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Wie wird ein Mensch zum Idealist? vs. Wie wird ein Mensch zum Realist?
ok - Realisten nehmen das Leben, so wie sie es sehen - Idealisten wollen verändern, verbessern, optimieren - aber das wollen ja viele, die meisten, besonders viele Akademiker, Wissenschaftler, aber auch jeder, der sein Leben optimiert oder Haus saniert... - und dennoch bezeichnen sich besonders Naturwissenschaftler häufig selbst als "Realisten", Geisteswissenschaftler erhalten eher die (negativ interpretierte) Aura des Idealisten..
Stellt sich das nur mir so dar? Falls nein, warum ist das so?
Wodurch unterscheiden sich Voraussetzungen, Entwicklungen, Lebensweisen, Einstellungen und Zielsetzungen beider Lager?
@Eric
ich habe generell, insbesondere aber auch von Studenten geredet, die von sich behaupten, Realisten zu sein - und Idealismus weit von sich weisen. Wäre das überhaupt mit Forschung vereinbar? Und meinst Du wirklich, dass sie sich schon in sooo jungem Alter aufgegeben haben??
@Schleier des Nichtwissens
Danke für Deine tolle AW!
Zu 3.: die Haussanierung etc. bezog sich auf optimieren, nicht auf Idealismus.
Obwohl ich immer stärker geneigt bin, genau darin die Crux zu sehen, dass viele Menschen (offensichtlich auch schon sehr junge) sich an Deinem SEHR WAHREN letzten Satz ausrichten. Würde das Ei (das eigene Leben) und die Schale (das Umfeld, die Gesellschaft etc.) jedoch als Einheit begriffen werden, würden sich vermutlich wesentlich mehr allgemein einbringen, es gäbe weniger Depression und Isolation, es wäre persönlicher, lebensnaher, gehegter und gepflegter.
lg answer
7 Antworten
- vor 1 JahrzehntBeste Antwort
Wenn wir Deine Definition von Realisten (Akzeptanz des status quo) und Idealisten (verbessern) nehmen, kenne ich einerseits z. B. Biologen, die idealistisch denken und handeln, andererseits Politikwissenschaftler, Soziologen, Juristen und Philosophen, die wenig Interesse daran haben, die Welt zu verbessern.
Spontan denke ich, dass sich in Deiner Frage verschiedene Interpretationen von Realismus mischen:
1. Der Wissenschaftsbegriff. Viele Wissenschaftler und noch mehr Studierende, die sich mit ausschließlich einer Wissenschaft auseinandersetzen, neigen dazu, genau diese Wissenschaft und die in ihr verwendeten Kriterien als die einzige echte Wissenschaft zu sehen. So bezweifeln manche Physiker die wissenschaftlichen Vorgehensweisen und Prämissen der Biologen, beide zusammen die Wissenschaftlichkeit gesellschafts- und geisteswissenschaftlicher Forschung.
Einige Naturwissenschaftler aber auch einige Philosophen sehen in ihrer Einzeldisziplin die Königsdisziplin der Wissenschaft, nur ihre Wissenschaft zeichnet ein realistisches Bild der Welt.
Wissenschaftstheoretiker sehen die Sache differenzierter. Aber auch sie sind nicht objektiv, da sie meist einer Wissenschaft und/oder der Philosophie entstammen.
Naturwissenschaftler zeichnen sich durch Objektivität aus, zumindest idealerweise. In der Vergangenheit und auch heute haben sich einige Wissenschaftler dafür hergegeben, für irgendwelche Ideologien naturwissenschaftliche Belege nachzuliefern, manche versuchen, abstruse Theorien plausibel zu machen. Erinnert sei an die Rassentheorien, oder an die Versuche, den Kreationismus wissenschaftlich zu fundieren. Daher gehört es zum Ethos eines echten Wissenschaftlers, Theorien und Erkenntnisse ergebnisoffen und möglichst den Tatsachen entsprechend zu erarbeiten, also realistisch zu sein.
2. Persönliche Interessen und Einstellungen prägen die Studienwahl. Wie gesagt, es gibt idealistische Naturwissenschaftler und realistische Geisteswissenschaftler, aber im Schnitt dürfte die Verteilung klar gewichtet sein. Und bei den Geisteswissenschaftlern ist Realismus (ein Wort mit vielen Bedeutungen), auch ein 'Kampfbegriff', der von jeweils beiden Seiten verwendet wird.
3. Ich würde Idealismus etwas anders interpretieren: Nämlich als ein übergeordnetes Interesse an einer besseren Welt, unabhängig davon, ob es dem eigenen Interesse dienlich ist (also z. B. ohne die Haussanierung). Und hinzufügen, dass nicht alles, was subjektiv als idealistisch empfunden wird, auch tatsächlich die Welt verbessert.
Die Ursachen dieser Denkweise sind vielfältig: biographisch, sozial, charakterlich etc.
Entsprechend ist die realistische Komponente durch entsprechende Komponenten gekennzeichnet.
Viele Realisten machen zudem einen Punkt geltend: Sie seien in einer Situation, in der sie sich primär um ihre Interessen und die der ihnen Nahestehenden kümmern müssten.
Deinen weiteren Ausführungen stimme ich zu. Allerdings bin ich mir selbst derzeit nicht im Klaren, wie es sich mit dem Ei und der Schale heute verhält. Wir leben in sich schnell verändernden Lebensverhältnissen, zunehmend anonymisiert und in dynamischen sozialen Netzen. Das war früher anders. Und schon damals gab es ähnliche Probleme:
- doodlebugger57Lv 7vor 1 Jahrzehnt
Ich denke mal DIE klare Einteilung Realist-Idealist ist so nicht gegeben. Es gibt doch auch realistische Idealisten und idealistische Realisten. Der Uebergang ist da fliessend und klare Tennlinien nicht so einfach zu ziehen.
- Anonymvor 1 Jahrzehnt
Die meisten Menschen sind Idealisten und Realisten zu gleich. Denn viele Menschen haben ein Ideal von sich selbst und eines erreichendes Zieles, was ebenfalls ein Ideal ist. Dieses Idealbild mit der Realität zu vereinen, ist nicht mal so schwer.
- WilkenLv 7vor 1 Jahrzehnt
In der Jugend ist der Idealismus vorherrschend, alles geht, man kann viel machen. Später jedoch sieht er die Verlogenheit unserer Gesellschaft. Folge, er wird zum Realisten.
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- EricLv 7vor 1 Jahrzehnt
Jeder wird als Idealist Geboren und wenn er sich Aufgegeben hat wir er zum Realisten.Realisten haben und werden Nie die Welt Verändern. Nur die Idealisten die Träumer und die Spinner Machen unsere Welt Bund, Geben den Leben einen Sinn. Die Fantasie eines Idealisten kennt keine Grenzen.
- vor 1 Jahrzehnt
Wenn man nach Universalem folgt, wird man ein Idealist. Wenn man nach Individuellem folgt, wird
man ein Realist.
- orbitLv 5vor 1 Jahrzehnt
am besten ist natürlich ein realer Idealismus der ab und zu dann auch mal zum idealen Realismus wird