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Wo kann ich Unterlagen zum 30 jährigen Krieg in Zerbst finden ?

Ich suche eine Webseite mit Ausführungen zum 30 Jährigen Krieg in Zerbst.

Danke

Update:

Danke Peter,

Deine Antwort hat mir sehr geholfen.

MFG

bibo1942

2 Antworten

Bewertung
  • PETER
    Lv 4
    vor 1 Jahrzehnt
    Beste Antwort

    hallo schau mal hier mfg peter

    Der Dreißigjährige Krieg und seine langwierigen Folgen

    Rudolf war es leider nicht vergönnt, sein Wissen an einen männlichen Nachfolger weiterzugeben. Noch im Jahr der Geburt des Erbprinzen Johann (1621-1667), hervorgegangen aus der zweiten Ehe mit Magdalene von Oldenburg (1585-1657), verstarb der Regent im Alter von 44 Jahren.

    Seiner Witwe oblag es, die Vormundschaft für ihren unmündigen Sohn zu führen, so gut es in den Wirren des Dreißigjährigen Krieges ging. Als auch das Zerbster Gebiet bedroht war, floh sie mit ihrem Sohn erst nach Wittenberg und 1633 in das neutrale Oldenburg - ihre Heimat. Dort verbrachte die fürstliche Familie mehrere Jahre. Die Mutter setzte die Erziehung ihres Sohnes im lutherischen Glauben durch, obwohl die Regenten Anhalts dem reformierten Glauben anhingen. Kriegsbedingt konnte Johann jedoch keine Studienreisen unternehmen.

    Die Bemühungen Rudolfs um einen soliden Staat waren durch den langen, von 1618 bis 1648 wütenden Krieg mit seinen dramatischen Auswirkungen hinweg gefegt. Auch Zerbst war für Jahrzehnte stark betroffen. Schon 1622 zogen holsteinische Streitkräfte durch die Stadt. Entschieden dramatischer gestaltete sich die Situation mit der Besetzung durch verschiedene Truppen. Im Jahr 1626 fiel erst der Heerführer Ernst von Mansfeld in die Stadt ein, dann Albrecht von Wallenstein. Auch schwedische Soldaten, die von der Bevölkerung als Retter in schwierigen Zeiten angesehen wurden, hausten 1631/32 fürchterlich in Zerbst. Im Frühjahr 1642 waren mehr Truppenteile in Zerbst einquartiert, als die Stadt überhaupt unterbringen und verpflegen konnte. Bis zum Kriegsende 1648 musste die verbliebene Bevölkerung Soldaten aufnehmen. Durchziehende Truppen hinterließen katastrophale Zustände, Hungersnöte waren an der Tagesordnung. Mehrere Pestepidemien und mordende Soldaten hatten in der Stadt ihre vernichtenden Spuren hinterlassen und die Bevölkerung drastisch um dreißig Prozent reduziert. Viele Gebäude standen leer, waren vom Militär geplündert oder fast gänzlich zerstört. Ganze Straßenzüge mit ihren stolzen Bürgerhäusern, in denen viel leicht brennbares Holz verbaut war, wurden ein Raub der Flammen. Der Handel verzeichnete einen absoluten Tiefpunkt, die Wirtschaft lag völlig am Boden, geistig-kulturelles Leben gab es praktisch nicht mehr. Fehlende Arbeit und damit verbundene Armut, drastische Teuerungen und akuter Warenmangel kennzeichneten den Alltag. Die durch den Krieg entstandene fürstliche Schuldenlast belief sich auf 500.000 Taler, die auf die Landstände verteilt wurden. Zerbst musste davon allein 84.950 Taler übernehmen. Damit war die Stadt am Ende ihrer Kräfte.

    Im November 1642, nach neun Jahren in Oldenburg, kehrte der nach seiner Volljährigkeit nunmehrige Fürst Johann in die verwahrloste Stadt Zerbst zurück. Der Adel, die Hofangestellten und die Bürger bereiteten ihm einen den Umständen entsprechenden Empfang. Der neue Regent stand vor der schweren, komplexen Aufgabe, die alle Lebensbereiche betreffenden Missstände zu beseitigen. Seine Landeskinder hegten große Hoffnung auf wesentlich bessere Zeiten unter seiner Führung. Das war wohl der entscheidende Faktor, der seine Macht trotz langer Abwesenheit in der Jugend festigte. Doch nur mit Mühe und unter großem Aufwand gelang es ihm, seiner Residenzstadt wenigstens wieder etwas Leben einzuhauchen. Ein erster Schritt dazu war die Wiederherstellung der gesetzlichen Ordnung.

    Wie schon sein Vater nahm auch Fürst Johann seinen Wohnsitz in einem Gebäude der Burg, die während des langjährigen Krieges stark gelitten hatte. Schon 1626 wurde die Bautätigkeit innerhalb der Anlage fast gänzlich eingestellt. Es erfolgten nur noch dringendste Reparaturen, um die Häuser vor dem völligen Verfall zu bewahren. Die extrem gesunkenen Staatseinnahmen - sie beliefen sich gerade einmal auf etwa ein Zehntel der Vorkriegssumme - ließen keinen Spielraum. Auch die Gärten um den Burgkomplex wurden nicht mehr gepflegt und verwilderten.

    Nach der Rückkehr des Fürsten änderte sich an der finanziellen Situation nur wenig. So war es lediglich möglich, die Zimmer für die fürstliche Familie und den Hofstaat inklusive der Landesverwaltung provisorisch herzurichten und bewohnbar zu machen. Die Arbeiten an den Gebäuden und die Wiederherstellung der Gartenanlagen begannen schon 1641. Wegen Baufälligkeit musste sogar ein älteres Haus der Burg abgetragen werden. Auch die Schanzen an den beiden Zugbrücken, die zu Kriegszeiten aus Sicherheitsgründen entstanden, wurden beseitigt bzw. eingeebnet. Während andernorts bereits die ersten frühbarocken Schlösser entstanden, wie z. B. die Moritzburg in Zeitz ab 1657, war in Zerbst an Neubauten nicht zu denken. Unter der Regentschaft des Fürsten Johann sind keine größeren Bauaktivitäten innerhalb der Burg zu verzeichnen

  • vor 1 Jahrzehnt

    Dass nach DEM Krieg,der ja über Zerbst zweimal herfiel, viele Papiere nicht mehr

    auffindbar sind, versteht sich. Deshalb suche/Suchen Sie bei <meinestadt.de+zerbst>

    über Google das Landesarchiv S-A (Dessau,glaube ich),wobei ein Besuch dort per Anruf

    vorbereitet werden sollte. Am meisten helfen immer noch die Kirchen, doch habe ich

    im Stadtplan und bei Google Earth nur die zerstörte Nikolaikirche gefunden.

    Sie werden sicherlich wissen, wo ein Pastor zu finden ist.Viellecht kann er helfen.

    Auf der Internetseite der Stadt findet man keine Hinweis auf ein Stadtarchiv sowie

    über die Kriesgjahre zwei Sätze, die wenig informativ sind,wenn man weiß,wer da gegen wen gekämpft hat:

    "Durch die Teilung Anhalts im Jahr 1603 wird Zerbst Residenz eines kleinen selbständigen Fürstentums. (( Die Website der Stadt nennt die folgenden zwei Sätze VOR der Information

    über das Jahr 1603, was Unfug ist, da der 30-jährige Krieg ja erst 1618 begann))

    =>Der dreißigjährige Krieg bringt den wirtschaftlichen Niedergang für Zerbst. Abwechselnd besetzen die Truppen Mansfelds und Wallensteins die Stadt, verwüsten und plündern sie aus." [3]<=

    Klar taten sie das, und daher ist es ganz konkret in Z schwer,ÜBERHAUPT ein Stück

    Papier aus den Jahren 1618-48 zu finden, wenn man liest,wer dort gehaust hat und

    aus dem TV (ZDF,30jähr.Krieg) weiß, w i e gehaust wurde.

    Quellen:

    [1]http://de.wikipedia.org/

    wiki/Fürstentum_Anhalt-Zerbst

    [2]http://de.wikipedia.org/

    wiki/Zerbst/Anhalt#Mittelalter

    [3] http://www.stadt-zerbst.de/

    index.php?id=155040000480

    Quelle(n): siehe oben
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