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Ist Java "tot und veraltet"?
Hallo,
ich hatte gestern ein längeres Gespräch mit einem Kollegen von mir. Ich bin aktiver Programmierer und ihm ist das alles, laut eigener Aussage, zu viel geworden und er ist darum nur noch User.
Wir unterhielten uns über Java (womit ich zur Zeit arbeite) und er sagte mir ich soll bloß die Finger von lassen weil Java "tot und veraltet" sei und zu dem zu viele Ressourcen frisst.
Wenn ich mir Projekte wie LWJGL, Jython oder ähnliche ansehe habe ich aber überhaupt nicht den Eindruck, das veraltet sei. Mir ist bewusst wie Java funktioniert und das es somit durch das JRE mehr Leistung frisst als z.B. ein vergleichbares Programm in C, aber das JRE ist doch auch genau die Stärke bei Java: Denn es macht es komplett Platformunabhängig und genau das war der Grund weshalb ich mich für Java entschieden habe. Zudem kann man mit Java nicht nur Anwendungen für verschiedenste PC Betriebssysteme schreiben sondern auch für Handys und vieles mehr und das einfacher als in z.B. C.
Das einzige was er dazu noch sagte war, dass Platfomunabhängigkeit unwichtig sei, was das nächste Fragezeichen in mir auftauchen lies.
Was denkt ihr?
Er sagt die Zukunft wird Maya sein denn es wird bald alles nurnoch 3D sein. Finde ich etwas weit hergeholt.
Danke schonmal, scheinbar bin ich doch nicht so weltfremd wie ich mich gefühlt habe. Ich habe mich heute mit unserem Chef über das Thema unterhalten und er sagte mir: "X hört sich gerne selber reden. Ruf ihn an und sag ihm er soll die Fr***e halten!"
Diese deutliche Antwort fand ich doch sehr amüsand.
3 Antworten
- SidewinderLv 6vor 1 JahrzehntBeste Antwort
"tot und veraltet" war schon sehr vieles. Apple war Ende der 90er fast tot, C brauchte auch kein Mensch mehr und Java hatte schon immer kein Glück. Fakt ist aber, dass laut Tiobe Index gerade Java und C zu den beliebtesten Programmiersprachen gehören und das aus gutem Grund.
Ich sehe die Zukunft von Java etwas kritisch, weil man nicht genau weiß, welche Politik Oracle genau verfolgt. Die Java Seite wurde umgebaut und der Zugang zu älteren Versionen nahezu unmöglich gemacht. Ich bin seitdem auf das OpenJDK umgestiegen und damit fürs erste zufrieden. Beim Programmieren selbst ist mir Java recht angenehm. Sehr praktisch ist gerade die Plattformunabhängigkeit, auch wenn ich dabei nur in Sachen Betriebssysteme mitreden kann, mit Handyprogrammierung habe ich noch keinerlei Erfahrung gesammelt. Diese Unabhängigkeit war aber gerade für mich ein Grund Java für bestimmte Projekte zu verwenden, wenn man eine Software schreiben soll, die unter Windows, Mac und Linux laufen soll, hat man nicht viele Alternativen. Nimmt man C/C++ und ein Toolkit wie gtk, dann geht das zwar prinzipiell, doch hat man sehr viel Arbeit damit, das Programm zu portieren. Ein Aufwand der bei Java nahezu entfällt (aber auch hier gibt es Stolpersteine)
Kurz und knapp: Java ist noch lange nicht tot, es wird immer mehr zu einer Allzwecksprache und das nicht ohne Grund. Es wäre mal interessant zu erfahren, was dein Kollege für die Zukunft hält. Die "neuen" Sprachen, wie C# oder diverse andere .Net Dialekte sind nämlich alles mehr oder weniger gute Klone von C++ oder Java.
Zu deinem Nachtrag:
Maya? Ah ja, sehr lustig. Maya ist nichtmal eine Programmiersprache, sondern eine Visualisierungssoftware (siehe Link 2). Damit kann man keine Programme schreiben! Kannst du ihm bei Gelegenheit mal ausrichten.
Nachtrag II:
So Leute heißen bei uns Müsli-Fresser. Null Ahnung von Nix, aber Hauptsache große Reden schwingen. Echte Männer programmieren, Müsli-Fresser lassen es besser bleiben. ;)
Quelle(n): http://www.tiobe.com/index.php/content/paperinfo/t... http://de.wikipedia.org/wiki/Maya_(Software) - vor 1 Jahrzehnt
Zu viel geworden ... "geistig etwas überfordert" könnte man auch sagen.
Nichts für ungut, aber dein Bekannter scheint ein ziemlicher D*mmschwätzer zu sein. Wie schon gesagt wurde ist Maya keine Programmiersprache. Davon abgesehen ist Java alles andere als tot. Wenn du mal mit offenen Augen durchs Internet gehst wirst du sehen, dass PHP zwar bei kleinen Seiten oft verwendet wird, aber die wirklich groÃen und wichtigen Seiten, bei denen es um richtig viel Geld geht (Onlinebanking vieler Banken, Internet-Shops und Präsenzen der wirklich groÃen, globalen Firmen) sehr oft auf Java basieren.
AuÃerdem gibt es für Java die mit Abstand gröÃte Auswahl an professionellen Frameworks für alle möglichen Zwecke.
Kannst deinen Bekannten ja mal fragen, ob es in Maya was vergleichbares gibt zu:
http://java-source.net/open-source/web-frameworks
http://java-source.net/open-source/j2ee-frameworks
etc. -> einfach mal links durchklicken ...
Wenn er allen ernstes den von dir genannten Unsinn von sich gibt, dann würde ich sagen, dass es kein Verlust ist, dass er als Programmierer aufgehört hat. Typischer Fall von Beruf verfehlt eben.
@Toxy
Für Webanwendungen ist die Plattformunabhhängigkeit z.B. sehr wichtig. Komischerweise hast du sogar ein passendes Beispiel genannt, ohne den Zusammenhang zu deinen vorhergehenden ÃuÃerungen erfasst zu haben.
Wenn du mit Ruby on Rails deine Webanwendungen entwickelst, dann kann es dir im groÃen und ganzen egal sein, ob das am Ende auf einem Linux-, Unix- oder Windows-System, 32Bit oder 64Bit, Apache, WEBBrick oder sonstwas läuft. Auch das ist eine Form der Plattformunabhängigkeit! Die für die meisten aber schon so selbstverständlich ist, dass sie nicht mehr explizit wahrgenommen wird.
Genauso wie es einem Java-Entwickler egal sein kann auf welcher Architektur und auf welchem Server seine Webanwendung läuft.
- toxy³ ™Lv 7vor 1 Jahrzehnt
Java ist sicher nicht "tot und veraltet". und selbst wenn, existiert mitlerweile dermassen viel code, dass es ein unsterbliches fossil bleiben wird wie COBOL.
einige konzepte sind sicher nicht so supertoll und sprachen wie Ruby oder Python sind eleganter, aber darauf kommt es (leider) nicht immer an.
selbst C hat noch immer seinen platz in der programmierwelt. ebenso C++, das mit sicherheit bei einigen dingen umstaendlicher ist (sag ich mal so als C++ programmierer)
die plattformunabhaengigkeit dank runtime wuerde ich allerdings nicht zu sehr ueberbewerten. je nach gewuenschter anwendung laesst sich sowas auch in C++ ohne allzu riesigen aufwand verwirklichen. die Qt library ist da einer meiner favoriten, aber es gibt noch unzaehlige andere alternativen. (und natuerlich Ruby, Python usw, die das ebenso beherrschen)
und wie oft muss man eine app schreiben, die auf mehreren plattformen laufen soll? im programmieralltag ist mir das selber bisher noch nicht untergekommen, kunden wollen meist ein programm, fuer ein bestimmtes zielsystem.
bei grossen projekten mag das anders sein, oder auch in grossen firmen. aber die masse der projekte macht das sicher nicht aus.
programmiere selbst in C++, Ruby, Python und habe erfahrung mit VB, Pascal Fortran... am ende is es eh so: wenn du programmieren kannst und erfahrung mit projekten hast, arbeitest du dich in ein paar wochen in eine neue umgebung ein. mein werdegang zum Ruby on Rails entwickler: ohne kenntnisse im web-bereich (nur minimale grundlagen in JavaScript und html) von null auf "projekt fehlerfrei beim kunden" ca sechs wochen... was schert es mich also, womit ich gestern programmiert habe?
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Maya... und 3d... zum einen ist Maya keine programmiersprache und nicht mal als basis fuer applicationprogramming verwendbar. es wird in einer scriptsprache namens MEL programmiert, die nix besonderes ist, weshalb man es neuerdings auch in Python programmieren kann. zum anderen gibt es eine ganze reihe anderer 3d-produkte auf library basis (Ogre, IrrLicht, OpenGL...) die sich fuer die programmierung von 3d-apps wesentlich besser eignen.
aber warum sollte man das tun? es erfordert riesien aufwand in 3d zu programmieren, auch vom designstandpunkt aus, ohne dass man wesentlich bessere funktionalitaet erhaelt. das mag lustig auf dem desktop aussehen, aber fuer eine tabellenkalkulation reichlich sinnlos. sorry, aber dein freund ist wohl schon ziemlich lange aus dem praktischen programmieralltag raus... oder seine seltsamen ansichten waren der grund, warum er nicht in die it passen wollte...
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@KVR: gerade bei webanwendungen war unseren kunden bisher eigentlich immer vorher klar, auf welcher serverplattform es laufen wird (Linux normalerweise). und wenn ich die erfahrungen einiger kollegen betrachte, dann wollte ich Ruby on Rails nur sehr bedingt unter Windows installieren muessen. das ist schon fuer eine entwicklungsumgebung hoechst laestiges unterfangen (im vergleich zu Linux oder OS X). das liegt vielleicht auch daran, dass RoRs "zielgruppe" eher kleine bis mittelgrosse projekte in der art von webshops sind. das mag anders sein, wenn eine firma eine ganze reihe von services im web anbietet, die dann tatsaechich auf unterschiedlichen systemen laufen. aber gerade da wird dann wohl noch immer in erster linie Java oder PHP verwendet. (allerdings muesste ich tatsaechlich nix an meinem Ruby code aendern, es ist nur eine frage der installation der laufzeitumgebung, die in diesem fall unter Windows umstaendlich ist)
ich sehe aber auch nur bedingt sinn darin, eine serverinfrastruktur zu mischen, vielleicht haben grosse firmen mit zig servern da gute gruende, aber in dem bereich arbeite ich nicht. und, naja, in der it muss natuerlich auch nicht jede entscheidung immer sinn machen.
bei unseren kunden ist es halt normalerweise so, dass die fuer den service, den sie anbieten einen eigenen server hinstellen und das ist dann halt Linux+Apache+RoR.