Warum werden Beerdigungen immer um die Mittagszeit durchgeführt?

Die Beerdigungszeiten hängen im Einzelnen von den örtlichen Gegebenheiten ab und können sich von Fall zu Fall auch unterscheiden. Aber die meisten Beerdigungen liegen auch in der Kleinstadt, in der ich lebe und als Pfarrer tätig bin, in der Mittagszeit.

Die Zeiten sind vor allem durch das Friedhofsamt vorgegeben und hängen mit den Arbeitszeiten der städtischen Friedhofsangestellten zusammen: Dienstags bis Freitags jeweils zwischen 9.00 Uhr und 14.30 Uhr (letzter mögliche Termin für eine Trauerfeier in der Friedhofskapelle). Seit ungefähr zwei Jahren sind seitens der Stadt auch Samstags Beerdigungen möglich, was wir Pfarrer hier jedoch größtenteils ablehnen und auch nicht machen, weil Samstags viel zu viele andere Dinge sind, die wir zu tun haben (und wenn wir ab und zu mal ein freies Wochenende haben, stehen wir natürlich auch für Beerdigungen nicht zur Verfügung). Als Ausgleich für den Samstag hat die Stadt den Montag gestrichen, an dem früher Beerdigungen möglich waren, weil sie kein Geld für Personal für zusätzliche Friedhofs-Öffnungszeiten hat.

Die genannten Termine Dienstags bis Freitags zwischen 9.00 und 14.30 Uhr bieten wir den Leuten also an. In den allermeisten Fällen wollen sie die Mittagstermine haben, weil meistens auch Angehörige von außerhalb kommen - bei zu frühen Terminen müßten sie u.U. schon sehr früh von zuhause wegfahren, und bei Terminen am späteren Nachmittag kämen sie u.U. erst sehr spät nach Hause, vor allem wenn nach der Beerdigung noch ein Kaffeetrinken stattfindet.

Nachmittags oder abends sind auf den Friedhöfen unserer Stadt keine Beerdigungen möglich, weil da die Friedhofsangestellten Feierabend haben. Seitens der Pfarrer wären Nachmittagstermine teilweise auch nicht möglich, weil wir da Konfirmandenunterricht, Gruppenstunden und andere Verpflichtungen in unserem Arbeitsprogramm haben.

Es gibt inzwischen allerdings auch Bestattungsunternehmen, die auf ihrem Gelände und in ihren eigenen Räumen eine Kapelle bzw. einen Abschiedsraum haben, in dem völlig unabhängig vom Friedhof und seinen Öffnungszeiten Trauerfeiern zur Einäscherung möglich sind (d.h. der Sarg wird anschließend zum Krematorium gefahren; die Beisetzung der Urne findet zu einem späteren Termin statt). Die gehen im Zweifelsfall auf jeden Kundenwunsch ein; mit dem Pfarrer ist es dann Verhandlungssache, ob er kann oder nicht; aber das gilt ja auch für jeden anderen Termin - es kann ja auch mal sein, daß ein eigentlich gewünschter Termin 13.15 Uhr oder 14.30 Uhr für den Pfarrer nicht möglich ist, weil er da schon andere Verpflichtungen hat, und man nach einem anderen Termin suchen muß.

Einen solchen Beerdigungsunternehmer mit eigener Kapelle haben wir bei uns auch. Aber auch von ihm bin ich bisher nie für eine spätere Zeit als 16.00 Uhr angefragt worden.

Also: daß die meisten Beerdigungen in der Mittagszeit stattfinden, hat ganz praktische Gründe. Sie liegen im Wesentlichen beim Friedhof und den Arbeitszeiten der dortigen Mitarbeiter und bei den Angehörigen.

Nachtrag:

Wie es aussieht, ist hier bei den Bewertungen fast aller Antworten mal wieder die DR-Mafia unterwegs ... ;-)

Weil nach 17:00 der Friedhofsgärnter Feierabend haben und keine Lust mehr Überstunden zu machen, nur um das ausgehobene Loch zu zuschütten.

Weil es dann ganzjährig am ehesten hell ist. Viele haben keinen Spaß an Friedhöfen und Beerdigungen. Da würde eine düstere Atmosphäre nicht gerade zur Besserung der Laune beitragen

Bei uns werden Beerdigungen auch am Nachmittag durchgeführt, so um 14 Uhr. Oder auch am Vormittag.

Vielleicht möchten der Pfarrer und der Totengräber auch einen geregelten Feierabend haben.

Ruhestörung.

Ich könnte mir vorstellen das dies so ist damit die Hinterbliebenen sich anschließend noch mal zusammen setzen können und den Toten gedenken. Viele kommen von außerhalb und müssen am Abend die Heimreise wieder antreten.

Also bei uns wird der Friedhof im Winter bei Einbruch der Dunkelheit abgeschlossen. Und im Sommer so um 17:00 Uhr.

Dann sollten ja die Beerdigungen vorher stattfinden, da sich die Kapelle und das Grab innerhalb des Friedhofs befinden.

Frage doch deinen Pastor in deiner Umgebung....Denn bei uns werden Beerdigungen auch um 17 Uhr gemacht....Kommt wohl auf den Wohnort an...Ausserden haben Pastoren auch noch Taufen und Hochzeiten zu tätigen..............

Ich weiß es so genau nicht aber, ich könnte mir denken wenn die leute nix gegessen haben krümmen sie sich nach unten und das ist das so eine trauerhaltung

Das ist wohl nur auf dem platten Land der Fall.

Die Bestattungsunternehmen bei uns in der Großstadt nutzen die gesamte Zeit, in der ihre Angestellten arbeiten, also Mo-Do 8-17 Uhr, Fr 8-12.45 Uhr.

Als ich 1992 in der Lübbener Ggegend war, vier Wochen zur Amtsaushilfe, hatte ich jeden Samstagnachmittag 1-2 Beerdigungen, weil es keine Bestattungsinstitute gab und vier Männer aus der arbeitenden Bevölkerung den Dienst am Grab (schaufeln, Sarg tragen ...) nur freiwillig am Wochenende tun konnten.