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KoKaGa fragte in SozialwissenschaftPsychologie · vor 1 Jahrzehnt

Ist das Bindungsangst?

Hallo ihr Lieben.

Mein Problem ist folgendermaßen, versuche es mal genau zu umschreiben.

Ich (23) habe eigentlich immer nur Affären, ich komme mit einer Beziehung nicht klar. Der Gedanke es gäbe jemanden, der mich regelmäßig sehen will, dem ich Verplichtungen gegenüber habe, dass ich ich mich regelmäßig melden muss, vor dem ich Rechenschaft über mein Tun und Lassen abgeben muss, finde ich furchtbar. Das ist kein Egoismus, nein, allein bei dem Gedanke daran, fühle ich mich schon bedrängt und eingeengt, total unwohl. Wenn ich jemanden toll und atraktivfinde, dann nur so lange, bis dass ich merke, dass sich auf der Gegenseite Gleiches entwickelt, dann blocke ich total ab. Will die Person nur körperliche Nähe, okay dann wird es vllt. eine Affäre, aber verliebt Er sich in mich, dann keine Chance, dann distanziere ich mich auch sofort emotional ohne dies zu wollen. Ich habe wirklich ein Problem damit emotionale Nähe an mich heranzulassen.

Ich hatte vor 4 Jahren meine erste Beziehung, diese war 4 Monate lang. Es war mehr eine einseitige Liebe meinerseits, ich wusste, dass er keine großartiges Gefühle für mich hat, mich nur ausgenutzt hat, doch meine Gefühle für ihn wurden dadurch stärker, so habe ich es 4 Monate tatsächlich ausgehalten bis dass er Schluss gemacht hat. Dann hatte ich vor 4 Monaten eine 1Monatige Beziehung, ein wirklich unheimlich lieber und sehr hübscher Kerl, kannten uns bereits 2 Jahre zuvor auf einmal hat es irgendwie gefunkt und dann kamen wir zusammen. Obwohl wir uns nur 2mal die Woche sehen konnten, was mir ganz recht war, war ich mir auf einmal schon wieder total unsicher was meine Verliebtheit anging und ich wünschte es wäre nie zu dieser Beziehung gekommen, obwohl ich ihn in allen Lebenslagen toll fand!

ich habe ihn sogar einmal mit meinem besten Freund betrogen, ich weiß, ihr verurteilt das jetzt und das ist okay, die meisten von Euch führen sicher ein anderes Leben. Ich habe auch keine Ausrede dafür, das ist bewusst aus dem Moment heraus Geschehen aber ich habe irgendwie gar kein Gewissen in der Hinsicht..Bin ich emotionskalt, oder ist es einfach so weil ich Sex und Liebe in meinem Leben bisher immer absolut trennen konnte?

So sieht und sah es bei mir bisher immer aus:

Nur Sex mit Fremden - nein kein Bedarf

Freundschaft und Sex - absolut (und nein keine Freundschaft ist daran bisher zerbrochen oder auch nur anders geworden)

Liebe und Sex - Liebe geht ja schon gar nicht

Nach einem Monat war dann Schluss und ich war nicht traurig sondern irgendwie erleichtert darüber.

Was ist da los mit mir, muss ich zu einem Psychologen? Das kann ja nicht ewig so weiter gehen, schließlich will ich irgendwann mal Kinder haben :( und ein Mann den ich an meiner Seite akzeptieren kann wäre da natürlich nicht schlecht...

Entschuldigt für den langen Text aber vllt könnt ihr mir helfen..

7 Antworten

Bewertung
  • vor 1 Jahrzehnt
    Beste Antwort

    Du schreibst doch selbst, das Du Angst vor Verpflichtung und Bindung hast.

    Damit hast Du deine Headlinefrage selbst beantwortet und liegst eindeutig richtig.

    Das Du so einen langen Text dran hängst zeigt klar, wie wichtig es für Dich ist, da etwas zu ändern.

    "Ich habe wirklich ein Problem damit emotionale Nähe an mich heranzulassen." Daraus ergibt sich, das Du emotionale Nähe bzw. die drohende Trennung als verletzend und schmerzhaft erlebt hast.

    So vermeidest Du mit der bedrohlichen Nähe auch den Schmerz, wenn Du diese wieder verlierst.

    Was aber damit einhergeht ist ein seichtes Leben mit wenig Höhen und Tiefen, etwas fehlt und diese unterschwellige Behinderung ist mit Leid verbunden, welches derzeit unbeachtet in Dir darauf wartet, endlich von Dir beachtet und angenommen zu werden.

    Allerdings ist es naheliegend, das Du mit kompetenter Unterstützung es Dir leichter machst.

    Beim Betrachten deiner Schilderungen werden Ursachen thematisiert.

    Daraus ergeben sich Fragen, die Licht ins Dunkel bringen können.

    Die Verpflichtung Rechenschaft abzulegen paßt nicht zu einer ebenbürtigen Partnerschaft, hier wirkst Du wie ein kleines Mädchen, das Gefahr läuft gegängelt und unterdrückt zu werden.

    Was hast Du erlebt, das Nähe verbunden wurde mit Abhängigkeit und Einschränkung ?

    Du darfst jemanden toll, attraktiv und anziehend finden, wird Dir diese Beachtung entgegengebracht würgt das deine Gefühle ab, da Du sofort eine Entwicklung hin zur Kontrolle und Fremdbestimmung befürchtest.

    Wann wurde Anerkennung deiner körperlichen Erscheinung die Basis für einen solchen Übergriff ?

    Ganz deutlich - Du bist nicht egoistisch ! Du stehst hier mit dem Rücken an der Wand und fürchtest gefangen zu werden. Hier kämpfst Du mit letzter Kraft gegen drohende Vereinnahmung, auch wenn Dir das tiefgehende und beglückende Gefühle kostet, - egal, alles nur nicht noch einmal so einen Übergriff erleben. Eine völlig normale Reaktion, die auf Wunden in Dir hinweist, die es zu heilen gilt.

    Das Du es vorziehst, eher ausgenutzt und emotional minderbewertet zu werden als bewundert und anerkannt scheint auf einen Mißbrauch hinzudeuten, wo Dich ein Mensch so geliebt hat, das er Dir die Luft zum Atmen und die Freiheit zur Entwicklung nahm. Da solch ein Vorgang in der Regel nur von Bezugspersonen geschieht, die körperlich zwar erwachsen wirken, aber emotional eher sich als bedürftiges Kleinkind geben, die von dem Kind all die Liebe haben wollen, die sie sich selber nicht geben können und die sie auch von anderen nicht bekommen. So entsteht eine scheinbar auswegslose gegenseitige Abhängigkeit, die das Kind überfordert und den Erwachsen zwar über Wasser hält; aber dazu beiträgt, das er sich keine kompetente Hilfe sucht. So bleibt es beim Gewohnten, bis Du endlich den Absprung geschafft hast.

    Jetzt Dich freiwillig erneut in eine derartige Situation zu bringen ist im Beziehungsrahmen unerträglich. In einer Selbsterfahrungsgruppe, vorzugsweise einer die sich "dem inneren Kind" zuwendet, wären hier eine Möglichkeit, diese in Dir klaffenden Wunden und festgefahrenen Gefühle zu heilen und zu lösen.

    Was da helfen kann ist ein sich weiter Mitteilen, auf sich achten und nicht überfordern.

    Zusätzlich würde ich Dir die CD "das innere Kind" von Gila Antara empfehlen. Auf Youtube den Song von Udo und Jenny Jürgens "ich wünsch Dir Liebe ohne Leiden", auf Amazon gibt es für wenig Geld die Bücher "Ayla und der Clan des Bären".und "Ayla und das Tal der Pferde" von Jean M, Auel und ganz besonders lege ich Dir die Kurse "Mich (wieder) finden" 4.-9.3.11 und "Dein inneres Kind" 16.-20.5.11 unter der Leitung von Rainer Scheunemann/Böhlendorf und Heide Böhlendorf im Odenwald Institut ans Herz. Allerdings biete ich Dir auch an, mich über jocolibri@live.de zu kontaktieren.

    Ich wünsche Dir den Mut und die Kraft zu Dir und deinen Gefühlen zu stehen.

    Für deinen langen Text brauchst Du Dich nicht zu entschuldigen, er war ja wichtig und aufschlußreich.

    LG Jo

  • vor 1 Jahrzehnt

    Sicher.

    Weißt du ja selber.

    Da du hier ein Problem in der liebevollen Partnerschaft hast, bleibt dir ihre förderliche Energie fremd und unerreichbar, bis du dir unabhängige Hilfe suchst, die bereit ist mit dir durch deine persönliche Hölle zu gehen und dich dabei aktiv zu unterstützen.

    Die Cd von Gila Antara und die Kurse die jocolibri empfohlen hat sind dabei sicher hilfreich.

    Besonders der innere Kind kurs hat mir selbst sehr viel gebracht.

    Du willst mehr aber traust dich wegen guten Gründen noch nicht, aber es lohnt sich und wenn du dich so wertschätzt wie ich den Eindruck haben, dann packst du es bestimmt, dir die Selbstsicherheit zu verwschaffen um dich in Zukunft auf mehr einzulassen, im Bewußtsein jederzeit deine Grenzen zu schützen und deine Wertschätzung in dir zu spüren.

    AL LIN

  • vor 1 Jahrzehnt

    ja ! - naturlich ist das bindungs-angst und die gilt es zu ueberwinden . ohne die kommst du nicht weiter - ohne risiko keine bindung - das heist geben und nehmen / verlieren mit ausgeglichenheit je nach menschentyp und wunsch - da kommt niemand darum herum dies zu regeln im gesammtem -- du brauchst kein psychologen , sonder nicht zu viel denken . aber handeln ohne x x glauben

  • Anonym
    vor 1 Jahrzehnt

    Hey, in meinen Ohren klingt das wirklich nach Bindungsangst. Auslöser dafür könnte eventuell ein schlechtes Verhältnis zu deinem Vater sein, was ich jetzt aber nur vermuten kann. Hör mal in dich hinein... Zum Psychater würde ich nicht gleich gehen. Eventuell hilft dir eine Geschprächstherapie bei einem Psychologen.

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  • Anonym
    vor 1 Jahrzehnt

    Nein zu einem Psychologen musst du nicht. Du kannst, aber ich würde es nicht tun.

    Unterhalte dich lieber mit Freunden und Freundinnen darüber. Je mehr, desto besser. Außenstehende sehen meist mehr. Mit außenstehend meine ich alle außer dir. Wenn du sie nervst, werden sie es schon sagen. Wenn nicht, nicht dein Problem. Aber trotzdem ist Einfühlungsvermögen immer ein guter Berater.

    Als ich deinen Text gelesen hab, hab ich ganz viele Parallelen zu mir selbst gesehen.

    Als ich meinen heutigen Mann traf, ich war 38, war ich absolut nicht auf der 'Suche' nach einem Partner. Ich wollte nur wissen, wer mein Nachbar war (er im OG, ich im EG) also ludt ich ihn ein. Als wir dann mal etwas gemeinsam etwas unternahmen, hatte ich ganz plötzlich das überwältigende Gefühl, dass er zu mir gehört, dass ich etwas gefunden hatte, was absolut richtig war. Irgendwann zogen wir dann zusammen, und als er mir dann -wir kannten uns erst ein paar Monate- einen Heiratsantrag machte, sagte ich ja. Es würde sowieso nichts ändern. Wir wohnten zusammen, wollten eine gemeinsame Wohnung kaufen und sowieso zusammenbleiben. Außerdem schien es mir richtigso -es stimmte einfach.

    Was dann kam, es würde zu weit führen, das alles aufzuschreiben. Aber es war die Hölle -bis ich merkte, dass ich mir diese 'Hölle' selbst gemacht hatte.

    Ich hatte total abartige Vorstellungen von einer Partnerschaft. Ich fragte immer nur, was er mir gab. Ich merkte erst später, dass ich eigentlich immer fragen sollte, was ich ihm geben konnte und auch gab. Als ich das endlich immer mehr tat, hatte ich das Gefühl immer mehr von ihm zu bekommen. Als ich aufhörte, ihn umerziehen zu wollen, änderte er sich. Kurz, je weniger ich foderte, desto mehr gab er mir.

    Ich sage nicht, dass wir heute, nach 7 1/2 Jahren eine reibungslose, harmonische Ehe führen, in der es nie Streit gibt. Es geht immer besser und mein Gefühl ist bisher jeden Tag stärker geworden, dass er der richtige ist.

    Dir wird eines Tages auch jemand über den Weg laufen, bei dem du das Gefühl hast -das ist der Richtige. Und wenn nicht -dann soll es nicht sein. Mir war kein Mutterglück beschieden -sollte wohl nicht so sein. Aber jeder kann glücklich sein.

    Nein, Bindungsangst hast du keine. Es ist einfach noch nicht so weit.

    P. S. Kurze Frage: Hast du deinen Freund damals wiklich betrogen? Ich meine auch im Herzen? Wenn du bejahst, um was hast du ihn betrogen?

  • REDREV
    Lv 4
    vor 1 Jahrzehnt

    Vielleicht tröstet es dich ,wenn ich dir sage,dass du nicht allein bist....mir geht es nämlich ähnlich wie dir....ein Bekannter hat mir mal gesagt , dass das daran liegen kann ,wenn man in der kindheit nicht viel Liebe erfahren hat...das war zwar bei mir nicht so...vielleicht ist es aber bei dir so...

    in der Beziehung kann es oft zu schweren Angstzuständen kommen...deshalb ist es wichtig ,dass du einen Partner findest ,der damit klar kommt dass du öfters auch mal abweisend bist , nicht zusammen mit ihm in einem bett schlafen willst und das alles....denn nur dann veränderst du dich ...und irgendwann wirst du richtig lieben können.

    Zusatz: Fühlst du dich eigentlich sehr einsam, wenn du keinen Partner hast?

    Wenn ja , dann sehnst du dich ja schon nach liebe..aber Liebe ist dann womöglich etwas sehr fremdes für dich...körperlichen Kontakt brauchst du , weil du keinen bekomme hast.......also es kann auch sein,dass ich völlig daneben liege...aber zumindest kann das eine Ursache für dein verhalten haben.

  • vor 1 Jahrzehnt

    Ich würde es so sehen:

    Du hattest deine 1. Beziehung, die dich "leider" geprägt hatte... Du konntest wohl nicht so die besten Erfahrungen daraus sammeln, Fehler macht jeder, keiner ist perfekt.

    Das du deswegen jetzt nur den körperlichen Kontakt suchst, ist dann in dieser Sichtweise vollstens verständlich. Nun musst du aber auch sehen, das dies ja nicht deine ganze Zukunft so weitergehen kann. Sicherlich kannst du so weiterleben, kein Problem, das wäre deine Sache.

    Aber es gibt ja auch so viele tolle "Verpflichtungen" bzw. diese Verantwortungen, womit man sein Selbstwertgefühl steigern kann, wenn man weiß; Ja, mein Lebenspartner vertraut mir".

    Das man zusammenhält, sich liebt, durch dick und dünn geht, durch gute und schlechte Zeiten.

    Ich würde nicht behaupten, das du "emotionslos" bist, oder sonstiges, du bist halt vorsichtiger bzw. verschlossener bei einer Beziehung.

    Natürlich hat jeder Mensch das Bedürfnis nach Sex, Liebe, Verantwortung, Genugtuung und was es nicht alles gibt.

    Ich bin noch SIngle und hatte bis jetzt noch nie eine Beziehung oder sonstiges, ich hoffe einfach darauf das ich die Richtige finde, und das ich alles richtig machen kann, was es gibt.

    Deswegen finde ich das wenn man schon so engen Kontakt also Sex mit der Gegenseite hat, das es auch was für die Zukunft sein kann, und das ich Liebe dabei empfinden muss.

    Das ist soweit meine Meinung, ich hoffe das ich dir irgendwie weiterhelfen konnte...

    Besten Gruß

    Markus Spilles

    Quelle(n): Meine Meinung
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