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Bürgergeld- wie soll das funktionieren ? Kennt Ihr die Details ?
Ihr kennt ja sicherlich den von Teilen der FDP unterbreiteten Vorschlag, ein sogenanntes Bürgergeld einzuführen. Darüber kann man ja im Netz reichhaltig Informationsmaterial finden.
Hat das vielleicht einmal einer von euch genau gelesen und kann mir das Pro und Contra kurz darlegen ?
Gibt oder gab es so was ähnliches schon mal irgendwo auf der Welt ? Wenn ja, wie hat das funktioniert ?
7 Antworten
- 凸(¬‿¬)凸Lv 5vor 1 JahrzehntBeste Antwort
662 Euro für ALLES!
Reicht dir das nicht als Antwort um diesen Vorschlag abzulehnen?
- vor 1 Jahrzehnt
Das Bürgergeld oder bedingungslose Grundeinkommen (BGE) wird seit einiger Zeit diskutiert, in D z. B. von der CDU (Althaus), von den Grünen, wie genannt von der FDP und von den Linken. Ein sehr populäres Modell stammt von Götz Werner, dem Gründer der dm-Kette.
Erprobt wird es derzeit in Namibia (s. Link), umgesetzt wurde es meines Wissens in Alaska, allerdings auf einem nicht lebenssichernden Niveau.
Das BGE will nicht nur Bedürftigen Geld zukommen lassen, sondern allen Bürgern, vom Sozialfall bis zum Millionär. Als Vorteile werden genannt, dass niemand sich einer demütigenden Bedürfnisprüfung unterziehen muss, dass viele Bürokratie-Kosten eingespart werden könnten.
Zu den Nachteilen: Es ist klar: Wenn plötzlich nicht nur die Arbeitslosen und -unfähigen Geld bekommen sollen, sondern alle Bürger, muss man ein Vielfaches der momentanen Kosten aufwenden. Denn es müsste ja mindestens in der Höhe des Existenzminimums sein, das bisher den Bedürftigen zukommt. Man könnte daher auch fragen, warum ein Einkommensmillionär zusätzlich Geld bekommen sollte, das er nicht braucht.
Woher soll das Geld kommen? Entweder von einer Mehrwertsteuererhöhung, die aber zur Folge hätte, dass unterm Strich für die wirklich Bedürftigen immer nich zuwenig Geld zur Verfügung stände.
Oder von einer Einkommenssteuererhöhung, die mindestens 50% aller Einkommen abkassieren würde, manche rechnen mit 75%.
Hinu kommen weitere Probleme: Wenn die Mehrwertsteuer drastisch erhöht würde, müsste man die Grenzen wegen des Zollschmuggels konsequent kontrollieren, Waren wären in den Nachbarländern z. B. um 30% billiger. Das könnte die eingesparten Kosten der Hartz IV-Bürokratie auffressen.
Wer hätte Anspruch auf dieses Geld? Alle Bundesbürger? Dann würden Viele sofort auswandern und vom hiesigen BGE profitieren, aber andernorts weniger Steuern zahlen. Alle hier Lebenden? Dann wäre Deutschland sofort voll von Zureisenden. Was wegen der Zuzugsfreiheit in der EU nicht zu verhindern wäre.
Faktisch halte ich das BGE als Ersatz für die Sozialhilfe nicht auf nationaler Ebene für durchführbar.
Ein Bürgergeld, mit dem man nicht seinen Lebensunterhalt bestreiten kann, ist keine Alternative zur Sozialhilfe.
Es dürfte Gründe geben, warum die meisten Parteien nach anfänglicher Zustimmung mittlerweile Skepsis hegen.
Ist aber natürlich nur meine Interpretation. Bei Interessen maile ich Dir zusätzliche Informationen zu.
- Anonymvor 1 Jahrzehnt
Das Konzept erscheint mir grundsätzlich sinnvoll, doch ich gehe davon aus, dass die FDP die Idee so umsetzen wird, dass die Sozialleistungen generell gekürzt werden. Ein sehr interessantes Konzept, das darauf herausläuft wäre die negative Einkommenssteuer. http://de.wikipedia.org/wiki/Negative_Einkommenste...
Eine Umsetzung dieses Konzeptes würde aber z.B. die Privatisierung der Rentenkassen rückgängig machen. Diese und ähnliche Folgen würde Guid Westerwelle aber sicherlich ablehnen, wenn man bedenkt, wie er sich zum Mindestlohn geäussert hat: "Mindestlohn ist DDR pur ohne Mauer." (http://www.morgenpost.de/printarchiv/politik/artic...
Ergo fröstelt es mich bei der Vorstellung, was die FDP unter dem Ausdruck "Bürgergeld" versteht
- typhaonLv 6vor 1 Jahrzehnt
Bürgergeld soll alle sozialen Geldleistungen zusammenfassen. Als Bürger geht man dann also nurnoch zu einer Stelle, legt sein Einkommen offen (oder eben auch sein Nicht-Einkommen) und die Berechnen die gesamte Geldmenge, die man monatlich bekommt... heute muss man je nach beruflichem oder sozialem Stand verschiedene Ãmter aufsuchen. Arge, Wohngeldamt, Elterngeldstelle etc. pp... und im Zweifel rechnen die ihre Leistungen gegenseitig an oder schicken einen immer von einem zum anderen, weil sie sich nicht zuständig fühlen.
Pro wäre, dass man als Bürger nurnoch zu einer Stelle muss und dann alles gemeinsam verrechnet wird... contra... es sagt keiner, dass man dann auch mehr Geld bekommt...
Letztenendes soll das Bürgergeld laut FDP ja zum einen Bürokratie abbauen (das kann ich nachvollziehen) und die Sozialleistungen gerechter und realitätsnäher (Stichwort Hartz IV für Kinder) machen (da bin ich schon am zweifeln).
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- vor 1 Jahrzehnt
Zunächst DH für @ typhaon, Schleier und Alex.
Egal, was die FDP oder andere Parteien da im Sinn haben, dass es die Lage der Betroffenen verbessern wird, bleibt sehr zweifelhaft.
Mein Lösungsvorschlag, der sich an das Modell von Götz Werner anlehnt wäre Folgender:
Mit Umsetzung eines degressiven Grundeinkommen- (Bürgergeld) Modells könnten alle Probleme vom Tisch gefegt werden. Gewinner wären die Betroffenen und die Gesellschaft.
Man zahlt jedem Single ca. 900 €, Verheirateten ca. 1.500 €.p.Mt. bis zu einem Jahres- Einkommen bei Singles von ~ 20.000 € und Verheirateten bis ~ 30.000 €, dann gedrittelt abgestufte Leistungen pro Mehr EK von 5000 €/ 7.500 €, so dass ab einem Jahreseinkommen von 30.000 € p.a./ 45.000 € nichts mehr bezahlt würde, wobei die Eingangssteuersätze entsprechend niedrig sein müssten, was sie wohl ohnehin schon sind.
Vorteile eines degressiven Bürgergeld- Modells:
- Immense Kosteneinsparung durch Wegfall teurer Beamter und Angestellte der Arge, der Sozialgerichte und des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales
- Keine geschönten Arbeitslosenzahlen mehr
- Keine Bürgergängelung mehr durch ungeordnete Gesetzgebung und Bürokratenwillkür
- Keine teuren und nichts bringende Umschulungen sowie Kopfprämien für Job- Vermittler
- Die Themen Billiglohn (1 € Job) wären ebenso vom Tisch wie die erniedrigenden Dumping- Löhne von Leiharbeiter
- Kosteneinsparungen beim Unterhalt von nicht mehr benötigten Amtsstuben, Archiven und deren Unterhaltskosten, entfallendes Büromaterial bis hin zum Toilettenpapier. Den benötigten Rest der ARGE Mitarbeiter kann und muss man für ausschlieÃliche Job Vermittlung einsetzen.
- Keine teuren und unnötigen Formulare (Umweltschutz)
- Einsparungen von Energiekosten, Material und Geräten wie PC, Kopierer etc.
- Einsparungen beim Telefon und Porto
- Keine gesellschaftlich auseinander dividierende und ketzerische Parolen mehr.
Wenn man dieses Modell nur einmal (ehrliche Zahlen vorausgesetzt) durchrechnen und vergleichen würde, dann bin ich überzeugt davon, dass das Ergebnis für ein solches Modell sprechen würde.
Was dann noch an Motivation der Betroffenen hinzukommen würde, schon allein dadurch, dass sie nicht mehr ausgegrenzt werden und in der Folge vielleicht auch weniger Krankheiten (Depressionen) hätten, wäre im Umkehrschluss von ungeheurem Wert für uns alle, dem Staat.
Das Bürgergeld würde dem Konsum zugute kommen und Konsum muss stattfinden, damit der Laden Deutschland zum Laufen kommt. Mir wächst ein breites Grinsen ins Gesicht, bei dem Gedanken daran, dass Nützliches entstehen würde und das ohne jeglichen Bürokratenwahn.
Wenn man dann noch in der Folge die Kinderfreibeträge abschaffen und die Einkommensteuer Gesetze vereinfacht regeln würde, dann wären wir schon auf einem guten Weg.
Unsere Politiker verpulvern jedes Jahr zig Milliarden für Unsinniges, nichts bringendes und für jeden Mist ist immer Geld vorhanden, warum nicht da einsetzen, wo es allen dient?
- LE-TinaLv 6vor 1 Jahrzehnt
es gibt einige Entwürfe ,die alle zwischen 662 - 850 € liegen .Davon soll aber alles bezahlt werden ,Miete, Krankenkasse etc ...was dann zum leben bleibt ist klar .Unterschiedlich sind auch wieder die Zuverdienstgrenzen.
http://www.sueddeutsche.de/politik/765/490145/text...
Wobei Westerwelle heute meinte, es soll gar kein H 4 mehr geben ,sondern generell gemeinnützig gearbeitet werden und nur dann gibt es Geld. Das damit noch mehr Arbeitsplätze vernichtet werden begreift er nicht