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aja
Lv 4

Freitag Abend, Zeit zum Nachdenken. Welche Kindheitserinnerungen habt ihr an die Vorweihnachtszeit?

Bei mir sind es diese Erinnerungen:

Obwohl es die kälteste aller Jahreszeiten ist, ist sie in meinen Erinnerungen immer die wärmste gewesen. Als ich Kind war, hatten wir in der Küche einen Feuerherd und in den Stuben Kohleöfen, die jeden Morgen neu angeheizt werden mussten. Die wohlige Wärme die dadurch entstand, ist mit keiner anderen Heizart zu vergleichen. Alleine schon das Knistern der Holzscheite, die das Feuer entfachten und die züngelnden Flammen die man sehen konnte, wenn man das Ofentürchen öffnete, erwärmten mich. Am liebsten mochte ich den Küchenherd. Wenn es draußen dunkel war, machte ich gerne das Licht aus, um dem tänzelnden Flammenschein an der Decke zuzuschauen, der durch die Schlitze der Ofenringe kam. Wenn dann alles rundherum still war, hörte ich nur noch die Küchenuhr ticken. Es war ein gemütliches Ticken. Und anstatt an die verstreichende Zeit zu denken, vermittelte es mir etwas Konstantes, Ruhe und Geborgenheit.

Es war so schön, immer ein neues Bild im Adventskalender zu sehen, wenn das nächste Türchen geöffnet werden durfte; damals war noch keine Schokolade drin.

Ich erinnere mich noch an meine prickelnd schmerzenden Hände, wenn ich sie nach dem Spiel im Schnee am Ofen wärmte, den Duft der Weihnachtsplätzchen im Haus und an die besinnlichen Winterabende, wenn Geschichten erzählt wurden.

Und an Tagen wie heute, besuche ich gerne mal meine Kindheit wieder.

Update:

Erst mal vielen Dank an alle Antworter. Da sind so viele Geschichten dabei, dass mir das ein oder andere Tränchen aus den Augen kam. Vielleicht kann sich jeder ein bisschen etwas davon mitnehmen, um es an andere mit Liebe und Achtung weiter zu verschenken.

Santa Fritz und Niklas: Ja ich weiß, es gibt auch Menschen, die sich an ihre Kindheit kaum noch erinnern können.

Nebel: Stimmt! Den Bratapfelduft hab ich ganz vergessen. Das sind wirklich schöne Dinge, an die Du Dich da erinnerst.

Pikachu: Du hattest aber Glück, dass da schon Schoko drin war ;)

Tina: Das wahr wirklich noch sehr spannend damals. Du warst doch bestimmt immer artig, nicht wahr?? ;)) Dass man sich an Geräusche und Gerüche noch so gut erinnern kann, fasziniert mich immer wieder. Und stimmt, die Basteleien und Beisammensein mit der Familie waren doch auch immer wieder schön.

Miss Queen: Ja, die Schneeballschlachten machten auch riesigen Spaß; Schnee gab es früher meistens.

Hallo Pandorra: War er nicht schön, dieser

Update 2:

Ups? - Da hat wohl nicht alles reingepasst. ??? - Also, nochmal.

Hallo Pandorra: War er nicht schön, dieser Zusammenhalt damals? Ich finde es wunderbar, dass in eurer Familie auch an andere Menschen gedacht wurde. Und was Du da geschildert hast, war bestimmt ein positiv prägendes Erlebnis. Auch mit der Musik :) LG

Tintenfisch: Oh ja, bei uns war es immer der Nikolaus, der die Rute dabei hatte. Ein böser Knabe war das!

Gunnar: Diese Wunderkerzen waren wirklich faszinierend. Es ist schon seltsam, dass man sich an Gerüche so gut erinnern kann.

Hallo Lila: Es ist doch erstaunlich, dass die Weihnachtszeit so schön sein konnte, auch wenn man damals nicht viel hatte. Manchmal vergisst man, dass man aus Wenig sehr Viel machen kann, wenn die Menschen Phantasie und Herzlichkeit haben. Danke für die schöne Geschichte.

Hallo Casperle: Das hast Du aber schön gesagt. Da ist alles dabei, was ein Kind zur Weihnachtszeit erleben sollte.

Heide Witzka: Das was Dein Vater da gesagt hat, mit dem Plä

Update 3:

Euch allen wünsche ich noch eine schöne und besinnliche Adventszeit. Dankeschön.

Update 4:

Ich wünsche mir zu Weihnachten, dass jetzt alle Kommentare in dieses Detailkästchen passen ! ;)

Heide Witzka: Das was Dein Vater da gesagt hat, mit dem Plätzchen backen der Engel, finde ich toll. Und dass Du Dich heute noch daran erinnerst, zeigt, wie wertvoll und wärmend manche Worte sind.

primal eins: Das ist so schön, wie Du über die Freude der Frau B. erzählst. Bestimmt auch eine ganz prägende Erfahrung von Herzlichkeit.

yol: Das kann man nachvollziehen, dass das nicht gerade das ist, was ein Kind sich zur Weihnachtszeit wünscht. Aber schön, dass Du diese Zeit heute um so mehr genießen kannst. Danke für Deine Offenheit.

15 Antworten

Bewertung
  • vor 1 Jahrzehnt

    In unserer Familie waren wir 14 Cousinen und Cousins und ich war die älteste. Das war zu der Zeit als ich genau 14 war und das Jüngste gerade mal 1 Jahr alt. In unserer Familie wurde schon immer sehr gerne gesungen. Besonders natürlich in der Vorweihnachtszeit.

    Oma war noch sehr rüstig und weil unsere Eltern gearbeitet haben, war Oma auch unsere Babysitterin. In den Vorweihnachtswochen wurden alle die über fünf waren abends (so ca. 18:00) warm verpackt und Oma zog mit uns los. Jeder von uns hatte eine Kerze in der Hand und ein Tütchen (natürlich selbstgebacken) Kekse). Unser Ziel waren diverse alte Menschen in unserer weiteren Nachbarschaft. Vor ihrem Haus angekommen zündete Oma unsere Kerzen, klingelte und wir nahmen Aufstellung. Kaum öffnete sich die Türe, stimmte Oma an:

    "Am Weihnachtsbaum die Lichter brennen,

    wie glänzt er festlich, lieb und mild,

    als spräch' er: "Wollt in mir erkennen

    getreuer Hoffnung stilles Bild!"

    ..und wir Kinder vielen inbrünstig ein. Ach wie strahlten uns die Gesichter der Menschen an. Und ach wie war mir 14-jährigen das oft peinlich. Doch wenn dann das eine oder andere Tränlein floß, wurde auch meinem unterkühlten Teenager Herzen warm. Dann bekamen die alten Leute die Kekse in die Hand gedrückt.

    So zogen wir so manchen Abend durch unsere Nachbarschaft. Wenn wir dann frierend wieder heimkamen, hatte Opa schon einen warmen Früchtepunsch für uns. Dann holte er die Gitarre vor und wir sangen noch einmal alle zusammen.

    Noch heute erinnere ich mich bei den ersten Klängen von Weihnachtsliedern an unsere Singspaziergänge.

    @Catlover - einfach nur schön. Ja gerade in der Vorweihnachtszeit erinnert man sich gerne an jene Tage, als die Weihnachtsmagie noch nichts von ihrem Zauber verloren hatte.

  • vor 1 Jahrzehnt

    Ich erinnere mich an Schnee und blau gefrorene Hände und Füße. Schneeballschlachten und Schneeweihnachtmänner die wir gebaut haben. Kirchenklockengeläut, Tannenduft, an das Backen von Keksen die in wunderschönen Dosen aufbewahrt wurden. Und daran das man versucht hat sehr artig zu sein, damit man die Wünsche vom Wunschzettel erfüllt bekommt. So ein Wunschzettel wurde spätestens zum Nikolaustag fein säuberlich verfasst und wenn man welche hatte wurde der mit schönen Oblaten versehen. Es gab noch wunderbare Weihnachts Serien und Filme, die man mit der gesamten Familie ganz gemütlich geschaut hat und Adventsgestecke hat man noch selbst gebastelt.

  • Anonym
    vor 1 Jahrzehnt

    Du beschreibst ein Stückchen meiner Kindheitserinnerungen. :)

    Und weißt Du noch wie gut die Bratäpfel dufteten und schmeckten, die im Wohnzimmer in dieser kleinen Ofen-Klappe zubereitet wurden? :-)

    Und...ganz wichtig: Der Geruch nach Ofenheizung auf den Straßen....da dachte man bald ist Weihnachten.

    Übrigens hat meine Oma dann immer Stollen gebacken...schade, wir haben nicht aufgepasst, es ist kein Rezept überliefert...sie hat den besten gemacht.

  • Lila
    Lv 6
    vor 1 Jahrzehnt

    So manche meiner Kindheitserinnerungen an die geheimnisvolle Adventszeit decken sich mit den Erinnerungen, die du und einige andere User hier beschrieben haben.

    Auch bei uns zu Hause gab es einen Küchenherd mit Wasserschiff, und wenn ich durchgefroren und mit nassen Füßen nach Hause kam, zog mir meine Mutter Schuhe und Strümpfe aus, rieb die Füße trocken und öffnete dann die Backofenklappe. Mein Stühlchen wurde dann vor den Herd geschoben, und ich durfte die Füße auf die Ofenklappe legen.

    In der Adventszeit tuschelten die Erwachsenen immer miteinander und keiner konnte mir sagen, wo meine (einzige) Puppe abgeblieben war.

    Ich bekam jahrelang immer wieder den gleichen Adventskalender mit Bildchen, dessen Fensterchen meine Mutter wieder zugedrückt hatte, aber ich liebte diesen Kalender.

    Was ich mir nicht entgehen ließ, war das tägliche "Dämmerstündchen" bei unserer ältlichen unverheirateten Hauswirtin, meiner Hanna, die ihrem ebenfalls unverheirateten Bruder Wilhelm den Haushalt führte.

    Da wurde in der Küche der Sägemehlofen aufgestellt, weil im tiefen Winter der Kochherd als Wärmequelle für Küche und Stube nicht ausreichte. Dann wurde die Tür zum Hausgang abgeschlossen, die Drückergarnitur abgeschraubt, das Schlüsselloch mit Zeitungspapier verstopft und innen eine Wolldecke vor die Tür gehängt. Da der Sägemehlofen so viel Platz brauchte, musste die Holzkiste vor die verschlossene Tür gestellt werden. Nun musste man ja Strom sparen, deshalb wurde während der Dämmerung noch kein Licht eingeschaltet, das heißt, man konnte in dieser Zeit auch keine Handarbeiten machen, es war also "Dämmerstündchen", ein Stündchen der Muße. Und da saß ich dann neben meiner Hanna auf der Holzkiste, und sie erzählte mir allerhand Märchen und Geschichten, während die Katze unter dem Kochherd lag und schnurrte, und das Feuer im Herd durch das Loch im inneren Ofenring ein Muster an die Decke zauberte.

    Damals kam auch das Christkind in den Nächten auf die Adventsonntage immer in die Häuser und sah nach, ob die Kinder artig in ihren Betten lagen und schliefen.

    Deshalb musste ein Fenster im Schlafzimmer über Nacht einen Spalt breit offen bleiben.

    Zunächst ich, später auch meine kleinen Brüder, durfte an dem jeweiligen Samstag vor dem Zubettgehen einen - natürlich auf Hochglanz polierten - Schuh ans geöffnete Fenster stellen, denn einem braven Kind gab das Christkind dann immer eine kleine Belohnung, Das war meistens eine Kostprobe der ersten Weihnachtsplätzchen, ein paar Nüsse, manchmal eine Mandarine oder ein kleiner roter Apfel oder sogar ein Schokoladenkringel.

    Und irgendwann war es endlich so weit: Heiligabend! Unser kleines Bäumchen in der kleinen Stube mit der Dachschräge, die ausnahmsweise beheizt war, strahlte im Kerzenglanz, und unter dem Baum saß meine lang vermisste Puppe in einem neuen Kleid.

    Mein Vater spielte Weihnachtslieder auf dem Klavier und meine Mutter sang das eine oder andere, ich traute mich allerdings nie mitzusingen, denn der Wilhelm hatte irgendwann einmal gesagt, meine Freundin sänge wie eine Nachtigall, ich jedoch eher wie eine Rabtigall.

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  • yol
    Lv 6
    vor 1 Jahrzehnt

    Heiligabend als Kind daheim war meistens OK, allerdings eher angestrengt und ein wenig unterkühlt. Ich habe Weihnachten schon geliebt, aber ich fand es immer sehr traurig, dass meine Großeltern nicht dabei sein durften. Dorthin wurde ich nämlich jedes Wochenende abgeschoben, aber Heiligabend durften sie nicht kommen. Am 2. Feiertag haben wir sie dann besucht. Darauf habe ich mich immer am meisten gefreut. Aber wir durften nicht raus und Opa durfte nicht mit uns spielen, sondern wir mussten halt die ganze Zeit brav am Tisch herumsitzen. Fand ich langweilig, natürlich.

    Heute mag ich es lieber. Wir feiern mit riesengroßer Familie bei meinen Schwiegereltern, erst auf den Friedhof (die Großeltern meines Mannes "besuchen"), dann essen wir zusammen, packen die Geschenke aus und gehen in die Kirche, alles mit 14 Leuten - ein wundervolles Fest!

  • vor 1 Jahrzehnt

    Bei mir ist es eine ganz gefühlsverwurzelte Erinnerung:

    Mama gab mir zehn Eier und ein halbes Pfund Butter . . . für meine Klavierlehrerin.

    Hintergrund: Hab auf einem kleinen Bauernhof das Laufen gelernt. Wir hatten Hühner, Schweine, ein paar Kühe, viele Katzen und einen Hund.

    Das Butter-Eier-Geschenk brachte ich Frau B., die mich mit viel Geduld unterrichtete . . . jede Woche . . . jahrelang . . . ohne jemals einen Pfennig dafür zu verlangen.

    Sie sagte, es sei aus Liebe zur Musik.

    Wie diese Frau sich über die Butter und die Eier freute . . . vergess ich nie.

  • Eine sehr schöne Frage, um mir mal wieder zu verdeutlichen, warum trotz allem diese Zeit so einen besonderen Zauber bewahrt hat.

    Vielen Dank dafür :)

    Ich erinnere mich an

    köstliche Düfte, die in der festlich geschmückten Stadt in der Luft lagen;

    an besondere Sorgfalt :) im Benehmen... in Hinblick auf die Erfüllung des Wunschzettels, der sehnsuchtsvoll geschrieben am Nikolausabend neben den noch leeren Stiefel gelegt wurde ;

    an das Plätzchenbacken meiner Mutter, bei dem wir mitgeholfen haben....die ersten genaschten Butterplätzchen waren die köstlichsten :)) - keiner hat sie später so hinbekommen;

    an das tägliche Üben meiner älteren Schwester, die sich mit ihrem Schifferklavier auf den Heiligabend vorbereitete;

    an Geheimnistuerei, wenn man gefragt hat, ob das Christkind wohl die eine oder andre Bitte erhören wird;

    an den Schnee kalter Dezembertage, die man rodelnd oder schneemannbauend mit Freunden verbrachte, um sich danach im kerzenbeleuchteten Heim wieder zu wärmen......

    Es war immer eine ganz besondere Atmosphäre...wie Dämmerung, ein Schwanken zwischen heimeligen Ruhe und Spannung !

    Ein genießendes Warten !

  • vor 1 Jahrzehnt

    Der kleine Bullerofen im Wohnzimmer, Wunderkerzen, Adventskalender mit schönen Bildchen, Wunschzettel an das Christkind, das sind auch meine Erinnerungen.

    Sonntagabends saßen wir alle im Wohnzimmer, die Adventskerzen wurden angezündet, mein Vater legte Schallplatten auf mit Vorweihnachtsliedern, die wir mit gesungen haben..

    Wenn der Himmel an späten Nachmittag rot leuchtete, sagte mein Vater: Die Engel backen Plätzchen..

    Wir besuchten den Weihnachtsmarkt, der damals noch nicht so überlaufen war wie heute..Die gebrannten Mandeln mochte ich am liebsten..

    Danke dir für diese Frage, wenn ich gleich ins Bett gehe, werde ich bis zum einschlafen, auch noch mal meine Kindheit besuchen..

    Ich wünsche allen eine besinnliche Adventszeit..

  • Anonym
    vor 1 Jahrzehnt

    Der Geruch ist irgendwie eingebrannt. Die frühesten Erinnerungen sind von diesen Wunder-Kerzen, die Dinger die so fantastisch, faszinierend, funkelnd abbrennen. Wunnnnderbar, ;-)) , Grüsse

  • Tifi
    Lv 7
    vor 1 Jahrzehnt

    Ich sollte immer schön artig sein, sonst kommt Knecht Ruprecht und nicht der Nikolaus.

    Quelle(n): Hat mein Opa mir erzählt.
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