Yahoo Clever wird am 4. Mai 2021 (Eastern Time, Zeitzone US-Ostküste) eingestellt. Ab dem 20. April 2021 (Eastern Time) ist die Website von Yahoo Clever nur noch im reinen Lesemodus verfügbar. Andere Yahoo Produkte oder Dienste oder Ihr Yahoo Account sind von diesen Änderungen nicht betroffen. Auf dieser Hilfeseite finden Sie weitere Informationen zur Einstellung von Yahoo Clever und dazu, wie Sie Ihre Daten herunterladen.
Anhand welcher Merkmale lässt sich Maria Stuart in die Weimarer Klassik einordnen?
2 Antworten
- vor 1 JahrzehntBeste Antwort
Zunächst sind Goethe und Schiller die beiden Haupt-Protagonisten der Weimarer Klassik.
Schiller hat, anders als Goethe, die Geschichte als Ausgangspunkt für die Ideale der Klassik genutzt (außer Maria Stuart gibt es noch etliche andere geschichtliche Dramen von ihm, wie Don Carlos, Die Jungfrau von Orléans etc.). Die ideale Form für die Einheit von Inhalt und Aufbau war das klassische Drama.
Der Ausgleich zwischen Emotionen und Vernunft, die Herstellung einer harmonischen Gesellschaft, die nicht durch Gewalt, sondern durch die sittliche Erziehung des Menschen anhand humanistischer Grundsätze ermöglicht wird, ist ein Grundgedanke der Weimarer Klassik. Er entstand aus der Enttäuschung über die Folgen der Französischen Revolution: Wer nur politische Veränderungen anstrebt, ohne eine moralische Verbesserung im Blick zu haben, wird unethisch handeln und damit keine verbesserte Gesellschaft bewirken. Der Mensch muss stattdessen zur Humanität erzogen werden, um die "schöne Seele" auszubilden und dadurch allmählich bessere Verhältnisse zu schaffen.
Typisch bei Schiller ist das tragische Ende der Hauptfigur durch ein unentrinnbares Schicksal, das ihr allerdings moralisch gesehen die Freiheit gibt (so auch hier).
Schiller hat sich immer wieder Gedanken darüber gemacht, dass die Vernunft des Menschen allein nicht ausreicht, sondern dass eine ästhetische Erziehung nötig ist, um eine allmähliche Bildung einer besseren Staats- und Gesellschaftsform zustande zu bringen. In diesem Sinn ist Elisabeth in
"Maria Stuart" typisch für den vernunftgesteuerten Menschen: Sie bleibt immer unfrei, unterliegt äußeren Zwängen (als Königin, als politisch Handelnde etc.) und beschwört durch ihr Handeln eine Katastrophe herauf, anstatt die Verhältnisse zu verbessern.
Maria dagegen setzt zwar ihre persönlichen Gefühle über die Vernunft, wird aber dadurch letzten Endes den herrschenden Mächten geopfert.
Was die Form des klassischen Dramas anbelangt, ist "Maria Stuart" ein Paradebeispiel (und wird gerade deshalb in den Schulen unbarmherzig durchgenudelt): Du kannst an den Buchseiten abzählen, dass die Peripetie (der Wendepunkt, der die Entscheidung bringt, in diesem Fall die Katastrophe) sich fast auf die Seite genau in der Mitte des Dramas befindet. Auch die Handlungs- und Spannungssteigerung davor und die abfallende Handlung zum Schluss hin entsprechen genau dem Aufbau des klassischen Dramas.
- Anonymvor 1 Jahrzehnt
Keine Ahnung wer der 1. Antworterin DR gegeben hat , aber ich find das saudumm... DR -nur "wenn Antwort nicht zutrifft" !
Aber doch nicht zur Meinungsmache.....oder weil mensch anders interpretieren würde, weil vlt nicht alles mit Textzitaten und sprachlichen Belegen (Stilmittel etc ) belegt ist ?