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wenn es keinen gott gibt, wie erklärt man sich die komplexen?
zusammenspiele zwischen zb materie und antimaterie?
ich bin ja kein physiker aber es gibt mir schon zu denken wie sich solch ein komplexes leben wie hier auf der erde zb ohne ein intelligentes zutun entwickeln kann.
ganz zu schweigen von dem umstand wie der urknall ins leben gerufen wurde.
ich möchte eigentlich nur verstehen wie man glauben kann das die entstehung komplexer lebewesen wie wir es sind ohne dem zutun einer höheren intelligenz vonstatten gehen können?
wie kann es sein das etwas da ist, ohne das jemand daran gedacht hat?
@Jerry
zu deinem letztem absatz.
beantworte du mir die frage wenn du jemals in den genuss kommen solltest ein gott zu sein.
@Tusnelda
deswegen glaube oder vermute ich, das alles schon immer existiert haben muss.
ein absolutes nichts kann es nie gegeben haben, weil daraus nichts hätte entstehen können.
alle informationen die unser universum birgt, müssen schon vor derer entstehung vorhanden gewesen sein.
wie sonst sollte man die entstehung und entwicklung unseres universums erklären?
10 Antworten
- JerryLv 7vor 1 JahrzehntBeste Antwort
Okay, nehmen wir mal den Urknall als erstes: Dazu gibts tatsächlich noch keine wissenschaftliche Erklärung, und vielleicht wird es nie eine geben. Eine oder mehrere Gottheiten wären hierbei durchaus eine tragfähige These, aber ebenfalls nicht mehr als das.
Alles, was danach kommt, erklärt sich auf weniger als zehn grundlegenden Naturgesetzen (Gravitationsstärke, freiwerdende Energie bei Heliumfusion, usw.), die nun auch nicht so leicht auf eine Ursache zurückzuführen sind, sondern bislang noch in die Schublade mit dem Zettel "Is halt so" gesteckt werden müssen. Auch hier käme ein göttlicher Einfluß natürlich in Frage.
Der Rest ist schlicht physikalischer Determinismus.
So weit, so gut. Wir sind jetzt bei dem Punkt angelangt, daß vielleicht Götter den Anstoß zum Urknall und ein paar Grundlagen geliefert haben. Hat aber mit unserer Welt ansonsten nichts zu tun, weil ein späteres Eingreifen solcher Mächte schlicht nicht nachweisbar ist. Mit anderen Worten, wenn es Götter gab oder gibt, haben sie entweder nicht den Willen, oder die Macht, sich um ihr Werk zu kümmern. In beiden Fällen ist der Schritt zur Nichtexistenz kein großer.
Von Gläubigen wird, wie auch von dir eben, gerne die Tatsache erwähnt, daß es hochgradig unwahrscheinlich ist, daß sich Leben auf derjenigen Stufe, die der Mensch besitzt, herausbildet. Das stimmt durchaus, nur ist der Kosmos eben auch unheimlich groß und bietet entsprechend viele Versuchsfelder. Man geht davon aus, daß in der jetzigen Phase der kosmischen Geschichte zu einem beliebigen Zeitpunkt etwa fünfzig bis hundert derartige Zivilisationen existieren müßten. Jede von denen hat bestimmt auch irgendwann mal die Phase durchlaufen, in der sie sich gefragt hat, ob das wirklich alles Zufall sein kann, oder ob da transdimensionale Wesen oder ähnliches ihre Hände im Spiel haben. Nun, stochastisch betrachtet, ja, Zufall.
Und abschließend noch eine Kleinigkeit als Indiz gegen ein gezieltes Handeln: Die drastische Mehrzahl von Planeten besteht aus Gesteins- oder Gasklumpen, die ohne jeden Sinn um ihren Fixstern trudeln. Weshalb sollte eine intelligente Gottheit so etwas erschaffen?
Nachtrag zum Nachtrag: Wenn ich es schaffe, göttliche Fähigkeiten zu entwickeln, gerne doch. ;-)
- Anonymvor 7 Jahren
Ich mache mir darüber keine Gedanken.
- Anonymvor 1 Jahrzehnt
Jerry hat das schon ziemlich beeindruckend erklärt. Ich kann nur noch hinzufügen, dass es ein weit verbreiteter Irrtum ist anzunehmen, Komplexität sei keine natürliche Entwicklung und könne nur durch das zielgerichtete Wirken einer Intelligenz verursacht sein.
Um diese Vorstellung zu widerlegen wird oft "Langton's Ant" ins Rennen geführt, ein Programm mit denkbar einfachen Parametern, das zuerst chaotisch erscheinende Muster erzeugt und dann regelmäßige:
http://www.youtube.com/watch?v=1X-gtr4pEBU&feature...
Was dabei übersehen wird ist, dass uns die Muster nur chaotisch ERSCHEINEN, obwohl die Ameise (zumindest in der Grundfunktion) immer das gleiche Muster entwickelt. Ich verstehe zu wenig von Mathematik um die dahinterstehenden Gedanken zu überblicken aber genug von Psychologie um den Trugschluß zu erkennen: Zwar belegt die Ameise, dass simpelste Voraussetzungen extrem komplexe und uns zufällig erscheinende Muster erzeugen können. Andererseits ist auch klar, dass der Mensch in jedem Muster nach Regeln sucht. Durchblickt er diese nicht, erscheint ihm das Geschehen eben wie Zufall. Dass dieser Effekt schon bei der Ameise einsetzt, macht es wohl endgültig undenkbar, Muster mit tausenden von sich gegenseitig beeinflussenden Faktoren jemals als nichtchaotisch und folgerichtig zu erkennen.
Für mein Empfinden ist damit der Beweis erbracht, dass die Welt die Existenz eines zielgerichteten Willens nicht benötigt. Allerdings ist es grundsätzlich unmöglich, zu beweisen, dass etwas nicht existiert.
Hinter allem steckt aber der größte Denkfehler überhaupt, nämlich die Vorstellung, alles was geschieht, müsse einen Sinn haben. Das ist ein menschliches Konzept, das menschliches Denken zugrundelegt und deshalb zum Verständnis der Natur oder Gottes gleichermaßen völlig ungeeignet ist.
Nachtrag: Dass aus "Nichts" niemals etwas entstehen könnte, ist eine Behauptung, die auf menschlicher Erfahrung basiert. Nur weil wir es nicht können, muss das noch lange nicht für die Natur oder Gott gelten. Ausserdem besagt die Urknalltheorie lediglich, dass IN DIESEM UNIVERSUM nichts existierte. Allerdings verlagert sowohl die Theorie von Gott als auch die Theorie, dass sich die Singularität (also der "Urknall") aus einem anderen Dimensionsgefüge in dieses gestülpt hat, das Problem lediglich statt es zu erklären.
- vor 1 Jahrzehnt
"wie sonst sollte man die entstehung und entwicklung unseres universums erklären?"
Wir müssen es uns nicht erklären. Es kann durchaus sein, dass letztendlich alles logisch nachvollziehbar ist, es ist aber äußerst wahrscheinlich, dass der Mensch nie in der Lage sein wird, das zu verstehen. Wir sind alles andere als perfekt, und bloß weil wir uns das nicht vorstellen können und es nicht beweisen können, heißt das noch lange nicht, dass es keine Erklärung gibt (ob sie jetzt in Richtung Gott o.Ä. oder physikalische/wissenschaftliche Erklärung geht ist dabei völlig irrelevant).
Ich denke, wir sollten uns eher damit abfinden, nicht alles wissen und verstehen zu können, sonst werden wir eher bei dem Versuch eben dieses zu tun verrückt^^ (Was wirklich nicht unmöglich ist, der Großonkel meiner Mutter oder meines Vaters hat sich letztendlich umgebracht weil er zu weit "gedacht" hat und sich alles nicht erklären konnte und damit dann nicht fertig geworden ist)
Aber naja, darauf könnte man natürlich auch erwiedern "selig sind die geistig armen"..dann bin ich eben geistig arm, dafür aber glücklich^^
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- vor 1 Jahrzehnt
Das kann dir keiner beantworten. Und das weißt du. Warum fragst du also?
- Anonymvor 1 Jahrzehnt
Das Leben besteht aus so vielen Dingen, das man nicht darum kommt, bloß nicht das Viele mit dem Vielfältigen oder das Einige mit dem Komplexen zu vertauschen.
Selbst die große Anzahl kann schon verwirrend genug sein, um allzu schnell von der komplexen Sachlage zu sprechen.
Es ist auch so, das wirklich alles eine entscheidende Rolle spielt und nicht nur ob es im Universum herkömmlich oder zumindest zufriedenstellend bewohnte Planeten gibt.
Hat jemand die Strecke hinter sich und war es eine lange Strecke und dazu eine mit vielen Erlebnissen und dazu noch lange her, dann ist es für die Einen nichts besonderes und für die anderen ganz schön komplex, bzw. sehr schwer oder zu schwer.
Beides kann nicht OK sein und nur daher ist die Systembereitschaft mit der der System-Leidenschaft zu verknüpfen.
Darum ist es die Wahrscheinlichkeit, die größer wiegt und einen Gott einschließt, als diesen voreilig ausgeschlossen zu haben.
Das Komplexe ist gegeben, wenn die Menschen noch nicht so weit sind.
Sind die Menschen jedoch so weit, dann müssten sie nur noch darauf achten, das sie sich es nur nicht zu Komplex, zu schwer oder zu einfach, zu Perplex machen.
- vor 1 Jahrzehnt
Solange wir nicht wissen, wie das Universum (oder warum) entstanden ist, können wir glauben, was wir wollen.
Eine Variante: Bevor das Universum entstand, gab es nichts, also auch keinen Raum, keine Zeit, keine Ursache, keine Wirkung. Es ist unwahrscheinlich, dass du 6 richtige im Lotto hast. Je häufiger du aber spielst, desto wahrscheinlicher wird es, dass du irgendwann mal gewinnst. Also, bevor es das Universum gab, gab es keine Zeit, und somit musste niemand warten, bis das unwahrscheinliche eintrat, nämlich dass aus dem nichts etwas entstand. Dafür braucht es nicht mal eine Ursache, da es ja auch keine physikalischen Gesetze gab. Aus dem nichts entsteht etwas? Scheint unlogisch. Aber ist 0 nicht auch dasselbe wie 1-1?
- vor 1 Jahrzehnt
ZUFALL
Warum muss da was größeres dahinter stehn?
Was ist so unwahrscheinlich daran das alles zufall ist?
Der Mensch kann sich die "Endlichkeit" nicht vorstellen. Geht einfach nicht. Deswegen stellt er einen Gott an den anfang der dann alles gemacht hat.
Akzeptier die Endlichkeit (Der Anfang ist auch eine Art Ende weil davor nichts war) und deine argumente lösen sich in seifenblasen auf.
- Anonymvor 1 Jahrzehnt
ich hab natürlich keine antwort auf deine frage
aber vielleciht wäre es besser wenn wir nicht so schlau wären
dann müsste man sich über soetwas,(meiner meinung nach unwichtiges), gar keine gedanken machen sondern über die meiner meinung nach(!) wichtigeren dinge des lebens
Quelle(n): ... - vor 1 Jahrzehnt
Also eigentlich wird das Problem ja nur nach hinten geschoben.
Wenn jemand da war der soetwas Komplexes gedacht hat, wer hat dann diesen erschaffen der so etwas Komplexes erschaffen hat usw...kam der dann aus dem Nichts? Das ist ja auch nichts Anderes als wenn die komplexe Welt selbst aus dem Nichts kam.
Leider hat (noch) niemand eine Antwort und bis dahin schlagen wir uns die Köpfe ein.