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Was haltet ihr vom bedingungslosen Grundeinkommen?
Ist es eine Möglichkeit, die Stigmatisierung von Hartz 4 Empfängern zu verhindern und ihnen ihre Würde zurückzugeben?
Ist sowas in Deutschland durchsetzbar? In Afrika/Namibia scheint es zu funktionieren:
Schaust du hier: http://www.kirchenbote.de/news/news.php?kat=&nid=3...
Ich verstehe nicht, wieso grundsätzlich hier solche Zweifel bestehen, dass der Arbeitsethos, der durchaus in allen Schichten der Gesellschaft anzutreffen ist, so unterschätzt wird.
Schaut euch mal diesen Artikel an:
@blauclever
in Deutschland wären es dann sicher mehr als 8 Euro im Monat ;)
zum liberalen Bürgergeld habe ich auch eine Frage gestellt:
17 Antworten
- willouLv 7vor 1 JahrzehntBeste Antwort
Bei einer Frage in Bezug auf ein "bedingungsloses Grundeinkommen"
fängt das zentrale Problem schon damit an, dass fast alle glauben,
sie wüßten, was das ist.
Und die traurige Wahrheit ist: Fast niemand - und schon gar nicht
die bisherigen Antworter - weiß wirklich, was in dem Überraschungs-
ei "bedingungsloses Grundeinkommen" steckt.
Einschub: Sorry - Wahrheit tut manchmal weh - und (versuchter) Trost :
Ich bin auch noch längst kein Experte dafür, weiß allerdings aber doch
so viel, dass die bisherigen Antworten leicht lesbar verraten, dass die
Antworter nicht wissen, von was sie da sprechen.
Wobei ich bei einer Frage "Was haltet ihr vom ....." davon ausgehe,
dass jene, die antworten, doch wenigstens im Ansatz wissen, was
genau das ist, von dem sie etwas halten sollen.
Und um nur einen zentralen Punkt zu nennen: Mit staatlich finanzierter
Faulheit hat das Projekt NULL zu tun und die Auffassung, dann würden
alle selig lächelnd ins soziale Netz fallen, hat mit der Realität von
menschlichen Bedürfnissen und Emotionen rein gar nichts gemein.
Leute - was doch jeden zutiefst misstrauisch machen sollte, ist, dass
das "bedingungslose Grundeinkommen" (teilweise unter anderem
Namen, z.B. "Bürgergeld") ein Lieblingsprojekt von ALLEN polit.
und wirtschaftlichen Kräften ist - von ganz links bis ganz rechts
und von ganz arm bis ganz reich (es sei hier nur Götz Werner ge-
nannt, Chef e. großen Drogeriekette).
Denn: Es fängt schon damit an, dass es sehr unterschiedliche
Vorstellungen über fast alle Bereiche dieses "bedingungslosen
Grundeinkommen" gibt - so weit unterschiedlich, dass eher
Mars und Erde zu einem gemeinsamen Planeten fusionieren
als das jene, die das Projekt auf die Beine stellen wollen,
jemals zusammenkommen.
Prof. Dr. Christoph Butterwegge, Politikwissenschaftler an
der Univers. zu Köln bringt es ganz gut auf den Punkt:
Da nicht nur die Armut, sondern parallel dazu auch der Reichtum
in einer früher unbekannten Weise wächst, ist die soziale
Polarisierung neben der Prekarisierung das Kardinalproblem
unserer Gesellschaft und vornehmlich mehr ausgleichende
Gerechtigkeit nötig.
Sowenig eine Kopfpauschale im Gesundheitssystem der unter-
schiedlichen finanziellen Leistungsfähigkeit von Krankenver-
sicherten gerecht würde, sowenig eignet sich jedoch das
Grundeinkommen, um die tiefe Wohlstandskluft in der
Gesellschaft zu schließen.
Letztlich würde es als Kombilohn für alle wirken.
Weil das Existenzminimum seiner Bezieher/innen gesichert
wäre, könnten diese noch schlechter entlohnte Jobs annehmen,
wodurch den Unternehmen mehr preiswerte Arbeitskräfte zur
Verfügung stünden und die Gewinne noch stärker steigen
würden.
Wenn (fast) alle bisherigen Transferleistungen in einem
Grundeinkommen aufgingen, hätten NEOLIBERALE ihr
(trauriges, menschenverachtendes) Ziel erreicht,
das traditionsreiche Sozialversicherungssystem zu zerstören
und könnten den Systemwechsel noch dazu als Wohltat
für die Bedürftigsten hinstellen.
http://www.nachdenkseiten.de/?p=2364
Wer noch mehr kluge Theorie lesen will, kann hier
gleich weitermachen:
http://www.mein-parteibuch.com/wiki/Meudalismus
... und dann weiterlesen über den Meudalismus
und zu den zentralen Problemen der Neuzeit kommen,
welche in der bisherigen Form die Reichen immer
reicher und die Armen immer ärmer werden
lässt.
Fazit: Vom "bedingungslosen Grundeinkommen" in den
bisher bekannten Darreichungsformen ist wenig zu
halten und LEIDER dient der Begriff vielfach wieder
dazu, arme Menschen in ihrer Menschenwürde noch
tiefer ins Elend zu stürzen.
- vor 1 Jahrzehnt
Find ich gut ist eine gute Alternative.
Man bedenke, dass wenn jeder ein Grundeinkommen bekommt,sagen wir ab 18 sämtliche andere Unterstützungen wie Bafög,Bab,Arbeitslosengeld,Hartz 4 Sozialhilfe etc.pp nicht mehr notwendig sind, das heisst sämtliche Kontrollen,Kontrollen der Eltern,Lebenspartner,Anträge,Gerenne aufs Amt, Betrügereinaufdeckerei etc. werden überflüssig. Es bekommen einfach alle ihr Existenzminimum und wer so eingeschränkt leben will dann ist es seine Entscheidung.
Allerdings ist diese Idee viel zu revolutionär und da Deutschland sich immer mehr vom Sozialstaat wegbewegt wird ist ein bedigungsloses Grundeinkommen sicherlich das letzte was durchgesetzt wird
- Anonymvor 1 Jahrzehnt
Das ist keine schlechte Idee, aber woher soll das Geld kommen.
- wolfLv 6vor 1 Jahrzehnt
Da es KEINE Vollbeschäftigung gibt ist ein BEDINGUNGSLOSES Grundeinkommen sehr sinnvoll.
Wenn der Staat nicht in der Lage ist allen eine Arbeit zu geben, dann müssen diejenigen die leer ausgehen wenigstens Geld bekommen.
Es gibt nicht mal ein Recht auf Arbeit.
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- Anonymvor 1 Jahrzehnt
Ich muss zugeben, die Frage hat was und es lohnt sich darüber nachzudenken. Aber ohne Westerwelle der vermurkst sonst wieder alles.
Mfg
- Anonymvor 1 Jahrzehnt
naja schlechter als Hartz 4 geht es ja kaum
- 𐎗 lupa ණ ଲ ҉Lv 7vor 1 Jahrzehnt
ich halte sehr viel davon
es ist einfach zu finanzieren, kein groÃer Verwaltungsakt, keine Arge, keine Dumpinglöhne, kein 1 € Job, keine Aufstockung, keine Zeitarbeit
die Menschen wären freier in ihren Entscheidungen
die Arbeitgeber werden mehr Lohn und Gehalt zahlen
die Wirtschaft zieht an
Ob es Wirklichkeit wird - abwarten, eigentlich führt kein Weg daran vorbei
Doch noch werden unsere Regierung mit ihren Lobbyisten dagegen sein, doch auf Dauer kommen die nicht umhin, denn greife mal einem n.ackenden Mann in die Tasche (Steuern) wenn nichts mehr zu holen ist.
Quelle(n): < - Anonymvor 1 Jahrzehnt
Sehr vielsagend ist die Passage in dem Artikel: "800 Euro plus Beiträge zur Sozialversicherung, sollten je 100 Deutsche in Stuttgart und einer Gemeinde in Brandenburg bekommen – auch zwei Jahre lang. So sah es die bisherige Planung für ein Modellprojekt zum bedingungslosen Grundeinkommen in Deutschland vor. Den ursprünglichen Start in diesem Sommer mussten die Organisatoren um die Stuttgarter Breuninger-Stiftung und den Unternehmer Götz Werner jedoch wegen mangelnder Finanzierung erst einmal verschieben."
Weiter ist davon die Rede, dass eine landesweite Umsetzung ca. 3% des BIP kosten würde. Auf Deutschland mit seinem BIP von ca. 40.000 $ pro Kopf übertragen, wären das für jeden Einwohner 1200 $ im Jahr, also weniger als 100 € pro Monat. Was würde das bringen?
Eine andere Betrachtung: Aus dem Bundeshaushalt werden Zinszahlungen von gut 40 Milliarden Euro für die angehäuften Schulden geleistet. Wenn der Finanzminister nun 1.000.000.000.000 € unter der Matratze finden würde, damit alle Schulden tilgen könnte und ab morgen keine Zinsen mehr zahlen müsste, dann hätte er für jeden Bürger ca. 500 € pro Jahr zur Verfügung. Damit kommt man auch nicht wirklich weit (abgesehen davon, dass dieser Matratzenfund eher unwahrscheinlich ist).
Die meisten, die von bedingungslosem Grundeinkommen reden, gehen wohl davon aus, dass dieses ausreichen soll, um damit irgendwie (über)leben zu können (wobei ich mir nicht so recht vorstellen kann, dass das selbst in Namibia mit umgerechnet acht Euro pro Monat möglich ist, aber das nur am Rande). Ganz grob über den Daumen gepeilt, wären dafür wohl um die 500 € pro Monat nötig (in dem Artikel werden 800 Euro plus Sozialversicherung genannt, was sogar ungefähr auf das Doppelte hinauslaufen würe). Bei 80 Millionen Bundesbürgern sind das 480.000.000.000 Euro im Jahr - deutlich mehr als der gesamte Bundeshaushalt. Wo soll das Geld herkommen?
Diese simple Arithmetik scheint den Leuten nicht bewusst zu sein, die da glauben, dass das Geld auf Bäumen wächst.
- Johann JLv 5vor 1 Jahrzehnt
Der Staat nimmt zu viel weg gerade bei diesem Einkommen dann ist das Arbeiten unrentabel Ok jeder kennt den 400 € job bei 800 € sind das 320 € Steuern und Abgaben und für 480 € netto arbeitet niemand mehr da arbeitet man leichter schwarz Wenn dann Arbeit soll sich schon rentieren aber das ist auch bei der normalen Arbeit auch nicht mehr der Fall Wie gesagt der Staat nimmt immer mehr aus der Tasche.
Der deutsche Staat hat genug Geld er gibt es nur falsch aus z.b.für Landesbanken und zu viel für die EU
- vor 1 Jahrzehnt
Mir gefällt diese Idee ziemlich gut, auch wenn ich mir nicht sicher bin, inwieweit sie umsetzbar wäre.
Natürlich müsste dann viel radikaler gegen Schwarzarbeit und Steuerhinterziehung vorgegangen werden. Aber da viele Kontrollbehörden anderswo wegfielen, wären da ja sicherlich genügend Kapazitäten frei.
Ich glaube nicht, dass das, abgesehen von Ausnahmen, zu mehr Faulenzerei und mangelndem Ehrgeiz führen würde. Ganz im Gegenteil.
Es liegt in der Natur der meisten Menschen, dass sie Träume und Wünsche haben, die sich allein mit einem Grundeinkommen nicht realisieren liessen. Z.B. Urlaub und Fernreisen, ein Eigenheim, teure technische Geräte, moderne Kleidung, gutes Essen... Wer einen Kredit (auch Dispo)aufnehmen will, müsste z.B. grundsätzlich über eine Festanstellung verfügen.
Deshalb gehe ich davon aus, dass die überwiegende Mehrzahl völlig freiwillig arbeiten gehen würde. Wer studieren oder sich weiterbilden möchte, könnte das auch viel einfacher tun. Dann gäbe es vielleicht auch nicht mehr so viele Studenten, die ihr Studium vorzeitig aus rein finanziellen Gründen abbrechen würden?
Was mir aber am wichtigsten erscheint, wäre, dass es sehr vielen Leuten wieder ihre Würde zurückgeben würde. Schon allein dadurch, dass sie nicht mehr als Menschen zweiter Klasse behandelt, ständig kontrolliert und bevormundet werden würden.
Das würde bei vielen, die sich jetzt nur noch eingeschüchtert und depressiv verkriechen und sich schon längst aufgegeben haben, sicher zu neuem Mut und mehr Initiative führen.
Jemand, dem seine Selbstachtung genommen wurde, ist auch nicht mehr leistungsfähig. Mit ZwangsmaÃnahmen, Beschimpfungen und Vorwürfen erreicht man bestimmt nicht, dass jemand neues Selbstvertrauen aufbaut und sich wieder zurück in den Arbeitsalltag traut.
Wir alle würden gerne mehr Geld und dadurch auch mehr Handlungsspielraum haben. Und genauso essentiell ist es für jeden Menschen, Erfolgserlebnisse zu haben und sich gebraucht zu fühlen. Den Wenigen, die das nicht anstreben, sei ihre askethische Lebensweise aber auch gegönnt. Ich glaube aber nicht, dass das die überwiegende Mehrheit wäre.
Es gibt sicherlich viele Stolpersteine. Man müsste zum Beispiel verhindern, dass die Unternehmen massenhaft billige Arbeitskräfte aus Niedriglohnländern einstellen. Zum Beispiel durch einen gesetzlichen Mindestlohn und harte Kontrollen und Strafen.
Natürlich würde dann niemand mehr aus purer Existenzangst eine unterbezahlte und ausbeuterische Arbeit annehmen. Das würde vielen gierigen Unternehmern sicher gar nicht schmecken und sie würden wahrscheinlich massenhaft ins Ausland abwandern.
Ich bin, wie man merkt, keine Expertin auf dem Gebiet und wüsste auch nicht, ob oder wie sich so was verhindern liesse. Aber ich denke mal, dass es ziemlich kluge Köpfe in diesem Land gibt, die auch da Lösungsvorschläge anzubieten hätten.
Auf jeden Fall sollte man in diese Richtung weiterdenken und nicht einfach alles beim Alten lassen, denn so wird es auf Dauer auch nicht funktionieren.
Vollzeitbeschäftigung wird es wohl nie wieder geben. (Gab es ja auch in der DDR nur auf dem Papier. War doch häufig auch nur Beschäftigungstherapie...) Wir brauchen unbedingt neue Gesellschaftsmodelle, damit ein GroÃteil der Bevölkerung nicht dauerhaft in so eine lähmende Starre verfällt. Da geht viel Talent und Potential verloren, das unsere Wirtschaft dringend braucht.