Wie kann man - lebendig - "die Ewigkeit umarmen" ?

Dreh- und Angelpunkt dafür sind wohl die Gedanken. Wenn die Gedanken und der Verstand in den Hintergrund geraten, ins Abseits, verschwindet die Zeit als Teil davon gleich mit darin. Diese Ewigkeit ist dann im Grunde das Jetzt. Wenn man im Jetzt ankommt, ist es die Ewigkeit, was die Zeit anbetrifft. Das Jetzt vergeht ja nicht, es ist immer Jetzt ;) . Ich kann nicht gleich was machen, ich kann immer nur Jetzt was machen, alles andere ist Theorie, ist nur gedanklich.

Das Problem: Die Gedanken sorgen schon dafür, dass sie nicht in Vergessenheit geraten. Ständig drängen sie und fordern Aufmerksamkeit. Gedanken sind auch interessant. Durch Gedanken kann man Zusammenhänge erkennen und verstehen, so scheint es zumindest. Aber, "jede Medaille hat zwei Seiten", so auch die Gedanken. Sie lenken eben auch ab, greifen ein oder erschaffen sogar eigene Welten.

Je stärker unsere Gefühle und unsere Wahrnehmung sind, desto leichter kann man "die Ewigkeit umarmen", wie du es ausdrückst. Wenn man in einer Situation in Panik ist oder viel Angst hat, ist man im Jetzt. Die Gedanken werden ausgeblendet und die Wahrnehmung wird verstärkt. Die Handlungen werden intuitiv. Bewusst ist das aber nicht.

Ein anderes, positives Beispiel wäre ein Hobby, in dem man voll aufgeht. Man beschäftigt sich und die Zeit scheint im nachhinein verflogen zu sein. Wenn man darüber nachdenkt, macht es keinen Sinn. Man war in der Ewigkeit und die Zeit ist schnell vergangen. Aber da muss man anders herangehen: Im Jetzt fehlt ja die Zeit, es ist ewig. Man tut einfach was man tut, und es ist ewig, jetzt. Wenn man wieder auf die Uhr schaut, ist man wieder in seiner "Gedankenwelt". Dieser "Welt" nach ist dann plötzlich viel Zeit vergangen, während wir in diesem Beispiel unserem Hobby nachgegangen sind. Schnell kommt es einen dann im nachhinein vor, weil man über die verstrichene Zeit überrascht war, in der Ewigkeit hat man nun mal kein Zeitgefühl...Im Grunde prallen hier zwei Welten aufeinander. Den Gedanken, der Logik nach kann ein Moment einfach nicht ewig sein. Ewigkeit wäre demnach ein unendlicher Zeitraum, den man nie erleben könnte. Deshalb kann man diese Ewigkeit im Jetzt auch mit Worten eigentlich nicht beschreiben, da die Worte ja den Gedanken entspringen. Wie soll man etwas unlogisches logisch beschreiben? Soetwas muss wohl jeder selbst erfahren, erklären kann das niemand.

Jedenfalls kann man abgesehen von den Beispielen und ähnlichen Situationen auch bewusst in das Jetzt eintauchen (der Ewigkeit in die Arme fallen). Die Schwierigkeit ist die bewusste Absicht selbst. Denn eine Absicht wird auch zum Teil von Gedanken gesteuert, die dann wieder das Jetzt blockieren. Man muss die Gedanken unbeachtet lassen und sozusagen Beobachter werden. Es ist nicht leicht, denn der Ausgangspunkt ist ja immer eben diese "Gedankenwelt". Diese besteht aus Logik und Sinn, da wird das Sinnlose nicht hoch gehandelt. Und um bewusst in das Jetzt einzutauchen muss man äh...nichts tun, dass ist sinnlos ;). Man kennt das ja, wenn man auf etwas wartet. Sofort fliegen die Gedanken im Kopf umher, der Verstand will jede Zeit immer sinnvoll nutzen. Man sucht sich Beschäftigungen oder denkt nach, so wird Wartezeit sinnvoll überbrückt. Die Ewigkeit allerdings, umarmt man so nicht.

Da man die Gedanken nicht ausschalten kann, muss man sie ...vorbeifliegen lassen. Nicht unterdrücken, dann bäumen sie sich auf. Man muss sie beobachten aber nicht auf sie eingehen. So wie man alles beobachten muss, um dann ins Jetzt zu gelangen. Nur beobachten, nichts tun, am Anfang zumindest. Den Atem beobachten, die Geräusche hören, evtl. etwas sehen oder besser Augen zu, Kälte oder Wärme spüren. Also nur wahrnehmen und fühlen, nicht denken oder handeln...;)

Hier könnte ich viel schreiben aber im Grunde ist das die Meditation. Meditation ist ein Weg, bewusst "die Ewigkeit zu umarmen". Und Meditation ist so weitläufig, dass mit der Beschreibung Bücher gefüllt werden. Aber falls du da jetzt oder irgendwann mal Interesse dran hast, kannst du mich ja anschreiben. Ich würde versuchen, zu helfen.

Gruß,

Nerestro

Indem man eine großartige irdische Erfahrung macht, wie z. B. die Geburt eines Kindes, den Kuss einer Freundin oder der Anblick, der sich paarenden Moorfrösche.

Dann müsstest du erst den Begriff Ewigkeit erklären.

http://www.youtube.com/watch#!v=QJURjF51LFE&featur...

Gruß Angie

Wenn ich dich richtig verstehe, meinst du "die Existenz" zu spüren, oder?

Also ich kann mich gut in den Phänomenen der Natur verlieren - der Mond, das Meer, der Wind... Wenn ich mich darauf einlasse verliere ich jegliches Gefühl für Zeit und Raum und auch wieder nicht, sondern nehme gerade Zeit und Raum in ihrer (für den winzig kleinen Menschen) unfassbaren Größe in mich auf...

Indem du bewusst immer im hier u. jetzt lebst-

dann weißt du-

Zeit ist eine Illusion u. du lebst in der Ewigkeit.

Sei nicht nur redselig oder denkbar oder kultivierend.

Sei denkbar oder redselig kultiviert oder kultivierend redselig oder denkbar.

Kaum - wer will den so was?

Das ist irgendwie besser, wenn man vorher die anderen Antworten noch nicht gelesen hat. :-)

Ich weiß von dem Leben noch nicht ganz so viel, leider. Aber ich glaube wenn ein Mensch sterben muss, dass der das dann auch in sich fühlt.

Wenn ich dann den Mensch noch-mal in den Arm nehmen kann und ganz fest drücken darf, dann kann ich ja-wohl auch sagen, dass ich einmal die 'Ewigkeit' umarmt habe!

Es gibt ein zwar nicht sehr anspruchvolles, aber dennoch schönes Buch über diese Frage:

http://www.amazon.de/F%C3%BCnf-Minuten-Ewigkeit-ph...

Man kann sich in vielen dieser Experimente eben bewusst dafür entscheiden, ein "Stückchen Ewigkeit" zu erleben.

Nichts ist für immer und für die Ewigkeit!