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Fragen zum Studium Tierärztin?
Hallo!
Ich will später Tierärztin werden und dafür muss man ja studieren.
Hab da aber noch ein paar Fragen, hauptsächlich bezüglich der Kosten.
Wie viel würde ein Semester kosten und wie viele Semester dauert das Studium? Finanziell wird das sehr wahrscheinlich ziemlich eng bei mir. Wäre es irgendwie möglich ein paar Kosten vom Staat finanziert zu bekommen oder durch andere Zuschüsse?
Ich bin zwar gut in der Schule, aber nicht überdurchschnittlich und darum würde ein Stipendium wahrscheinlich nicht klappen.
Ich hatte bis jetzt in der Schule kein Latein (bin jetzt 10. Klasse). Wie, wo und wann könnte ich mein Latinum nachmachen? Und würde das auch was kosten?
Und man hat ja später einen Doktortitel. Wie funktioniert das genau mit so einer Doktorarbeit oder so? Was muss man da genau machen?
Und welche Schulfächer sollte ich am Besten für die Oberstufe wählen? Abgesehen von Bio. Und hätte ich viele Nachteile, weil ich in der Schule kein Latein hatte?
Und wenn man dann Tierarzt ist, wie kommt man sozusagen zu einem Job? Also in einer Praxis? Und wie sieht es mit einer eigenen Praxis aus?
Wenn jemand noch Infos hat, bitte melden :D
LG
3 Antworten
- folke kLv 6vor 1 JahrzehntBeste Antwort
Pippi Langstrumpf hat ja schon ausführlich geantwortet, aber ihr sind leider ein paar fehler unterlaufen, deshalb hier einmal eine ausführliche Korrektur.
1) Dazu ist nicht viel hinzuzufügen, das sind die Studiengebühren incl. Sozialbeitrag. dazu kommen aber Material und Litteraturkosten, und die sind im Veterinärmedizinstudium nicht unerheblich. Wenn Du nicht verschlissene Bücher aus der Unibibliothek leihen möchtest, dann kannst Du bis zu 400 Euro pro Buch ausgeben.
2) Ein Veterinärmedizinstudium dauert in Deutschland 11 Semester, nicht 10, wie Pippi schreibt.
3) bafög stimmt.
4) Definitiv falsch bei Pippi. Das latinum braucht man definitiv nicht, das ist schon lange abgeschafft, auch wenn sich dieses Gerücht hartnäckig hält. Hast Du keine Grundkenntnisse in Latein belegst Du einen obligatorischen kurs in medizinischer Terminologie. den gibt es für Lateiner und für nichtlateiner.
5) Doktorarbeit..Die wenigsten Tiermediziner schreiben eine Doktorarbeit. Das ist bei den Veterinären oft eine Sache von 5 Jahren Forschung, komplett anders als in der Humanmedizin.
6) Wichtig wäre eine Naturwissenschaft, wie z.B. Bio oder Chemie, aber nicht unbedingt als Leistungsfach. So komisch es klingt, das wichtigste Fach in der Schule wäre Englisch, schlicht weil sämtliche Fachlitteratur die didaktisch und fachlich gut ist englisch ist. Deutsche Bücher sind entweder oft didaktisch grottig, oder aus dem englischen übersetzt, und damit veraltet. Um Latein brauchst Du Dich nicht zu kümmern. Vergiss Mathe nicht. Gerade in der Vorklinik hast Du Physik, und das bedeutet an der Uni Mathe. Später brauchst Du Statistik, und das ist auch Mathe.
Mein Vorschlag: Englisch und Bio als LK, Mathe und Physik und/oder Chemie durchgehend bis zum Abi
7) Nochmal Latein, Du machst an der Uni kein Latinum. Latein ist abgeschafft, tot, erledigt........
8) Job.....das ganz grosse Dilemma der Veterinäre in Deutschland. Es gibt keine Jobs. Viele Veterinäre arbeiten die ersten jahre unter Hungerlohn. Eigene Praxen sind teuer und rentieren sich oft auch nicht. Konkurrenz ist gross. Aus Arbeitsmarktgründen ist Veterinärmedizin eine ganz schlechte Wahl.
Als Anhang stell ich Dir mal die Studieninfo Veterinärmedizin der Uni in Giessen ein. Ich habe selber an dieser Uni studiert und auch gearbeitet und gelehrt. D steht das mit latein auch noch einmal drin. Mich hat das Lateingerücht vor 30 Jahren schon genervt, und es hält sich immer noch.....
- ChristianeLv 5vor 1 Jahrzehnt
1. Die Studiengebühren variieren von Studienort zu Studienort. In München zahlst du z.B. aktuell 524 Euro pro Semester, während in anderen Städten keine Semestergebühren gezahlt werden müssen. (Nur event. anfallende Semestertickets etc.) Das Studium dauert etwa 11 Semester.
2. Du kannst BAföG beantragen, wenn deine Eltern nicht genug verdienen, um dich zu unterstützen. Allerdings sind die Berechnungen etwas seltsam - da hilft nur ausprobieren und hoffen, dass genug dabei rausspringt. ;)
3. Für ein Stipendium musst du meist überdurchschnittlich gut sein, da hast du recht. Für medizinische Fächer musst du allerdings auch recht gute Leistungen im Abitur erbracht haben. Mit einem 1,xx-Schnitt liegst du nicht falsch.
4. Latein brauchst du nicht. Ich studiere Humanmedizin und einige meiner Kommilitonen hatten kein Latein (folglich auch kein Latinum) ... Trotzdem studieren sie mit mir und haben keine Probleme mit dem medizin. Fachbegriffen. Die muss man halt dann etwas intensiver auswendig lernen - aber da kommt man mit der Zeit rein.
5. Ich kann nur für Humanmedizin sprechen ... Die Doktorarbeit schreibt man entweder während des Studiums oder nach dem Studium - oder gar nicht. De facto braucht man sie nicht, aber der Titel macht sich natürlich gut. ;) Du suchst dir dann einen Doktorvater und schreibst eine Arbeit (statistisch, experimentell, wissenschaftlich) ... Je nach Thema musst du auch im Labor arbeiten.
6. Dass du kein Latein hattest, ist nicht zwingend ein Nachteil. Die Fächerwahl ist eigentlich auch schnurzpiepegal, wie ich feststellen musste. ;) Ich hatte Latein und Bio als LKs, auÃerdem Chemie-GK ... Naja, im Endeffekt ist erstmal dein Notenschnitt im Abitur entscheidend. Und da solltest du lieber Englisch und Kunst wählen, wenn dir diese Fächer mehr liegen und du damit den Schnitt erreichst. Im Studium sind naturwissenschaftliche Fächer (v.A. am Anfang) sehr wichtig: Chemie, Biologie, Biochemie, etwas Physik. Aber wie gesagt: Nimm lieber Fächer, in denen du sehr gut bist, damit du nicht 5 Jahre auf einen Studienplatz warten musst. (Das ist leider momentan die Wartezeitquote, wenn man am Schnitt vorbeigeschrammt ist. Siehe www.zvs.de ... Leider gilt "0,1 besser pro Semester, das man gewartet hat" nicht.)
7. Man kann in einer Praxis anfangen (Teilhaber werden, selbst eine eröffnen (event. mit Kommilitonen) - aber das erfordert Zaster) oder in einer Tierklinik. AuÃerdem kann mit (mit Fokus auf GroÃtiere wie Rinder, Pferde etc.) "reisender" Tierarzt werden und Bauernhöfe besuchen. Generell muss man für Tiermedizin relativ viel investieren und verdient (wenn man das überschwemmte Gebiet der Kleintiermedizin (Hunde, Katzen, Hasen, ...) wählt) z.T. wenig.
Liebe GrüÃe
Quelle(n): Ich studiere Humanmedizin, kenne mich daher mit Bewerbung/Voraussetzungen für medizinische Studiengänge etc. aus. AuÃerdem kenne ich einen Tierarzt. AuÃerdem sehe ich mir gerne "Menschen, Tiere und Doktoren" an und hatte mir selbst einmal Tiermedizin überlegt. Könnte die armen Tiere aber nicht einschläfern. - PhilLv 5vor 1 Jahrzehnt
Also:
1.) Die Kosten variieren je nach Studienort. In manchen Städten bzw. an manchen Unis zahlst du pro Semester 250 Euro, an anderen 400 Euro.... Das ist ganz unterschiedlich und kann man nicht pauschalisieren.
2.) Im Normalfall dauert ein Veterinärmedizinstudium um die 5 Jahre, aber je nach den erbrachten Leistungen kann auch die Studienzeit verkürzt oder verlängert werden.
3.) Du kannst, wenn deine Eltern nachweislich nicht viel verdienen, Bafög beantragen. So nennt sich die staatliche Hilfe für "ärmere" Studenten. Wie viel du bekommst hängt von der Stufe ein, wo du vom Amt eingestuft wirst. Die Kosten, die du erstattet bekommst, können um bis zu ein paar hundert Euro im Monat variieren.
4.) Latinum brauchst du für Medizinische Studien, also auch für Tierarzt. Das LatInum kannst du ohne zusätzliche Kosten an der Uni nachholen. Anonsten kannst du auch Kurse an der Volkshochschule belegen, die kosten aber recht viel.
5.) Die Doktorarbeit schreibst du erst am Ende des Studiums bzw. NACH dem eigenltichen Studium, aber nicht jeder Arzt hat auch einen Doktortitel. Um den Beruf ausüben zu können brauchst du nicht zwingend einen Doktortitel, aber es macht sich natürlich besser.
6.) Wichtige Fächer wären Biologie, Chemie, Physik, und für die medizinischen Begriffe Latein oder eine dem leteinischen verwandte Sprache, wie z.B. Französisch, dies ist aber nicht Pflicht.
7.) Du hast ohne Latinum keine Nachteile, da du das Latinum statt an der Schule einfach an der Uni machen kannst. Natürlich hättest du diesen Stress weniger, wenn du das Latinum bei Studienbeginn schon hättest, aber es macht letztendlich auch keinen groÃen Unterschied.
8.) Zu einem Job kommst du, indem du dich -logischerweise- bewirbst. Es gibt Tierarztpraxen und Tierkliniken, die immer wieder neue Ãrzte suchen, dazu wirst du aber im Studium noch Infomaterial bekommen. Eine eigene Praxis kannst du erst aufmachen, nachdem du etwa 2 Jahre Berufserfahrung hast, danach kannst du dann z.B. einen Raum mieten und den als Praxis gestalten und deine Praxis "aufmachen". Das wird aber in der Regel auch noch im Studium besprochen.
Allerdings brauchst du in Deutschland in der Regel einen recht guten Notendurchschnitt auf dem Abiturzeugnis, um ohne Wrtezeit das Studium beginnen zu können. Du solltest eventuell darüber nachdenken, im Ausland (z.B. in den Niederlanden) zu studieren, da es dort keine Studienplatzbegrenzung durch Notendurchschnitte gib und du dort eher einen Platz bekommst. Dies kann aber teurer werden, da du dort auch noch Sprachkurse in der jeweiligen Sprache belegen musst und eine Wohnung brauchst. In der Schule werdet ihr in der Oberstufe aber auch noch dazu informiert werden. Hoffe konnte helfen! :)
LG
Quelle(n): Eigene Erfahrung und Auseinandersetzung mit Studium und Studienwahl bzw. Bewerbung um Studienplatz