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Was wäre, wenn ein Papst freiwillig von seinem Amt zurücktreten würde?

Ich habe absichtlich "ein" und nicht "der" Papst gesagt, weil diese Frage nichts mit der derzeitigen Diskussion über die Missbrauchsfälle zu tun hat.

Der Papst wird von den Kardinälen als Stellvertreter Gottes auf Lebzeit gewählt. Und damit sie auch den Richtigen wählen werden sie - so sagt die kath. Kirche - vom Heiligen Geist geleitet.

(Dass die Wahl ein Politikum ist, soll hier nicht zur Debatte stehen).

Wenn nun der Papst zurücktritt, kann er ja sicher nicht einfach in ein "normales" Leben zurückgehen, er wurde ja schliesslich von vom Heiligen Geist inspirierten Männern zum Stellvertreter auf Lebenszeit gewählt.

Trotzdem braucht die Kirche wieder einen amtierenden Papst, die Kardinäle müssen also wieder wählen. Und nach der Wahl gibt es dann ja eigentlich "Zwei" Päpste gleichzeitig, deren Wahl vom Hl. Geist geleitet wurde. (Gut: Im Mittelalter gab es sogar mal 3 gleichzeitig, aber das ist ein ganz anderes Thema).

Wie würde dieses Problem heute gelöst?

11 Antworten

Bewertung
  • vor 1 Jahrzehnt
    Beste Antwort

    Das dürfte nach dem kanonischen Recht der römischen Kirche nicht einfach zu beantworten sein. (Juristerei, auch die des kirchlichen Rechtswesens) ist keine exakte Naturwissenschaft.

    1. Möglichkeit: das Kardinalskollegium stellt fest, dass der (bisherige) Papst entweder

    a) glaubensmäßig oder

    b) mental oder psychisch

    nicht mehr in der Lage ist, sein Amt auszufüllen (ebenso wie bei schwerer körperlicher Krankheit)

    und wählt neu.

    2. Möglichkeit: der Papst wird zum Irrlehrer oder Häretiker erklärt (durch Kardinalskollegium oder ein Konzil oder eine römische Diözesansynode).

    3. Möglichkeit: der Papst wird praktisch gezwungen, seinen Rücktritt zurückzunehmen und weiterzumachen.

    4. Der Papst wird protestantisch - kaum auszudenken!

  • Shefra
    Lv 5
    vor 1 Jahrzehnt

    Es gibt Regeln für einen einen solchen Fall:

    http://www.abendblatt.de/politik/europa/article725...

  • vor 1 Jahrzehnt

    Freiwillig zurücktreten wäre zu begrüßen

    noch mehr würde ich es begrüßen wenn es keinen Vatikan mehr gebe. Diese Anhäufung von Prunk, Macht und Geld hat mit Glauben an Gott wenig gemeinsam.

    Quelle(n): <
  • vor 1 Jahrzehnt

    Unter Kirchenexperten herrscht Einigkeit, dass im Falle eines Rücktritts sich der Papst sofort und vollständig aus allen Ämtern und aus dem öffentlichen Leben der Kirche zurückziehen müsste. Nur so könne gewährt werden, dass der Zurückgetretene nicht die Wahl seines Nachfolgers beeinflusst. „Ein Rücktritt ist eigentlich nur denkbar, wenn der Papst sich etwa in ein Kloster zurückzieht“, meint ein Insider.

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  • vor 1 Jahrzehnt

    der heilige geist hält traditionell eine respektabstand von der kirche.

  • pedro
    Lv 5
    vor 1 Jahrzehnt

    Diese Frage wurde beim letzten Papst häufig diskutiert.

    Nach dem Krichenrechtsbuch (CIC) von 1983 kann jeder Bischof mit 75 oder vorher, wenn ein gewichtiger Grund vorliegt (z.B. Krankheit) in den Ruhestand treten. Dann ist er ein Emeritus und hilft vielleicht noch seinem Nachfolger oder führt ein ruhiges Leben als Rentner.

    Über den Papst steht im CIC nichts anderes ausdrücklich drin. Deshalb kann der Bischof von Rom auch zurück treten und ein neues Konklave müsste einen Nachfolger wählen.

    Im Mittelalter mit seinen Wirren gab es das sogar, dass ein legitimer Papst zurück trat, ein Nachfolger legitimiert wurde, er aber dann wieder als Gegenpapst auftrat. Deshalb wurde im CIC von 1917 die Reglung getroffen, dass Päpste im Amt sterben. 1983 fehlt diese Reglung.

    Noch gibt es also keinen Präzedenzfall und somit man abwarten, wie Kurie damit umgehen würde.

  • vor 1 Jahrzehnt

    nichts

  • willou
    Lv 7
    vor 1 Jahrzehnt

    Die überwiegende Mehrzahl der bisherigen Antworten deckt

    das Spektrum möglicher Antworten schon recht gut ab -

    tatsächlich kann es hier auch gar keine eindeutige Antwort

    geben.

    Gerade im Katholizismus wird von den Würdenträgern ja

    oft das Bild vermittelt, hier wäre alles für ewige Zeiten

    in Stein gemeißelt. Ist aber nicht der Fall - was das

    hartnäckig-sturre Beharren der Kurie u.a. in Fragen

    des Zölibats und der Abwehrhaltung gegen Frauen

    (für die Priesterweihe) so fragwürdig sein lässt.

    Wieder einmal ist auch bei Wertschätzung der übrigen Antworten

    die Antwort von @erhard gr von besonderer

    Qualität - schön vor allem das Wunschdenken, der Papst

    möge auf Luthers Spuren wandeln und sich zum Protestantismus

    bekennen :-)))

  • vor 1 Jahrzehnt

    Das wäre zumindest eine noble Geste, wie es auch die Vorsitzende der EKD gemacht hat. Ist aber von Ratzi nicht zu erwarten.

  • Anonym
    vor 1 Jahrzehnt

    Dann würde entweder ein Nachfolger gewählt, oder der Laden würde dicht gemacht.

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