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Anonym
Anonym fragte in Schule & BildungHeimschule · vor 1 Jahrzehnt

Warum ist Heimunterricht in Deutschland nicht erlaubt?

Oftmals haben Kinder, die von Ihren Eltern zuhause unterrichtet werden, bessere Schulnoten als Kinder, die in Klassen mit 30 Kindern von semi-kompetenten Lehrern betreut werden.

Man müsste sicherlich ab und zu eine Qualitätskontrolle machen. Aber wenn die Eltern selber Akademiker sind, kann der Unterricht sogar besser sein. Der Staat würde finanziell entlastet werden.

Ein Beispiel:

"Für den ältesten Sohn, Jonathan, ist die Sache schon durchgestanden. Er hat bereits eine Lehrstelle angetreten. Vorher aber hat er Anfang des Jahres für einige Monate die örtliche Realschule besucht, um dort seinen Abschluß zu machen. Eine Externenprüfung hatte das Schulamt nicht zugelassen. Jonathan wurde Klassenbester. Eine Durchschnittsnote von 1,1 krönt nun die Anstrengungen seiner Eltern. Und bestärkt sie."

http://www.jf-archiv.de/online-archiv/file.asp?Fol...

Gerade aktuell ist ein Fall, in dem eine deutsche Familie Asyl in den USA bekam, weil sie ihre Kinder zuhause unterrichten wollte, was der Staat nicht erlaubt:

"[Frage JUNGE FREIHEIT:] „New York Times“, „USA Today“, „Time Magazine“, NBC, Fox News, kaum ein US-Medium, das nicht berichtet hat. Sogar die ost­asiatische „Taiwan News“ zitiert Sie mit den Worten, Ihre Familie werde auch aufgrund ihrer religiösen Überzeugung verfolgt.

[Antwort] Romeike: Einige Medien haben betont, daß wir Freikirchler sind. Aber ich sehe unseren Glauben nicht als den Grund unserer Verfolgung an, sondern die Tatsache, daß wir unsere Kinder zu Hause unterrichtet haben. In allen anderen europäischen Ländern gilt es als ein fundamentales Menschenrecht, daß Eltern die Bildung und Erziehung ihrer Kinder frei wählen können. Das schließt Homeschooling mit ein."

http://www.jungefreiheit.de/Single-News-Display-mi...

Wurde in den sogenannten "Qualitätsmedien" (BILD, Spiegel, ZEIT usw.) überhaupt über diesen Fall berichtet?

Update:

@pretender1965

DASS es so ist, weiß ich. Aber WARUM ist es so? Warum stützt man sich auf Gesetze aus der Weimarer Republik bzw. Hitlerdeutschland?

Ich bin doch Wähler der gesetzgebenden Macht und muss mich deshalb auch mit dem Sinn oder Unsinn von Gesetzen beschäftigen.

Update 2:

@Jessi

Ich habe doch gesagt, dass man beispielsweise Wissensstandskontrollen durchführen müsste und somit die Qualität des Unterrichts gewährleistet wäre. Wenn jemand dem nicht nachkommt, kommen die Kinder eben wieder auf eine normale Schule.

Kinder, die daheim unterrichtet werden, haben aber meist sogar bessere Noten als die anderen Kindern.

Man kann es wohl nicht als gerecht empfinden, dass mir verwehrt, meinen Kindern, die bestmögliche Bildung zukommen zu lassen?

Update 3:

@Jessi

Es geht mir gerade um diese Ausnahmen. Warum wird denen das verwehrt?

In den Links geht es ja gerade um solche Familien.

Wenn die Frau z.B. Akademikerin ist und der Mann genug verdient, dass sie daheim bleiben und die Kinder unterrichten kann. Was ist dann dagegen einzuwenden? In anderen Ländern ist es doch auch erlaubt.

Update 4:

@methusalem

Ich habe ja mehrfach gesagt, dass man natürlich zwingend Qualitätskontrollen durchführen müsste.

Beispielsweise könnte der Schüler die Klassenarbeiten in der Schule mitschreiben.

Lest Ihr eigentlich alle nie den Text unter der Frage?

Update 5:

@Jessi

Ich meine, der Nutzen einer guten Bildung, welche durch kontrolliertes Homeschooling gewährleistet wird, überwiegt den sicherlich vorhandenen erzieherischen Nutzen eines regelmäßigen Schuldbesuches außer Haus, der eine Gewöhnung an das rechtzeitige Aufstehen und Erscheinen fördert.

Update 6:

@hulga

Aber viele bekommen durch die Schule eher ein schlechtes Sozialverhalten vermittelt. Vor allem, wenn sie viel besser als der Durchschnitt sind.

Außerdem werden Eltern, die ihre Kinder aus der Schule fern halten, weil sie um deren Wohl besorgt sind, sicherlich auch dafür sorgen, dass die Kinder Sozialverhalten lernen. Beispielsweise indem sie sie in einen Sportverein stecken. Da lernt man sowieso viel besser.

Ich denke, es ist eher der von Dir ebenfalls erwähnte Wunsch des Staates nach Kontrolle.

Gerade in den Fächern Geschichte und Politik wird ja mehr Proaganda betrieben als unterrichtet.

4 Antworten

Bewertung
  • vor 1 Jahrzehnt
    Beste Antwort

    Da in Deutschland nicht Bildungspflicht, sondern Schulpflicht besteht und diese im Gegensatz z. B. zur schwedischen oder österreichischen Schulpflicht an einen Schulbesuch gebunden ist (Schulzwang, zwingender Schulbesuch), darf nur in Sonderfällen von dem Besuch einer Schule abgesehen und Hausunterricht erteilt werden. Die herrschende Rechtsprechung erlaubt Hausunterricht nur für Schüler, deren Eltern im Ausland arbeiten, oder für Schüler, die wegen Behinderung oder Krankheit nicht transportfähig sind ("Krankenunterricht"). Auch hier sind der staatliche Lehrplan und examinierte Lehrkräfte die Grundlage des Unterrichts. In Einzelfällen gab es bereits Erzwingungshaft, beispielsweise für die Väter der Glaubensgemeinschaft Zwölf Stämme, die daraufhin eine eigene Schule gründeten.[3]

    Durch alle diese Einschränkungen wird so in Deutschland zurzeit z. B. auch Fernunterricht verhindert. Das Verbot des Hausunterrichts geht auf die Weimarer Verfassung von 1919 zurück. In Artikel 145 ff wird die allgemeine Schulpflicht vorgeschrieben. Das Dritte Reich erließ 1938 das Reichsschulpflichtgesetz[4]. In § 5 steht ausdrücklich, dass alle Kinder zum Besuch der Volksschule verpflichtet sind, „soweit nicht für ihre Erziehung und Unterweisung in anderer Weise ausreichend gesorgt ist“. In Abs. 2 wird sogar ganz ausdrücklich festgelegt: "Während der vier ersten Jahrgänge der Volksschule darf anderweitiger Unterricht an Stelle des Besuchs der Volksschule nur ausnahmsweise in besonderen Fällen gestattet werden." Damit wäre Homeschooling im Dritten Reich legal gewesen, wenn es auch in der Praxis nicht stattfand. Denn wie sollte dies anders erfolgen als durch Homeschooling.

    Diese Regelung wurde in der Bundesrepublik Deutschland nicht wieder aufgenommen, sondern man knüpfte wieder an die Tradition der Weimarer Republik an.

    Der UN-Sonderberichterstatter für das Recht auf Bildung Vernor Muñoz äußerte sich in seinem in Berlin veröffentlichten Bericht vom 21. Februar 2006 besorgt darüber, dass die restriktive deutsche Schulpflicht die Inanspruchnahme des Rechtes auf Bildung mittels alternativer Lernformen wie Homeschooling kriminalisiert.[5][6]

    Im Januar 2010 gewährte ein US-Gericht einer deutschen Familie Asyl, da sie aufgrund ihres christlichen Glaubens in Deutschland verfolgt werde. Der Richter sagte, die deutsche Regierung versuche, Hausunterrichter auszumerzen, was eine Verletzung eines grundlegendes Menschenrechts sei.[7]

  • Jessi
    Lv 5
    vor 1 Jahrzehnt

    Gleiches Recht für alle, d.h. so manche Eltern, egal ob deutsch oder Ausländer, würden ihre Kinder aus den verschiedensten Gründen einfach zuhause lassen. Z.B. keine Lust auf Diskussionen wenn die Kinder nicht zur Schule wollen oder religiöse Gründe der Eltern. Auf diese Weise würde der Anteil der nicht-Gebildeten wachsen und das heisst, dass das Volk diese dann wieder ernähren muss, denn sie können ja nichts, um sich den Lebensunterhalt selbst zu verdienen. Und da sie es gewohnt sind, nicht das Haus zu verlassen, werden sie das höchstwahrscheinlich auch nicht zum arbeiten tun.

    Ausnahme sind natürlich die, die die Zeit haben und das Wissen ihre Kinder selbst zu unterrichten. Aber die sind eben leider wohl Ausnahmen.

  • Anonym
    vor 1 Jahrzehnt

    wenn es erlaubt waere, wuerden manche oder besser viele sagen ,gleiches recht fuer alle.

    und wer waere das ,alle.

  • hulga
    Lv 7
    vor 1 Jahrzehnt

    ich denke, das die kinder soziales verhalten lernen sollen und außerdem wiederspricht es dem willen der politik, etwas anderes als dem vorgegebenen lehrplan, zu folgen.

    die eltern könnten ja eine eigene meinung zu haben, die unseren politikern nicht ins konzept paßt.

    außerdem gibt es nun mal eine schulpflicht, die nicht oder nur schwerlich zu umgehen sein wird.

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