Was ist das interresanteste was ihr je auf einer Zugfahrt erlebt habt?

bin früher oft zug gefahren, da erlebt man so einiges, hauptsächlich indem man leute kennenlernt.

ein paar asoziale wollten mich dazu überreden, dass ich mit ihnen bier trinke, das war echt eklig, die wollten mich nicht mehr in ruhe lassen und umbedingt abfüllen (war damals noch ein kind, allein unterwegs, war echt nicht schön für mich zu erfahren dass einem keiner hilft)

als ich als jugendliche von zuhause abhauen wollte habe ich mich ganz allein in den zug gesetzt und bin nach rom in italien gefahren. ich hatte total angst, dass irgendwelche "verrückte" kommen und mir was antun. mir war ganz schlecht vor angst, und genau da kam eine alte frau aus der 1. klasse zu mir und hat mir erzählt, dass sie niemals zweite klasse nach italien fahren würde, weil sie mal im zug ausgeraubt wurde, die erste klasse wäre viel sicherer, (ich fuhr damals natürlich zweite klasse, das gespräch war "sehr aufbauend") heute kann ich aber drüber lachen.

ein sehr netter schaffner ist mir noch in erinnerung geblieben: ich war mit einer freundin im zug unterwegs. um geld zu sparen haben wir unsere fahrkarten viel später gelöst als wir eingestiegen sind. dem schaffner ist das aufgefallen. aber weil wir ihm orangen geschenkt haben hat er ein auge zugedrückt...

Ca. 8 Stunden ohne Aussteigen und Toilette am Grenzübergang Mongolei nach China. Paß- und Zollkontrolle. Dann Fahrwerkwechsel, wobei jeder Wagon einzeln in eine Halle befördert und hochgehoben wird, um das neue, auf chinesische Spurbreite passende Fahrwerk installiert wird.

Hm, das Beängstigendste war wohl, als ich mit dem Zug entgleist bin... War in die Stadt zum Shoppen gefahren und hatte dafür extra noch einen Arzttermin erfunden, damit ich 1h früher gehen konnte (war nur eine sinnlose Supplierstunde...). Hab dann auch den Zug zurück fast versäumt und bin extra noch gerannt, weil ich sonst noch 1h auf den nächsten warten müsste.

Als ich dann schon fast daheim war (2 Stationen, bevor ich aussteigen musste), haben sich ich und eine Freundin, die ich zufällig im Zug getroffen habe, über den wohl allerersten Stau in dem winzigen Kaff, durch das wir gerade fuhren, lustig gemacht. Dann haben wir gesehen, dass da Baumstämme auf der Straße lagen. Dann haben wir gesehen, dass ein Auto gegen einen der Stämme gefahren ist, dann haben wir den umgekippten Lkw gesehen. Dann hat's geblitzt, 2 harte Rucker und wir standen mitten auf der Strecke... Ich war dermaßen in Schock, dass ich einfach nur gelacht habe. Ich hatte nicht mal meine Schuhe an... Nja, dann ist ein Mann aufgetaucht, der die Tür von außen aufgemacht hat, und uns rausgeholfen hat (war ziemlich hoch). Naja, dann standen wir da also, mitten auf der Straße. Nach 10min oder so ist dann mal 1 Rettungshelfer auf uns 5 oder 6 Jugendliche zugekommen und hat gefragt, ob es uns gut geht... Als es dann auch noch zu schütten angefangen hat, haben wir Witze über die kommende Apokalypse gerissen. Nach ewigen Zeiten hat uns dann ein mitleidiger Busfahrer mitgenommen, weil sich keiner darum gekümmert hat, wie wir von da wegkommen. Und dann haben sie mir Fotos von dem Baumstamm gezeigt, der unter der Lok gesteckt ist. Dann hat mir der eine Typ erklärt, dass, wenn der Stamm ein bisschen spitzer gewesen wär oder der Zug schneller gewesen wäre, dann hätte es wohl den Lokfahrer aufgespießt. Naja, aber so ist niemandem was passiert. Meine Freundin hat sich nur am Knie verletzt und eine ältere Frau hatte einen leichten Schock (ich wohl auch... ^^). Das war dann doch recht hart, aber ich fahr immer noch gerne Zug.

Was auch ganz interessant war, war die Fahrt von London in eine nahegelegene Stadt. Es war stockdunkel, ich hatte keine Ahnung, wieviele Stationen ich fahren musste und es natürlich keine Ansagen gab. Und das dann noch mit einem 85cm hohen Koffer, der 25kg wog und massenweise Handgepäck. Naja, ich hab dann doch die richtige Station erwischt.

Auch spannend war meine Zugfahrt von der Stadt, wo ich wohnte, mit dem Zug nach London Stansted zu fahren. Natürlich war die U-Bahn Linie, mit der ich direkt von Paddington nach Liverpoolstreet gekommen wäre, genau an dem Wochenende gesperrt. Das hat gute 3h gedauert und ich hatte wieder meinen Riesenkoffer mit massenweise Handgepäck dabei ^^. Achja, die Aufzüge waren natürlich alle unauffindbar. Der Flug hat dann nicht mal 2h gedauert, ich hab also mehr Zeit im Zug verbracht als im Flugzeug ^^.

Naja, ich fahr trotz allem immer noch gern mit dem Zug ;).

ICE München - Frankfurt. Freitags - infolgedessen gut gefüllt, auch durch Wehrdienstleistende auf WE-Heimfahrt, und schon ein wenig hinter dem Fahrplan. Unnötig zu sagen, dass wir in Frankfurt einen Abflug erwischen wollten und nicht unbegrenzt zeitlichen Spielraum eingeplant hatten.

In Stuttgart brach dann das Chaos aus, als der Zug von Hunderten zusätzlicher Fahrgäste "gestürmt" wurde (ein anderer ICE war wohl ausgefallen). Die Waggons waren total überfüllt, meine Frau hatte einen Beförderungsfall halb auf dem Schoß sitzen, der sich auf ihrer Armlehne nicht wirklich halten konnte. Und natürlich setzte sich der Zug nicht in Bewegung, stattdessen kam irgendwann die Durchsage (sinngemäß) "der Zug bleibt solange stehen, bis alle raus sind, die keinen Sitzplatz haben". Das dauerte dann noch einige Zeit, aber irgendwann ging es tatsächlich weiter (obwohl noch einige Passagiere in den Gängen saßen). Interessant war vor allem die Gruppendynamik in der Situation...

Interessant ist immer zu sehen, dass viele Leute, kaum dass der Zug abgefahren ist, ihre Lebensmittel auspacken und sofort zu futtern beginnen.

Das die Menschen mich immer für älter angesehen haben als ich in Wirklichkeit war, aber nur wenn ich in Zivil fuhr. Sie meinten ich wäre ein Pädagge oder ein Pfarrer und sie schätzten mich um sechs Jahre älter ein.Hatte bis München Stunden lange Gespräche einmal mit einer Dame von der Fürsorge.

Das Gegenteil in Uniform, da sagten sie immer so jung und schon Offizier und wunderten sich über die fremde Uniform von der NL Armee.

Drei Mitarbeiter eines ICE die am Bahnsteig rauchten als ihr Zug dort pausierte. Es war ein Nichtraucherbahnhof und sie standen weit weg vom Raucherbereich.

Es begab sich dereinst in Katalonien, dass ein in weißes Lumpenwerk gehüllter Mullah im Zuge neben mir aufsprang und, den Zeigefinger mahnend hebend, begann, sich in der Worte reiche Reden zu ergießen. Ihn aus dem Augenwinkel argwöhnisch beobachtend, schwante mir, der Gute beabsichtige wohl, sich und die anwesenden Fahrgäste - etwa 52 werden es gewesen sein - nunmehr feierlich für Allah in die Luft zu sprengen. War aber nicht so. Ist irgendwann ausgestiegen und das war's. Weiß leider nicht, worum es dem lieben Mahmud wirklich ging

Ein Mann ist an einer Haltestelle ausgestiegen, hatte aber anscheinend seine Jacke vergessen. Sein Nachbar stand schnell auf und warf ihm die Jacke hinterher. Er rief nochmal den Namen des Fahrgast der seine Jacke vergessen hatte aber er merkte es nicht und lief ohne seine Jacke davon.

Ich fand es wirklich lustig ^^

Der Sitznachbar musste ihn im Zug noch anrufen damit er seine Jacke wieder hatte.

Ein Schaffner hat mich bei der Fahrkartenkontrolle einfach übersehen und ist ohne ein Wort an mir vorbeigegangen :D