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Jens G fragte in SozialwissenschaftPsychologie · vor 1 Jahrzehnt

Warum fällt es fast allen Ärzten so schwer patientenorientiert zu Kommunizieren?

Die meisten Ärzte haben täglich mit Menschen zu tun, dennoch haben sie das Einfühlungsvermögen eines de-sensibilisierten Betonquaders. Wie kommt das?

einige Beispiele: Wunde nach einer OP im Bauchraum blutet immer weiter, Mann kommt rein, stellt sich nicht vor, klopft auf dem Bauch rum, sagt zu anwesender Assistenzärztin "Bauchdecke" geht. Ist das jetzt ein Grund zur Beruhigung oder zur Panik?????

Arzt läßt Sprechstundenhilfe bei Krebspatientin anrufen und ausrichten sie müsse unbedingt in 2 Tagen vorbei kommen, um den histologischen Befund dringend zu besprechen. Bei der Besprechung sagt der Arzt, "Ihre Befunde sehen super aus und sie müssen sich keine Sorgen machen". Auf die Idee, dass die Patientin die letzten 2 Tage in reiner Panik verbracht hat kommt der Arzt nicht.

Patientin bekommt gesagt, daß sie auf natürichem Weg keine Kinder bekommen kann. Arzt fängt sofort an einen Zeitplan für das Invitroverfahren zu machen.

Das sind nur 3 Beispiele. Ärzte müssen zwar in ihrem Studium inzwischen meist einen Kommunikationskurs besuchen, scheinen da aber in der Regeln nichts mitzunehmen.

8 Antworten

Bewertung
  • vor 1 Jahrzehnt
    Beste Antwort

    Die haben so lange studiert, und zwischendurch ist die praktische Seite ihres Studiums so beängstigend, dass sie sich ihre Mitmenschlichkeit abgewöhnt haben.

    Ein guter Freund von einem sehr guten Freund von mir war mit uns essen gegangen. Sein Studium war gerade bei der Anatomie des Menschen angelangt, wobei ja die toten Körper seziert werden.

    Die ganze Zeit während des sehr leckeren Essens hat dieser Vollpfosten von auseinander genommenen Leichen gefaselt.

    Er fand es z. B. total witzig, Schwesternschülerinnen mit abgesägten Armen durch die Gänge zu jagen.

    Der ist mir damit so heftig auf den Sender gegangen, dass ich zu ihm gesagt habe, er könnte jetzt alles haben, was auf dem Tisch steht, weil ich mich jetzt leider verabschieden müsste.

    Dann bin ich gegangen, ohne zu zahlen.

    Keine Ahnung, was diese angehenden Ärzte für eine Mentalität haben müssen, um so mit Freunden umzugehen.

    Aber nach diesem Erlebnis ist es für mich nicht im Geringsten verwunderlich, dass "fertige" Ärzte sich nicht für die Gefühle ihrer Patienten interessieren.

    Aber das sollte ruhig geändert werden.

    Ein Patient kann dem behandelnden Arzt auch sagen, das ein solcher Umgangston, wie er unter Ärzten üblich ist, für die Patienten sehr befremdlich ist.

  • vor 1 Jahrzehnt

    Ich denke das Problem ist nicht ausschliesslich die mangelnde Kommunikationsfähigkeit der Ärzte, vielmehr sollte man hier dem Aspekt "Zeitmangel" besondere Aufmerksamkeit widmen.

    Laut zahlreichen Studien ist Gesprächsarbeit zwischen Arzt und Patienten dem Heilungsprozess oft zuträglicher als die Vergaben von Medikamenten, allerdings verbleiben dem Arzt pro Patienten mitunter nur wenige Minuten zur Behandlung um überhaupt ein notwendiges Pensum an Patienten schaffen zu können, welches letztendlich die Kostendeckung des laufenden Betriebes gewährleistet.

    Da bilden sich natürlich auch organisatorische Probleme, und der Arzt findet sicherlich nicht immer die notwendige Sensibilität (und Zeit), sich auf den einzelnen Patienten einzulassen, ich habe aber schon einige gute Sprechstundenhilfen erlebt die, die ihnen übertragenen Aufgaben, wie etwa das telefonische Benachrichtigen oder auch das "Auffangen" der Patienten, wunderbar gemeistert haben und damit das Fehlverhalten des Arztes ausgleichen konnten.

  • vor 1 Jahrzehnt

    ich habe längst aufgehört, ärzte als menschen wahrzunehmen. die sind bloß mechaniker. sie betrachten einen als maschine, die repariert, nachjustiert gehört. damit muss man sich abfinden.

    das biologistische weltbild der medizin ist schuld, daran kann auch das eine oder andere einfühlungsseminar nichts mehr ändern. ist nur diplomatie, nicht ernst gemeint. man kann einen traktor nicht auf eine formel1 rennstrecke stellen und sagen los gehts. es geht hier um emotionale intelligenz. die wiederum erfordert spiritualität, was dem materialismus in der medizin entgegensteht. selbst wenn sie wollten, sie können nicht.

  • vor 1 Jahrzehnt

    Vielleicht sollten angehende Ärzte auch nach "Menschkeit" geprüft werden.

    oder haben Ärzte und Pflegepersonal keine Zeit mehr auf Patienten einzugehen? Wenn es um die Bezahlung geht, finden sie immer Zeit: In Krankenhäusern wird viel untersucht, verschrieben und abkassiert!

    Übrigens: Für die kleinste Sache wird der Arzt immer eine "Beratung" abrechnen!

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  • vor 1 Jahrzehnt

    weil sie das vermutlichen gruenden nicht wollen

  • vor 1 Jahrzehnt

    hallo,

    du, das liegt größtenteils an den patienten. Die verhalten sich, als wenn sie sich ständig für etwas bedanken müssen, obwohl "heilen", wenn es den wirklich zutrifft, ohnehin die aufgabe, der beruf der ärzte ist. Die ärzte verdienen am patienten und nicht umgekehrt, also haben sie sich beim patienten zu bedanken, weil der ihre taschen füllt.

    Ich habe, obwohl ich äußerst selten mal einen arzt aufsuchen muß, überwiegend schlechte erfahrungen mit diesen weißkitteln gemacht. Ich habe einen fall in der presse publizieren lassen, woraufhin dann der arzt, wie nicht anders zu erwarten, alles bestritt und umdrehte. Es ist äußerst schwierig einen arzt zur verantwortung zu ziehen, die bestreiten ihr fehlverhalten immer. Das ist ja auch allgemein bekannt.

    Aber gott sei dank, gibt es auch wirklich gute ärzte, das schlimme ist nur, die muß man mit der lupe suchen. Jetzt werden natürlich wieder die dümmlichen meist weiblichen patientinnen, die vor devotismus nur so strotzen sagen: ach, mein arzt ist ein ganz guter, der hat mir ja so geholfen....

    Wenn er ihnen so geholfen hat, warum ist dann in den meisten fällen ein dauerarztbesuch erforderlich ???

    güni

  • frseh
    Lv 7
    vor 1 Jahrzehnt

    Leider sind viele Ärzte extrem abgehoben und sehen nicht mehr den Patienten.

    Aber man kann Sie umdrehen, Fragen stellen und erst aufhören wenn ALLE Unklarheiten beseitigt sind.

    Viele Patienten halten die Ärzte immer noch für Götter in Weiß, aber es sind Menschen die etwas mehr über den Körper des Menschen wissen als andere.

    Nicht mehr, aber auch nicht weniger. Und nur wer fragt bekommt Antworten, auch wenn die Antworten nicht immer das sind was man hören will. Aber das sollte einem der Körper wert sein.

  • vor 1 Jahrzehnt

    Die "guten alten Landärzte" die ihre Patienten schon ein bis zwei oder mehr Generationen wirklich kannten, die gibt es nicht mehr und die wird es auch kaum noch geben, da die aktuelle Bezahlung einfach grotten schlecht ist.

    Der Landarzt sprach "die Sprache" seiner Patienten, er lebte mit ihnen und hatte auch Zeit bei Haus besuchen.

    Der heutige Landarzt kann das - auch wenn er es will - überhaupt nicht leisten (!) und er leidet wirklich darunter weil er seinen Beruf noch als *Berufung* versteht.

    Er hätte sich auch sonst nicht auf dem Lande niedergelassen.

    Viele Instrumente- und Apperate versessenen Ärzte in den Städte oder auch in den Kliniken, wurden doch vom Gesetzgeber und den KV's regelrecht verführt, Masse, statt Klasse zu erreichen!

    Insbesondere profitierte die Zahn-heil-Kunde davon!

    Grundsätzlich ist aber der Dialog zwischen Arzt und Patient schon immer ein schwieriges Unterfangen gewesen.

    Kommunikations Kurse werden die "Sprachlosigkeit" von vielen Ärzten deshalb auch niemals ändern können.

    Der Patient - und er ist in seiner Fähigkeit etwas zu verstehen, etwas wirklich zu erfassen und auch damit umgehen zu können - er ist so vielschichtig, wie die Vielfalt von Schmetterlingen.

    Da der Arzt verkürzt gesehen, eigentlich NUR ein Techniker, aber i.d.R. nie ein Psychologe ist, kann er es höchst selten in wenigen Minuten erfassen welche "Sprache" sein Gegenüber spricht, oder über welchen Intellekt/Verständnis sein Patient verfügt, um ihm etwas in kürzester Kürze verständlich zu erklären!

    In der heutigen Zeit ist aber auch der Patient gefragt, seinen Behandler zu f o r d e r n!

    Ihm zu sagen: ich möchte von Ihnen, meinem Arzt, besser behandelt, besser und verständlicher aufgeklärt und wegweisend informiert werden!

    Leider tun die Patienten dieses fast nie, jammern und beschweren sich hinterher überall, aber nie dort, wo es letztlich hingehört, nämlich beim Verursacher, dem Arzt!

    Beispiel: Pat. bekommt gesagt: "neues Kniegelenk umgehend. Pat. ist zu Hause irritiert und verzweifelt mit 51 J. diese OP.

    Rat: erneut den Arzt aufsuchen und nach Alternativen fragen.

    Arzt: irritiert, aber nachdenkend über andere Methoden

    Pat. schaut ins Internet, fragt andere Fachleute und bekommt 2 Adressen von Spezialisten. Einer in Münster, ein weiterer in Heidelberg.

    Heidelberg 8 Monate Wartezeit, Münster erstes Kennenlernen in 14 Tagen.

    Münster steht auch im Internet, sieht viel versprechendd aus - OP 4 Wochen später!

    Kniegelenk wird erhalten und mit neuer, erprobter Technik vom Ägyptischen Chirugen - seit 40J. in Deutschland arbeitend - wird die Patientin behandelt.

    13 Monate später mit 2 Nachbehandlungen/Kontrollen, Pat. kann schmerzfrei laufen, springen, Fahrrad fahren und Tennis spielen - immer noch mit dem eigenen, nicht ausgewechselten Kniegelenk!

    Behandelnder Arzt im Heimatort ist verblüfft und hofft, dass der Erfolg auch noch in 10 Jahren bleibt... Nun ja, wenn nicht, dass wieder auf zum Ägypter ;-))

    Pat. mit erheblichen Augen Problemen - suchte sich ebenfalls nach nicht zufriedenstellender Betreuung durch den Erstbehandler, weitere Augen Spezialisten auf.

    Auch das endete erfolgreich!

    Pat. mit erheblichen Herzproblemen, hatte schon aufgegeben, konnte ermutigt werden andere Fachbehandler zu konsultieren und alle Fragen auf zu schreiben und vor zu tragen.

    Auch hier konnte der zugewandtere Behandler gefunden werden!

    Pat. mit wahnsinniger Angst "verrückt" zu werden - wurde ein neuer Psychiater und zusätzlich ein Psychologe empfohlen.

    Ergebnis: einfach "nur" eine endogene Depression, die wunderbar erklärt wurde, passend mit Antidepressiva eingestellt wurde, so dass auch dieser Pat. nun nicht nur wieder lachen kann, sondern auch die Arbeit und das Leben allgemein wieder Freude macht.

    Das sind nur einige wenige Beispiele.

    Ergo: Der Mensch ist in der heutigen Zeit so aufgeklärt und wissend wie noch nie, er ist also auch gefordert für sich zu sorgen und nicht zu meinen: Der Übervater Arzt, die Übermutter Ärztin, wird mich schon in den Arm nehmen, mich trösten und wissen wie mit mir um zu gehen ist.....

    Für Angehörige von Kindern und alten Menschen gilt das gleiche!

    SIE (!) müssen fordern und fragen!

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