Ist ein 3.6oo Jahre altes Rätsel wirklich zufriedenstellend gelöst?

Der Artikel aus "Die Welt" gibt den Erklärungsversuch eines Forschers wieder, es gibt Indizien, aber keine Beweise.

Das Problem ist zum einen die Raubgrabung, die wichtige Spuren vernichtet hat, die für eine nähere Eingrenzung hätten wichtig sein können. Bisher wurde davon ausgegangen, dass es sich bei der Himmelsscheibe um eine Grabbeigabe handelt. Zusätzliche dort gefundene Grabbeigaben (Armreif, Kleinteile) sprechen dafür, andere Beigaben (Beile und Schwerter) sprechen dagegen. Auch ein solches Kultobjekt wurde üblicherweise nicht als Grabbeigabe genutzt. Diese Zweifel motivierten die genannten Forscher, weitere Möglichkeiten in Betracht zu ziehen.

Nach meiner Meinung könnten wir akzeptieren, dass wir es einfach nicht wissen können. Unsere Erkenntnisse stammen aus Funden und wir versuchen daraus resultierend zu schlussfolgern. Nur wer sagt denn, dass wir bisher schon ein recht genaues Bild vom Geschehen hatten? Vielleicht handelte es sich um eine besondere Person, der Waffen und dieses Kultobjekt mit ins Jenseits gegeben wurde.

Es gibt einfache Erklärungsmodelle und pressewirksame, haarsträubende Geschichten um die Scheibe. Möglicherweise hat dieser besagte Forscher tatsächlich Recht, möglicherweise verrennt er sich in eine ungeheuere Geschichte - wer mag dies von uns schon beurteilen - entscheident ist, dass uns irgendwer die Sensationen liefert.

Wir sprechen hier von Geisteswissenschaften. Ein empirisches Vorgehen ist da eigentlich praktisch immer ausgeschlossen. Man kann nun mal keine geschichtswissenschaftlichen, germanistischen oder philosophischen Experimente durchführen.

Daher nutzt man wissenschaftliche Vorgehensweisen, die anders gelagert sind. Dialektik oder Hermeneutik bieten sich meistens an, oder in dem Fall eben die Kooperation mit einer anderen Wissenschaft zur Bewertung der These.

Wenn du denkst, daß Verifizierung der einzige Zweck wissenschaftlichen Arbeitens ist, mißverstehst du etwas das Konzept. Es geht um Erkenntnisgewinn, und da ist auch eine Übergangsthese oder aber die Widerlegung dieser ein Fortschritt, genauso wie der Forschungsprozeß selbst.

P.S.: Davon abgesehen, die einzige Wissenschaft, die wirklich beweisbare Aussagen machen kann, ist die Mathematik, und das auch nur, weil sie sich ihre eigene Welt und deren Regeln schafft, nach denen diese Aussagen funktionieren, also rein fiktional ist.

Jede andere Wissenschaft beinhaltet immer ein Stück Spekulation.

Bisher gibt es noch keine verbindlichen Aussagen, nur Theorien.

Auch ein echter Knappe kann hierzu nichts Verbindliches sagen, ansonsten müsste er in das Reich der Spekulationen eintreten.

Oft „spielt“ man mit Zahlen und Symbolik, wobei man bestimmte Ereignisse eines bestimmten Zeitabschnitts der Erdgeschichte einfach aneinander reiht. Dadurch lässt sich Vieles durch ein vermeintlich logisches Auge betrachten und interpretieren. Viele „wahren Geschichten“ der Menschheit werden und wurden sehr oft umgeschrieben, teils durch unwiderlegbare Beweise, teils durch neue, Aufsehen erregende Theorien und Spekulationen, die gut 'verkauft' werden und dadurch glaubwürdig erscheinen.

Wer weiß, wie oft es noch neue Meldungen von der Himmelsscheibe von Nebra gibt. Jede dieser Geschichten bringt bares Geld in die Kassen der Medien und auch der Autoren.

ist doch klar das so ein Fund (und der auch noch in Mitteleuropa entdeckt wurde) mal gaanz schnell wissenschaftlich abgehandelt/"gelöst" wird während andere Rätsel auf jeden Fall für immer Rätsel bleiben(sollen...)

Da könnte schon was dran sein - oder hast Du eine bessere Erklärung, dann spuck sie aus!