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Was sind die Bedingungen für ein erfolgreiches Philosophiestudium?

Guten Abend, ich mache 2011 mein Abi und möchte danach gerne Philosophie auf Lehramt studieren.

Ist jemand von euch in der philosophischen Fakultät und kann mir verraten, welche Semesterthemen ihr derzeit durchnehmt (damit ich mich vorbereiten kann) und vor allem, welche Nebenfächer (z.B. Griechisch?) ich wählen muss? Auch eure Erfahrungen in dieser Studienrichtung interessieren mich!

Vielen vielen Dank!!

lg, mia

PS: Ich weiß natürlich, dass ich es demnächst (beim Studienbeginn) erfahren werde, aber ich bin jetzt schon neugierig ;o)

6 Antworten

Bewertung
  • vor 1 Jahrzehnt
    Beste Antwort

    Meine Antwort hat spekulativen Charakter, da ich nicht Philosophie auf Lehramt studiert habe.

    Du brauchst:

    - Die sprachlichen Voraussetzungen, die die Uni vorgeben, also z. B. das Latinum und belegbare Englischkenntnisse.

    - die Eigenschaft, gerne zu lesen. Und zwar auch über Dinge, die Dich primär nicht unbedingt interessieren (was für einige Studierende eine ungeahnte Hürde ist).

    - Die Grundbefähigung, auf verschiedene Weisen zu denken (wird während des Studiums trainiert, sollte aber basal vorhanden sein).

    Z. B. einerseits sehr konkret und fokussiert: Was ist Gerechtigkeit, wie kann man sie definieren, welche Prämissen setzt eine bestimmte Definition automatisch voraus. Andererseits abstrakt: Welchen Status haben Emotionen? Was bedeutet es, über das Denken zu denken?

    Oder auch einerseits sehr präzise und sorgfältig: Wie definiert Aristoteles in der 'Nikomachischen Ethik' die Klugheit (phronesis), wie grenzt er sie ab, welchen Stellenwert hat sie, wie kommt er zu seiner Auffassung? Andererseits überblicksartig und systematisch: Die Nikomachische Ethik ist ein epochales Werk, aber als Philosophielehrerin habe ich nur x Stunden Zeit, um Gehalt, Bedeutung und Hintergrunde des Buches zu erläutern, die Schüler zur eigenen Reflexion anzuleiten und mich um diejenigen zu kümmern, die nur schwer einen Zugang zu dem Buch oder der Philosophie im Allgemeinen finden.

    -"Die Fähigkeit, auch Auswärtsspiele zu gewinnen." Die Teildisziplinen der Philosophie sind sehr unterschiedlich. Nicht nur im Inhalt, sondern auch in der Denkweise. Die meisten mir bekannten Studierende waren keine Allrounder, sondern fanden sich z. B. in der Erkenntnistheorie leichter als in der Ethik zurecht. Gerade im Lehramtsstudium dürfte es wichtig sein, auch die anderen Bereiche so zu durchdringen, dass man sie fundiert vermitteln kann.

    - Erdung: Das, was in philosophischen Seminaren erörtert wird, ist aufgrund der Ausdifferenzierung für Außenstehende (also auch Philosophieschüler) nicht nur schwer verständlich, sondern auch manchmal kaum nachvollziehbar. Professionelle Philosophen wenden sich an andere Philosophen. Wenn Regel-Utilitaristen mit Zwei-Ebenen-Utilitaristen über den Präferenz-Utilitarismus diskutieren ist das so, als wenn zwei Wirtschaftsjuristen über Haftungsausschuss streiten: Der Rest der Menschheit versteht kein Wort. Du willst Dich aber mit philosophisch vergleichsweise unbelasteten Menschen über die Philosophie unterhalten und sie idealerweise dafür begeistern.

    - Übrigens: "LogischePropädeutik, oder wie auch immer der Logik-Schein dann bei Dir genannt wird, ist vielleicht nicht für den Topantworter dieser Kategorie, aber für geschätzte 99, 9999999% der Philosophiestudenten herbst trocken Brot. Ich würde mich da nicht auf vertiefte Lektüre einlassen (bei Interesse maile ich Dir die Titel einiger Standardwerke), sondern eher auf den Austausch mit Seminar-Absolventen setzen.

  • vor 1 Jahrzehnt

    Du mußt die Fähigkeit mitbringen, fremdsprachige Texte (vor allem Englisch, Französisch, Latein und Griechisch) zu lesen und zu verstehen. Sprachen, die Du noch nicht kannst (vielleicht Griechisch, wenn ich richtig vermute), kannst Du in entsprechenden Sprachlehrgängen an der Uni lernen (Du mußt z.B. Gräzistik nicht als Nebenfach wählen; welche Fächerkombinationen Du wählen kannst, legt jede Uni selbst fest, Du solltest Dich darüber noch vor Deiner Immatrikulation an der entsprechenden Uni informieren).

    Weitere "Anforderungen" - obwohl es solche eingangsbeschränkende Anforderungen für Philo nicht gibt - sind abstraktes Denkvermögen, das sich dennoch auf konkrete Phänomene der (Lebens-) Welt bezieht; einen Logikschein mußt Du im Grundstudium absolvieren, aber keine Sorge, Logik ist einfacher als Mathematik, zumindest die Grundlagen der Logik sind es.

    Sodann sind Vorkenntnisse in Argumentationenstrategien nicht unnütz (solche hat man auf der Schule zumeist im Fache Deutsch im Zusammenhang mit dem Thema Erörterung erlernt).

    Ansonsten gibt es keinerlei Bedingungen, die ein Philo-Studium erfolgreich machen; Du solltst nur gedanklich offen sein, kritische Fragen stellen und logisch argumentieren können.

    Ein Buch, das mir vor meinem Philo-Studium hilfreich und gedankenanregend gewesen ist:

    Hofmeister, Heimo: Philosophisch denken. Göttingen 1997 (UTB 1652)

  • pedro
    Lv 5
    vor 1 Jahrzehnt

    1. Gute Sprachkenntnis in mindestens zwei lebenden Fremdsprachen und mindestens in Latein, besser auch noch in Altgriechisch sind keine schlechten Vorraussetzungen.

    2. Die Bereitschaft sich auf Gedankengänge einzulassen, auch wenn sie zuerst einmal nicht deine sind.

    3. Für Lehramt brauchst du ein bis zwei weitere Fächer. Suche dir welche aus, mit denen du auch eine Chance hast, in deinem Beruf zu arbeiten.

    4. Ich hatte Philosophie als Nebenfach. Es war spannend und sehr empfehlenswert. Aber Philosophen können sehr eigenwillig sein. Wie bei allen Studien brauchst du Beharrlichkeit und Ausdauer.

  • Anonym
    vor 1 Jahrzehnt

    persönliche Neigung, lebenslang!

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  • vor 1 Jahrzehnt

    neugierde und auseinandersetzung

    der lehrplan spielt keine grosse rollen

    ausserdem solltest du gern schreiben

  • vor 1 Jahrzehnt

    als erstes musst du gute noten und interesse für diesen studiengang haben

    alles andere wird sich ergeben!

    viel glück!

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