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Die Schicksalsmaschine?

Angenommen, es gibt eine Maschine. Eine große Maschine. Angenommen es gibt eine Möglichkeit herauszufinden, welche Teilchen eine Sekunde nach dem Urknall wo im Raum standen und welche Energie auf sie einwirkte. Angenommen, wir Speisen diese Informationen in die Maschine ein, also die Position jedes einzelnen noch so kleinen Teilchens, jede Form von Energie eine Sekunde nach dem Urknall. Nun fängt die Maschine an, auszurechnen, was als nächstes passiert ist. Die zweite Sekunde und die dritte und so weiter. Angenommen, die Maschine rechnet schneller, als unsere Zeit voranschreitet. Irgendwann kriegen wir Informationen über die Enstehung der Erde (Informationen über jedes einzelne Teilchen im gesamten Universum) irgendwann über das Mittelalter, bis kurz vor unsere Zeit. Wir können uns unsere Geburt ansehen, wir können uns ansehen, was Gerhard Schröder tat, als wir eingeschult wurden, wir können uns beim Schlafen zusehen. Interessant? Nehmen wir mal an, das ist möglich (könnte es ja rein theoretisch sein).

Aber was nun, wenn die Maschine weiterrechnet? In die Zukunft hinein? 2020? Kein Problem! Anhand der Informationen vom Urknall kann diese Maschine ohne weitere Probleme ausrechnen, was 2020 passieren wird. Es macht ihr nicht mehr Anstrengungen als die 2. Sekunde nach dem Urknall auszurechnen, oder das Mittelalter. Und da sie alles mit einbezogen hat, ist es unveränderlich. Alles wird so eintreten, wie sie es errechet hat. Sie hat sogar errechnet, was sie errechnet haben wird. Plötzlich können wir sehen, wo wir in 10 Jahren sein werden und was wir tun. Nehmen wir an, wir stehen vor der Maschine, gucken auf einen kleinen Bildschirm uns sehen darauf, dass wir in 10 Jahren eine Hochzeit feiern. (Natürlich hat die Maschine auch einberechnet, dass wir auf den Bildschirm schauen) Aber können wir nicht jetzt das Schicksal verändern? Es ist natürlich unmöglich, denn die Maschine irrt sich nicht, sie hat alle Faktoren bedacht. Aber was, wenn wir uns in diesem Moment entschließen, niemals zu heiraten? Kann uns das irgendwer verbieten?

In Filmen, die dieses Thema behandeln, läuft es meistens so, dass man sich dem Schicksal entgegenstellt, es aber gerade deshalb eintritt. Das wäre logisch. Ist es aber nicht, denn es ist ziemlich einfach, etwas nicht zu tun. Einfachste Möglichkeit: Wir stürzen uns vom Balkon. Aus. Hätte die Machine dann die Hochzeit angezeigt? Nein. Denn sie hat auch einberechnet, dass wir auf dem Bildschirm die Hochzeit sehen und uns dann vom Balkon stürzen. Aber verdammt noch mal, wenn die Maschine die Hochzeit nicht anzeigt, stürzen wir uns auch nicht vom Balkon! Klingt absurd? Ist es auch. Sehr sogar. Immer wenn die Maschine etwas ausrechnet, stellen wir uns dagegen. Was die Machine wiederrum ausrechnet und ein anderes Ergebnis anzeigt (will heißen, dass sie das vorherige Ergebnis niemals angezeigt hat) gegen das wir uns dann wieder stellen. Es ist eine unmögliche Situation. Es gibt nur ein mögliches Schicksal, dass das Ganze nicht unmöglich macht. Denn wenn wir alle auf einen Schlag tot umfallen, sobald das Ergebnis angezeigt wird, gibt es niemanden mehr, der sich der Zukunft entgegenstellen kann. Das führt zu dem Schluss, dass wir alle sterben (ersatzweise verblinden) sobald die Maschine die Zukunft berechnet hat. Klingt das logisch?

9 Antworten

Bewertung
  • Anonym
    vor 1 Jahrzehnt
    Beste Antwort

    Nun bin ich aber wirklich von den Socken.

    Spannend, wer das wohl beantworten kann.

    Lauere ab sofort wissensdurstig hier herum!

  • vor 1 Jahrzehnt

    Auch wenn noch viele - auch eine Reihen von Wissenschaftler, die nicht Physiker sind - glauben, dass die Welt determiniert (also alles durch materielle Abläufe zwangsläufig passiert) wäre, so ist diese Ansicht von der neuen Physik seit über 100 Jahren widerlegt. Die Quantenphysik hat klar gezeigt, dass es keine Determinierung gibt, sondern der Beobachter sogar Einfluss auf die Materie nimmt. Und Materie ist nicht das, was es scheint. Sie ist nicht etwas unveränderlich festes, sondern eigentlich gar nicht vorhanden. Nur Form, Beziehungen sind real. Es macht den Anschein, dass die Welt in jedem Moment neu erschaffen wird.

    Es ist somit nicht alles vorbestimmt bzw. mit dem Urknall festgelegt. Das sind überkommene Vorstellungen aus einer Zeit als man Ende des 19. Jahrhunderts glaubte, die Welt komplett erklären zu können. Aber dann stellte sich heraus, dass alles eben nicht fest ist. Das, was wir sehen oder anfassen können, ist eben doch ganz anders. Und alles steht mit allem in Verbindung.

    Quelle(n): Z.B. in YouTube nach Bekannte "Quantenphänomene" und "Hans-Peter Dürr" suchen.
  • vor 1 Jahrzehnt

    Moin

    das deine maschiene die erste sekunde mit einer warscheinlichkeit von maximal 99% berrechnet ist dir bewust ... daraus fogt das die folgende sekunde auch nut mit 99% berechnet wird usw ...ergibt sich grob gesagt das nach einigen sekunden das ergebnis nicht mehr mit der realität übereinstimmt und eine korektur verlangt und schon führt jede weitere berechnung zu toleranzen die fortlaufend korigirt werden müssen und nun erhälst du ergebnisse die so oft korigirt und gegengerechnet wurden das die warscheinlichkeit des eintreffens einer berechneten zukunft bei jeder zentel sekunde um 10% sinkt also je weiter du in die zukunft rechnest um so sicher wird es das eine von 10 hoch x möglichkeiten ist

    das einzige was genau stimmen wird ist die zerfallsrate des universums .. welche aber schon bekannt ist ...

    mfg

  • Myana
    Lv 4
    vor 1 Jahrzehnt

    Logisch bis zum Punkt der aktuellen Gegenwart.

    Ab da wird es nämlich kompliziert:

    allein die Entscheidung, ob jemand (du zB) gegen alle Gewohnheit morgens Kaffee statt Tee oder Kakao trinkt, oder lieber die alte Jeans statt dem chicen Kostüm/Anzug anzieht, oder eine bestimmte Telefonnummer nicht oder doch anruft/zurückruft, oder abends eine Verabredung einhält oder sausen läßt - usw usw usw - kann das Leben von Generationen beeinflußen.

    Die Vergangenheit ist (relativ) berechenbar - die Zukunft (zum Glück) nicht.

    Diese von dir erdachte Maschine könnte bestenfalls einen unendlich dicken Katalog von möglichen Welten/Ereignissen produzieren - mehr nicht.

    Welche davon für dich, oder für mich, oder für irgendjemand anders nun Wirklichkeit wird, hängt von unendlich vielen Faktoren ab - siehe oben -

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  • vor 1 Jahrzehnt

    Toller Text aber die klare Antwort ist: NEIN !!!

    Verlange bitte keine Erklärung, das ist etwas für ein 'Forum der Ewigkeiten' !

    cwj

  • vor 1 Jahrzehnt

    Ich geh mal lieber auf den Balkon.

  • Anonym
    vor 1 Jahrzehnt

    Mach Dir keine allzu großen Sorgen, denn allein die erste Sekunde nach dem Urknall zu berechnen, würde nach der derzeitigen Technologie mehrere tausend Jahre dauern, also genug Zeit, seine Zukunft selber in die Hand zu nehmen.

    Ach übrigens.... Lies mal die Sterntagebücher von Lem, der hat so etwas ähnliches schon 1951 behandelt.

  • vor 1 Jahrzehnt

    Es gab keinen Urknall !!!

    und jetzt?

  • Anonym
    vor 1 Jahrzehnt

    Besinne dich auf die Kreis-zahl Pi.

    Nicht einmal logisch, weil sich in der Zahlenabfolge was wiederholt.

    Und doch logisch, weil diese zur Berechnung heran gezogen werden konnte und unser aller Leben bereicherte.

    Recht haben zu wollen, Furcht vor der bedrohlichen Entwicklung ausgedrückt zu haben und die Nerven verloren zu haben, weil bei allen Annahmen schließlich keine mehr möglich war, führen immer zu irrigen Annahme von Logik.

    Doch du warst immerhin sensibel, rein menschlich und so ehrlich.

    Es gibt in der Logik auch Variablen die einen Eingriff immer möglich machen und nicht unveränderbar sind.

    Damit wird auch die Rechnung, nebst der Kreiszahl, für den Menschen durch diese Prozedur deshalb logisch, weil sich von der Logik entfernt werden konnte.

    Die einstige Unsicherheit und Verunsicherung, die vermieden werden sollte und umkämpft war, ist dann der Retter in der Stunde.

    Bis dahin und Tschüss !

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