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"Der Beginn der Weisheit ist die Definition der Begriffe"...(s.D.) ?
(Sokrates, griechischer Philosoph, 470 - 399 v. Chr.)
Wie definiert ihr denn Liebe ?
11 Antworten
- NerestroLv 5vor 1 JahrzehntBeste Antwort
Ich möchte selbst antworten, ich kann aber allen Antworten hier auch zustimmen.
Ich habe das Zitat nun hier zum ersten mal gehört/gelesen, ich halte es aber für "richtig". Die Aussage wird aber wohl jeder auch ein wenig anders verstehen, deshalb werde ich sie selbst erstmal für mich definieren.
Eine Definition ist Klarheit. Wenn ich etwas definiere, mache ich es klar, für mich, aus meiner Sicht. Dies ist dann der Beginn für weit größere Klarheit. Denn die Klarheit der eigenen Definition ist die Klarheit über die eigenen Ansichten. Und die Klarheit über eigene Ansichten ist Klarheit über Abweichungen und andere Ansichten. Diese Abweichungen, Feinheiten und Erweiterungen kann ich dann also wahrnehmen, ich kann sie beobachten, erforschen, denn meine Sicht ist ja schon geklärt.
Begriffe sind da ganz gut geeignet, denn die verknüpft ja jeder selbst. Man sieht, was man sehen will. Oder besser, man sieht, was man gewohnt ist, zu sehen, was man erwartet. Auch in den Begriffen. Wenn die eigene Sicht nicht klar ist, sieht man nicht richtig. Es kann immer das gleiche kommen, man erkennt es nicht wieder. Man sieht unscharf, vermutet immer was neues, auch wenn es alt ist. Ist die eigene Sicht aber erst einmal richtig klar, reizen auch die anderen Sichtweisen. Ist ja sonst langweilig, wenn man immer das gleiche sieht. So seh´ ich das.
Nun also zur Liebe, eines der schwierigsten Begriffe, meiner Meinung nach. Ich habe sie schon einmal mehr oder weniger definiert. Den Link dazu habe ich mal unter den Quellen untergebracht. Ich möchte sie aber gerne noch einmal definieren. In der alten Definition fehlt was. Mal sehen, wo ich jetzt hinkomme.
Liebe ist der Gegenpol zur Angst. Sie ist anziehend, während die Angst abstoßend ist. Beides sind wohl die stärksten Gefühle. Und sie gehören zusammen, wie ein Magnet, eine Seite stößt ab, eine zieht an, ein Gleichgewicht. Wenn man Tiere beobachtet, sieht man den "Sinn" von Angst. Angst kann Leben retten. Angst setzt einen in Bereitschaft für eine Flucht oder einen Kampf. Somit können, meiner Meinung nach, natürlich auch Tiere lieben. Ein Gleichgewicht...
Gut, Liebe ist also anziehend. Der "Liebesmagnet" kann aber verschieden ausgerichtet sein. Die Liebe ist unglaublich stark. Richten wir die Liebe in eine bestimmte Richtung, werden wir einfach mitgerissen. Wir verlassen unsere eigene innere Mitte, werden in die Richtung gezogen. Wir sind also nicht mehr ganz wir selbst, "Liebe macht blind". Je mehr man liebt, lieben kann, desto besser, würde ich daher sagen. Es zieht uns dann in verschiedene Richtungen und wir bleiben uns selbst dabei näher, der inneren Mitte näher. Im Optimalfall würden wir in alle Richtungen gleich stark gezogen werden. Dies ist aber wohl kaum zu erreichen, bzw. nur äußerst schwer.
Viele Menschen lassen sich gerne mitreißen, immer wieder. Nun, ich kann nicht beurteilen, was richtig ist und was falsch ist, für andere. Jeder möge so leben, wie er es für richtig hält. Für mich ist es aber nichts. Durch die Anziehung in mehrere Richtungen bleibe ich auf meinem natürlichen Platz. Ich habe so ungefähr die gleiche Entfernung zu jedem Teil. Ich kann alles erkennen, habe aber noch genug Abstand zu den Dingen. Nah und lebendig fühle ich mich trotzdem, die Liebe ist ja da. Es zieht aus den verschiedenen Richtungen in mich hinein. Die Summe der Ströme ergibt auch wieder die Menge, die man in eine Richtung erreichen könnte.
Ok, es ist aber auch natürlich, wenn die "Anziehung" oder halt Be-ziehung gegenüber geliebten, nahe stehenden Menschen größer ist. Dies kann ich absolut verstehen, und so mittig bin ich wohl auch nicht, dass es bei mir nicht der Fall wäre. Aber dies kann man wiederum auch aufwiegen, denke ich. Viele "Kleinigkeiten" in andere Richtungen ergeben auch wieder so viel, wie ein paar starke Anziehungen in Richtung Familie.
Nur, Liebe lässt sich wohl nicht schnell verstellen oder ausrichten, wenn sie einmal stark und aktiv ist. Mit der Zeit werden manche Beziehungen stärker, manche schwächer. Der (plötzliche) Verlust einer Beziehung, eines Menschen, bringt uns aber natürlich völlig durcheinander. Da brauchen wir oft viel Zeit, darüber hinwegzukommen, Ausgleich oder Gleichgewicht zu finden.
In der "alten" Definition habe ich die Liebe als Licht und Wärme beschrieben. Ich schrieb, dass man die Liebe zum sehen und verstehen benutzen kann. Nun, in diesem Sinnbild müsste es wohl "spüren" heißen. Ich kann die einzelnen Ströme spüren, die Verbindungen. Und so kann ich auch das Geflecht verstehen. Jeder hat sein eigenes Geflecht, seine eigene "Welt". Jeder steht selbst im Mittelpunkt, außen rum die Beziehungen.
Angst stößt uns übrigens auch aus der Mitte, weg von Gefahr aus einer beliebigen Richtung. Langfristige Angst ist allerdings ein Problem, dies ist aber nicht das Thema hier. Angst sollte ein Impuls bleiben, Liebe ist andauernd.
Danke.
Edit: Hmm, die "alte" Definition hat aber auch noch was, was die neue nicht hat...
- Anonymvor 1 Jahrzehnt
"Mitunter reicht schon eine stärkere Brille, um den Verliebten zu heilen..
Friedrich Nietzsche
Quelle(n): µ - vor 1 Jahrzehnt
"Liebe ist der angenehmste Zustand
teilweiser Unzurechnungsfähigkeit."
-Marcel Aymè-
Wenn man "Liebe" immer direkt bis ins kleinste Einzelteil zerlegen und dann alles genau definieren würde, würde sich wahrscheinlich schnell rausstellen, daß es oft ein ganz anderes Gefühl ist, welches so stark wirkt--also etwas ganz anderes als die Liebe die wir dachten (zB Sehnsucht, Hoffnung, Angst, Mitleid, Eifersucht, Verlustängste, Gewohnheit, Illusion, Selbsttäuschung, Egoismus)..
Viel schöner ist doch aber die Angangsphase des Verliebtseins.. die Zeit vor der Ent Täuschung.. die Zeit in der man Liebe nur spürt und nicht definiert.
Außer sie übersteht die Zerlegung in Einzelteile und der andere sieht es genauso, dann würde ich es -also das was danach kommt- vielleicht Liebe nennen..
LIEBE ist ALLES :-)
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- Anonymvor 1 Jahrzehnt
Liebe ist etwas, dass man in sich trägt und gerne anderen schenkt. Und je mehr man davon hat, je mehr kann man davon geben. Und je mehr Liebe man bekommt bzw. man gibt, je mehr wächst sie nach... Sozusagen ein nachwachsender Rohstoff, der allerdings zur Erderwärmung beiträgt!
- leer/vollLv 7vor 1 Jahrzehnt
das hat jemand, der das senkrechte weltbild nutzt, nicht nötig. wie oben so unten. die wörter folgen sowieso ihren inneren bedeutungen. das hörbare und das sichtbare ist vorgezeichnet vom inhaltlich-unsichtbaren.
platon wuste das noch, sokrates vielleicht nicht mehr so.
achja, und liebe und wahrheit sind dasselbe. deshalb ist der wahre liebende ein philosoph.
Was es ist
Es ist Unsinn
sagt die Vernunft
Es ist was es ist
sagt die Liebe
Es ist Unglück
sagt die Berechnung
Es ist nichts als Schmerz
sagt die Angst
Es ist aussichtslos
sagt die Einsicht
Es ist was es ist
sagt die Liebe
Es ist lächerlich
sagt der Stolz
Es ist leichtsinnig
sagt die Vorsicht
Es ist unmöglich
sagt die Erfahrung
Es ist was es ist
sagt die Liebe
Quelle(n): http://www.erichfried.de/Was%20es%20ist.htm - Deus ex MachinaLv 7vor 1 Jahrzehnt
Ja, wenn dem so ist, daß mit der Definition die Weisheit beginnt ... aber wenn Sokrates etwas derartiges gesagt haben sollte (von ihm selbst besitzen wir ja keine schriftlichen Überlieferungen), dann hat er sicherlich folgendes damit gemeint:
Zunächst einmal kann man selbstverständlich einen Begriff zu definieren versuchen; im weiteren kritischen Verlauf jedoch stellt sich - kurz gesagt - heraus, daß diese Definition den Begriff nicht völlig abzudecken vermag (lediglich Platon hat versucht, mit seiner "Ideenlehre" ("Ideologie") alle Begriffe auf einen Begriff zurückzuführen).
Das Prozedere der Definition eines Begriffes steht also deswegen am Beginn der Weisheit, weil die Weisheit selbst erst am Ende zu erlangen ist - oder in anderen Worten: wenn man zu der Einsicht gekommen ist, daß die meisten (vielleicht nicht alle) Begriffsdefinitionen nichts anderes als tapsige Versuche des menschlichen Verständnisses seiner Mit- und Umwelt sind.
Insofern könnte man Liebe so definieren oder anders oder auch wieder anders, aber keine dieser Definitionen könnte "Liebe" (hier wohl einmal als Begriff verstanden) auch nur erschöpfend begreiflich machen; zumal wohl jeder Mensch das Gefühl der Liebe ja auch je individuell erlebt und verschiedene Wünsche und Vorstellungen mit "Liebe" verbindet.
- ?Lv 6vor 1 Jahrzehnt
Liebe ist der Zustand der uns befähigt wahrhaftig zu erkennen was das beste für alle Wesen ist.
- lucertola 2Lv 6vor 1 Jahrzehnt
Jeder verwendet die Begriffe mit einer anderen Bedeutung, deshalb wäre es in einem sehr ernsthaften Gespräch gut, dass die von dem Redner verwendeten Begriffe vorher definiert würden.
Liebe hat mancherlei Definitionen, je nach Redner.
Es kann als starkes Gefühl des Hingezogenseins, als starke im Gefühl begründete Zuneigung zu einem nahe stehenden Menschen; als starke auf körperlicher, geistiger, seelischer Anziehung beruhenden Bindung an einen Menschen des anderen Geschlechtes (oft als Erotik bezeichnet) oder als religiöse selbstlose Liebe zu allen Menschen definiert werden (Letztere Liebe wird oft als Agape bezeichnet).
- Anonymvor 1 Jahrzehnt
So willst Du denn weitere Weisheit in Bezug auf Liebe erreichen?! Wohlan, holdes Mägdelein.., dann ersetze die Weisheit durch Liebe, denn beider Ursprung ist das Herz: ;)
Carl Friedrich von Weizsäcker hat einmal formuliert:
„Philosophie ist die Wissenschaft, über die man nicht reden kann, ohne sie selbst zu betreiben. Analog liesse sich sagen:
"Liebe ist die Form von Sein, über die man nicht wahrhaft reden kann, ohne sie selbst zu leben oder gelebt zu haben"
Oder nehmen wir Marcel Proust's Deklaration über die Weisheit...:
"Man kann die Weisheit nicht fertig übernehmen, man muß sie selbst entdecken auf einem Weg, den keiner für uns gehen wird und niemand uns ersparen kann, denn sie besteht in einer bestimmten Sicht der Dinge."
und ersetzen wir analog Weisheit durch Liebe:
"Man kann Liebe nicht fertig übernehmen, man muß sie selbst entdecken auf einem Weg, den keiner für uns gehen kann, denn sie besteht in einer bestimmten Sicht der Dinge."
Auch dieser ist zuweilen äußerst passend:
"Der Weg der Ausschweifung führt uns zum Schloß der Weisheit." (Wiliam Blake).
analog:
"Der Weg der Ausschweifung führt uns zum Schloß der Liebe."
"Weisheit ist, sein Leben an eigenen Maßstäben zu orientieren und nicht dem nachzujagen, was andere für gut und wichtig halten." (R. Obert)
analog:
"Liebe ist, ein Zusammenleben an beidseitigen Maßstäben zu orientieren und nicht dem nachzujagen, was andere für gut und wichtig halten."
"Der beste Beweis für Weisheit ist beständige gute Laune." (Montaigne)
analog:
"Der beste Beweis für Liebe ist beständige gute Laune."
"Die Weisheit eines Menschen misst man nicht nach seiner Erfahrung, sondern nach seiner Fähigkeit, Erfahrungen zu machen." (G. B. Shaw)
analog:
"Die Liebe eines Menschen misst man nicht nach seiner Erfahrung, sondern nach seiner Fähigkeit, Erfahrungen zu machen."
"Erfahrung vermehrt unsere Weisheit, verringert aber nicht unsere Torheiten."
(Josh Billings)
analog
"Erfahrung vermehrt unsere Liebe, verringert aber nicht unsere Torheiten."
"Weisheit entspringt nicht so sehr aus dem Verstande als aus dem Herzen."
(Rosegger)
analog
"Liebe entspringt ebenso wie Weisheit nicht so sehr aus dem Verstande als aus dem Herzen."
"Es hat keinen großen Geist ohne eine Beigabe von Verrückheit gegeben." (Seneca)
analog
"Es hat keine große Li3b3 ohne Beigabe von Verrückheit gegeben."
"Wenn alle Sinne schweigen und der Geist ruht, wenn der Verstand nicht schwankt - dann, sagt der Weise, ist der höchste Zustand erreicht. Der Mensch, der ihn erreicht, ist von allen Täuschungen befreit." (Aus den Upanitschaden)
analog
"Wenn alle Sinne erfüllt schweigen, der Geist ruht und der Verstand nicht schwankt - dann, sagt die Liebe, ist der höchste Zustand erreicht. Der Mensch, der sie erreicht, ist von allen Täuschungen und Versuchungen befreit."
"Der Verstand ist wie eine Fahrkarte: Sie hat nur dann einen Sinn, wenn sie benutzt wird." (Ernst R. Hauschka)
analog
"Die Liebe ist wie eine Fahrkarte: Sie hat nur dann einen Sinn, wenn sie benutzt wird."
"Der Verstand gleicht einem Holzwurm. Je tiefer er bohrt, um so dunkler wird es um ihn herum." (Kasper)
analog
"Eifersüchtige Liebe gleicht einem Holzwurm. Je tiefer sie bohrt, um so krümeliger und dunkler wird es um sie. Doch wahre Liebe verbindet und erhellt."
"Es gibt keinen zuverlässigeren Beweis für Geistesgröße, als wenn man sich durch nichts, was einem begegnen kann, in Aufruhr bringen läßt."
(Seneca)
Es gibt keinen zuverlässigeren Beweis für die Größe einer Liebe, als wenn man sich durch nichts, was sie beinhaltet, in Aufruhr bringen läßt."
Quelle(n): http://de.wikipedia.org/wiki/Philosophi http://www.tausend-zitate.de/weisheit-3.phpe http://www.bookmarks.at/Weisheiten/ http://www.katrinskreativeck.de/Hochzeit/Hochzeits...