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Lena spricht kein Englisch?

Warum sind eigentlich so viele Menschen felsenfest davon überzeugt, dass Lena kein Englisch könne? Glauben die, dass es in England keine Dialekte geben würde? Wer mal in Hackney oder anderen Teilen Londons war, der weiß, dass dort bestimmt nicht so gesprochen wird, wie es in Deutschland in der Schule gelehrt wird, sondern eher so, wie Lena es spricht. Was also bringt die Kritiker zu ihrer Überzeugung?

Update:

@Apricot: Es ist richtig, dass sie keinen Akzent perfekt spricht. Aber wer kann das schon erwarten von jemandem, der nach eigenem Bekunden nie in England war. Umgekehrt gilt doch aber auch, dass auch in England viele Menschen keine "reinen" Akzente sprechen, sondern durch Umzug in andere Regionen oder durch Einwanderung irgendeine Mixtur. Ich habe mehrere Jahre in England gelebt und kann sagen, dass niemand spricht wie der andere. Jeder hat seine eigene Ausprache und Betonung.

Update 2:

@Apricot: Danke für die Antwort, aber das überzeugt mich nur teilweise. Sprache ist immer im Wandel, es gibt in keiner Sprache ein "richtig" und "falsch". Allensfalls kann man sagen, dass es ein "nicht gebräuchlich" gibt, oder auch ein "inkongruent". Aber wie du auch schreibst, ist das Schulenglisch nicht gerade ein gutes Englisch. Man kann sich über Lenas Englisch amüsieren ja, aber dann muss man sich über so ziemlich jedes Englisch deutscher Schüler amüsieren. Und die meisten ihrer Kritiker sind Schüler.

Ich finde das ein wenig überheblich. Wie in dem von dir verlinkten Spiegel-Artikel steht, ist auch Björks Akzent idiosynkratisch. Warum auch nicht? Als die Beatles Deutsch gesungen haben, war das auch sehr seltsam.

Update 3:

@Apricot: Ich bin selbst Linguist, verstehe aber nicht, wie uns hier die Unterscheidung zwischen Dialekt und Akzent weiterhelfen soll.

Gut: Lena mischt, und vielleicht mischt sie etwas viel. Wie gesagt, darüber kann man schmunzeln. Aber ich verstehe nicht die beißende Kritik der breiten Masse, die es garantiert selbst nicht "besser" kann. Wobei ich dieses "besser" ein wenig in Frage stellen würde. Denn Lena hat sich nicht um eine Staatsexamensprüfung beworben, sondern um die Aufnahme in die Popwelt.

Update 4:

@Apricot: Ich dachte zuallererst an die Kritik hier bei Clever, aber auch in anderen Medien. Akademische Kritik kann ich ja noch nachvollziehen, und die ist auch weniger beißend. Aber all die Umsichwerfer hier sollten erstmal an ihre eigene Nase fassen.

15 Antworten

Bewertung
  • Anonym
    vor 1 Jahrzehnt
    Beste Antwort

    Ich antworte dir mal als Anglistin, die sich mit Cockney-Muttersprachlern schon köstlich über das Lena-glish amüsiert hat:

    Was Lena singt, klingt für englische Ohren so, wie für uns ein Engländer klingen würde, der einen Mix aus Ostfriesisch und Bayrisch singt. Was wir zu hören kriegen, ist kein authentischer englischer Dialekt/Akzent, sondern ein Kauderwelsch, das sie sich aus verschiedenen Ecken zusammengebastelt hat. Ich empfehle die Lektüre des unten stehenden Artikels. Vorsicht, bissiger englischer Humor!

    @Jane (die Jane, die früher geantwortet hat, wir haben hier ja zwei): Hmmm, vielleicht sehe ich ein Paralleluniversum, denn die Lena auf dem Pro7 hier überzeugt mich nicht.

    @Fragesteller: Lena spricht Vokale/Diphtonge innerhalb der gleichen Konsonantencluster nicht einheitlich aus, das würden "immigrierte" Dialektler nicht machen, entweder oder. Sie ist Oberstufenschülerin und damit ist auch nicht zu erwarten, dass sie akzentfrei Englisch spricht. Man hört das Deutsche, wie @Jane schon geschrieben hat, zusätzlich zu dem englischen Akzentmix. Wieso bleibt sie dann nicht einfach bei der RP? Die wird schließlich meist an deutschen Schulen gelehrt. Dann hätte sie "nur" einen hörbaren deutschen Akzent.

    (Sorry, kann den Linguisten-Modus nur schwer abstellen :-P)

    @Mylady: Schulenglisch ist kein Englisch, selbst mit Englisch-LK und 15 Punkten kann man kein gutes Englisch, wenn dieses auf dem deutschen Schulsystem aufbaut. Und da ich zukünftige Englischlehrer unterrichte, kann ich dir sagen, dass 80% beim Staatsexamen weder ein "th" noch ein englisches "v" hinbekommen und trotzdem auf die Schüler losgelassen werden. Ein deutscher Englischlehrer ist also keine gute Referenz.

    @Fragesteller: Daran, dass sie als Schülerin kein gutes Englisch sprechen kann, übe ich auch keine Kritik, dafür können die Schüler nichts. Es gibt ja auch viele Popsongs auf Englisch, die von Nicht-Muttersprachlern gesungen werden. Natürlich hört man da meist die Muttersprache raus, aber das macht nichts und kann auch den besonderen Reiz ausmachen. Aber so einen bunten Mix aus englischen Dialekten habe ich bisher noch nicht erlebt. Wozu? Vielleicht sollten wir auch erstmal den Unterschied zwischen Dialekt und Akzent klären, denn ich glaube, da gibt es einige Missverständnisse.

    @Fragesteller: Sie bedient sich an den Akzenten der Dialekte, so meinte ich das ;-) Bisher habe ich noch nicht wirklich Kritik der breiten Masse mitbekommen, sondern von Engländern oder Akademikern, die sich so ein Urteil erlauben können, weil sie in der Regel theoretisch und/oder praktisch besser mit dem Englischen vertraut sind. Vielleicht lese ich auch die falschen Zeitungen ;-)

  • Anonym
    vor 1 Jahrzehnt

    Ich kann Apricot nur zustimmen - Lena mag sich am britischen Englisch orientieren, aber DEN britschen Akzent gibt es nicht, wie du schon sagst. Das blöde ist nur, dass sie sich nicht auf einen Akzent festlegt, sondern munter alles mögliche mischt - und das deutsche hört man trotzdem noch raus, glaub mir (nicht dass ich das schlimm finden würde). Es würde doch auch merkwürdig klingen, wenn ich urplötzlich anfangen würde Sächsisch, Bayerisch, Hessisch und Schwäbisch gleichzeitig zu sprechen oder? Ich als Muttersprachler finde z.B. dass Lena auch einen großen australischen Einfluss hat, zumindest kommt es mir so vor. Meine Mutter ist Britin, mein Vater Ire - ich kenne einige Akzente - Lenas ist kein authentischer!

  • Anonym
    vor 1 Jahrzehnt

    Die sind doch nur neidisch...

  • vor 1 Jahrzehnt

    Ist doch egal was sie spricht, Hauptsache sie

    singt sich in die Herzen der Zuhörer und das ist

    ihr gelungen.

    Es gibt immer Leute, die an allem was auszusetzen haben.

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  • vor 1 Jahrzehnt

    Musst mal meine Schwägerin hören, die wohnt in Kettering und das schon seit 35 Jahre.

    Die sprich noch schlechteres Englisch als Lena und ist da geboren.

    Lena hat ein schlechtes London englisch drauf.

    Na und, was solls, Sie ist nett und hat gewonnen.

  • Lorien
    Lv 4
    vor 5 Jahren

    Wieso sprechen Friesen, Sachsen, Bayer, Schwaben und Hessen kein richtiges Deutsch .... und dann auch noch die Schweizer und Österreicher, in der Schweiz die Thurgauer, Basler, Walliser, Berner und in Österreich die Kärntner, Tiroler und Voralberger ... Der Grund heisst "Dialekt" und das, was wir als "Deutsch" bezeichnen ist die Schriftsprache und nicht die gesprochene Sprache. So gibt es in Österreich, der Schweiz und Deutschland unterschiedliche Bezeichnungen, die Landesspezifisch sind, sich aber doch im Buch der Sprachbücher (Duden) befinden. Wir lernen in Englisch die "Schriftsprache" ...

  • Anonym
    vor 7 Jahren

    ...ist doch egal, dafür sagt sie in jedem 2. Satz, daß sie sich gleich einnässt...

  • vor 1 Jahrzehnt

    Sie sind der Meinung, dass Lena Akzente anderer Länder falsch imitiert.

  • Mylady
    Lv 7
    vor 1 Jahrzehnt

    In Deutschland gibt es leider eine große Neidkultur, in der besonders die Erfolgreichen und Reichen gern niedergemacht werden. Immer wird ein Haar in der Suppe gesucht.

    Dieses Mädchen macht gerade ihr Abitur, hat also seit Jahren Englischunterricht. Im übrigen soll sie ihren "Dialekt" durch ihren Englischlehrer gelernt haben.

  • .**.
    Lv 7
    vor 1 Jahrzehnt

    Klar gibt es dort Dialekte. Hat auch keiner etwas anderes behauptet. Lena ist allerdings einfach nur peinlich. Was würden wir wohl in Deutschland machen, wenn demnächst ein schuldeutsch sprechender Engländer daherkäme, und ein Lied auf bayrisch-sächsisch-norddeutsch-kölsch singen würde? Wir würden uns kaputtlachen. Nur das auf so eine Schwachsinnsidee keiner kommen würde.

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