Vertrauensspiel: Sich mit verbundenen Augen führen lassen - wie findet ihr das?

Wir haben das früher in der Schule oft gemacht und die haben mich zu jemanden geschickt den ich überhaupt nicht vertrauen kann der hat mich immer in Gruben geführt. Doch meinen Freunden würd ich das vertrauen.

Das ist eine tolle Erfahrung. Anfangs habe ich mich dabei etwas hilflos und unsicher gefühlt, aber der Sinn der Sache liegt ja gerade darin, durch das Vertrauen zum Partner diese Hilflosigkeit zu überwinden. Sobald man das geschafft hat, kann man sich voll auf seine anderen Sinne konzentrieren (deshalb sollte man Vertrauensspaziergänge auch am besten in einer Umgebung machen, wo es interessante Dinge zu ertasten oder zu hören gibt).

Macht Spaß, wenn genug Vertrauen dafür da ist. Habe das schon öfters mit Jugendgruppen gemacht und ist meistens gut angekommen. Man sollte darauf achten, dass die "Blinden" auch wirklich orientierungslos sind und nichts sehen. Stattdessen sollen sie sich durch Hören, Riechen und Tasten ein Bild von der Umgebung machen. Ab und zu mache ich auch eine kleine "Blindenführung" mit meiner Freundin. Sie bekommt dann die Augen verbunden und lässt sich von mir führen. Sie findet das spannend und romantisch.

Öfter durchgeführt bei "Besinnungstagen" mit Schulklassen. Ist in Ordnung, solange die Leute das ernst nehmen und nicht Blödsinn treiben.

Ich habe das noch nicht gemacht. Wenn ich aber darüber nachdenke, dann weiß ich nur so viel, dass ich demjenigen, der mich führt auch ein stückweit vertrauen muss. Solche Übungen sind ja auch bei solchen Manager Trainings oder Mitarbeiter Trainings eingebaut, wo man lernen soll, sich auf andere zu verlassen bzw. so eine Art corporate identity. Jedenfalls kostet das für nicht wenige doch Überwindungskraft, dass kann ich mir schon vorstellen. Ich habe früher solche Übungen auch mal gemacht, dabei ging es aber nur um sich rückwärst aufs Bett fallen zu lassen, ich wusste, hinter mir ist das Bett aber trotzdem hatte ich da so ein kribbeliges Gefühl, sich einfach rückwärst fallen zu lassen.

Das könnte nur ein Mensch, dem ich hundert Prozent vertraue.