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Germanische Mythologie gegen christlichen Glauben?
Grüss euch
Ich habe es schon oft beobachtet, dass solche, welche an Odin den Asen glauben, sich über die christliche Religion lustig machen und versuchen es schlecht zu machen.
Ich würde von euch gerne wissen, was für euch denn der entscheidende Unterschied zwischen beiden Glauben ist und warum man versucht, gegenseitig den anderen Glauben schlecht zu machen.
Es geht jetzt nicht darum, ob man generell an den Glauben glaubt oder ihn generell als lächerlich bezeichnet. Sondern das gegenseitiger Respekt fehlt. Ich habe noch vergessen zu erwähnen, dass natürlich auch Christen sich über andere Religionen beschweren, wie es bereits erwähnt wurde.
Ich würde aber gerne noch wissen, was euch dazu bewogen hat an den Christlichen oder an den Germanischen Glauben zu glauben, was für euch entscheidend war.
17 Antworten
- Anonymvor 1 JahrzehntBeste Antwort
Der wesentliche Unterschied zwischen beiden Religionen ist, dass die germanische Mythologie - ähnlich wie die zivilisiertere griechische - eine im Volk verwurzelte Glaubensform war. Einen falschen oder richtigen Glauben gab es aus ihrer Sicht gar nicht. Es wurden keine Völker von ihnen missioniert oder dergleichen. Göttersagen anderer Völker wurden einfach angepasst und eingebaut. Ursprünglich waren wohl alle Religionen mal so.
Judentum und frühes Christentum waren so gesehen zunächst Freaks. Damals waren sie in der Welt noch sektenartige Minderheiten mit starkem Hang zu fakirartigen Zauberkunststücken und Mystik. Trotz der eigenen Intoleranz (Nächstenliebe und dergleichen waren nur Vorwand, zumal auch Heiden Bettler beschenkten und Sklaven freiließen) beklagten sie ihre Verfolgung durch die aus ihrer Sicht irregeleitete Mehrheit. So brauchten sie sich kaum zu wundern, wenn auf der Suche nach Sündenböcken sofort alles auf sie zeigte.
Ich habe selber mal mit Feuereifer alte Geschichte studiert, verstehe aber bis heute nicht, wie sich Juden- und Christentum letztlich behaupten konnten. Das "alte" Griechenland war in jeder Hinsicht weltoffener, fortschrittlicher und toleranter als beispielsweise das Mittelalter.
Wenn man von der Brutalität mancher frühchristlichen Missionare aus England sowie später durch Karl den Großen gegenüber Friesen und Sachsen gehört hat, dann muss man die Moralität des Christentums schon in Frage stellen. Einzelne Missionare haben es durchaus gut gemeint, aber als Ganzes kann man die Sache nur als bestialisch bezeichnen. Die Chronisten übertrieben sogar mit Stolz die Zahl der Hingerichteten. Dass (um es mal kindlich auszudrücken) die Christen angefangen haben, steht für mich außer Frage. Hexenprozesse und Inquisition in späteren Jahrhunderten waren ein weiterer Tiefpunkt.
Da die germanischen Glaubensformen (deren letzte Anhänger in Europa die Wikinger gewesen sein dürften) spätestens mit Hereinbrechen des Hochmittelsalters ausstarben, ist alles Spätere in der Richtung mit dem Makel einer künstlichen Wiederbelebung behaftet. Wem es ernst damit ist, kann nur als Spinner bezeichnet werden. Aber die meisten machen wahrscheinlich nur Spaß. Wenn die mit gehörnten Helmen irgendwas Hässliches über das Christentum grölen, dann ist das nicht viel anders, als wenn Fußballfans oder Karnevalisten mal Dampf ablassen.
Für mich persönlich muss ich sagen, dass ich Religion(en) durchaus interessant finde, aber aus der Perspektive eines Außenstehenden. Ich sehe nicht ein, dass ich selber an irgendetwas glauben muss. Andererseits bin auch ich nicht frei von Widersprüchen. Fast jeden Sonntag sehe ich mir einen Gottesdienst im Fernsehen an und möchte auch Ostern und Weihnachten nicht missen. Beide Feste haben ja auch einen germanischen Ursprung. Nicht umsonst heißt Weihnachten in Skandinavien immer noch Jul.
Politisch geprägten Atheismus verabscheue ich. Deswegen bezeichne ich mich lieber als Agnostiker. Gott lässt sich nämlich weder beweisen noch widerlegen. So, genug geklugscheißert!
- Anonymvor 1 Jahrzehnt
Jeder glaubt das, woran er glaubt und akzeptiert das andere nicht. Indem ich die jedoch Andersartigkeit meiner Mitmenschen akzeptieren kann, weiß ich dann wirklich wer ich bin!
- Anonymvor 1 Jahrzehnt
Die Germanische Mythologie war die Religion unser Vorfahren!
- xyLv 6vor 1 Jahrzehnt
es geht nicht um die germanische mythologie gegen den christlichen glauben, sondern darum das die menschen die sich christen nennen (jedenfalls hier in diesem forum) keinen anderen glauben respektieren neben dem ihren - den sie für den einzig wahren glauben halten.
schau dir nur die missionierung hier an.
ich gehöre weder der einen noch der anderen glaubensrichtung an, schätze mal das ich mit meinem glauben so ziemlich allein auf weiter flur bin (macht nichts) --
trotzdem ist es kein problem anderen menschen ihren glauben zu lassen.
ob sie nun an gott glauben an allah oder jahwe oder .....
das ding an der sache ist .........
das ist mein weg um mit mir ins reine zu kommen und das ist der weg des anderen um mit sich ins reine zu kommen.
welcher ist besser oder schlechter, wer will das entscheiden??
es geht nur darum akzeptanz walten zu lassen und nicht anderen seinen eigenen glauben auf zudrücken oder gar zu zwingen. leider lassen das aber gerade die menschen die von sich behaupten christen zu sein vermissen.
da wird gepöbelt, beschimpft usw. -- das ist in meinen augen nicht mit dem christlichem glauben vereinbar, der ja nächstenliebe und nachsicht beinhaltet.
wichtig ist nur das der an den du selber glaubst dich ausfüllt und dir einen weg aufzeigt der dich zufriedener macht.
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- Anonymvor 1 Jahrzehnt
Naja, als Atheist kann ich beidem nicht viel abgewinnen. Die keltische, germanische und nordische Mythologie ist rein wissenschaftlich gesehen tatsächlich sehr spannend. Doch es gibt sicher keinen Grund, weshalb ihre Geschichten plausibler oder glaubenswürdiger sein sollten, als die des Christentums oder einer anderen Religion.
Was ich allerdings schon sehr gut verstehe, ist die viel stärkere Verbundenheit von uns zur germanischen Mythologie. Ich meine... wenn man sich schon für Mythologie interessiert und wenn man schon an solche Götter (und andere "heilige Wesen") glauben will, macht es doch durchaus Sinn, jene zu nehmen, die aus der selben Weltregion stammen und quasi von den eigenen Vorfahren propagiert wurden. Als Deutscher hat man ja überhaupt gar nichts mit irgendwelchen Wüstengöttern zu tun. Du glaubst als Christ an einen Gott aus dem nahen Osten, obschon du in einer völlig anderen Kultur lebst. Du hast keinerlei Verbindung zum nahen Osten und auch deine Vorfahren, bzw. die Vorfahren deines Volkes bzw. deines "Volksstammes" haben nichts mit dem nahen Osten zu schaffen gehabt. Es besteht absolut kein Link. Man könnte als Christ also gerade so gut an einen Chinesischen Drachen oder an Afrikanische Ahnenwesen glauben. Die Auswahl ist völlig willkürlich. Umgekehrt stammt die germanische Mythologie vom Volksstamm der Germanen. Das sind Menschen, die bereits vor tausenden Jahren in der Region des heutigen Deutschlands, der Schweiz, Teilen Österreichs und der Niederlanden gelebt und gesiedelt haben. Auch wenn sie mit uns nicht mehr allzu viel gemeinsam haben, sind sie doch auch ein wichtiger Teil unserer Herkunft. Von ihnen haben wir letztendlich unsere Sprache, unsere Mentalität und zumindest ein Stück weit auch unsere Kultur. Wäre es da nicht logisch, dass, wenn man sowieso an etwas glauben will, man diejenigen Mythen und diejenige Religion nimmt, die auch bereits von den eigenen Vorfahren praktiziert wurde?
Ich möchte hier gewiss nichts heroisieren, aber Fakt ist einfach: Hätten die Christen vor ca. 2'000 Jahren nicht angefangen, ein riesiges Blutbad und eine Hetzjagd auf alle in Europa zu machen, die nicht den selben Glauben wie sie haben wollten, würden vielleicht noch heute in unseren Städten anstatt Kirchtürmen, aus Stein gehauene Statuen von berühmten, germanisch-mythologischen Gestalten stehen.
P.s. Und was Harald K. sagt, stimmt natürlich schon auch. Die germanischen und nordischen Religionen waren damals wesentlich offener und toleranter, als es das Christentum je sein könnte. Dass man sich als Anhänger der germanischen Mythologie darüber aufregt, dass alle seine "Glaubensbrüder" von den Christen aus Intoleranz niedergeschlachtet wurden, versteht sich ja irgendwie von selbst. Als Jude findet man es ja auch nicht so toll, dass man seit der Antike ständig von irgendwem (meistens den Christen) verfolgt wird. Die Weltgeschichte hat uns gezeigt, dass man leider mit Intoleranz und religiöser Überheblichkeit am erfolgreichsten zu sein scheint.
- Anonymvor 1 Jahrzehnt
Das kann ich Dir aus meiner Sichtweise als Atheist genau erklären .
Der Hauptunterschied zwischen "Christentum" und Asatru ist die Sichtweise des jeweils "göttlichen" .
Wärend im polytheistischen Asatru es mehrere Götter gibt - die Götterfamilien der Asen und der Wanen - und zu denen man in Gottes-Kameradschft stehen kann - wenn man will , steht im "Christentum" ein diktatorischer Alleinherrscher-"Gott" , dem auch wirklich ALLES zugesprochen und untergeschoben wird , Allmächtigkeit , All-Güte , All-"Rache" , Bestrafung , Belohnung und zu dem man nicht in Kameradschaft , sondern in "Gottes"-KNECHTSCHAFT steht .
Die Asatruar stehen aufrecht , stolz und frei vor ihren Göttern , deren Aufmerksamkeit sie sich verdienen müssen , die sie aber auch völlig ohne Sanktionen seitens der Götter ignorieren können , die "Chrsiten" knien vor einem "Herren" , dem sie "dienen" , im Gegensatz zum Asatru wird Unterwerfung , Hingabe , Demut und Selbstverleugnung verlangt .
Kurz gesagt , das Asatru ist etwas für freie und stolze , aufrechte Menschen , das monotheistische "Christentum" ist etwas für masochistische Sklavennaturen , die Spass an der Unterwerfung und am Gehorsam finden .
Daher ist mir das als Atheisten das Menschen- und Götterbild des Asatru sympathisch und das Unterwerfungsgebot des "Christentum´s" verachtenswert .
Die Realität ist "gott"-los , aber das polytheistische Asatru bringt nicht Versklavung des Menschen und ist daher harmlos .
Das "Christentum" jedoch führt zu Krieg und , Sklaverei und Unterdrückung .
Wer das bestreitet , der lese die Geschichte des "Christentum´s" .
- Anonymvor 1 Jahrzehnt
Echt? Das liegt daran das jene die an Odin und die Asen glauben von den ach so toleranten Christen welche unablässig nach Religionsfreiheit schreien verspottet und verhöhnt werden.
Und es geht ja immer noch das Märchen von den germanischen Glaubensbrüdern im Nationalsozialismus obwohl die Christen am eifrigsten den Arm zum Führergruss gehoben haben.
Der entscheidende Unterschied ist übrigens das wir in der Lage sind andere Glaubensformen, Götter und Religionen neben unserem zu akzeptieren und nicht glauben die einzig wahren Götter zu besitzen.
Nur durch diese Toleranz war es überhaupt möglich das die ersten christlichen Missionare damals nicht gleich im Moor versenkt wurden.
Aber etwas Dank gebührt zumindest der katholischen Kirche. Wann immer wir alte germanische Rituale und Bräuche suchen, müssen wir nur in den Gottesdienst gehen. Da wurde ja fast alles 1:1 gestohlen und durch christliche Götzen ersetzt.
Yakito bringt es sehr schön auf den Punkt. Wenn man schon an etwas Glauben möchte, warum nicht an die Götter der eigenen Kultur?
Mathilde bringt es dann auch auf den Punkt weshalb ich nicht an die Götter aus der Wüste glaube. Der "ein Gott Glaube" ist doch erst die Ursache allen Übels und die Bibel war seit 2000 Jahren Rechtfertigung für die übelsten Verbrechen an Menschen.
Es gibt keinen Krieg der im Namen Wotans oder Donars geführt wurde, es gibt viele Kriege die im Name Gottes oder Allahs geführt wurden.
Beim Nutzer "Interessenausgleich" erkennt man schön das man den Namen nicht mit Intelligenzausgleich verwechseln darf.
Gemessen an den gefundenen Menschenopfern in Mooren - wir erinnern uns: Moore konservieren Leichen über viele Jahrhunderte - ist es fraglich ob es überhaupt wirklich die Vielzahl der Menschenopfer gab die man in missionarischer Absicht gerne herbeilügt. Es ist gar fraglich ob es überhaupt Menschenopfer sind!
Kaiser und Könige haben allerdings gern mal im Zeichen des Kreuzes in nicht geringer Zahl Heiden ermordet und Dörfer niedergebrannt. Da uns das Christentum nicht nur den einzig wahren Gott sondern auch die Schrift brachte ist das sogar anhand historischer Dokumente beweisbar.
Da bricht die eigene Schreibkunst und die penible Buchführung der Klöster den Christen nun im nachhinein das fromme Genick.
- whyskyhighLv 7vor 1 Jahrzehnt
wenn du nach mythologie lebst
wie germanen oder griechen
musst du jeden tag an dir selbst arbeiten
ist halt stress
- Anonymvor 1 Jahrzehnt
Gibts das noch? Ich dachte, den Odins-Kult hätten die Nazis für sich gepachtet. Nicht als Alternative zum Christentum sondern als Ausdruck des Trotzes.
Wenn es sie trotzdem noch gibt, die wirklich gläubigen Anhänger Odins, ist es nur natürlich, dass sie sich über die Christen lustig machen, unterschiedlicher könnten die Religionen ja nicht sein. "Diese Christen glauben ja allen Ernstes an nur einen Gott? Und wo soll der wohnen? In Asgard jedenfalls nicht. Nicht einmal einen Kriegsgott haben diese Jammerlappen...und das wollen Männer sein?" So oder so ähnlich könnte es in manch tumbem Germanenhirn zugehen, wenn er über Christen nachdenkt. Aber der Christ wird sich ebenso über den einfältigen, groben Barbaren echauffieren.
Wenn es um Gottheiten geht, bleiben Respekt und Toleranz sowieso meist auf der Strecke.
Für mich stand der germanische Glaube nie zur Debatte. Ich bin in einer christlich geprägten Kultur aufgewachsen und der germanische Glaube hätte mir sicher nie entsprochen, zumal alles Germanische mir seit meiner Jugendzeit ohnehin verdächtig war.
- Anonymvor 1 Jahrzehnt
Natürlich vertritt man seinen jeweiligen Glauben und hält ihn mehr oder weniger für richtig, sonst hättte man ihn ja nicht, oder? Ich bin Christ, dennoch bin ich mir sicher, dass ich das Eine oder Andere anders interpretiere oder glaube, als mein Dorfpfarrer. Andere Religionen interpretieren das Göttliche Prinzip (laß es mich mal so nennen!) völlig anders, dennoch findet man in allen Glaubensrichtungen bzw. Religionen Gemeinsamkeiten - wenn man das will.
Es gibt ein schönes Gleichnis: Eine Gruppe Blinder begegnet einem Tier, dass sie nicht kennen und von dem sie noch nie zuvor gehört haben: einem Elefanten. Jeder geht auf den Elefanten in seiner Weise zu und betastet ihn. Hinterher geraten sie über das Wesen des Elefanten in Streit. Einer sagt: "Ein Elefant ist wie eine runde Säule". Einige andere stimmen sofort zu, ein anderer behauptet aber: "Ein Elefant ist wie eine dicke Schlange, die von oben kommt!". Dieser wird aber sofort von einigen anderen niedergebrüllt: "Nein, ein Elefant ist eine dicke Tonne, die über uns schwebt!" - Und wer hat nun Recht?
Vielleicht ist es so mit den Religionen: Jeder Gläubige macht andere Erfahrungen, je nachdem, aus welcher Richtung er kommt (wo er geboren ist, wer seine Eltern waren u.s.w.) Wären meine Eltern kurz vor meiner Geburt in ein islamisches Land gereist und hätten mich dann dort versehentlich vertauscht, wäre ich in einer islamischen Familie aufgewachsen. Käme ich dann in die (christliche) Hölle, weil ich den falschen Glauben hätte? Sollte ein allumfassender Gott so kleinlich sein?
Größe zeigt sich darin, anderen ihren Glauben zu lassen, sofern dieser Glauben ebenfalls tolerant gelebt wird. Nicht tolerieren kann ich, wenn Andersgläubige mich zwingen wollen, ihren Glauben anzunehmen. Somit mache ich mich (um zu Deiner Frage zurückzukehren) ganz bestimmt nicht über Menschen lustig, die die germanischen Götter erfahren haben, jedenfalls solange diese Menschen Ihren Glauben als ihre Erfahrung leben und nicht zu meiner machen wollen. Und - bei Interesse - erzähle ich von meiner Sicht, wohl wissend, dass auch meine Sicht nur ein Bruchstück der Wahrheit sein kann.