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Würdet ihr eurem Kleinkind soetwas zumuten? "Muss" man das als Erziehungsberechtigte(r) überhaupt,oder entzieh?
entzieht das Jugendamt die elterliche Sorge, wenn man sich in einem solchen Fall weigert, die Behandlung fortzusetzen?
Darum geht es: eine entfernte Bekannte von mir hat 3 Söhne, 9, 7 und 4 Jahre alt. Der jüngste ist schwer an Krebs erkrankt, überall Metastasen.
Er ist seit 2,5 Jahren praktisch ununterbrochen an irgendwelchen Schläuchen, Maschinen und Apparaten.
Er ist inzwischen 8 (!) x operiert worden(schwere Hirn-OP, Leber,Wirbelsäule,Darm und so weiter.
Er hat einen künstlichen Darmausgang und 3 Chemotherapien hinter sich.
Nun soll die 4. folgen und ich kann das nicht mehr nachvollziehen.
Der Junge ist so schwer traumatisiert von den ganzen Schmerzen, den Medikamenten,den Operationen, daß er beinahe ununterbrochen weint.
Er isst so gut wie nichts mehr und spricht kaum noch.
Ich würde dem Kind keine 4. Chemotherapie mehr zumuten und ihn, in diesem Fall traue ich mich sogar zu sagen, endlich,in Frieden sterben lassen.
Die beiden größeren Kinder sind vollkommen durch den Wind, der Große nässt wieder ein, der Kleinere reißt sich die Haare aus und schlägt extrem brutal andere Kinder in Schule und Hort.
Der Vater hat sich vor 3 Monaten von der Familie abgesetzt, einfach weggegangen, er" könne es nicht mehr aushalten" war das einzige Statement.
Was würdet ihr tun?
Noch mehr Chemo?
Noch mehr OP`s?
Weil danach gefragt wurde-ja, ich habe Kinder.
Ich hatte 3, jetzt habe ich 2. Ihr seht, ich weiß ein bischen in welcher Lage die Mutter ist. Übrigens: die Großmutter hilft wo sie kann, aber die beiden älteren Söhne vermissen ihre Eltern,sie fühlen sich sehr alleingelassen.
20 Antworten
- MonaLv 4vor 1 JahrzehntBeste Antwort
Auf die Gefahr hin, hier viele Daumen-nach-unten zu bekommen: alle, aber wirklich alle leiden extrem unter der Situation, und das schon seit zweieinhalb Jahren, da muss man mal umdenken!
Das macht alle kaputt, die Mutter, die das Leiden des Kindes jeden Tag hautnah miterleben muss, die beiden älteren Geschwister, für die so gut wie keine Zeit und Kraft mehr übrig ist, aber vor allem: der kranke Junge!
Ich finde das egoistisch, dieses Kind weiter mit Therapien zu quälen! Klar wünschen sich ALLE, daß er lebt,aber um welchen Preis? Und mit welcher "Lebensqualität"?!
Auch ein 4-Jähriger kann nach diesem langen Leidensweg fühlen, wie es um ihn bestellt ist und was ER wirklich möchte.
Man sollte seine Würde und ihn als Menschen respektieren, es ihm so wunderschön wie irgendmöglich machen und aufhören, weiter an ihm rumzuschneiden, reinzuspritzen und rumzudocktern!
- Anonymvor 1 Jahrzehnt
Das ist wohl eine Frage die man nicht so einfach beantworten kann und ich seh schon wieder das Daumenrunter-Gewitter für persönliche Meinungen !
Es ist sehr schwer nachzuvollziehen, da mein Sohn (4) zum Glück kern gesund ist.
Wenn Er an Krebs erkranken würde hätte ich schon den drank danach das die Medizin alles gibt um Ihn zu retten.
Wenn es sich solange hinzieht kommen einem bestimmt die Gedanken ob man das richtige tut oder nicht.
Ich persönlich kann dir diese Frage nicht beantworten,da ich nicht weiß was ich tun würde.
- RofLoLimaoLv 7vor 1 Jahrzehnt
Es ist echt hart, aber man muss den Jungen gehen lassen...das die Mutter alles dransetzt ihn zu "retten" kann man ja nachvollziehen, und loslassen gehört nicht dazu. Sie ist nicht soweit einzusehen, das sie ihrem Jungen nicht hilft - ihn sogar eher noch quält.
Keiner der in einer solchen Situation ist oder war, kann das nachvollziehen - ich kann es leider......
Wenn die Ärzte ihm schon kaum noch Hoffnung geben, sollte man ihn in Würde (soweit überhaupt noch vorhanden) sterben lassen und ihm noch ein paar wirklich schöne Momente mit auf den Weg geben. Aber nicht im Krankenhaus!
- ----Lv 7vor 1 Jahrzehnt
Als Außenstehender würde ich auch die Behandlung abbrechen lassen und dem Kind die ewige Ruhe gönnen, aber wenn man selbst betroffen ist möchte man doch so lange wie möglich sein Kind festhalten. Es ist also ganz schön schwer da eine Entscheidung zu treffen.
Dem Vater würde ich allerdings mal meine Meinung geigen , er sollte sich schämen !
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- KapaunLv 7vor 1 Jahrzehnt
Ich denke, ich wäre barmherzig und würde ihn in Frieden sterben lassen. Extremismus in jeder Form ist böse und unmenschlich, das gilt auch für Medizin-Extremismus. Es gibt einen Punkt, an dem sich Medizin in einen entsetzlichen, gnadenlosen Albtraum verwandelt. Aber dieser Gedanke ist wohl in Deutschland leider nicht mehrheitsfähig, und daher würde man mir vermutlich das Sorgerecht entziehen...
So einfach, wie @Alfred glaubt, ist es dann allerdings zum Glück auch wieder nicht. Natürlich ist das bei einem Kind besonders kompliziert, aber die Rolle, die der Patientenwille spielt, ist in den letzten Jahren nachhaltig gestärkt worden.
- vor 1 Jahrzehnt
Ich habe vor kurzem den Film: beim Leben meiner Schwester gesehen und anschliessend sehr viel drüber nachgedacht.
Auf der einen seite würde ich sagen, keine Eltern sollten ihr eigenes Kind zu Grabe tragen müssen, denn der Lauf der Dinge sollte an sich umgekehrt sein.
Doch wenn ein Kind so krank ist, so ist es eine wahnsinnige belastung für die ganze Familie. Da sollte man sich als Eltern schon sehr gut überlegen, wieviel behandlung Sinn macht.
Ich denke gerade in diesem Fall, sollte die Mutter genau ausloten, durch gespräche mit den Behandelnden ärzten und durch gespräche mit ihrer Familie und dann entscheiden.
Nur sollte auch die möglichkeit des loslassens in betracht gezogen werden müssen. Dafür gibt es in deutschland einiges an psychiologischer Unterstützung.
Sie wäre nicht alleine. Und das ist wichtig. Wenn der mann schon weg ist, sollte sie sich so viel mentale und psychiologische Unterstützung holen, wie sie nur bekommen kann!!! Denn nicht nur das Kind leidet!!
Darüber hinaus: Dieser Familie trotz aller Umstände alles gute und Gottes Beistand!!!
- häschenLv 6vor 1 Jahrzehnt
Darf ich mal fragen ob Du Kinder hast!
Nüchtern und mit Verstand betrachtet stimme ich Deiner Ansicht in gewisser Weise zu! Und jetzt kommt das ABER! Aber mit dem Herzen einer Mutter gesehen kann ich das Klammern an jeden kleinen Hoffnungsschimmer Deiner Freundin verstehen.
Man hofft, bis zum Schluss, dass ein Wunder geschieht! Solange er atmet gibt es Hoffnung. Und als Mutter klammert man sich an jeden noch so kleinen Funken.
Das ist eine ganz ganz schwere Situation und ich glaube dass Menschen die noch nie in einer vergleichbaren Situation waren die Gefühle und die Not der Mutter gar nicht nachempfinden können.
Ich war, zum Glück, auch noch nie in so einer schrecklichen Situation aber ich denke ich würde auch alles tun und sei die Chance noch so gering um mein Kind zu retten. Sonst würde ich mir später wahrscheinlich Vorwürfe machen nicht alles versucht zu haben!
- Anonymvor 1 Jahrzehnt
Das ist wohl eins der grauenvollsten Szenarien, die sich eine Mutter vorstellen kann... und - nein, im Grunde möchte ich da garnicht weiter drüber nachdenken... ich kann und will mich nicht in die Lage dieser Frau versetzen müssen...
Allerdings finde ich, dass niemand sich anmassen kann, hier eine Entscheidung über "richtig" oder "falsch" zu treffen. Ich bin sicher, diese Frau würde sofort ihr eigenes Leben geben, könnte sie damit ihren Sohn heilen... - Ihn "gehen lassen" hört sich so heroisch an, rational und tapfer - aber sie würde sich zwangsläufig ihr ganzes Leben lang Vorwürfe machen "Hätte, wäre, könnte... nicht doch"
Nein... ich weiss es nicht - und bin glücklich und dankbar, dass meine Tochter gesund und munter ist.
Ich wünsche dieser Familie ganz viel Kraft.
- Anonymvor 1 Jahrzehnt
Was für eine grauenvolle Situation!
Wie furchtbar für alle Beteiligten, vor allem für Mutter und Kind. Ich weiß nicht wie ich entscheiden würde.
Mein Vater hat selbst Krebs gehabt. Inzwischen hat er (wieder) einen künstlichen Darmausgang und keine Blase mehr (da kaputt durch Dauerkatheder). Chemo ist schrecklich! Wie muss es sich für ein Kind anfühlen, dass noch so wenig versteht von dem was geschieht?
Krebsbehandlungen sind schmerzhaft und grauenvoll. Auch die Spätfolgen sind alles andere als schön.
Ich weiß wirklich nicht was ich täte. Aber wenn auch nur geringste Chance besteht, warum nicht? Ich kann die Mutter sehr gut verstehen. Aber auch deinen Einwand, denn ich habe selbst mitangesehen, was es bedeutet so krank zu sein.
Das schlimmste war als mein Vater im Zuge der Strahlentherapie zeitweise sein Gedächtnis verlor. Das war der Supergau.
- proslasLv 4vor 1 Jahrzehnt
Das ist wirklich schrecklich! Ich kann deine Frage gut verstehen. Natürlich versucht jede Mutter das Leben ihres Kindes zu schützen. Doch manchmal muß man einen Schritt zurück machen und schauen was der Preis ist und dann ist es manchmal so, dass man einfach akzeptieren muß das das Leben zeitweilig furchtbar grausam ist. Dann kann muß man sich dem Urteil des Lebens beugen. Hier denke ich nehmen alle, sowohl das kranke Kind, als auch die gesunden Kinder als auch die Familie bleibenden Schaden. Es ist bedauerlich, das Ärzte solche Dinge bei ihren Taten nicht berücksichtigen, sondern immer nur versuchen ihre medizinischen Möglichkeiten bis zum letzten auszureizen. Das arme Kind kann sich nicht wehren, gegen diese Folter. Die Mutter scheint nicht mehr die Kraft zum Kämpfen zu haben und unsere Gesellschaft weigert sich die Realität des Todes zu akzeptieren, also werden alle Beteiligten weiter gequält. Ein trauriges Schicksal.
Ich wüßte wie meine Entscheidung wäre! Keine OPs, keine Chemo, dafür ein paar letzte friedliche Wochen oder Tage mit dem Kind zu Hause zum Abschied nehmen und hoffen, das Gott mir hilft zu verstehen, warum er mir dieses Kind wieder genommen hat.