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Was bedeutet für DICH " die Ehre des Menschen " ?

18 Antworten

Bewertung
  • vor 1 Jahrzehnt
    Beste Antwort

    Spontan und unsortiert:

    Zunächst einmal zu Wikipedia und einigen Vorantwortern:

    Bei Wiki wird Ehre als Achtungswürdigkeit umschrieben. Würde steht also in direktem Zusammenhang mit Ehre.

    Nebenbei: Würde ist ein Begriff, der in der (westlichen) Geschichte des Menschenbildes unterschiedliche Inhalte hatte. Grob verkürzt geht es um die Würde, die einem Menschen aufgrund seiner gesellschaftlichen Position/seines Ranges zukommt (Kardinal, Präsident), der Würde, die einem aufgrund seiner Verhaltensweise zukommt (Gandhi), oder der Würde, die jeder Mensch aufgrund seines Menschseins zukommt.

    Zur Ehre: Das Problem ist, dass es völlig unterschiedliche Ehrbegriffe gibt. Die Familienehre, einem aktuell politisch stark aufgeladenem Begriff, die Berufsehre, die individuelle Ehre (nahezu synonym mit Stolz), das Ehren der Verstorbenen (Vorfahren, zuweilen auch der Kriegsgefallenen).

    Konkret zu Deiner Frage (immer noch spontan, wenn ich das überdenke und bearbeite, sag' ich Bescheid):

    Die Ehre des Menschen geht für mich über die Würde des Menschen hinaus. Philosophisch gibt es da unterschiedliche Ansätze, ich persönlich spreche jedem Menschen spätestens ab dem Teitpunkt des Herzschlages, vielleicht schon früher, die nicht abgestufte Würde des Menschen zu. Hier gibt es zahlreiche Differenzierungen, z. B. ob ein Kinderschänder, ein Folterknecht usw. Menschenwürde besitzt.

    Die Ehre des Menschen findet sich meines Erachtes auf einer anderen Ebene. Nehmen wir die Verstorbenen: Es gibt philosophische Theorien, nach denen die Würde von Verstorbenen, Hirntoten oder geistig schwer behinderten Menschen weniger zählt als die von Anderen. Sehe ich nicht so.

    Es gibt Theorien, nach denen die Menschen aufgrund ihres Menschseins Würde und Ehre zukommt.

    Im Gegensatz zur Würde ist meines Erachtens Ehre etwas, das man nicht einfordern kann. In z. B. einigen asiatischen Ländern werden die Vorfahren geehrt, nicht nur gewürdigt, das liegt aber auch vornehmlich in der Bewertung des Ehrenden.

    Offen gesagt bin ich unschlüssig, ob es die "Ehre des Menschen" gibt, die sich kategorisch und nicht graduell von der Ehre z. B. der Menschenaffen unterscheidet. Aber es gibt sie insofern, als dass die Menschen bereit sind, anderen Menschen Ehre zuzusprechen . Aber: nicht allen Menschen, nur weil sie Menschen sind (s. Diktatoren).

    Ehre hat also m. E. einen subjektiven Charakter: Man verleiht Anderen oder sich selbst Ehre.

    Ach ja: Völlig vergessen kann man nach meiner Ansicht gruppenspezifische Ehrbegriffe, wie sie innerhalb mancher Milieus (nicht nur sogenannte Parallelgesellschaften, sondern auch z. B. Soldaten, Ärzte, Polizisten oder gesellschaftlichen Repräsentanten) sich selbst zugeschrieben werden. Dabei handelt es sich oft um eigeninteressierte Aufwertung der eigenen Position oder um normative Kodizes, um die Bevorzugung der Kollegen zu institutionalisieren.

    Fazit: Die "Ehre des Menschens" finde ich primär dort, wo Menschen ihr eigenes Verhalten hinsichtlich des Ehrbegriffes hinterfragen und modifizieren. Es würde gegen mein Ehrverständnist verstossen, wenn ich für manche Arbeitgeber tätig wäre, wenn ich manche Verhaltensweisen an den Tag legte. Bezogen auf Andere scheint mir fraglich, ob es eine "Ehre aller/des Menschen" gibt, ob Ehre nicht ein individuelles Phänomen ist und gerade aus der Unterscheidung menschlicher Verhaltensweisen seinen Wert und Gehalt bezieht und ob bei der "Ehre aller Menschen" eine fundamentale Unterscheidung zum Würdebegriff existiert.

    Gruß

  • vor 1 Jahrzehnt

    Was für mich die Ehre des Menschen bedeutet? Darüber mußte ich erst mal nachdenken und kam zu folgendem Entschluss. Ich mag dieses Wort nicht. Zuviel Unsinniges wird als Ehre des Menschen deklariert. Es ist eine "Ehre" fürs Vaterland zu sterben. Es ist eine "Ehre" für seine Religion zu sterben. Es sterben viel zuviele Menschen für diese sogenannte "Ehre".

    Viel lieber ist mir das Wort "Würde". Die bedeutet mir sehr viel. Die ist für mich unantastbar. Die Würde eines Menschen sollte man achten und erhalten. In der Armut seine Würde behalten, in Würde alt werden. Jeder einzelne Mensch auf dieser Welt verdient es das seine Würde geachtet wird.

  • vor 1 Jahrzehnt

    Die Ehre eines Menschen ist sein individuelles Verhältnis zu dem was er für sich als ideelle Lebenswerte erkennt, die sein HANDELN bestimmen.

    Wo solche Werte nicht anderes bedeuten, als die Krücken eines Lebensuntauglichen, kann eine solche Ehre zur bloßen Worthülse verkommen, ein hohler Wert den er selbst gar nicht auszufüllen vermag, und den er nach außen um so trotziger verteidigt. Sie verlieren ihre individuelle Bedeutung und degenerieren zum gesellschaftlichen Kodex, zur religiösen Doktrin, zur kulturellen Zwangsjacke.

    Für mich ist es eine Ehre, daß es Menschen gibt für die ich auf Grund ihrer individuellen Werte durchs Feuer gehen würde, und die Gewissheit daß sie für mich das selbe empfinden - alles andere ist Schall und Rauch.

    Ehre und Würde ist für mich nicht das Selbe -

    Ehre erwächst für mich aus dem Handeln (Ehre wem Ehre gebührt), wähend die Würde allein schon aus dem menschlichen Dasein erwächst.

  • vor 1 Jahrzehnt

    Die Ehre ist eine vor Jahrhunderten - wenn nicht Jahrtausenden - von Männern erfundene Sache, um Kloppereien und Totschlägereien, Kriege und Blutrache zu begründen. Außerdem konnte man mit dem Begriff prima Frauen disziplinieren. Ich mag das Wort überhaupt nicht, es ist ein schwammiger Begriff, der für alles herhalten kann. Mir ist auch "Würde" lieber.

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  • savage
    Lv 7
    vor 1 Jahrzehnt

    stimme pandorra und zimmerlinde zu. ehren und würdigen bedeutet ja eigentlich das gleiche. sind ja schon recht altertümliche begriffe. heute würde man eher bezeichnungen wie akzeptanz, toleranz, freies denken, eigene meinungsbildung, etc. verwenden. eben das grundgesetz rauf und runter, wobei das auch schon ganz schön dehnbar ist....

  • Anonym
    vor 1 Jahrzehnt

    Sie ist Unantastbar. Aber lauf mal zur Arge. Da wird sie mit Füßen getreten.

  • Anonym
    vor 1 Jahrzehnt

    Die Ehre eines Menschen ist seine persönliche Integrität und sein Anstand.

  • vor 1 Jahrzehnt

    Zunächst zur Begriffsklärung: Ehre und Menschenwürde sind nicht dasselbe!

    Mir ist aufgefallen, dass das Wort "Ehre" vor allem gebraucht wird um entweder Gewalttaten zu rechtfertigen (Schlägereien, Krieg, Mord) oder um Frauen zu unterdrücken oder beides. Das steht im Gegensatz zur Menschenwürde.

    Mir fällt dazu ein Zitat von William Shakespeare ein, der das so kurz und treffend ausgedrückt hat, dass es kaum besser geht:

    Kann Ehre ein Bein ansetzen? - Nein!

    Oder einen Arm? - Nein!

    Oder den Schmerz einer Wunde stillen? - Nein!

    Ehre versteht sich also nicht auf die Chirurgie? - Nein!

    Was ist Ehre? - Ein Wort!

    Was steckt in dem Wort Ehre? Was ist diese Ehre? - Luft!

    (William Shakespeare, Falstaff)

    Und das stimmt auch:

    Die Ehre ist objektiv die Meinung anderer von unserem Wert

    und subjektiv unsere Furcht vor dieser Meinung.

    (Arthur Schopenhauer)

    Die Ehre ist ein Rechenspiel,

    bald gilt man nichts, bald gilt man viel.

    (Abraham a Santa Clara)

  • vor 1 Jahrzehnt

    Die Ehre des Menschen ist allgemein gesehen fiktiv.

    Im Einzelnen kann dies sehr wohl auf Handlung und Empfinden begründet sein.

    Die Ehre des Menschen begründet sich dann auf dessen achtsame Handlung, die uns und Anderen wohltuend geholfen hat.

    Das in der Bibel geforderte "Ehre deine Eltern" setzt voraus, das diese die Lebensgrundlage für unsere körperliche Existenz sind.

    Dieses Ehrgefühl scheitert meist an der praktizierten Unachtsamkeit, die Eltern durch:

    - eigene Unsicherheit

    - überfordernde Ansprüche an sich selbst und von Außen

    - anderweitige Verpflichtungen (Arbeit, Partner, Eltern, Freunde, Schulden)

    - und eigenes Unvermögen wegen massiver Fremdbestimmung und fehlender Selbsterkenntnis.

    Sich selber Ehren, mit allen Aspekten, ist die Grundlage.

    wurde einem das abtrainiert durch ständige gewaltige Mißachtung wesentlicher Teilbereiche, so verlieren wir wie erwünscht die Orientierung und klammern uns dann an die Vorgaben, die unsere Manipulierer uns anbieten oder bei anhaltenden weiteren Widerstand gewaltsam mit allen denkbaren und unfaßbaren Mitteln aufdrücken.

    LG Jo

  • vor 1 Jahrzehnt

    Ich sehe das so, dass Ehre und Würde eines Menschen zusammen gesehen werden müssen und man dies nicht verletzen oder absprechen dürfte.

    Jeder Mensch sollte als eigene Kreatur angesehen werden und man sollte sein Tun und Denken ihm überlassen und nicht an seinem Leben kratzen wollen.

    Ich vergleiche das dann mit einer schönen Rose, die von fremder Hand geknickt wird.

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