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Warum meinen viele Leute in Deutschland, das man alles vom Staat bekommt?
Ist eine Arbeitsstelle keine Alternative mehr?
14 Antworten
- TifiLv 7vor 1 JahrzehntBeste Antwort
Es gibt nicht genug Arbeit für alle Leute, die arbeiten möchten.
Manche kloppen Überstunden, um ihr Häuschen zu finanzieren.
Die sind mit Sicherheit gegen Arbeitszeitverkürzung und gerechtere Verteilung der Arbeitszeit.
Solidarität kann dann letztendlich nur das Gemeinwesen ( der Staat ist nicht abstrakt, das sind wir alle) leisten.
Arm trotz Arbeit spielt auch eine Rolle - viele Leute arbeiten und müssen trotzdem noch mit Hartz 4 aufstocken.
Das ist nicht menschenwürdig.
- Anonymvor 1 Jahrzehnt
Das ist doch kein Gegensatz!
Man sollte nämlich, wenn es auf dem normalen Arbeitsmarkt nicht genügend Stellen gibt, einen richtigen und natürlich normal bezahlten Arbeitsplatz vom Staat bekommen anstatt Sozialhilfe. Das gilt selbstverständlich nur für Leute, die arbeiten können.
Das ist meine Erwartung an einen sozialen Staat!
- vor 1 Jahrzehnt
Ich sehe die Problematik hauptsächlich in einem etwas zu dichten, sozialen Netzwerk in Deutschland.
Keiner muà sich wirklich Sorgen um seine Existenz machen, der Staat versorgt jeden, keiner läuft Gefahr zu verhungern oder zu erfrieren. Dieses Wissen um die eigene Sicherheit hat in diesem Land leider eine besondere Art der LMAA-Mentalität hervorgebracht.
Der Staat versorgt zwar jeden, stellt aber selber zu wenig Ansprüche an die zu Versorgenden. Personen, die wegen mangelnder Qualifikation nicht vermittelbar sind, haben keinerlei Verpflichtung, an dieser mangelnden Qualifikation etwas zu ändern. Es besteht noch nicht einmal der Zwang, einen nicht vorhandenen Schulabschluà nachzuholen, geschweige denn, eine Berufsausbildung in einer der öffentlichen Einrichtungen zu absolvieren.
Jeder ist für sich selbst verantwortlich, der Staat nimmt mit seiner "Komm, ich wisch dir den Popo ab"-Rundumversorgung den Menschen zuviel von ihrer Eigenverantwortung.
Mein ganz persönliches Paket zur Reduzierung der Arbeitslosigkeit wäre:
- Verbot von Zeitarbeit
Meiner Meinung nach moderne Sklaverei mit einem Hauch von Zuhälterei. Die Gehälter sind miserabel, liegen teilweise unter dem Existenzminimum und zerstören das Lohngefüge. Der Einzige, der gut verdient, ist der Zuhälter...Verzeihung, ich meinte Arbeitsvermittler.
- Gesetzliche Verpflichtung zur (Weiter)Bildung
Wenn man sich die Arbeitslosenstatistiken genauer anschaut, erkennt man, dass wir nicht zu wenige Arbeitsplätze haben, sondern zu wenig qualifiziertes Personal. Meine persönliche Erfahrung ist: wer etwas kann, bekommt auch Arbeit. Besteht regional gerade kein Bedarf an meiner Qualifikation, muss ich in Gottes Namen eben den Standort wechseln oder umschulen/mich weiterbilden.
- Gesetzliche Mindestlöhne für JEDE Branche
Es gibt Menschen in diesem Land, die für 3-5 Euro/Std. arbeiten. Davon kann keiner vernünftig leben, jedenfalls nicht ohne zusätzliche staatliche Hilfe. So etwas nagt am Selbstwertgefühl und erzeugt ein Gefühl der Sinnlosigkeit. Warum arbeiten, wenn man als Arbeitsloser mehr bekommt?
Ein Arbeitgeber hingegen, der so argumentiert, dass er nur mit solch erbärmlichen Löhnen konkurrenzfähig bleibt, ist entweder 1.: ein Lügner, 2.: Produzent einer minderwertigen Ware oder 3.: ein lausiger Geschäftsmann.
- Staatlicher Schutz inländischer Produkte
Wenn die Einfuhr von im Ausland gefertigten Produkten inländische Produkte und damit Arbeitsplätze zerstört, muss der Staat eingreifen und mit hohen Importzöllen ein Gleichgewicht herstellen.
Ehemals deutsche Firmen, die sich hier mit staatlicher Hilfe und Unmengen arbeitender Hände ein Imperium aufgebaut haben und dann ins Ausland abwandern, dort billige Waren durch billige Arbeitskräfte herstellen und diese dann wieder zum gleichen Preis in Deutschland verkaufen wollen, sollten entweder mit einem Importverbot oder exorbitanten Einfuhrzöllen abgestraft werden.
- Ein gelockerter Kündigungsschutz
Ein Arbeitgeber MUSS die Möglichkeit haben, faule oder unfähige Arbeitnehmer nach entsprechender Vorwarnung zu entlassen, wenn er diese Kündigungsgründe beweisen kann.
Nach heutiger Gesetzeslage läuft ein Chef immer Gefahr, sich über Jahre ein faules Ei ins Nest zu legen, das er nur schwer wieder los wird. Er hat nur die Möglichkeit, aus "betrieblichen Gründen" zu kündigen, also z.B. schlechte Wirtschaftslage. Stellt er aber gleich wieder einen besseren Arbeitnehmer ein, steht er mit ziemlicher Sicherheit bald vor dem Arbeitsgericht.
Dieser Umstand hält viele Arbeitgeber ab, trotz guter Auftragslage neue Mitarbeiter einzustellen, stattdessen werden vorhandene Mitarbeiter mit Ãberstunden körperlich, familiär und mental überlastet.
Dem Arbeitnehmer muss immer bewusst sein, dass er kündbar ist und daher sein Bestes geben muss...dafür wird er schlieÃlich bezahlt!
Jeder Arbeitslose muss sich selber die Frage stellen: habe ich persönlich alles Menschenmögliche getan, um Arbeit zu bekommen? Habe ich jede Möglichkeit zur Fort- oder Weiterbildung ernsthaft genutzt? Bin ich selbstkritisch genug, um fachliche oder persönliche Mängel zu erkennen und auch bereit dazu, etwas daran zu ändern?
Und die wichtigste Frage: wie stolz bin ich? Stolz genug, dass ich lieber für 5 Euro Toiletten putze, als mich in staatliche Abhängigkeit zu begeben?
Quelle(n): 25 Jahre Berufserfahrung mit allen Höhen und Tiefen einschlieÃlich 3 Monate Arbeitslosigkeit durch Konkurs, die mit schwerer Depression einher gingen. - vor 1 Jahrzehnt
Hammer Hart!!!
Was geht hier nur ab.... Denken einige user eigentlich bevor sie antworten...
Teilweise glaube ich zu lesen das sich hier so manch einer das mittelalter wünscht!
Von Fortschritt kann hier keiner mehr reden! Und vor allem sollten die Leute,
die sich noch nie in einem Teufelskreis der "Schmarotzerei" befanden lieber
die Backen halten, bzw erst Informationen einholen und dann Reden!
Warum wurde dieses Soziale System denn eingeführt? Wer hat denn dafür gekämpft?
Richtig eure Vorfahren.... und was hat es gebracht?
Nun wünschen sich die gleichen Leute eine Rückverwandlung.
Traurig wenn es schon so weit gekommen ist das Neid und Missgunst wichtiger sind
als die Menschenwürde!
Denkt mal darüber nach... für jeden Arbeitslosen der einen Job bekommt und sich in diesem
hoch arbeitet, verliert ein anderer seinen!
Ein Hartz IV Empfänger ist ein Mensch 6ter Klasse... ganz unten... und was wird getan?
Er wird mit FüÃen getreten von den soviel besseren Menschen, die das Glück haben
besser situiert zu sein!!!
Wichtig ist halt das ICH als arbeiter dann im monat 30 € mehr in der tasche hab!!!
Glaubt ihr wirklich das es euch besser gehen würde wenn es kein arbeitsamt mehr gibt?
Ãberlegt euch gut was ihr euch wünscht... denn ohne das Arbeitsamt fehlt euch das
Netz das euch im Notfall fangen würde!!!
Wenn es keinen Sozialstaat mehr geben würde hätten eure arbeitgeber euch noch mehr in der
hand.... denn ohne Notfallabsicherung habt ihr keinerlei druckmittel mehr... ihr werdet machen
wonach es eurem Arbeitgeber verlangt... aus Purer angst ohne alles dazustehen!!!
Beispiel ----> China!!!
zur Frage:
Absoluter Müll, arbeitslose leben am Existenz minimum und meinen sicher nicht
das sie alles vom Staat bekommen. Aber klar vor 20 Jahren könnte das noch so gewesen sein.
Arbeit als alternative zu nennen ist genauso beklemmt.... Denn wer arbeiten DARF und dies auch noch
mit seinem freien Weltbild vereinbaren kann würde nie mals die Arbeitslosigkeit vorziehen!!!
Arme Welt!!!
lg André
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- vor 1 Jahrzehnt
hallo,
diese übersozialisierungsausrichtung hat seiner zeit die SPD unter der ägide von kanzler Brand eigeführt. Sie hat sich auch promt unter dem beifall der breiten massen etabliert und gefestigt. Es war und ist doch schön, für nichts verantwortlich gemacht zu werden, und wenn es schief geht, dann haben wir ja immer noch das soziale ruhekissen.
Ich möchte nicht verkehrt verstanden werden, "Sozialstaat" ist gut, überzozialisierung hingegen wirkt kontraproduktiv, weil sie dem bedürftigen den anreiz nimmt, selbst etwas gegen seine miesere zu tun.
güni
- SweetheartLv 5vor 1 Jahrzehnt
Nun, alles vom Staat zu bekommen ist einfacher und bequemer.
Ich gebe zu ich beziehe auch Wohngeld, aber neben meinem Studium jobbe ich wenigstens nebenbei.
- vor 1 Jahrzehnt
Sorry
aber das beste Beispiel ist Griechenland zunächst Bürgt der Deutsche Staat für rund 8 Milliarden €. Verfolgt der Mensch in Germany die Geschichte so wurde der Sozialstaat kontinuierlich aufgebaut und die Sozialen Leistungen wurden in den letzten 50 Jahren immer wieder erweitert.Beispiel Kindergeld. Zu meiner Zeit gab es kein Kindergeld. Heute ist es so, das die Sozialschmarotzer ( und es gibt genügend Beweise so Beispielsweise ehemalige gestandene Gewerkschaftler die seit Jahren Sozialleistungen beziehen ) die zwar in der Minderzahl sind, jedoch keinen Bock haben Morgens aufzustehen und einer wen auch weniger bezahlten Arbeit nachzugehen. Also als Fazit kann man sagen: der der Arbeitet wird noch bestraft das er Arbeitet und der der nicht Arbeitet wird ja von der Allgemeinheit (bzw. vom Sozialstaat ) ausreichend unterstützt.
- @lmkickerLv 6vor 1 Jahrzehnt
Zitat:
"Ich möchte nicht verkehrt verstanden werden, "Sozialstaat" ist gut, Ãbersozialisierung hingegen wirkt kontraproduktiv, weil sie dem bedürftigen den Anreiz nimmt, selbst etwas gegen seine miesere zu tun"
Güni
du triffst den Nagel auf den Kopf SUPERANTWORT.
- vor 1 Jahrzehnt
Nun ja einem geschenkten Gaul sieht man nicht ins Maul.
Es ist eben die einfachste Alternative zu sagen "wieso soll ich arbeiten ich hab doch alles was ich brauche".
Vielen Leuten sind die Konsequenzen egal oder sie sind sich einfach nicht bewusst was es für Konsequenzen haben könnte.
Auf der anderen Seite bekommen viele vom Arbeitsamt Stellen angeboten bei denen sie weniger verdienen würden, als das was sie vom Staat bekommen.
Es könnte aber auch daran liegen, dass viele Leute nicht mehr wissen was Disziplin ist. Der Wille zu arbeiten, Pünktlichkeit, Respekt und Höflichkeit.
Kurz gesagt die Welt geht den Bach runter!
Und was ist das tolle daran? Wer schwimmen kann ist klar im Vorteil!
- Anonymvor 1 Jahrzehnt
Das ist doch so bequem sich versorgen zu lassen.