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Welcher chlorophyllverwandte Stoff entsteht bei dieser Reaktion?
Ich habe mal eine etwas speziellere Frage:
Ich habe vor einiger Zeit Chlorophyll mit Brennspiritus (94%Ethanolanteil) extrahiert. Diese Lösung habe ich mit Kaliumhexacyanoferrat(II)-Lösung versetzt. Dabei hat sich ein schimmernder grüner Niederschlag gebildet. Die Hexacyanoferrat(II)-Ionen waren im Filtrat noch enthalten (Nachweis durch Fällung mit Eisen(III)-Ionen). Wird bei dieser Reaktion nur das zentrale Magnesium-Ion im Chlorophyll durch Kalium-Ionen ersetzt oder ist die Reaktion vielleicht komplexer?
Vielen Dank schon mal im Voraus.
Phäophytin habe ich durch die Zugabe von Säure zur Chlorophylllösung hergestellt. Der Stoff, der bei dem oben genannten Experiment entstanden ist, hatte aber andere Eigenschaften. Ich habe ihn abfiltriert und getrocknet. Dabei bildeten sich Blättchen. Andere Stoffe waren nach dem Trocknen flockiger.
3 Antworten
- picus48Lv 7vor 1 JahrzehntBeste Antwort
Vermutlich handelt es sich um den chlorophyllverwandten Stoff Phäophytin. Als Phäophytine (auch Phaeophytine bzw. Pheophytine) bezeichnet man Chlorophyllmoleküle, bei denen das zentrale Magnesiumatom fehlt. [http://de.wikipedia.org/wiki/Ph%C3%A4ophytine]
Das zentrale Mg-Ion kann durch verschiedenste Reaktionen aus seiner komplex-gebundenen Position entfernt werden. Das geht recht einfach mit einem sauren Ionenaustauscher, an den das Mg(2+) in einer Gleichgewichtsreaktion gebunden wird. [http://www.springerlink.com/content/xl203v3106672x... Zurück bleibt dabei das Phäophytin.
Wahrscheinlich bildet das Mg(2+) im beschriebenen Experiment einen Mg-Hexacyanoferrat-Komplex. Allerdings habe ich konkret von einem solchen noch nichts gehört oder gelesen. Vermutlich weil er analytisch keine Bedeutung hat.
Das monovalente Alkali-Ion K(+) kann das Mg als Zentralion im Komplex (Chlorophyll) nicht ersetzen.
- Anonymvor 1 Jahrzehnt
Nach meinem Wissen ist es ein schlichter Ionenaustausch. Dasselbe, was passiert, wenn man Bohnen im Kupfertopf kocht. Da verdrängt dann das Kupfer das Magnesium.
- Anonymvor 1 Jahrzehnt
Die erste Frage, die sich hier stellt, ist die nach dem Verhältnis der Reaktanden. Wenn ein groÃer Ãberschuss Hexacyanoferrat vorlag, könnte sich ein Cyanokomplex gebildet haben. Eine alternative Erklärung wäre, dass die Löslichkeit des Chlorophyll durch Zugabe einer wässrigen Lösung ganz einfach so stark erniedrigt wurde, dass es ausfällt. Das kannst Du testen, indem Du den Versuch wiederholst, jedoch die gleiche Menge reines Wasser anstelle der Fe(CN)6-Lösung nimmst. Dass Kalium das Magnesium ersetzen sollte, erscheint mit äuÃerst unwahrscheinlich, da weder Ionenradius noch Ladung übereinstimmen. Denkbar wäre ein Austausch Mg->Fe. Erscheint aber auch unwahrscheinlich, da Hexacyanoferrat ein ausgesprochen stabiler Komplex ist.
Quelle(n): Unterrichte Chemie.