Ist dieses " je mehr wir erfahren, desto weniger wissen wir " nicht sehr frustrierend ?

Nö, der Spruch wird mißverstanden und wirkt deshalb nur blöde.

Auf Geld bezogen würde das bedeuten, ich habe einen Euro und kann so weniger vergeuden. Habe ich soviel wie Ackermann, dann vergeude ich sicher viel mehr.

Beides stimmt, ist aber grundlegend Unsinn.

Das mehr an Erfahrung ist ein unergründlicher Reichtum und der eigentliche Sinn des Lebens.

Je mehr ich mir dessen bewußt bin, - und das ist die Folge von erweiterter Wahrnehmung, desto mehr sehe ich all jenes, was ich noch nicht weiß und dies weckt für die Zukunft Interessen.

Das so zu interpretieren, das all die gemachte Erfahrung nichts wert sei, weil ja damit das Wissen noch weniger wird, ist der optimale Schwachsinn und entspricht dem Glaubensbild des demütigen Ertragens ohne sich anbietende Veränderungsmöglichkeiten zu ergreifen und ohne für sich die Eigenverantwortung zu übernehmen.

LG Jo

nein, motivierend.

Nein eher anfeuernd. es liegt in der Natur des Menschen zu forschen und je mehr wir Türen öffnen, desto mehr Türen finden wir geschlossen vor.

Das lässt sich nicht pauschal beantworten.

Zum einen sind wir Menschen unterschiedlich: Was der Eine als herausfordernd und inspirierend empfindet, ist für den Anderen frustrierend und öde.

Zum Anderen kommt es auf das Thema an.

Als Akademikerin hast Du vielleicht einige Leute kennengelernt, die nach dem ersten Semester alls zu wissen glaubten und später wesentlich deutlicher die Begrenztheit des eigenen Wissens erkannten. Nehmen wir die Mediziner: Je weiter sie sich spezialisieren, desto weniger können sie in anderen Fachbereichen detailliertes Wissen (nach ihrem eigenen Anspruch) aufweisen. Die, die ich kenne, können ganz gut damit leben. Nehmen wir Sozial- oder Politikwissenschaftler: Je mehr sie sich in die Materie vertiefen, desto anspruchs- und reizvoller ist die Aufgabe, tragbare Lösungsstrategien zu entwickeln.

Nehmen wir die Philosophie: Je mehr man sich mit ihr auseinandersetzt, desto mehr, zumindest bei Vielen, reift die Erkenntnis, nur über ein inselhaftes Wissen und Erkennen zu verfügen.

Wir Menschen neigen m. E. dazu, gerade das Unklare für interessant zu halten. Die trivialen Dinge sind nicht dauerhaft reizvoll. Die Fähigkeit, ein Spiegelei zu braten, erfüllt nicht dauerhaft mit Stolz und Zufriedenheit. Simple Kreuzworträtsel werden irgendwann langweilig. Es sind die komplexeren Probleme, die uns anspornen.

Aber klar: Es gibt Bereiche, in denen es nicht um intellektuellen Anspruch geht, sondern in denen man gerne Gewissheit hätte. Wer Kinder hat, hätte gerne eine klare Antwort, welches Schulsystem das Beste ist. Wer sich mit den Gefahren der Schweinegrippe oder von AKWs beschäftigt, will keine wissenschaftstheoretischen Ausdifferenzierungen, sondern klare Antworten.

Es kommt also auf die Situation und den Menschen an.

Wenn du sagen kannst: "Ich weiß. dass ich nichts weiß" dann ist dein Wissen schon sehr groß.

Diese Aussage ist in sich falsch!

Je mehr wir erfahren, desto mehr wissen wir, was sich alles noch zu erfahren lohnt.

Es ist nur eine Frage der korrekten Definition !!

Findest du es nicht auch gut, daß das so ist?

"Je mehr wir erfahren, desto weniger wissen wir."

Wenn ich etwas erfahren habe, dann hab ich es gelebt!

Das ist bei Wissen nicht immer so :)))

Wissen macht mich nicht lebendig.

Von mir aus kann ich im Laufe der Zeit ruhig "verblöden" auf diese Weise, aber an Erlebnissen und Erfahrungen werde ich reicher sein als sämtliche Menschen die je vor und nach mir gelebt haben (werden)!!

Nein, es feuert uns an, weniger intellektuell zu wissen als vielmehr zu "schauen", wie es die Grossen taten (Pythagoras, Leonardo, etc.). Heureka!

Wir wissen ja nicht weniger, wenn wir mehr errfahren haben, sondern wir wissen, dasss wir viel mehr noch nicht wissen, wenn wir mehr erfahren haben.

Wissen ist Macht! .... nix wissen, macht nix.

Je mehr wir erfahren, desto weniger wissen wir und desto mehr verstehen wir, warum wir immer erklären wollen, was uns nicht verständlich ist.