Wo ist der Unterschied von relativen und absoluten Mehrheitswahlrecht?

Die relative Mehrheitswahl bedeutet, daß diejenige Wahloption, die die meisten Stimmen erhält, als gewählt gilt. Bei vier Möglichkeiten mit 24,5%, 25,5%, 26% und 24% würde das beispielsweise bedeuten, daß die dritte die Zustimmung erhält (ein zugegebenermaßen übertrieben knappes Beispiel, aber das Prinzip soll deutlich werden).

Die absolute Mehrheitswahl bedeutet, daß eine Option über 50% erhalten muß, um als gewählt zu gelten. Wird das von keiner erreicht, wird gewöhnlich entweder eine Stichwahl zwischen den beiden erfolgreichsten Vertretern des ersten Wahlganges angesetzt, in unserem Beispiel also zwischen dem zweiten und dritten (insbesondere bei Wahlen zu Ämtern), oder die Abstimmung gilt als nicht erfolgreich.

Bei Gesetzesabstimmungen beispielsweise bedeutet absolute Mehrheitswahl, daß die Mehrheit sämtlicher Parlamentarier zustimmen muß, während relative bedeutet, daß nur mehr dafür als dagegen stimmen müssen.

Nachtrag @Mr. Sum: Du vergißt die Möglichkeit einer Stimmenthaltung. ;-)

Eine - zumindest in meiner kleinen Welt - lustige Anmerkung zu Antwort Nummer 1 (die vollkommen korrekt ist):

Dein letzter Absatz sagt, dass im relativen Mehrheitswahlrecht nur mehr Stimmen dafür sein müssen, um das Gesetz zu genehmigen, im absoluten aber mindestens 50% plus eine Stimme. In der Realität kommt das in diesem Fall auf das gleiche raus, denn wenn es nur Ja oder Nein gibt, dann ist die niedrigste relative Mehrheit ebenfalls 50% plus eine Stimme...

Haha, was bin ich für ein lustiger Schelm. Wenn ich könnte würde ich mir selbst Daumen runter für dumme Klugshicerei geben :)