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Nicht reden wollen/können über Probleme - wie damit umgehen bzw. warum ist das so schwer für einige?

Was geht in Menschen vor, die es nicht schaffen, über Probleme zu reden? Ich habe schon mehrmals die Erfahrung mit Männern gemacht, dass sie dann total agressiv und gemein werden, obwohl ich das gar nicht bin, aber sie kriegen es nicht auf die Reihe, auszudrücken, was wirklich in ihnen vorgeht, was mich dann in noch größere Verzweiflung stürzt. Was ist so schlimm daran, Gefühle, Gedanken und Erwartungen zu äußern? Was für einen Zacken brechen die sich aus der Krone? Ich hatte auch schon Beziehungen, wo das ganz easy ging, weil die Männer kapierten, dass man miteinander reden muss. Ich weiß in meiner aktuellen Situation nicht, was ich tun soll. Es gibt Problematiken, die angesprochen werden müssen und die mich wirklich fertig machen, aber er kriegt immer Panik, wenn ich etwas negatives anspreche, dann weine ich unter Umständen und er wird noch agressiver. Dabei halte ich mich so dermaßen zurück und fresse schon so viele Dinge in mich hinein, aber das geht halt nicht immer. Vor allem werde ich gar nicht agressiv oder böse, sondern werde erst lauter, wenn er verletzend wird. Wie kann man solch einen Teufelskreis durchbrechen? Ich merke, dass ihn das auch total fertig macht, er will mich nicht verletzen, tut es dann, weil er sich eingeengt fühlt, kommt aber einfach nicht mit der Sprache raus. Aber noch vorsichtiger als ich ihn schon behandle, geht es gar nicht mehr. Und dann kommt heute der Vorwurf, dass er sich so auf einen netten Abend gefreut hat und sich nach der Arbeit nicht noch mit solchen Dingen belasten will. Tja, wann dann? Am liebsten gar nicht, meinte er... Immer schön auf Friede, Freude, Eierkuchen machen.

Wie geht Ihr damit um? Oder vielleicht an diejenigen, die selber zu den "Nichtrednern" gehören: was ist so schlimm am reden? Es tut nicht weh (höchstens dem/der anderen), man verliert nichts, sondern gewinnt vielmehr, man kann den meisten (Frauen) helfen, bestimmte Dinge besser zu verstehen usw.. Ich will doch nur verstehen lernen, aber wenn er nicht redet bzw, abblockt, geht das doch nicht. Für hilfreiche Tipps und Antworten wäre ich sehr dankbar.

6 Antworten

Bewertung
  • vor 1 Jahrzehnt
    Beste Antwort

    Hallo dala!

    Nun, ich gehöre - deiner Einteilung nach - selbst eher zu den "Nichtrednern". Das bedeutet, dass ich Probleme erst mal mit mir selbst ausmache, ehe ich - eventuell zu einem späteren Zeitpunkt - mit anderen darüber spreche. Warum? Na ja, ich bin der Meinung, dass andere einem nicht wirklich helfen können und das es einen auch nicht weiterbringt, stundenlang um Probleme herumzukreisen. Damit zieht man sich bestenfalls noch weiter runter und die Probleme erscheinen einem umso größer und unlösbarer. So kommt man keinen Schritt weiter.

    Das hat nichts mit "Friede, Freude, Eierkuchen" zu tun, sondern ist eher eine Frage der Persönlichkeit. Niemand bestreitet, dass man Probleme klären soll, der Unterschied liegt da einfach im "wie". Der eine muss ausführlich darüber reden, oft wieder und wieder, um Dinge für sich sortiert zu bekommen, der andere macht sie eher still mit sich selbst aus und konzentriert sich auf greifbare, aktuelle Probleme, die er Schritt für Schritt angeht. Genauso, wie manche Menschen sich eben auf die Schwierigkeiten konzentrieren, die eventuell auftreten könnten und ganz nervös werden, während andere davon ausgehen, dass alles gut gehen wird und man Probleme zweifellos wird lösen können, wenn sie denn tatsächlich auftreten. Am Ende, wenn es geklappt habt, sind beide davon überzeugt, dass ihre Art damit umzugehen genau die Richtige war, die schließlich zum Erfolg geführt hat.

    "Oder vielleicht an diejenigen, die selber zu den "Nichtrednern" gehören: was ist so schlimm am reden? Es tut nicht weh (höchstens dem/der anderen), man verliert nichts, sondern gewinnt vielmehr."

    Das ist deine Sicht der Dinge, begründet auf deiner Persönlichkeit und deinen Erfahrungen. Das sit auch vollkommen in Ordnung, aber es gibt immer mehrere mögliche Sichtweisen. Dabei ist keine davon richtig oder falsch. Man könnte auch fragen: was nützt es, lang und breit über Dinge zu diskutieren, die sich nicht ändern lassen? Man verschwendet Zeit damit und ist am Ende doch noch am selben Punkt. Zudem fühlt man sich oft noch schlechter und hoffnungsloser als vorher, weil einem die Probleme, je länger man sich damit beschäftigt, umso größer und bedrohlicher vorkommen. Ist es nicht viel zweckmäßiger, sich auf die positiven Dinge zu konzentrieren und diese zu stärken und auszubauen?

    "Wie kann man solch einen Teufelskreis durchbrechen?"

    Zunächst mal musst du dir klarmachen, dass er sich nicht so verhält, weil er dich verletzen möchte oder keine Interesse an dir hätte, sondern weil er nicht aus seiner Haut kann. Genauso wie du dein Redebedürfnis auf Dauer unterdrücken und alles in dich reinfressen könntest, kann er sein Verhalten auch nicht umkrempeln.

    Wenn das zwischen euch funktionieren soll, wirst du einen Weg finden müssen, Probleme so anzusprechen, dass er darauf reagieren kann, ohne sich bedroht zu fühlen. Das Heißt: konzentrier dich auf das Wesentliche, sag klipp und klar was du möchtest und leg den Fokus darauf, eine Lösung dafür zu finden. Bring immer nur ein Problem auf einmal an und kläre es schnell und effizient. Keine langen Tiraden, keine Vorwürfe, kein großes Aufheben darum machen. Grundsatzdiskussionen sind nicht hilfreich, beschränke dich auf konkrete, abgegrenzte Situationen und solche Probleme, dich sich konkret lösen lassen.

    Dabei geht es hier ausschließlich um die Probleme, die DU wahrnimmst. Was seine Probleme angeht: da wirst du ihn einfach zugestehen müssen, auf seine Weise damit umzugehen. Du kannst sicher sein, dass er mit dir darüber reden wird, wenn er soweit ist und glaubt, dass es auch dich betrifft. Nerv ihn bitte nicht mit andauernden Nachfragen, sonst ist Streit und Eingeengt-Fühlen vorprogrammiert. Mach einfach deutlich, dass du da bist und ihm gerne zuhörst, wenn er das möchte und dann lass ihn entscheiden, ob und wann er das nutzen möchte. Sei nicht beleidigt, wenn er es nicht nutzt.

    Daneben wäre es sicher gut, wenn du für dich eine Möglichkeit finden würdest, dein "Problemwälzen" ausleben zu können, ohne ihn damit zu belasten. Vllt. gibt es eine Freundin, mit der du ausführlichst diskutieren kannst oder du schreibst Tagebuch. Friss die Dinge bitte nicht in dich hinein, damit schadest du dir nur selbst.

    Wenn das für dich wirklich nicht geht, wirst du die Beziehung über kurz oder lang beenden müssen und eben wieder einen Partner suchen, der auf deine Weise mit Problemen umgeht. (In der Vergangenheit muss es ja mit denen auch Probleme gegeben haben, sonst wärst du noch mit ihnen zusammen ;) )

  • Mausi
    Lv 4
    vor 1 Jahrzehnt

    Sich dem Partner ganz zu öffnen setzt ein sehr großes Vertrauen voraus. Offensichtlich ist dieses Vertrauen bei deinem Partner nicht oder noch nicht vorhanden. Aber das ist jetzt erst mal so ein Gedanke. Habt ihr schon einmal über eine Paartherapie nachgedacht?

    Wenn Männer bei solchen Themen agressiv und gemein werden könnte es sein, dass sie nur an einer oberflächlichen Beziehung interessiert sind und nicht an einer tiefer gehenden Verbindung. Ihnen wird in solchen Situationen nämlich deutlich, dass die eigene Erwartungshaltung eine andere ist als die der Partnerin. Das gilt übrigens im umgekehrten Fall auch für Frauen.

  • vor 1 Jahrzehnt

    Nicht jeder Mann kann es, aber in deiner Beziehung scheint der Freund irgendwelche Probleme zu haben, vielleicht bei der Arbeit??

    Versuche doch mal, ihn so zu nehmen wie er ist. Du weißt, dass er nicht reden kann, wenn er k.o. ist von der Arbeit, respektiere es.

    Vielleicht kannst du es ihm ja auch mal liebevoll aufschreiben??

    Friede Freude Eierkuchen muss man nicht spielen, stattdessen denk mal gut darüber nach, ob die Beziehung wirklich die richtige für dich ist. Lohnt es sich, diese Opfer zu bringen? Ist die Liebe stark genug?

    Mein Mann kann auch nicht so über Gefühle reden, ich nehme ihn, wie er ist, wenn er bockig ist, lass ich ihn schmollen, er beruhigt sich schon wieder. Streiten bringt ohnehin nichts, ausser dass man sich Vorwürfe macht und Dinge sagt, die einem später leid tun. Lieber Momente abwarten, wo es ruhig ist und Stress vermeiden.

    Dann wird auch er ruhiger und sieht die Sache vielleicht ganz anders.

    Ist nicht immer leicht, aber man kann es hinbekommen.

  • vor 1 Jahrzehnt

    Meiner Meinung nach lernen Menschen den offenen Umgang mit Problemen in der Familie. In meiner Jugend wurde in der Familie alles ausdiskutiert, egal ob es Streitthemen, Sorgen oder Probleme waren. In anderen Familien werden Dinge eher totgeschwiegen, und die können dann auch später damit nicht umgehen. Das ist meine Theorie dazu.

    Bei dem Umgang mit Leuten, die nicht über sowas reden können, habe ich auch große Probleme, weil ich es immer ausdiskutieren MUSS. Trotzdem ein vorsichtiger Ratschlag: gib ihm ein bisschen mehr Freiraum. Wenn er nicht reden will, dann sag explizit: "Ist gut, wir reden dann ein andermal." So sieht er, dass Du ihm bewusst seine Ruhe lässt, und zu einem anderen Zeitpunkt kannst Du ihn nochmal darauf ansprechen. Wenn er dauerhaft abblockt, sage ihm, dass es Dir ein Bedürfnis ist, darüber zu reden, und biete ihm an, selbst den Zeitpunkt zu bestimmen. Dann kann er auch mal auf Dich zukommen.

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  • Anonym
    vor 1 Jahrzehnt

    Also ich kann über Probleme reden , muss es sogar sonst platze ich ,aber ich kenne so Männer die es lieber in sich rein fressen ....ein Buch mit 7 Siegeln .

  • vor 1 Jahrzehnt

    Genauso ist es.

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