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Bernd E fragte in GesundheitFrauen · vor 1 Jahrzehnt

Diagnose Brustkrebs! Was nun?

Hallo,

heute hat meine Partnerin die endgültige Diagnose bekommen.Brustkrebs!

Was nun?

Ich habe so viele Fragen und weiß nicht wo ich anfangen oder aufhören soll.

Welche Frauen die das gleiche Schicksal tragen, können mir ihre Emotionen und Erfahrungen mitteilen?

Aber auch eine Frage an Männer, deren Partnerin an Krebs erkrankt sind!

Wie geht ihr damit um?

Ich brauche wirklich Hilfe!

Als meine Partnerin die Diagnose bekam, war ich dabei. Ich war so geschockt, das ich kaum ein Wort sprechen konnte.

Ich bin euch für jede Antwort dankbar.

Nur Mut. Ich hatte ihn auch, indem ich mich hier in meiner Hilflosigkeit offenbare.

8 Antworten

Bewertung
  • vor 1 Jahrzehnt
    Beste Antwort

    Lieber Bernd,

    ich erinnere mich noch daran, wie ich vor 5 Jahren die Diagnose erhielt. Das war eine riesen Ohnmacht, mit der ich mich und noch mehr mein Partner sich konfrontiert gefühlt hat. Uns wurde der Boden unter den Füßen total weggenommen und ich selbst dachte, ok, jetzt ist bestimmt alles vorbei.

    Ich dachte direkt, Brustkrebs, das heißt, dass ich nicht mehr lange leben werde.

    Ich finde im Nachhinein, das war das Schlimmste. Dieses Gefühl, rein garkeine Ahnung mehr zu haben, was mit mir passieren wird. Alltag weg.

    Aber Brustkrebs ist meist keine tödliche Erkrankung mehr.

    Ich weiß nicht, bist du der Typ Mensch, der jetzt quasi alles möglichst genau wissen will (wie ich...)? In der Situation, in der ich mich ja so ohnmächtig gefühlt habe, hat mir am meisten geholfen, zu wissen, was jetzt alles passiert, was die differenzierte Diagnose zu bedeuten hat, damit ich soweit möglich mit den Ärzten mitreden konnte.

    Egal, ob ihr das auch möchtet oder nicht, war es für mich im Nachhinein auf alle Fälle sehr gut, mich in einem sog. Brustzentrum (von denen gibt es mittlerweile sehr viele in D) behandeln zu lassen. Deine Partnerin wird rumdum gut betreut, das heißt Ärzte aus vielen Fachdisziplinen (Pathologe - der schaut sich das Gewebe genauer an - , Gynäkologe, Plastischer Chirurg - für evtl. plastische OP´s zum Wiederaufbau des entnommenen Tumors - und andere Ärzte) entscheiden auf einer Tumorkonferenz fallspezifisch, was für deine Partnerin die beste Therapie ist. Heutzutage ist es nicht unüblich, da als Patient mit anwesend zu sein. So hat man das Gefühl, dass nichts ohne einen geschieht (einfach für das eigene Gefühl). Ich persönlich kann euch das Brustzentrum Düsseldorf zB sehr empfehlen, aber ich weiß ja nicht, wo ihr wohnt.

    Was mir auch sehr sehr geholfen hat, war, dass mich mein Mann mich in den Arm genommen hat, wenn mich die Angst vor all dem mal wieder übermannt hat (vermutlich war es ihm genauso wichtig). Mir war es sehr wichtig, das Gefühl zu haben, mit all dem nicht alleine zu sein. Garnicht mal Ratschläge - einfach nicht alleine sein und wissen, dass jemand da ist. Und für den Partner, sicher auch für dich, ist es bestimmt auch einfacher, wenn ihr beide darüber reden könnt und nicht jeder mit seinen Ängsten alleine bleibt.

    Wenn ihr zusammenhaltet, für einander da seid, dann ist das schon echt das beste, das ihr tun könnt.

    Quelle(n): Das klingt irgendwo banal, aber ich meine, mit dem Partner über solche Ängste, die da aufkommen, zu sprechen, fand ich erst nicht so einfach. Vielleicht denkst du, jetzt hat sie eh so viel zu bewältigen, dann belaste ich sie nicht auch noch mit meinen Sorgen; und vielleicht denkt deine Partnerin, dass es dir vielleicht zu viel ist nach diesem Schock, über all das zu reden. Traut euch, miteinander zu reden, das ist wirklich der beste Ratschlag, den man euch geben kann, finde ich. Das macht es soviel einfacher. Du kannst dir nicht vorstellen, wie unendlich dankbar ich meinem Mann bin, dass er für mich da war in der Zeit und auch offen für alles war. Ich liebe ihn dafür über alles! (Nicht nur dafür natürlich) Ich weiß nicht, wie genau du alles wissen möchtest, wie gesagt, ich erwähne einfach mal Dinge, die wichtig sind bei der Diagnose: -Es gibt da die TNM-Formel: Ich hatte zB pT1cN0Mo (T=Tumorgröße, N=nodus=Lymphknoten (befallene), M=Metastasen) 1c heißt zB knapp unter 2cm Tumorgröße an der längsten Seite, ich hatte keine befallenen Lymphknoten oder Metastasen). -Wichtige weitere Daten sind: Hatte der Tumor einen "positiven Hormonrezeptorstatus" (das ermöglicht zusätzliche Behandlungsmöglichkeiten (zB Aromatasehemmer), und hatte der Tumor einen positiven "Her2neu-Status" (Rezeptoren für Herceptin), auch dann ergeben sich zusätzliche Behandlungsmöglichkeiten -Um zu schauen, ob Lymphknoten befallen sind, wird mittlerweile erst nur der Wächterlymphknoten herausgenommen, wenn der befallen sein sollte, dann werden noch mehrere entnommen -Um abzuklären, ob der Krebs sich schon ausgebreitet haben könnte, macht man (nach meiner Erinnerung) Röntgen vom Thorax, Lebersonographie und eine Knochenszintigraphie -Zur Therapie: Es gibt immer einen aktuellen "Goldstandard" der regelmäßig in Genf neu beschlossen wird. Die Tumorkonferenz versucht, die Untersuchungsergebnisse deiner Partnerin einzuordnen und die beste der möglichen Therapien "herauszusuchen". 2005 war es so, dass man erst ab einem Tumor ab 0,5cm Chemotherapie bekam. Habt ihr bisher ein Gespräch mit ihrer Gynäkologin gehabt oder auch schon im Krankenhaus? Ich habe mir für das Gespräch im Krankenhaus einen ganzen Fragenkatalog geschrieben, die Chefärztin hat geduldig alle 29 (!!) Fragen beantwortet. Wenn ihr das noch vor euch habt, dann kann ich das nur empfehlen! Er muss ja nicht so lang sein wie meiner ;-) Ich hatte beispielsweise den Laptop ständig im Krankenhaus und hab mich informiert. Tja, ich überlege, was ich noch schreiben kann, fürs erste wars das glaub ich. Ah, also ich hatte während meiner Therapie im Krankenhaus eine Gruppentherapie bei einer Psychoonkologin begonnen. Der Zusammenhalt und das Gefühl, dass es anderen auch so geht und einen verstehen (zB wegen der Haare, die mir ausgefallen sind.) tat wirklich gut. Vielleicht kann das Krankenhaus oder die Gynäkologin jemanden empfehlen! Wenn du oder deine Partnerin gerne Kontakt mit einer Betroffenen hättet oder einfach noch irgendwelche Fragen habt (die ich evtl. beantworten kann), dann schreibt mir ruhig. c.schuermann1@yahoo.de Würde mich freuen! Haltet zusammen, gemeinsam könnt ihr alles schaffen, oder? :-))))))))) Ich wünsche euch beiden viel Kraft, aber auch viel Zeit, in der ihr gemeinsam lachen könnt, und wenn es euch danach ist, auch Zeit, in der ihr gemeinsam weinen könnt. Geteiltes Leid ist halbes Leid. Das ist zwar irgendwo nur ein Spruch, aber er trifft zu. Gönnt euch besondere Erlebnisse, macht einen Ausflug, geht spazieren, genießt das Wetter bei einem Picknick, seid euch bewusst, dass es noch etwas anderes als Therapie gibt, auch wenn deine Partnerin krank ist. Ich drücke deiner Partnerin und dir ganz feste die Daumen, dass der Tumor nicht gewandert ist :-) Ich denk an euch :-) Liebe Grüße Caro ps. Überfordere dich nicht, du musst nicht IMMER für sie da sein, für dich ist das doch auch nicht einfach. Sie wird das mit Sicherheit verstehen!
  • Anonym
    vor 1 Jahrzehnt

    Deine wichtigste Aufgabe ist jetzt: Immer und in jeder Situation für deine Partnerin dazusein.

    Weine mit ihr, lache mit ihr, sei immer für sie da - und GIB IHR HALT und stärke sie.

    Alles Gute!

  • vor 1 Jahrzehnt

    Im ersten Augenblick hört sich das Wort "Brustkrebs" sehr hart an und man denkt dann dabei, jetzt käme das Ende. Es ist nicht so! Es kommt doch auch darauf an, wie groß so ein Knoten ist und wo er sitzt und ob eine brusterhaltende OP gemacht werden kann.

    Auf jeden Fall ist man heute in der Medizin schon so weit fortgeschritten, dass es gute Methoden gibt, so einen Krebs zu besiegen. Das dauert lange und das Wichtigste in der Beziehung ist doch, dass eine emotionale und vertrauensvolle Beziehung vorliegt und der Partner weiß, dass er nicht alleine da steht.

    In jeder größeren Gemeinde gibt es doch heute schon Selbsthilfegruppen und ich finde, dass es sehr wichtig ist, da beizutreten und Erfahrungen auszutauschen. Dort bekommt man sehr viel Hilfe, weil es Gleichgesinnte sind.

    Alles Gute für Euch Beide.

  • vor 1 Jahrzehnt

    Für Brustkrebserkrankte und ihre Angehörigen gibt es sehr viele Selbsthilfe- und Betroffenengruppen, die teils landesweit, teils okal handeln. Das Krankenhaus, in dem Deine Partnerin behandelt wird, kann sicherlich den Kontakt zu eurer örtlichen >Gruppe herstellen. Der Kontakt mit anderen Betroffenen ist sehr wichtig, da durch die Behandlung und die Nachsorge sicherlich eine anstrengende Zeit auf euch zukommt. Die Behandlung des Brustkrebses ist heute sehr weit fortgeschritten und die Behandlungsmöglichkeiten und Heilungsaussichten sind gut. Wichtig ist dennoch, gerade in der Phase der Angst und des Zweifelns, sich von Heilpraktikanten, Scharlatanen und anderen Abzockern fernzuhalten, die einem gerne mal Aloe Vera, Colostrum, Hundescheißeglaubuli, esoterische Misteltherapien (nicht zu verwechseln bitte mit der realen Misteltherapie) oder sonstigen Scheixßdreck verkaufen wollen und dies gerade in Brustkrebs-Kreisen oft versuchen.

    Ich wünsche Dir und Deiner Partnerin alles Gute und viel Kraft für die nächsten Wochen. Ihr werdet schwere Zeiten erleben, aber ihr werdet das durchstehen. Vertraut auf die Medizinwissenschaft, die täglich tausende Brustkrebspatientinnen behandelt und heilt.

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  • vor 1 Jahrzehnt

    Ich glaube es ist besser du gehst da mit deiner Freundin stark und entschlossen durch.

    Das ist sehr privat und ich halte zu meiner Freundin in allem was auf sie zukommt. Viel Glueck.

  • vor 1 Jahrzehnt

    Hi,

    Also zu nächst mal so eine Diagnose reist jeden aus seinem Alltag raus, ich habe vor 3 Jahren erfahren an Eierstöcke Krebs erkrankt zu sein. Mein Partner konnte leider nicht bei mir sein aber ich habe meine Familie und Freunde die immer für mich da sind.

    Ich habe in den 3 Jahren ( ich bekomme immer noch Chemo) viele Frauen kennen gelernt die auch an Brustkrebs erkrankt sind. Viele mit Ihrem Partner zur Chemo gekommen bzw. kommen mit Ihren Partnern zur Chemo.

    Ich kann Euch nur raten tief Luft zu holen Augen zu und mit dem Kopf durch die Stahl wand die sich auf einmal vor einem auftut. Redet offen darüber, über den Krebs, Gedanken, Ängste, Gefühle das ist ein guter Weg für Euch vor allem für Deine Partnerin. Ihr müßt für Euch einen eigenen Weg finden damit um zu gehen. Ich hoffe Du hast die Kraft zusammen mit Deiner Partnerin das alles durch zu stehen. Ihr werdet mit viel "negativen" aber auch "positiven" konfrontiert werden.

    Die Liebe zum Partner ist es wert alle Kräfte zu sammeln und hinter Ihm zu stehen Ihm halt zu geben aber auch mal zu verstehen wenn die Laune nicht so gut ist oder das Wohlergehen. Ich kann nur aus Sicht einer Frau schreiben aber ich hoffe es hilft Dir ein wenig.

    Ich wünsche Euch sehr viel Kraft und Stärke um diesen Felsigen weg gemeinsam zu bezwingen.

    Und noch etwas Brustkrebs ist gut behandel bar.

    Vielleicht wird auch über eine Amputation von Seiten der Ärzte geredet selbst da gibt es heute super Chirurgen die einen Brustaufbau machen ohne das nur irgendjemand danach auf die Idee kommen könnte das da mal was war.

    Ich hatte nicht so viel Glück, mir wurde mit 28Jahren Gebärmutter und Eierstöcke entfernt. Ein Irreparabler Schaden mein Wunsch Kinder haben zu können geplatzt und trotzdem ist das Leben lebenswert. --------- Wichtig ist für einander da zu sein und halt zu geben --------------------------

  • Anonym
    vor 1 Jahrzehnt

    Es gibt heutzutage viele Behandlungsmöglichkeiten.

    Aber es wird ein harter Weg, den deine Partnerin ohne dich nicht schaffen wird, denn der Körper wird durch die Chemo stark geschwächt und wenn dann auch noch die Psyche versagt, wirds gefährlich. Deshalb musst du deiner Partnerin ein Gefühl von Sicherheit und Geborgenheit vermitteln, so nimmst du ihr viel Sorgen weg. Das heißt aber nicht einfach nur schweigen, spreche mit ihr über ihre Ängste.

    Außerdem wirkt es sich negativ auf das Selbstwertgefühl aus, wenn eine Frau ihre Haare durch die Chemo verliert. daruf solltest du auch achten.

    Viel Glück und gute Besserung.

  • joanne
    Lv 5
    vor 1 Jahrzehnt

    Hallo Bernd,

    erst mal: Tut mir wirklich Leid für euch beide. Es wird eine schwierige Zeit auf euch zukommen. Aber ihr packt das schon gemeinsam. Nur Mut!

    Erst mal. Natürlich ist es wichtig, dass du für deine Partnerin da bist und ihr Mut machst. Aber: Du bist auch nicht allmächtig. Deine Angst und Sorge sind ganz normal und du musst sie auch nicht vor ihr verstecken. Denn: Wenn du nur den starken Mann markierst, hilfst du ihr auch nicht. Zeig ihr, was du fühlst und lass sie ihre Gefühle auch zeigen. Natürlich darf das insgesamt nicht darauf hinauslaufen, dass sie ständig dich aufbauen muss. Sie hat mit der Diagnose genug zu knabbern.

    Ein kleines bisschen Trost: Wenn die Behandlung erst mal angefangen hat, wird es trotz aller Angst und auch trotz der unangenehmen Behandlungen erst einmal besser, als es heute ist. Denn: Dann passiert was. Zunächst wird vermutlich eine Operation anstehen. Dann, je nach Untersuchungsbefund entweder eine Bestrahlung und/oder eine Chemotherapie. Informiert euch gut. Holt, wenn ihr irgendwelche Zweifel habt, auch noch eine zweite Meinung ein. Vertraut den Ärzten, aber vergesst nicht, selbst mitzudenken und eure Zweifel auch zu äußern. Je aktiver ihr an der Behandlung beteiligt seid, desto leichter ist sie auch durchzustehen.

    Sucht euch Hilfe von außen, wenn ihr sie braucht. Redet mit guten Freunden, mit der Familie, sucht Rat in Selbsthilfegruppen, wenn ihr das wollt. Wenn deine Partnerin das nicht will: Auch gut! Man muss nicht alles besprechen. Jeder hat seinen eigenen Weg, damit klar zu kommen.

    Und jetzt noch mal ganz klar: Brustkrebs ist trotz des Schreckens, den diese Diagnose erst mal verbreitet, eine sehr gut behandelbare Krebsart. Vertraut darauf, dass die Heilungschancen sehr sehr hoch sind und dass ihr beide das zusammen durchsteht. Ihr werdet das gemeinsam packen.

    Mailt mich an, wenn ihr mögt. Viel Glück!

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