schöne und glückliche Woche.
- chiophanLv 7vor 1 Jahrzehnt
Hallo,
wer die Einsicht besitzt, sein Maß zu kennen, es einhalten zu wollen und gleichmütiges Denken daraus schöpfen kann, der ist glücklich, weil es keinen Kummer zu lässt.
- Der PateLv 6vor 1 Jahrzehnt
Überspitzt möchte ich antworten das das sich umsetzte durch die 6 Tage Arbeit von Früh bis in die Nacht und Sonntags noch den Gottesdienst und die Kanzel (damit ist jede Glaubensrichtung angesprochen) um diese eine Sicht zu haben.
Und wenn all nur dieses eine (vielleicht auch noch meine) Sicht mit sich und in sich tragen,
erfüllt das doch obige Glücksformel?
Zumindest kenne ich mehr glücklich Einsichtige, als jene, die ständig offen auf der "Suche" sind.
LG aus dem Süden
- leer/vollLv 7vor 1 Jahrzehnt
damit ist allgemein intelligenz gemeint. wird in alten texten so gebraucht. intellegere heisst erkennen. geht wohl in richtung der von buddha gemeinten universalen aufmerksamkeit.
- Anselm TLv 6vor 1 Jahrzehnt
Die Einsicht könnte vielleicht mit Verständnis interpretiert werden.
Im weitesten Sinne von: Freiheit ist Einsicht in die Notwendigkeit (was die Not abwendet).
Die einzelnen Begriffe hatten zu Senecas Zeiten sicher eine andere Definition, zumal über das Wesen des Glücks auch heute keine endgültige Klarheit besteht.
Gleichmut wird heute wohl auch schnell mal mit gleichgültig in eine Schublade gesteckt.
Ich nehme aber an, dass mit Gleichmut eher eine beständige, lange gleich bleibende Ansicht gemeint ist, die wegen ihres maßvoll-bescheidenen Ursprungs auch noch vorbildlich und tugendhaft ist.
Das sind zwar keine schlechten Voraussetzungen, aber keine Garantie für ein ruhiges Leben ohne Kummer und voller Glück.
Philosophie und Einsicht waren damals auch nur schön, wenn man zur richtigen gesellschaftlichen Schicht gehörte.