Yahoo Clever wird am 4. Mai 2021 (Eastern Time, Zeitzone US-Ostküste) eingestellt. Ab dem 20. April 2021 (Eastern Time) ist die Website von Yahoo Clever nur noch im reinen Lesemodus verfügbar. Andere Yahoo Produkte oder Dienste oder Ihr Yahoo Account sind von diesen Änderungen nicht betroffen. Auf dieser Hilfeseite finden Sie weitere Informationen zur Einstellung von Yahoo Clever und dazu, wie Sie Ihre Daten herunterladen.
Welchen Rat habt Ihr für jemanden in Hinschmeißlaune?
Ich bin Industriedesigner, und seit sieben Jahren Dozent. Elfenbeinturm im Quadrat, und ich habe den Überfeinerungskoller. Momentan fühle ich mich danach, den ganzen Mist hinzuschmeißen und was Richtiges zu lernen, wie Kraftfahrer oder Klempner, wo man abends auch weiß, was man getan hat, und keiner will irgendwelche hochtrabenden Erklärungen. Soll ich schmeißen, oder war da nicht auch was mit dem Kind und dem Bade?
Was sagt Ihr zum Fall?
24 Antworten
- LeonLv 6vor 1 JahrzehntBeste Antwort
Vergiß dabei nicht, dass wir Menschen so ähnlich wie eine Hantel funktionieren: Wenn wir auf die eine Kugel nicht genügend Einfluß mehr haben, wenn die zu schwer geworden ist und unser Leben dominiert, müssen wir uns der anderen widmen, um uns wieder ins Gleichgewicht zu bringen.
Zu viel Kopf hier - entsprechend extreme körperliche Anstrengung dort. Das ist mir stets gut bekommen. Nun zum eigentlichen Vorschlag von mir:
Als erfahrener Dozent kennst du das Folgende sicher und falls nicht, lernst du es dann eben jetzt - einzige Bedingung für einen wahrscheinlichen Erfolg ist Ehrlichkeit dir selbst gegenüber und dass du es auch tatsächlich genau so und nicht anders durchführst:
Setze dich an einen garantiert störungsfreien Platz, Telefon etc. aus und nimm Papier und Stift zur Hand.
Stelle dir dann vor, du hättest nur noch 3 Monate zu leben - bei bester Gesundheit.
Schreibe in vollständigen Sätzen (keine Stichworte) auf, was du in diesen 3 Monaten tun würdest.
Lege das Papier dann für 3 Tage irgendwo hin, wo du es nicht zufällig in die Finger bekommen kannst - nicht mehr darum kümmern.
Nach Ablauf der 3 Tage nimmst du es wieder zur Hand und schreibst jetzt zu jedem Punkt, der dir vor 3 Tagen eingefallen ist, wieder in ganzen Sätzen, weshalb du das nicht jetzt tust, wo deine Möglichkeiten doch viel besser sind als mit der Frist von 3 Monaten.
Bist du fair und ehrlich dir selbst gegenüber geblieben dabei, wird das zweifellos etwas in dir in Bewegung setzen - ich habe noch niemanden erlebt, der nach Abschluss dieser Übung nicht auf Gedanken gekommen ist, die zu positiven Veränderungen führten.
*Daumen drückt*
- Lars WeberLv 4vor 1 Jahrzehnt
Man braucht gar nicht was gaaanz anderes machen, nur die Tätigkeit vielleicht etwas variieren? Kraftfahrer oder Klempner wäre nix für dich, da würdest du möglicherweise genauso nen Koller kriegen (Kraftfahrer haben auch einen extrem stressigen Beruf und sind auch oft alleine).
Als Industriedesigner sieht man doch auch, was man geschafft hat? Naja, als Dozent vielleicht nicht immer so, aber sonst versuch doch in dem Bereich was "praktischeres" zu machen.
Aber ne Auszeit wäre zum Beispiel ne Möglichkeit...
Quelle(n): etwas ähnlich gelagerte Erfahrung mit Neuorientierung. - Anonymvor 1 Jahrzehnt
Hallo,
hört sich nach einer midlife-crisis an.
Anders und neu hört sich immer attraktiver an, als "Schuster, bleib bei Deinen Leisten".
Männer zwischen 40 und 60 wollen es dann oft nochmal wissen: Easyrider oder couchpotatoe, und das in allen Lebensfaktoren wie, Partner, Sex, Drogen, Beruf etc.
Mancher hat da schon den Weg ins persönliche Glück gefunden, aber Viele sind heftig auf die aufgerissene Klappe gefallen und haben mehr verloren, als sie je zu gewinnen hofften.
Gut, ich hau jetzt mal ein paar Leitplanken ein:
1. Mach eine Liste, im Stil eines klassisches Soll/Haben-Kontos, zu Deinem momentanen Beruf/Leben. Auf die linke Seite schreibst Du die negativen Faktoren, auf die rechte die positiven. Jeden Punkt auf dieser Liste gewichtest Du mit einer Punktzahl. Die Bandbreite legst Du vorher fest.
Auf der negativen Seite gilt: Je größer der negative Einfluss auf Dein Leben/Deine Stimmung, desto höher die Punktzahl.
Auf der positiven Seite gilt: Je größer der positive Einfluss auf Dein Leben/Deine Stimmung, desto höher die Punktzahl.
Zähle die Punkte zusammen und schau, wo mehr Punkte sind. Wiederhole die Punktvergabe, nachdem Du 2-3 Nächte drüber geschlafen hast. Bei starken Abweichungen in der Bewertung nach einer Woche nochmal.
So bekommst Du mehr Klarheit über Deine eigene Lebenslandschaft, mögliche Sehnsüchte und Ziele.
2. Werde Dir klar darüber, wo Deine Fähigkeiten/Stärken und Schwächen liegen. Bewerte sie, ähnlich 1.
3. Werde Dir klar darüber, was von Deinem momentanen (gesicherten?) Einkommen alles abhängt.
So lange es nur materielle Dinge im Sinne von mein Haus, mein Auto, mein Boot.... sind, ist es unproblematisch. Wenn allerdings weitere Menschen, außer Dir, davon abhängen, solltest Du Dir Gedanken darüber machen, wie stark diese Abhängigkeit ist und ob das für eine Übergangszeit, bis Du in einem neuen Beruf Tritt gefasst hast, anderweitig, z.B. aus Vermögen kompensierbar ist. Davon hängt entscheidend ab, ob es zum "Weiter-so" überhaupt eine echte Alternative gibt.
Wenn Du das durch hast und die Zeichen stehen auf "neu", dann wag es.
Wenn das Ergebnis eher neutral oder gar für den Wechsel negativ ausfällt, dann tu Dir selbst einen Gefallen, arrangiere Dich mit Deinem momentanen Leben und lass es sein.
Das heißt nicht, dass unbedingt Alles so bleiben muss, wie es ist. Man kann ja auch in kleinen, weniger radikalen Schritten sein Leben und das Umfeld ändern. Wenn bei Deiner Selbstbefragung rauskommt, dass Du gerne handwerklich etwas machen willst, dann leg Dir ein solches Hobby als Ausgleich für die Elfenbeinturmtätigkeit zu.
Ich z.B. bin beruflich im Bereich von Betriebskennzahlen aller Art unterwegs. Das hat sich so entwickelt, meine Berufung war das nie, aber ich verdiene damit gutes Geld. Eigentlich wollte ich auch immer was mit Hand und Fuß tun. Meinem bereits bestehenden Hobbby, nämlich Zupfinstrumente spielen, folgend, habe ich begonnen, alte, reparaturbedürftige Instrumente günstig aufzukaufen und zu restaurieren. Klar habe ich Lehrgeld bezahlt und manches, noch ganz passable Stück war hinterher nur noch als Ersatzteillager brauchbar, aber inzwischen bin ich auf das, was da aus meiner kleinen Werkstatt kommt, richtig stolz. Die klanglich besonders schönen Stücke nutze ich selbst, einige Instrumente habe ich inzwischen an Freunde verschenkt und andere zum Selbstkostenpreis (Einkauf+Material) weiterverkauft bzw. versteigert. Zum Leben würde das so zu Erwirtschaftende nie reichen, dazu sind gute, neue Instrumente viel zu billig, aber zum Ausgleich meiner Lebensbalance trägt es entscheidend bei.
So, jetzt wünsche ich Dir, dass Du Deine Lebensbalance, wie auch immer, zurückgewinnst.
Wenn ich helfen konnte, freut es mich.
Gruß
cfco15
- vor 1 Jahrzehnt
Mir geht es genauso.
Ich bin seit 15 Jahren beim gleichen Konzern und habe da eine ganz nette Karriere gemacht.
Gutes Gehalt, Bonus und einen netten Dienstwagen vor der Türe.
Aber mein Job nervt mich zur Zeit.
Es ist nur noch Politik, Berechnung und Imponiergehabe.
Ich habe es wirklich satt.
Ich beneide Leute die Abends nach Hause kommen und wirklich etwas gemacht haben, wie z.B. ein Auto repariert, eine Straße oder ein Haus gebaut haben oder jemandem etwas schönes verkauft haben an dem er Freude hat.
Natürlich weiß ich auch, daß ich vielleicht finanziell besser dastehe als ein Automechaniker oder Verkäufer, aber das ist es nicht.
Ich muß etwas anderes tun.
Aber was?
Ich kann Dich sehr gut verstehen, aber ich kann Dir leider keinen guten Rat geben.
Quelle(n): eigene Erfahrung - Wie finden Sie die Antworten? Melden Sie sich an, um über die Antwort abzustimmen.
- TifiLv 7vor 1 Jahrzehnt
Spann mal ein wenig aus, hört sich nach Burn Out Syndrom an.
Das kann es auch bei vermeintlich einfachen Tätigkeiten geben, wenn man sich zu stark reinhängt.
Na ja, und dein Kind braucht auch viel Zeit...
- Anonymvor 1 Jahrzehnt
Das sind die Phasen in denen manche verzweifeln und andere danach richtig kreativ werden. Also ich denke mir dass du mal ausspannen solltest und vielleicht brauchst du einfach mal Urlaub.
Hinwerfen würde ich das jetzt nicht.
Gruß
Franky
- PanavisionLv 4vor 1 Jahrzehnt
Hinschmeißen klingt ja erst einmal gut, aber vielleicht ist ja die Romantik eines "Richtigen Berufs" auch eine Illusion?
Gibt es nicht eine Möglichkeit, das mal auszuprobieren? Also 3 Monate Urlaub nehmen und in dieser Zeit in einer Werkstatt oder Fabrik arbeiten? Vielleicht siehst du dann dein bisheriges Leben anders?
- madleinehLv 4vor 1 Jahrzehnt
Aber hallo, da bist du nicht der einzige, der alles manchmal hinschmeissen möchte. Wenn das nur so leicht wäre..?
Mach einfach das, was dich happy macht und du dennoch nicht jeden Cent umdrehen mußt. (Wenn´s leicht geht!)
- hardigattiLv 7vor 1 Jahrzehnt
eine auszeit nehmen,damit die batterien sich wieder aufladen.
mache ich gerade.einfach relaxen und in den tag hineinleben.
- Anonymvor 1 Jahrzehnt
Wenn du genügend Kohle mit dem bisherigen Beruf geschafft hast und auf der Suche nach etwas Neuem bist, warum denn nicht das Neue anpacken?
Es gibt viele Beispiele, dass erfolgreiche Leute aus der Wirtschaft sich erst in einem "Aussteigerberuf/-dasein" so richtig verwirklicht haben.