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Frage zur Inkakultur?!?
Wie war die Lebensweise der Inka? Welche Kriege führten sie + (auch untereinander) ? Trieben sie Handel, wenn ja was?
Danke
1 Antwort
- vor 1 JahrzehntBeste Antwort
Zur Versorgung des riesigen Reiches siedelten die Inka im ganzen Lande Bauern um, teils zur Befriedung (politische mitimae), teils zur besseren landwirtschaftlichen Nutzung (ökonomische mitimae). Sie förderten den Austausch von Waren zwischen den verschiedenen Lebensräumen der Anden. Der Austausch vollzog sich jedoch nicht durch Handel sondern durch die bereits erwähnten Mitmaq im Gegenzug beispielsweise zu Salz, Fischen, Kelp, Guano, Stachelaustern und Fechterschnecken, Mais, Wolle oder Coca. An steppenartigen Stellen ließen sie Bewässerungskanäle errichten. Damit machten sie brachliegende Wüsten und Hochtäler fruchtbar. Jeder noch so steile Hang, der aufgrund des Klimas landwirtschaftlich nutzbar war, wurde terrassiert. Angebaut wurden zumeist Kartoffeln und Mais. Aus Mais erzeugten sie auch die für rituelle Zwecke verwendete Chicha. An den Ufern des Titicacasees entwickelten sie ein Entwässerungssystem, das selbst Feuchtgebiete bebaubar machte und die Auswirkungen von Frostschäden minderte.
Als die Inka im Gebiet von Cusco eintrafen, lebten hier noch verschiedene andere Stämme, darunter die Gualla und die Sauasera. Die Gualla wurden von dem relativ kleinen Volk der Inka angegriffen und allesamt getötet. Daraufhin schlossen sich die Sauasera mit einem anderen Stamm zusammen und versuchten sich gegen die Eindringlinge zu wehren. Die Inka besiegten auch diesen Stammesverbund und machten sich daran, die übrigen Stämme zu unterwerfen. Durch die Besetzung der Bewässerungssysteme der Alcabiza und der Tributverpflichtung, die sie den Culunchima auferlegten, brachten sie das Gebiet zwischen den beiden Flüssen Watanay und Tullumayu unter ihre Kontrolle.
Bei den Eroberungen spielte Inti als Kultobjekt eine große Rolle. Es wurde in einem Kasten aus Stroh aufbewahrt und als Heiligtum verehrt. Die Nachfahren des ersten Inka Manco Cápac wagten nicht, den Kasten zu öffnen. Erst der vierte Inka Mayta Cápac brachte den Mut dazu auf. In der Legende heißt es, das heilige Objekt Inti habe sprechen können und Ratschläge für die Eroberungen gegeben.
Der zweite Inka Sinchi Roca, der als Späher bezeichnet wurde, begann eine friedliche Expansion in Richtung auf den Titicacasee durch die freiwillige Integration der Dörfer der Puchina und Canchi, denen sich andere anschlossen.
Sein Nachfolger, Lloque Yupanqui als der dritte Inka brach bereits mit einem Heer von sechs- bis siebentausend Mann zu Eroberungen am Titicacasee auf. Die Ayahuiri setzten dieser Expansion entschlossenen militärischen Widerstand entgegen, den der Inka letztlich durch Verstärkungen brach. Um von dort gegen die CollaKrieg führen zu können, ließ er als Expeditionsbasis die Festung Pucará errichten und eine Truppe von zehntausend Mann unter dem Kommando seines Bruders Manco Cápac aufstellen, bevor er nach Callao umsiedelte, dem heutigen Hafen Limas. An der Spitze eines Heeres eroberte er die Provinz Hurin Pacassa bis zu den Abhängen der Sierra Nevada in der Zentralkordillere.
Nach seiner Heirat mit Mama Caba zeugte er drei Söhne, dessen Ältester, Mayta Cápac vierter Inka wurde. In einem langanhaltenden Krieg gegen die Alcabiza teilte er die Armee in vier Teile auf, die er vier Kommandeuren unterstellt und seine Feinde zum Rückzug auf einer Anhöhe zwang. Dort belagerten die Inka ihre Gegner fünfzig Tage und sperrte ihre Bewässerungssysteme, bis sich diese ergaben und anschließend von den Siegern gut behandelt wurden. Mayta Cápac bestand weitere Schlachten und heiratete schließlich Mama Taoca Ray, mit der er die beiden Söhne Cápac Yupanqui und Apo Tarco Huaman zeugte.
Der fünfte Inka Cápac Yupanqui führte erstmals Feldzüge gegen weiter entfernte Völker: Um Unruhen im Land der Colla niederzuwerfen, brach er mit einem Heer auf. Die Häuptlinge der Cari und der Chipana, die durch eine Dauerfehde gegeneinander geschwächt waren und nichts mehr fürchteten, als dass sich ihr Gegner mit Cápac Yupanqui verbünden könnte, buhlten beide um ein Bündnis, das der Inka dazu nutzte, beide Stämme seinem Machtbereich einzugliedern. Seine Frau Mama Curihilpay war eine Tochter des Häuptlings der zuvor mit den Inka verfeindeten Anta. Nach dem Chronisten Vaca de Castro war sie Tochter des Curaca der mächtigen Ayarmaca.Ab diesem Zeitpunkt gewannen die Inka regionale Bedeutung.
Der sechste Inka Inca Roca heiratete die Tochter des Herrschers der Wallakan . Aus dieser Verbindung ging der siebte Inka Yáhuar Huácac hervor. Die Tatsache, dass einer seiner Söhne während seiner Jugend von einem benachbarten Stamm über Jahre als Geisel genommen wurde, relativiert die Macht der Inka zu diesem Zeitpunkt.Das Verhältnis zu den benachbarten Ayarmaca, die bis dahin mit den Inka gleichberechtigt gewesen waren, wandelte sich zu dieser Zeit. Durch die zunehmende Dominanz der Inka kam es zu Konflikten. Schließlich wurden die Ayarmaca durch die Heirat der Tochter des Herrschers Tocay Cápac mit Yahuar Huacac gewonnen. Mit dieser Verbindung erfolgte auch ein militärischer Zusammenschluss.
Unter dem achten Inka Huiracocha Inca, der seinen Machtbereich bis nach Pisac im Urubamba-Talausdehnte, begann die eigentliche Expansion des Inkareiches. Mit dem Volk der Quechua hatten die Inka gute wirtschaftliche Beziehungen, die durch Heirat von Huiracocha Inca und der Tochter des Häuptlings noch gestärkt wurden. Deren Feinde, die Chanca, stellten auch für die Inka und Cuzco eine Bedrohung dar. Der Sohn Huiracocha Incas, Cusi Yupanqui, suchte Verbündete gegen die Chanca und fand sie in den beiden Stämmen Cana und Canchi. 1438 wurde Cuzco von den Chanca belagert. Trotz der zahlenmäßigen Überlegenheit gelang es ihnen nicht, die Stadt einzunehmen. Schließlich wurden sie von Cusi Yupanqui besiegt. Seitdem wurde das Schlachtfeld Yawarpampa (quechua: Blutebene) genannt. Noch im selben Jahr wurde aus Cusi Yupanqui der neunte Sapa Inka, der den Namen Pachacútec annahm. Ab diesem Zeitpunkt gibt es genaue geschichtliche Aufzeichnungen.