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Unterschied zwischen Brustblattgeschirr und Kumet?
Wie unterscheidet sich das Brustblattgeschirr vom Kumet in der Wirkung? Was ist besser und was schlechter? Das Kumet sehe ich eigentlich nur noch an Kaltblütern im Showgespann oder bei echten Arbeitspferden (z.B. Holzrücken).
1 Antwort
- Anonymvor 1 JahrzehntBeste Antwort
Das Kumt (oft auch Kummet oder Kummt) ist ein steifer, gepolsterter Ring oder besteht aus ebensolchen Ringsegmenten. Es wird dem Zugtier um den Hals gelegt und erlaubt es, die Zugkraft durch eine der Tierart entsprechende Gestaltung sinnvoll auf Brustkorb, Schultern und Widerrist zu verteilen. Bei Pferden wird erst dadurch ihre Zugkraft in vollem Umfang nutzbar. Es wird ein geschlossenes Kumt verwendet, die Zugkraft wird durch Brust und Schultern aufgebracht. Bei Rindern ist das Kumt in der Regel oben durch ein Gelenk verbunden und unten offen und verschließbar, da es, wegen der Hörner, nicht über den Kopf gestreift werden kann. Die Zugkraft wird im Wesentlichen durch den Widerrist und die Schultern aufgebracht.
Das Kumt muss der Statur und Halsform eines jeden Tieres angepasst werden, ansonsten kommt es schnell zu Druckstellen. Es besteht aus:
* einem Kumtkissen, ein gepolsterter Ring, meist aus Leder gefertigt und mit Stroh gefüllt.
* einem Kumtbügel, der Stahl- oder Holzring, an dem die Deichsel bzw. die Anzen befestigt werden können. Der Ring lässt sich über einen Riemen öffnen.
* einer Kumtspitze mit Schutzkappe, damit kein Wasser oder Staub in das Kissen eindringen kann.
* einer Schlusskette (Einspänner) oder einem Langring (Zweispänner) zur Befestigung der Aufhalter.
Das Kumtgeschirr wurde bereits um 500 v.Chr. in China erfunden. Es erreichte Europa aber erst um 1000 n. Chr. Obwohl es einen wichtigen Fortschritt für die Landwirtschaft bedeutete, nun die gesamte Zugkraft der kräftigeren Pferde vor dem Pflug einsetzen zu können und Zugpferde nun eindeutig rentabler waren, setzten sie sich in der Landwirtschaft nur sehr zögerlich gegen die Zugochsen durch. Die höheren Kosten wollte man nicht ohne weiteres aufbringen. Erst als in der spätmittelalterlichen Krise um 1400 die Preise für landwirtschaftliche Erzeugnisse rapide fielen, verdrängte das Pferd wegen seiner höheren Rentabilität das Rind als Zugtier schließlich fast vollständig.
Als Brustblattgeschirr oder Sielengeschirr bezeichnet man ein leichtes Pferdegeschirr bei dem das Pferd nur mit der Brust zieht. Das Brustblatt wird zusammen mit leichten Wagen vorzugsweise in ebenem Gelände verwendet. Die Brustblattanspannung heisst Land- oder Juckeranspannung und wird auch als ungarische Anspannung bezeichnet.
Aufbau und Funktion: Der Zug erfolgt über das sogenannte Brustblatt, ein etwa 8 bis 12 Zentimeter breites, gepolstertes Lederstück, das über die Brust des Zugtiers verläuft. Auf beiden Seiten des Brustblatts sind die Zugstränge eingeschnallt, über welche die Kutsche gezogen wird. Getragen wird das Brustblatt von einem über den Hals verlaufenden Riemen, dem Halsriemen, auf dessen Oberseite meist zwei Metallringe, die sogenannten Leinenaugen befestigt sind, durch welche die Fahrleinen geführt werden.
Zum Brustblattgeschirr gehört weiterhin ein Selett (beim Einspänner-Brustblattgeschirr), auch Kammdeckel (beim Mehrspänner-Brustblattgeschirr) genannt, das hinter dem Halsriemen (oder Halskoppel) auf dem Rücken liegt und von einem Bauchgurt und meist auch einem Schweifriemen mit Schweifmetze gehalten wird. Im Einspänner trägt das Selett die Anzen des Wagens. Das Brustblattgeschirr wird meist aus Leder oder Nylon gefertigt.
Herkunft und Verwendung: Das Brustblattgeschirr ist für schweren Zug, also schwere Lasten oder hügeliges Gelände nur bedingt geeignet, da es im Vergleich zum Kumtgeschirr eine geringe Auflagefläche hat und unter schwerer Last das Zugtier in der Bewegung und vor allem der Atmung einschränkt. Es war früher vor allem in ebenen Gebieten wie Ungarn üblich, während in hügeligen Gebieten und im bäuerlichen Bereich vor allem Kumtgeschirre verbreitet waren. Heute ist das Brustblattgeschirr aufgrund seiner Einfachheit und der vielfältigen Verstellmöglichkeiten zum meistverwendeten Geschirr im Freizeitbereich des Fahrsports geworden.