Yahoo Clever wird am 4. Mai 2021 (Eastern Time, Zeitzone US-Ostküste) eingestellt. Ab dem 20. April 2021 (Eastern Time) ist die Website von Yahoo Clever nur noch im reinen Lesemodus verfügbar. Andere Yahoo Produkte oder Dienste oder Ihr Yahoo Account sind von diesen Änderungen nicht betroffen. Auf dieser Hilfeseite finden Sie weitere Informationen zur Einstellung von Yahoo Clever und dazu, wie Sie Ihre Daten herunterladen.

Anonym
Anonym fragte in Gesellschaft & KulturSprachen · vor 1 Jahrzehnt

Was ist die Konjunktivform?

Ein paar Beispiele und eine ganz ganz einfache Erklärung bitte.

Der Artikel in Wikipedia ist viel zu kompliziert und für mich unbrauchbar!

3 Antworten

Bewertung
  • vor 1 Jahrzehnt
    Beste Antwort

    Ich geh mal davon aus, dass Du Deutscher bist und Englisch lernst.

    Die Verben, die Du im Alltag gebrauchst, stehen größtenteils im Indikativ. Beispiel:

    ich spiele

    du spielst

    er spielt

    Frage am besten nicht, was "Indikativ" bedeutet, merke Dir den Terminus so, wie er dasteht mit einem Beispiel.

    Salopp gesagt ist der Konjunktiv das Gegenteil vom Indikativ; d. h., wenn ein Verb nicht im Indikativ steht, steht es automatisch im Konjunktiv. Es gibt noch einen dritten Modus des Verbs, den identifiziert man auf den ersten Blick: das ist der Imperativ (=Befehlsform). Als Eselsbrücke kann man sich das mit dem "Gegenteil" so merken.

    Wozu braucht man den Konjunktiv"?

    Aus dem Lateinischen kommt die strenge Regel, dass man bei der Wiedergabe der wörtlichen (=direkten) Rede auf keinen Fall den Indikativ verwenden darf.

    Beispiel: Erwin sagt: "Heute spiele ich Skat."

    Wenn ich das korrekt wiedergebe, sieht das so aus:

    Erwin sagt, dass er heute Skat spiele.

    (Indikativ wäre: Er sagt, dass er heute Skat spielt).

    Heutzutage sieht man das mit dem Konjunktiv/Indikativ nicht mehr so eng, der Konjunktiv wird im Privatgebrauch

    bei der Wiedergabe der direkten Rede m. E. kaum noch gebraucht.

    Hier ist der Konjunktiv I:

    ich spiele

    du spielest

    er spiele

    (ich beschränke mich auf die Personen in der Einzahl)

    Im offiziellen Sprachgebrauch hält man sich noch an die alte Regel, achte mal bei der Tagesschau darauf. Hier werden oft Politikeraussagen wiedergegeben; die werden dann vorschriftsmäßig im Konjunktiv I verlesen.

    Wenn der Vorleser/Sprecher am Wahrheitsgehalt der ursprünglichen Aussage zweifelt, kann er dies so verpacken, dass der Konjunktiv II daraus wird.

    Beispiel: Erwin sagt, dass er Skat spielte.

    Den Konjunktiv II bildet man über den Umweg "Imperfekt" (=Präteritum)

    ich spielte

    du spieltest

    er spielte

    kommen: ich kam- ich käme

    du kamst - du kämest

    er kam - er käme

    An den Beispielen wird es deutlich, dass es Verben gibt, bei denen Imperfekt Indikativ und Konjunktiv II identisch klingen.

    Diese Missverständlichkeit umgeht man, indem man den Konjunktiv II mit dem Hilfswerb "werden" bildet.

    ich würde spielen

    du würdest spielen

    er würde spielen

    Andere Formen (wie "ich käme") klingen in unseren Ohren altmodisch, so dass wir auch aus diesem Grund zur Hilfskonstruktion greifen.

    Beispiel: "Ich wünschte mir, dass er schon heute ankäme". Klingt sehr gestelzt. Wir sagen:

    "Ich würde mir wünschen, dass er schon heute ankommen würde"

    Hier hast Du gleich die nächste Anwendung des Konjunktiv II: Ausdrücken der Möglichkeit dafür, dass eine Handlung vollzogen wird.

    Dann gibt es noch den Höflichkeitskonjunktiv:

    vergleiche: "Können Sie mir einen Kaffee bringen?"

    "Könnten Sie mir einen Kaffee bringen?"

    Die zweite Variante klingt doch höflicher!?!

    Die Problematik "Vergangenheit Indikativ" und "Konjunktiv" kennst Du aus dem Englischen.

    "I could" = "ich konnte" oder "ich könnte" (je nach Kontext)

    Den Konjunktiv kannst Du querbeet durch alle Zeitformen bilden; Verbtabellen kannst du googeln.

    Ich finde es nicht günstig; sich zu merken "Konjunktiv = Möglichkeitsform", da ja - wie oben gezeigt- viel mehr mit dem Konjunktiv gemacht wird, als die "Möglichkeit" auszudrücken.

    Die grammatikalische Kategorie "Modus" lässt sich genauso wenig erklären wie die Eigenschaft "grammatikalisches Geschlecht" (Genus) u. a.

    Es ist empfehlenswert, die Formen zu pauken und zu den gebräuchlichsten einen Beispielsatz abzuspeichern.

  • Anonym
    vor 1 Jahrzehnt

    hm, der wikipediaartikel ist an sich gar nicht so schlecht... wie wärs damit:

    Der Konjunktiv ist im Deutschen (neben dem Indikativ und dem Imperativ) einer der drei Modi eines Verbs. Der Konjunktiv wird für die Darstellung einer Möglichkeit benutzt und daher auch als Möglichkeitsform bezeichnet.

    -> Durch Modi wird die subjektive Stellungnahme des Sprechers zur Satzaussage ausgedrückt, also sozusagen die Aussageweise eines Verbs.

    Beispiel Konjuntiv 1: Mein Bekannter sagt, er habe geheiratet.

    habe ist die konjunktivform.

    -> Der Konjunktiv I findet seine Hauptverwendung in der indirekten Rede, sagt also, was ein anderer gesagt hat (muss ja nicht die eigene Meinung sein)

    Beispiel Konjunktiv 2: Wenn ich ein Vöglein wär’ und zwei Flüglein hätt’, flög’ ich zu Dir.

    wär(e) und hätt(e) sind die Konjunktivformen.

    -> Der Konjunktiv II wird häufig in Konditionalsätzen genutzt.

    Wird auch Irrealis genannt. Der Nebensatz stellt eine Bedingung auf, bei deren (unmöglichen oder unwahrscheinlichen) Eintritt eine Folge greift, die im Hauptsatz bezeichnet ist.

    Es wird sowohl im Hauptsatz wie im Nebensatz Konjunktiv II verwandt.

    -> Also eine irreale Vorstellung oder auch ein unerfüllbarer Wunsch, einfach Dinge die sehr unwahrscheinlich oder unmöglich sind.

    Quelle(n): wikipedia
  • Rain
    Lv 7
    vor 1 Jahrzehnt

    Der Konjunktiv wird für die Darstellung einer Möglichkeit benutzt und daher auch als Möglichkeitsform bezeichnet.

Haben Sie noch Fragen? Jetzt beantworten lassen.