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Kann man in einer Geschichte zwischen Erzählzeiten wechseln?
Hallo ihr lieben,
ich hab mal wieder eine Frage. Und zwar geht es darum, dass ich im Moment an einer Fanfiktion über Harry Potter schreibe, in der ich die Vergangenheit als Erzählzeit gewählt habe. Nun bin ich aber in der Mitte der Story angelangt und es tauchen nach und nach ein paar Problemchen auf, die ich vorher nicht berücksichtigt hatte.
Es geht hauptsächlich um zwei Personen, nennen wir sie der Einfachheit halber "Person A" und "Person B".
Erstens: Einen Teil der Geschichte schreibe ich aus Ich-Perspektive von Person A, während ich einen anderen Teil aus der dritten Person von Person B schreibe. Das ist an sich nicht das Problem, weil ich klare Grenzen zwischen den Perspektiven habe, zB:
Person A: "Plötzlich traf mich etwas Schweres im Rücken. Ich spürte wie ich stolperte und fiel, wobei meine Stirn eine schmerzhafte Bekanntschaft mit dem Bordstein schloss. Ich schmeckte Blut und hörte eine Stimme über mir, die mir bekannt vorkam, ich sie aber nicht jemandem zuordnen konnte. Dann wurde alles um mich herum schwarz."
Und dann beginnt ein neues Kapitel aus der Sicht von Person B: "Zynisch lächelnd beugte er sich über die bewusstlose Gestalt, die zu seinen Füssen lag. 'Der Fluch hat wirklich gesessen.' dachte er sich und ließ seinen Zauberstab wieder in seine Umhangstasche verschwinden. Er war sich sicher, dass er in die gehetzten Augen des Mannes, den er seit einem Jahr hasste wie den Teufel selbst, blicken würde, sobald dieser die Augen nur aufschlug."
So weit, so gut. Aber dann will Person B die Gedanken von Person A lesen (Ich denke der Zauberspruch "Legilimens" sagt euch was?). Und das ist mein Problem. Diese Szene soll wieder aus der Sicht von Person A geschrieben sein, wobei Person A wieder nur das sieht, was er damals selbst erlebt hat. Ich weiß aber nicht, ob ich da lieber in der Vergangenheit bleiben oder die Gegenwart nehmen soll.
Der Anfang ist an sich derselbe: "Viele verschiedene Bilder flackerten vor meinem inneren Auge hin- und her, wie ein Kinofilm im Schnelldurchlauf. Plötzlich blieb das Bild stehen und ich fand mich in einer Szene wieder, die ich schon einmal erlebt hatte."
Dann weiß ich aber nicht weiter. Soll ich die Erninnerung in die Gegenwart setzten? Dann würde ich schreiben: "Ich sitze in einem großen Raum. Gelangweilt knacke Sonnenblumenkerne und verteile die Überreste davon auf dem dunklen Holzfussboden, wofür mir das Reinigungspersonal nach Drehschluss wahrscheinlich den Kopf abreissen wird, und lese desinteressiert in einem Buch, das auf meinen Knien ruht. Mir geht einfach nicht aus dem Kopf, was ich letzte Woche gehört hatte..."
Oder das ganze auch in die Vergangenheit setzten? Also:
"Ich saß in einem großen Raum. Gelangweilt knackte Sonnenblumenkerne und verteilte die Überreste davon auf dem dunklen Holzfussboden, wofür mir das Reinigungspersonal nach Drehschluss wahrscheinlich den Kopf abreissen würde, und las desinteressiert in einem Buch, das auf meinen Knien ruhte. Mir ging einfach nicht aus dem Kopf, was ich eine Woche zuvor gehört hatte..."
Die letzte Version hört sich ein wenig seltsam an, finde ich, aber ich kann doch nicht einfach einmal in der Vergangenheit und dann wieder in der Gegenwart schreiben, oder?
Ist es vielleicht besser, wenn ich die ganze Geschichte in der Gegenwart schreibe, damit das mit den Erinnerungen besser passt? Aber dann funktioniert das nicht mehr, dass ich aus der dritten Person schreibe. Ich kann ja schlecht aus der Ich-Perspektive in der Gegenwart und aus der dritten Person in der Vergangenheit schreiben...
Wisst ihr, was ich meine? Ich hoffe ihr könnt mir helfen, vielen Dank im Vorraus!
LG
@ Kapaun: Vielen Dank erstmal für deine Antwort. Ich werde mal sehen, was sich daraus machen lässt. Der Zusatz mit dem "dritte Person und Vergangenheit" ist ganz nett von dir gemeint, aber dann müsste ich jetzt die ganze Geschichte noch einmal umschreiben und das sind über 30 Seiten, wo ich das alles auf die dritte Person ändern müsste (Ich habe ja von Anfang an in der Vergangenheit geschrieben).... Bei der nächsten FF werde ich das berücksichtigen. LG
4 Antworten
- vor 1 JahrzehntBeste Antwort
Warum nicht die Ich-Perspektive. Ich habe beide Romane in der Ich geschrieben. Die Ich, hat unglaubliches Potential. Sie kann dem Leser die Gefühle und Gedanken noch viel näher bringen.
Du schreibst die anderen Kapitel der Ich in der Vergangenheit. Bei der Traumszene würde es sich gut machen diese in die Gegenwart zu holen. Der Knackpunkt hier ist der Übergang. Person B liest ja in dem Moment in Person A. Was heißt der Leser befindet sich gerade im Kopf von Person B, der spricht den Zauber und taucht in Person A ein. Hier würde der Leser dann davon ausgehen, dass er noch immer im Kopf von Person B steckt.
Das heißt dein Übergang müsste gekennzeichnet sein. Person B spricht den Zauber, schwingt den Stab, Schnitt, Szenenwechsel. Den machst du als Freizeile oder als Kapitelwechsel für den Leser sichtbar. Die Kamera schwenkt auf A. Ich konnte spüren, wie B in meinen Kopf eintauchte. Es war, als würde er sich durch eine wabbelige Wand in mein Hirn bohren. Dann flackerten Bilder vor mir auf ...
Dann tauchst du in deine Szene ein und wechselst in die Gegenwart.
- KapaunLv 7vor 1 Jahrzehnt
Also, zunächst zu deiner Frage: Ja, grundsätzlich kann man zwischen Erzählzeiten wechseln. Das sollte aber dann jeweils einen guten Grund haben. Der hier genannte Grund könnte durchaus ein guter sein.
Dann noch was anderes, wenn auch unerbeten: Ich weiß, dass vor allem junge und ungeübte Schreiber gern in der Ich-Perspektive und im Präsens schreiben. Das eine wie das andere führt jedoch zu spezifischen Problemen - im Großen und Ganzen kann man sagen, dass es einem Text meistens eher schadet als nützt. So auch hier. Mein Rat wäre: Schreibe in der dritten Person und in der Vergangenheit. Wenn du später einmal mehr Übung hast, kannst du besser einschätzen, in welchen Fällen du mit dieser Regel brechen kannst.
- Anonymvor 4 Jahren
Wenn Du die Frage im Ernst meinst, ich habe es bei mir nicht bemerkt. Aber wenn ich zwischen den Zeilen lese, dann würde ich Dir empfehlen, Dir auch zwischen den Jahreszeiten mal die Haare zu kämmen. LOLL! Wie Du weisst, verliert jeder Mensch professional Tag 50 bis a hundred Haare, das ist primary. Bei Dir hat es vielleicht etwas mit der Ernährung zu tun, oder, ich will nicht unverschämt sein, weil ich nicht weiss, wie alt Du bist, mit dem regulate? Ich habe sehr volles Haar, schon immer gehabt, jedenfalls auf dem Kopf! Dafür esse ich aber auch wirklich alles! Nachtrag: Bist Du noch da? oder erstickt? LOLL Meinte, dass guy sagt: Frauen in den Wechseljahren verlieren Haare, d. h. Haarwurzeln sterben ab, im Ernst. Schau mal gewissen älteren Damen auf den Kopf, da können Ameisen zwischen den Haaren Fussball spielen!
- Anonymvor 1 Jahrzehnt
ja kann man...
für jede erzählzeit solltest du...
eine armbanduhr anziehen...sonst vertauscht du die zeitzonen !