Frage zu Claire zachanassian - Besuch der alten Dame.?

In dieser "tragischen Komödie" zeigt Friedrich Dürrenmatt auf groteske Weise, dass Geld die Welt regiert und Amoral in Sittlichkeit umgedeutet wird. Ohne den Zeigefinger zu heben, entlarvt er die Verlogenheit der bürgerlichen Moral. Die Güllener schieben falsche Gründe vor und täuschen sich selbst; nur Claire kann es sich leisten, klar auszusprechen, was sie will. "'Der Besuch der alten Dame' ist eine Geschichte, die sich irgendwo in Mitteleuropa in einer kleinen Stadt ereignet, geschrieben von einem, der sich von diesen Leuten durchaus nicht distanziert und der nicht so sicher ist, ob er anders handeln würde ..." (Friedrich Dürrenmatt).

Klara Wäschers neuer Name Claire erinnert natürlich an den Begriff Reinigung, Ill ist die englische Übersetzung des Wortes krank, und der Name der Stadt wird mit Gülle assoziiert.

Damit meint sie, dass sie zum Überleben tun und lassen musste, körperliche und geistige Prostitution, was andere Menschen von ihr verlangten, als sie jung war. Jetzt hat sie die Macht, durch ihr Geld die Menschen das tun zu lassen was sie möchte. Sie macht die Welt durch ihr Geld zu ihrem eigenen persönlichen Bordell. Sie bestimmt was getan wird und was nicht. Jeder ist käuflich. Man braucht nur den richtigen Anreiz. Selbst wenn es um einen Mord geht.

als junges mädchen verwiesen aus dem Dorf, nur weil einer zu seiner Tat nicht stehen wollte (sie war ja schwanger) musste sie gezwungen **** werden und nun aus dieser Lage entkommen ist sie praktisch wütend auf die welt und will nun rache.

Um Rache zu nehmen, an dem, was ihr damals angetan wurde.

Damals war sie, eher aus ärmlichen Verhältnissen stammend, von dem angesehenen Bürger Alfred Ill schwanger. Ill konnte das nicht auf sich sitzen lassen, zu groß wäre die Schande gewesen, also verleugnete er das Kind, bestach zwei falsche Zeugen, die dann angeblich auch mit Kläri geschlafen haben sollten, und kam mit heiler Haut davon. Kläri mußte die Stadt verlassen.

Die Rache hat bereits begonnen.

Die falschen Zeugen, wurden ausfindig gemacht, geblendet und kastriert. Der Richter von damals dient als ihr Leibeigener, und jetzt ist es daran, dass Alfred, ihre große Jugendliebe, dafür büßt.

Sie bietet der Stadt 1 Milliarde Gulden, wenn Alfred Ill stirbt.

Dazu muß man sagen, dass sie das Dorf vorher systematisch bankrott gemacht hat. Sie hat alle Fabriken, Firmen, u.ä. aufgekauft und stillgelegt. Fast alle sind arbeitslos, die Situation sieht schlecht aus.

Das Buch an sich zeigt, wie Geld abhängig die Welt ist.