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Eine Ethiklehrerin hat über den Amoklauf in W., bei dem ihre Tochter ums Leben gekommen ist,?
ein Buch geschrieben.
Bei dem Kapitel "Monster werden nicht geboren" habe ich das Buch zu geschlagen. Ich werde es nicht lesen!!
Ich bin immer zwiegespalten, wenn Angehörige über das Leiden und Sterben ihrer Verwandtschaft (so auch Grönemeyer über den Krebstod seiner Frau) Songs oder Bücher schreiben. Wird hier
Trauer vermarktet oder verarbeitet oder beides?
5 Antworten
- senifaraLv 6vor 1 JahrzehntBeste Antwort
Wenn Menschen auf "normalem" Wege, sprich in hohem Alter an irgendwelchen Krankheiten sterben, würde kaum jemand darüber ein Buch/ein Lied schreiben - einfach, weil wir das als den Lauf der Dinge ansehen und akzeptieren können.
Aber hier liegt der Fall ja nun anders: da ist ein junger Mensch völlig unvermittelt aus dem Leben gerissen worden. Das ist für Angehörige und Freunde ungleich schwerer zu verarbeiten und der Wunsch, dem Tod zumindest im Nachhinein noch einen Sinn zu geben, ist sehr groß. Das beinhaltet auch oft, dafür zu sorgen, dass derjenige nicht so schnell vergessen wird oder dass die Gesellschaft etwas daraus lernt, um künftig anderen dasselbe Schicksal zu ersparen.
Wenn wir mal an die Amokläufe der letzten Jahre denken: durch die intensive Berichterstattung wissen viele Menschen noch die Namen der Täter. Aber was ist mit den Opfern? Wer erinnert sich an ihre Namen, von Familie und Freunde mal abgesehen? Ich kann gut verstehen, dass das die Angehörigen traurig und auch wütend macht und das einige dann eben versuchen, die Getöteten und diejenigen, die mit dem Verlust einer geliebten Person weiterleben müssen, wieder etwas mehr in den Fokus zu rücken.
Wer sich damit nicht beschäftigen möchte, muss das ja nicht tun. (Die Verkaufserlöse kommen dann übrigens oft gemeinnützigen Organisationen zu Gute.)
- Heide WitzkaLv 5vor 1 Jahrzehnt
Ich glaube nicht, dass da Trauer vermarktet wird..
Jeder hat nun mal seine eigene Art mit Trauer um zu gehen und mit Musik oder Büchern wird eben diese Trauer in die Welt "hinaus geschrien".
Wenn man die Begabung hat und weiÃ, dass hilft und lässt einen die Trauer besser verarbeiten, ist das doch gut für die Betroffenen.
Und eigentlich hat diese Frau doch recht, Monster werden nicht geboren, sie werden dazu gemacht, wobei Monster auch ein falscher Ausdruck ist, niemand wird von jetzt auf gleich ein Amokläufer. Im Grunde genommen ist unsere verlogene und hinterlistige Gesellschaft daran schuld, dass aus Menschen Tötungsmaschinen werden..
Kein Kindergartenkind sagt. "Ich will Amokläufer werden, wenn ich groà bin."
Das ist jetzt keine Entschuldigung für Amokläufer, die könnten, anstatt ihre Wut immer mehr zu steigern, psychologische Hilfe suchen.
Zurück zum Thema:
Wie man seine Trauer verarbeitet, sollte man jedem selbst überlassen und gerade bei Grönemeyer schlieÃe ich Vermarktung und Profitgier sofort aus
- woko51Lv 6vor 1 Jahrzehnt
na sie werden behaupten zum Verarbeiten (dein Beispielkapiteltitel lässt ja Verzeihung für den Täter erahnen.
Schlimm finde ich, wenn Täter Geld machen (Schreiben schaffen ja wenige - Burkhardt Driest lässt grüÃen...), z.B. durch Interviews für die Sensationspresse
- GänseblümchenLv 7vor 1 Jahrzehnt
der Tod gehört nun mal dazu, keiner lebt ewig. Jeder Mernsch verarbeitet den Tod eines geliebten Menschen anders. Wenn du bis jetzt persönlich noch nicht mit dem Tod eines geliebten Menschen zu tun hattest, dann kannst du dich glücklich fühlen.Manche Menschen brauchen es einen Song oder ein Buch zu schreiben um über den Tod hinwegzukommen. Ich glaube nicht das damit unbedingt die Trauer vermarktet wird. Warte ab wie du dich verhälst wenn du mal trauern muÃt.
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- Anonymvor 1 Jahrzehnt
Da Du nicht in den Schuhen der Mutter steckst und nicht weisst wie es in ihrem Inneren aussieht, darfst/solltest Du Dir auch kein Urteil erlauben.
Wer weià was Du machen würdest sollte einer Deiner Verwandten durch Mord umkommen. Lass die Mutter ihre Trauer auf ihre Weise durcharbeiten, egal ob sie ein Buch schreibt oder nicht.
Es ist schon schlimm genug dass solche schrecklichen Geschehen heute immer wieder stattfinden.
Quelle(n): 1 Deutsche in den USA