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"Ich will doch nur dein bestes!" - Warum sagen Mütter das, wenn sie doch in Wahrheit nur ihr bestes wollen?
Anstatt Kindern Selbstbewusstsein mitzugeben, werden sie drangsaliert und therapiert, wenn sie nicht so sind wie andere Kinder. Zu still, zu laut, zu dick, zu dünn, zu unkonzentriert, zu langsam, zu lebhaft. Es werden ihnen Komplexe eingeredet und die Kinder sollen perfekte Roboter sein, damit alle sagen: "Seht mal, die Frau Meier hat so tolle Kinder!"
Glauben diese Frauen das wirklich selbst, wenn sie sagen: "Ich will doch nur dein bestes"? Oder ist ihnen klar, dass sie nur den gesellschaftlichen Druck an ihre unperfekten Kinder weitergeben?
@Elka, Du tust mir unrecht.
18 Antworten
- Anonymvor 1 JahrzehntBeste Antwort
"ich will doch nur dein Bestes" wird von Frauen, Männern, Müttern und Vätern verwendet.
Hilfreich zum Verständnis ist das 4-Ohren-Modell bzw. 4-Seiten-Modell,
http://de.wikipedia.org/wiki/Vier-Seiten-Modell
nach dem jede Aussage auch immer eine Selbst-Aussage ist, insofern stimmt beides: Eltern wollen in solchen Fällen das Beste für ihr Kind, aber auch das Beste für sich selbst, nämlich, dass das Kind in dem von dem Erwachsenen nun mal vorgegebenen Familiensystem und Umfeld gut integriert ist und sich so entwickelt, dass "Ruhe im Karton" ist, sprich: es ALLEN in der Familie gut geht, dem Kind, aber eben auch den Eltern, kurz- aber auch langfristig, und zwar auf vielerlei Ebenen. Anders ausgedrückt: sie wollen die aus Ihrer Sicht gefährdete, jedoch notwendige BALANCE erhalten.
In meinen Augen ist es insgesamt eine eher warnende Mischung einer erwachsenen Erkenntnis, dass das Kind es schwerer haben wird, wenn es sich/das jeweilige Problem nicht anpackt (oder zumindest mit erheblichen, langwierigen Folgen zu kämpfen haben wird, die das Kind zum derzeitigen Zeitpunkt ggf. noch nicht überblicken kann), Beschützerinstinkt, mangelndem Selbstvertrauen, mangelndem Vertrauen in das Kind, mangelndem Gott-Vertrauen / Skepsis / Zweifel, mangelnder Offenheit ggü. anderen, neuen Wegen.
Was davon in welchem Prozentsatz zutrifft und ob jede dieser Warnungen berechtigt sind oder nicht, kann zwar niemand pauschal sagen - und dennoch ist es allein die schwammige, nichtssagende, Formulierung, ein unkonkretes, für Kids nicht greifbares, diffuses Totschlagargument, was nerven kann, und zwar genau dann, wenn das Kind sich als partiell mächtig zu entdecken versucht, von den Erwachsenen aber zurück in's Glied verwiesen wird.
Die Punkte "Wissen", "Glauben, dass..", "Macht" und "Hierarchie zwischen den Handelnden" werden durch die Formulierung stärker als der eigentliche Sachverhalt.
Wesentlich mehr helfen würden deshalb themenbezogene(!), altersangemessene, konkrete Erläuterungen, besonders durch Beispiele, WARUM genau dieses und jenes ein Problem ist und WELCHE unangenehmen Folgen nach sich ziehen wird - und auch hier ist es besser, nicht zu sagen, sondern zu (hinter-)fragen und dann natürlich auch zuzuhören, warum das Kind GLAUBT, dieses und jenes so machen zu müssen. Denn es sind die gesammelten GLAUBENSSÄTZE aus der Kindheit, die auch im Erwachsenenalter verhindern, dass wir uns ggf. positiver für uns selbst in unserem Umfeld entwickeln. "Ich glaube, dass ich das und das tun muss, damit ich von dem und der akzeptiert oder geliebt werde..". Auflösung solcher Glaubenssätze ist möglich durch z.B. EFT (einfache Technik und jederzeit selbst anwendbar, auch von Kids):
Noch hilfreicher ist es, zu wissen, warum es überhaupt bei solchen Formulierungen unweigerlich zum Konflikt kommt bzw. wann es zum Konflikt kommt bzw. wie man solche Konflikte verhindern kann:
Die absolut spannende Transaktionsanalyse beschreibt jeden Menschen in 3 "ich"-Ebenen: das Eltern-Ich, das Kind-Ich und das Erwachsenen-Ich. Sie zeigt auf, dass es immer dann zu Konflikten kommt, wenn Kommunikation nicht parallel läuft, also eben nicht von einem Kind-Ich zum anderen Kind-ich, sondern vom (mächtigen) Eltern-Ich zum (trotzigen) Kind-Ich. Mehr, was bei Kommunikation eigentlich abläuft und wie man was ändern kann unter:
Quelle(n): @ self esteem das alles habe ich auch für Dich geschrieben und hoffe, dass es Dir weiterhilft, einen guten Weg für Dich und mit Deinen Eltern zu finden :) - Lea W.Lv 6vor 1 Jahrzehnt
Ich denke dass das zum größten Teil aber mit Fürsorge zu tun hat. Du bist keine Mutter oder? Nein, bist ja ein Casimir. Wie dem auch sei, wir wollen einfach nur, dass es unsere Kinder leicht im leben haben.
Dass sie leicht eine gute arbeit bekommen, ohne probleme ihren chulabschluss machen und und und und dazu gehört nunmal integration. Bin ich zu unkonzentriert hab ich schlechte Noten und ein eher negatives Gefühl. Davor wollen Mamas ihre Kinder schützen. Vor dem negativen Gefühl des versagens.
Wir lieben unsere Kinder auch noch wenn sie versagt haben, das stört nicht, aber wir möchten es, in ihrem sinne, vermeiden weil wir selbst wissen, dass das kein gutes Gefühl ist
Das versteht man meist aber erst wenn man eigene Kinder hat.
Ich hab im übrigen noch keine, aber die die ich haben werde liebe ich jetzt schon
und ich werd garantiert auch oft sagen: "Kind was machst du nur wieder?" ;)
- Secular HumanistLv 7vor 1 Jahrzehnt
Wer genügend alte Hollywood Filme gesehen hat, weiß, dass es sich hier um das "Jewish Mother Syndrome" handelt. Ich habe darüber einen Bekannten gefragt: sie sind erfolgreich, diese Art von Mutter (mein Bekannter ist Dr jur & Dr psych), meinte er.
Viele Väter zwingen ihre Söhne zum Sport, weil sie selbst in der Jugend einmal professionelle Fussballtraeume hatten.
Alle sagen, sie wollen das BESTE für ihre Kinder - was oft genau das Gegenteil erwirkt - offene Rebellion.
Was diese Eltern NICHT machen ist - ZUHOEREN! Wer seine Kinder reden laesst kennt auch deren Traeume, Staerken und Schwaechen.
Mein Vater sprach oft diese magischen Woerter: "Ich weiss, dass ich dir vertrauen kann." Um nichts in der Welt haette ich dieses Vertrauen missbraucht!!!!
- Wolke7Lv 7vor 1 Jahrzehnt
Weil die Mutter nun mal ein paar Jahre länger auf der Welt ist und auch mehr Erfahrungen im Leben hat...Sie versucht ja nur das weiter zu geben....Nämlich nicht die gleichen Fehler zu machen, die sie vielleicht mal selbst gemacht hat....
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- hexxalLv 4vor 1 Jahrzehnt
da wurden schon ne menge bücher drüber geschrieben,wobei ich denke, dass das nicht ausschliesslich ne "mütterliche" aussage ist. um´s kurz zu machen, denke ich, dass die eltern das nicht nur glauben, sondern davon fest überzeugt sind. man kann aber, glaube ich, nicht von schuld oder so reden, sondern, dass viel zu oft der nötige abstand fehlt (eltern - kind- umwelt).
das thema is unglaublich interessant und ich hoffe, dass deine frage nicht durch "schlagzeilen" entwertet wird und deswegen geb ich dir jetzt n sternchen
- vor 1 Jahrzehnt
Wenn man davon ausgeht, das die Mütter, die das sagen selbst den Idealen der Gesellschaft entsprechen wollen und selbige für sie "das Beste" sind kann man auch davon ausgehen, das sie es so meinen, wie es gesagt wird.
Ansonsten ist dieser Ausspruch aber auch manchmal nur eine Floskel ohne tieferen Hintergrund :-)
- vor 1 Jahrzehnt
Ein Kind darf man auf keinen Fall mit den anderen vergleichen und zu ihm sagen du bist schlechter als die anderen Kinder oder sie sind besser als du und sogar zu einem Teenager darf man sowas nicht sagen. Das Kind wird sofort in seinem inneren traurig und verletzt und denkt ich bin so ein guter Junge/Mädchen und warum nur ist meine Mama auf mich böse. Die Folgen könnt ihr euch denken...
- vor 1 Jahrzehnt
Ich weiß ja nicht, in was für einer Familie du groß geworden bist, aber ich kenne niemanden, der seine Kinder mit dem Fokus erzieht, von anderen Leuten gelobt zu werden, was für tolle Kinder man hat. Weder heute, wo in meinem Bekanntenkreis kleine Kinder zugegen sind, noch als dass ich selbst, bzw. Freunde diese Erfahrung gemacht hätten.
Ich kenne den Spruch "ich will doch nur dein Bestes" nur dahingehend, dass das Kind/Jugendliche/r die Situation selber noch nicht einschätzen kann und daher auch nicht nachvollziehen kann, warum er/sie bestimmte Dinge nicht darf.
Ich war damals zum Beispiel eine der Ältesten in meinem Freundeskreis, musste aber immer als erstes zu Hause sein. Damals fand ich es total unfair und doof, heute finde ich es aber (mit kleinen Differenzierungen, zum Beispiel würde ich meine Tochter später abholen, wenn sie bei Freunden zu Hause eine Party feiert, statt sie früh nach Haus kommen zu lassen) vollkommen in Ordnung
- Lord WappingLv 7vor 1 Jahrzehnt
Tut mir leid dass Du eine solche Mutter hast. Meine ist nicht so, man sollte Deine Erfahrung nicht verallgemeinern.
- CinderellaLv 6vor 1 Jahrzehnt
Ich denke mal, dass die meisten Mütter wirklich nur das Beste für ihre Sprösslinge wollen. Klar gibt es Eltern, die aus ihren Kindern Vorzeigekids machen wollen, aber glaub ja nicht, dass sie deswegen glücklich sind, das Echo kommt bestimmt.
Ich selber bin Mutter von 5 Kindern, die Kleine wird Sonntag 18 und somit hab ich sie groß. Auch ich habe das Beste gewollt, aber sie kommen in ein Alter, wo sie ihre eigenen Erfahrungen machen müssen, da rede ich auch nicht rein, ich musste früher auch lernen, für mich verantwortlich zu sein.
Auch wenn sie mal auf die Nase fallen, sei es mit Freund, Arbeit, etc., müssen sie dadurch. Ich steh ihnen zwar zur Seite, aber lernen müssen sie selber.
- xxxLv 4vor 1 Jahrzehnt
Meine Eltern gaben mir 0 Selbstbewusstsein mit auf den Weg, egal was ich mache (auch heute noch) es ist nie gut genug. Es ist nie richtig. Nie können sie sagen, dass ich etwas gut gemacht habe.
Ich höre immer nur, was ich falsch gemacht habe.
Ich bringe ein wirklich gutes zeugnis mit nach Hause, hatte vorher nur schlechte Noten, dann bringe ich ein zeugnis mit einer einzigen 4 in Sport, schon muss ich mich rechtfertigen wieso ich eine 4 habe, sie hätten mehr erwartet.
Ich wurde zum Stufensprecher gewählt, das einzige, was meine Eltern dazu sagen "Wieso, hast du die bestochen dich zu wählen?".
Den Fehler suche ich inzwischen nicht mehr bei mir, habe ich aber viel zu lange gemacht.
Quelle(n): 19 Jahre meines Lebens.