Wieso spricht man das "o" in "Hochzeit" kurz?

Im letzten Semester musste ich für ein Seminar zur Geschichte der deutschen Sprache relativ viel über solche Anpassungssysteme lernen. Dabei kam in einem Buch auch einmal etwas zur Hochzeit vor. Da hieß es nur, dass eine Bedeutungsverengung stattgefunden hätte, somit also der Hauptbegriff zum Unterbegriff wurde (heute empfinden wir ja eher "Fest" als Oberbegriff, die Hochzeit ist nur eines von vielen).

Ich denke, die Variation in der Aussprache kommt nur, da zu jener Zeit das Wort Ho:x-zeit trotz des neu entstandenen Wortes noch sehr häufig im Gebrauch war, da es eben - wie die anderen schon schrieben - ein Oberbegriff für die 4 großen kirchlichen Feste war. Um diese Feste (wie zum einen der Trauung und zum anderen der Weihnacht, Ostern etc.) auseinanderzuhalten, wurde wohl die lautliche Abwandlung gewählt - da beide eben einen gemeinsamen Ursprung haben bzw. die Hɔx-zeit aus der Hoːx-zeit entstand.

Dies ist zumindest, was ich mir dazu denke und etwas anderes habe ich bisher auch nicht gelesen.

(Dass die Lautschrift in den beiden Worten anders ist, muss ja sein - immerhin werden sie ja auch unterschiedlich ausgesprochen. Dazu dient ja die Lautschrift: Um diesen Unterschied darzustellen :) )

@Quasimodos Klon:

Zum Mond kann ich nur sagen, dass dies so schon seinen Gesetzmäßigkeiten folgt. Im Laufe der Zeit (mhd. zu nhd.) fand u.a. eine Veränderung der Vokalquantität statt, d.h. verschiedene Dehnungen. Ich weiß nicht, wie man Mond damals ausgesprochen hat (evtl. wurde er ja schon immer so ausgesprochen), aber wenn man das "o" kurz sprach, dann erfolgte die Dehnung aufgrund des folgenden "n"s. Das Gleiche lässt sich auch bei dem "m" vorfinden (bspw. Name, Schemel; m und n sind beides Nasale), genauso wie bei dem l und r (beides Liquide; aber r ist sowieso ein Fall, der mit vielen Verbindungen etwas hervorruft....). Also äußerst spannend, wie viele Faktoren da mitspielen, finde ich. :)

Unser "viel" hat sich z.B. auch nur gedehnt, da es sich an seinen Plural angepasst hat (Analogieausgleich)! Damals hieß es nämlich "vil - vile". Da man im Plural auf eine offene Tonsilbe trifft (heute immernoch: vie-le), wurde das "i" dort gedehnt, somit ist der Singular nachgezogen und wurde ebenfalls zu "viel".

Wiki sagt dazu:

Die Vorsilbe „Hoch“ bzw. ihre Wurzel „hu“ bedeuten soviel wie schwellen, wachsen und schwanger sein[1]. Früher wurde der Begriff für jede hohe Feier verwendet[2]. Er kommt vom mittelhochdeutschen hōhzÄ«t (hōhgezÄ«t) und vom althochdeutschen hōhzÄ«t zu asächs. hōhgitÄ«d und anord. hātīð.

http://de.wikipedia.org/wiki/Hochzeitsfeier

Ich stelle mir in dem Zusammenhang schon länger die Frage, wieso man Mond nicht als "Monnd" ausspricht wie blond, Sonde usw. Müßte Mond nicht "Mohnd" geschrieben werden?

Hallo, damit man das Wort besser aussprechen kann, hat man das O gekürzt. Hannes

Mein Deutschlehrer sagte mal, dass es für solche Wörter keine Regel gibt was die Aussprache betrifft. Warum wird denn das Wort "Lachs" nicht "Lacks" geschrieben wenn beides genauso ausgesprochen wird?

Wiki sagt dazu:

Die Vorsilbe „Hoch“ bzw. ihre Wurzel „hu“ bedeuten soviel wie schwellen, wachsen und schwanger sein[1]. Früher wurde der Begriff für jede hohe Feier verwendet[2]. Er kommt vom mittelhochdeutschen hōhzÄ«t (hōhgezÄ«t) und vom althochdeutschen hōhzÄ«t zu asächs. hōhgitÄ«d und anord. hātīð.