Was haltet ihr von E-Books?

Ich bin das erste Mal auf etwas derartiges ausgerechnet in einer Buchhandlung gestoßen! Ich find's persönlich furchtbar und mag es gar nicht, dass derart dafür geworben wird, dass einem die ach-so-flachen Computern zukünftig das Buch ersetzen können, das man sich dann nicht mehr im Laden kaufen, sondern einfach online herunterladen kann.

Nun ja, für mich ist das definitv nichts, ich brauch ebenso dieses Gefühl des Anfassens, den Geruch und dass man es sich mit einem Buch einfach irgendwo gemütlich machen kann, um ganz für sich zu sein. Ein Buch ist schließlich keine bloße Aneinanderreihung von totem Papier, bedruckt mit Worten, sondern in meinen Augen fast wie etwas lebendiges - sozusagen eine lebendige Erinnerung. Bücher sind für mich nicht nur wichtig aufgrund ihres Inhalts, für mich spielt auch immer eine Rolle, wie das Buch aussieht (ganz neu oder schon zerlesen, mit Flecken oder verknickten Seiten), woher ich es habe (selbst gekauft zu einem bestimmten Anlass, auf dem Flohmarkt gefunden oder geschenkt bekommen) und was ich beim Lesen für Erinnerungen damit verbinde. Derartige Dinge leben immer wieder auf, wenn ich ein schon lange vertrautes Buch in die Hand nehme, und das macht für mich den Zauber meiner Büchersammlung aus. Da gibt es Wohlfühl-Bücher, tröstliche Bücher, fesselnde und alles verschlingende Bücher... all das ist soviel, was mir so ein einfaches E-Book niemals wird ersetzen können - zum Glück!

Ganz ehrlich? - Finde ich doof. Ich nehme meine Bücher gerne mit ins Bett.

Den Antworten der anderen ist nichts mehr hinzu zufügen!

Das ist eine Modeerscheinung für Angeber.

Das ist mir viel zu kalt und für die Augen zu anstrengend.

Nein, ich möchte Papier zwischen den Fingern haben. Ein Buch will ich anfassen können.

Ich würde meine Bücher niemals gegen so ein Ding eintauschen. Zudem habe ich das Gefühl, der Geschichte näher zu sein, wenn ich sie in den Händen halten kann, und das kann für mich nur ein richtiges Buch. Außerdem, man stelle sich ein Bücherregal vor, indem nur ein banales E-Book steht, sieht so schrecklich kalt aus, brrr ;)

Nun, da hier die Meinung des Fragestellers bereits oft genug bestätigt wurde, möchte ich beim Beantworten der Frage einen völlig anderen Weg beschreiten. Und zwar beginne ich meinerseits mit einer Frage.

Was haltet ihr von MP3-Playern?

Also ich persönlich, brauche das Gefühl des Vinyls zwischen den Fingern! Und das leise Knistern und Knacksen beim Abspielen!

Wie die Meisten wohl erkannt haben werden, rede ich hier von der guten alten Schallplatte.

Schon der technisch reine und daher kalte und unnatürliche Klang der kleinen hektisch rotierenden Silberlinge (CDs) wirkt irgendwie steril, ja geradewegs tot. Kein Vergleich zu einem lebendigem Medium, mit einem wohlig warmen Klangbild und einer Gemütlichkeit, wie es die gemächlich kreisende Vinyl-Schallplatte darstellt.

Ebenso kann die lächerliche Bezeichnung "Jewelcase" für eine CD-Hülle nicht darüber hinwegtäuschen, daß diese simple Plastikschachtel genauso abstoßend wirkt, wie das darin enthaltene Medium. Das Cover einer Schallplatte erscheint einem dagegen fast schon wie ein Kunstwerk!

Die Immaterialität und die vermeintlich minderwertige Klangqualität von MP3-Dateien und anderen komprimierenden digitalen Audioformaten, welche sich inzwischen ansschicken der CD den Rang abzlaufen, scheinen den momentanen Höhepunkt der Entwicklung darzustellen.

Und anscheinend kann oder will niemand etwas gegen diesen Trend unternehmen, ganz im Gegenteil unterstützen die Leute diese Entwicklung sogar noch und begründen das mit den fadenscheinigsten Argumenten.

Auch in anderen Bereichen sieht es ganz ähnlich aus:

JPG statt Farbnegativfilm

AVI statt Videocasette

Navi statt Autoatlas

CAD statt Reißbrett

Diese Aufzählung ließe sich beliebig fortsetzen. Praktisch jedwedes Medium läßt sich digitalisieren und computerisieren.

So wie die E-Books heute von den meisten Leuten nur mitleidig belächelt werden, so wurden vor noch nicht all zu langer Zeit auch MP3-Player oder Digitalkameras nur belächelt.

Nicht Haptik und Optik, sondern Preisgestaltung und Verfügbarkeit werden entscheidend sein.

Wenn E-Book-Reader erstmal so billig sind, daß sich die Anschaffung gegenüber dem teureren Printmedium relativ schnell amortisiert, dann werden deutlich mehr Leute zugreifen. Und wenn erstmal diverse Bücher nur noch ausschließlich in elektronischer Form erhältlich sein werden, dann dürften auch so manche Zweifler und Verächter sich so etwas zulegen, wenn auch nur widerwillig.

Mit passivem Widerstand wird sich diese Entwicklung verzögern, nicht aber aufhalten lassen.

Das werden auch die letzten Tagträumer mit ihrem Wunschdenken irgendwann einsehen müssen.

► E-Books sind eine gute Sache, für den Strand aber nicht unbedingt: Denn da versandet das teure Lese-Gerät dann eventuell – das Lese-Gefühl ist gut, und auch bei starker Licht-Einstrahlung kann man den Text noch gut lesen.

► Die Formate-Vielfalt ist nicht so gut, zumal jedes Lese-Gerät nicht alle Formate kennt und jeder Hersteller sich bei seinem Lese-Gerät auf bestimmte Formate beschränkt.