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Welche Grenzen hatte die Königsmacht im Absolutismus?

Hallo, ich dachte eig. das Ludwig XIV keine Grenzen hatte, da er abolutisch regierte.

Weiss da Jemand Bescheid?

2 Antworten

Bewertung
  • vor 1 Jahrzehnt
    Beste Antwort

    Sicher eine Frage für den Unterricht. Und sicher wird eine stichpunktartige Antwort erwartet, die ich leider nicht kenne. Aber man kann sich ja mal herantasten.

    Ich würde sagen: wenn man die Grenzen eines Systems sucht, muss man sich die Vorteile genauer betrachten.

    * War der allmächtige König seiner Aufgabe nicht gewachsen, so krankte das System. Ludwig XIV. z.B. war ein harter Arbeiter, der seiner Aufgabe so gut nachkam, wie er es eben vermochte. Das tat er, weil es ihm von Mazarin so gelehrt worden war und weil er in der Fronde gesehen hatte, was passiert, wenn er versagt. Aber es gibt genügend Könige, die es nicht waren und die ihre Zeit bei Jagden, Gemälden oder Festen und Frauen verbrachten. Der Nachfolger von Ludwig XIV. war z.B. 1715 erstmal ein kleines Kind, für das ein Regent eingesetzt werden musste. Ist der König schwach, dann gibt es nun im Absolutismus die Intrigen bei Hofe (z.B. Halsbandaffäre um 1785) statt der Adelsrevolten in den Provinzen. Und die lähmten den Staat auch.

    * Die Beschäftigung des Adels kostete Geld, viel Geld. Er musste unterhalten werden, damit er am Hof bleibt und sich nicht in die Politik einmischt. Die ganzen Feste dienten nicht nur der Unterhaltung des Herrschers oder seiner Machtdemonstration nach außen (..Seht wieviel Geld ich habe!..), sondern vor allem der des Adels. Und die Militärkarrieren des Adels... da braucht es Kriege, damit die etwas zu tun haben. Und sie müssen befördert werden, egal wie unfähig sie sind. Denn sonst macht es ja für sie keinen Spaß. So gabs im Spanischen Erbfolgekrieg ne Reihe unfähiger, aber hochadliger Generäle.

    * Ludwig XIV konnte den Adel nie besteuern. Er machte 1695-1701 und 1710-1717 Versuche dazu. Aber der erste Versuch war nur schwach und billig und der zweite Versuch war nur kriegsbedingt und damit vorübergehend (Spanischer Erbfolgekrieg). Die Steuerlast wurde so auf den Dritten Stand (Bürgertum, Bauern) abgewälzt, weil Ludwig sich weder mit dem Adel noch mit der Geistlichkeit anlegen konnte und wollte.

    * PS: Staatskirche... die königstreue französische Staatskirche entstand auf Kosten der Hugenotten, der franz. Protestanten, die um 1630 politisch entmachtet wurden und unter Ludwig XIV. um 1685 zum Übertritt zum katholischen Glauben gezwungen wurden. Diejenigen, die das nicht wollten (und es sich leisten konnten!) flohen aus Frankreich z.B. nach Brandenburg, wo sie besser hineinpassten. Vorteil: potentielle Unruhestifter waren weg. Nachteil: wirtschaftlicher Verlust.

  • Tifi
    Lv 7
    vor 1 Jahrzehnt

    Er musste sich auf andere Adelige verlassen können.

    Es war eigentlich Feudalismus. Auch wenn er mal gesagt hat:

    L’Etat, c’est moi.

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