Warum hinken wir Deutschen immer hinterher?

Wenn 13jährige sich besaufen, obwohl sie offiziell erst in 3 Jahren Alkohol kaufen dürfen, dann wird es wohl kaum ein Problem für sie darstellen, wenn es sogar 5 Jahre bis dahin wären. Oder glaubst du wirklich, es macht einen Unterschied ob auf dem Papier ab 18 statt ab 16 steht? Und ob die Gewalt dann wirklich abnimmt ist auch noch nicht erwiesen. Allerdings wären dann vielleicht ein paar Täter nüchterner als heute.

Maut: Ich fahre auch in Holland, Belgien Luxemburg mautfrei. Und in Österreich. Auch wenn ich dabei Landstraßen benutze. Aber als Tourist ist das sogar noch ganz angenehm, denn ich sehe mehr vom Land.

Ja, bei der Schule, da müsste sich wirklich was ändern. Aber ob unser System wirklch so schlecht ist, oder ob es vor allem daran liegt, dass wir nicht genügend Lehrer und Unterrichtsräume haben (mein Sohn sitzt in einem Container, weil die Schule schon seit Jahren nicht genug Platz für die Schüler hat). Wer weiss?

völlig falsch

Warum sollen wir genau das tun, was andere auch tun ?

"ganz Europa brettert (abgesehen von den LKW 's seit geraumer Zeit) kostenlos über Deutschlands Autobahnen" ach, komisch, ich seh nur holländer wenn ich mal die A30 nutze.

Glaube auch kaum, dass 16jährige, die sich besaufen wollen, wegen verbotes bis 18jahre, NICHT an stoff kommen.

"Jedenfalls haben Studien nachgewiesen dass in diesen Ländern die Jugendkriminalität / Gewalttaten im Zusammenhang mit Alkohol wesentlich niedriger sind als bei uns , was ja bedeutet es würde was bringen, das in Deutschland auch einzuführen."

kaum, wer sagt denn, dass in spanien z.B. sowas nur eben weniger angezeigt wird ? käme nie in eine studie und schon glaubt jeder, das gibts da weniger.

Helau !

Siehst das so einige falsch und stellst dir das zu einfach vor. Fangen wir an beim Alkohol. Bei uns ist Bier und Wein glaube ab 16 Jahren und sämtlich Spirituosen und Liköre ab 18 Jahre. Aber trotzdem hält es so kaum jemand vom trinken ab. Immerhin gibt es oft genug Minderjährige, die besoffen herumlaufen oder herumliegen. Da ist das Problem nicht die gesetzliche Lage, sondern eher die Kontrolle und Überprüfung. Wenn du jetzt alles erst ab 18 Jahren verkauft kommen die Minderjährigen immer noch da dran, weil es ja niemand kontrolliert bzw. andere nur an den Kommerz denken und trotzdem verkaufen.

Dann das Beispiel mit der Maut. Das füllt zwar die Staatskassen, ist aber verdammt schädlich für die Länder als Wirtschaftsstandort. Wenn es sowas in Deutschland nicht gebe, dann wäre das ein schöner Vorteil gegenüber den anderen Ländern welche die Maut haben. Dazu kommt ja noch, dass in Deutschland glaube die Grundsteuern höher sind wie in den anderen Ländern, dass muss man erstmal ausgleichen. Wenn wir hier überall die Maut haben, was für eine Firma/Unternehmen würde sich dann noch hier nieder lassen bei den Kosten. Da gehen sie doch lieber alle nach Asien oder sonst wo, wo ohnehin die Lohnkosten niedriger sind und nicht so viele Steuern gezahlt werden oder nicht?

Bei dem Schulsystem sollte sicherlich so einiges verändert werden, aber so einfach ist das nicht. Ich glaube Schweden ist da sehr gut abgeschnitten. Aber wenn man dort dann sieht, dass es dort kleine Klasse gibt und dazu noch ausreichend Lehrer sieht man das Problem. Wir haben große Klassen und trotzdem zu wenig Lehrer. Man eben auch nur etwas ändern, wenn man dann auch das Personal dazu hat.

Manchmal ist es auch gut, wenn man nicht das macht, was die anderen machen.

Und man sollte auch sagen, dass Deutschland oft der Vorreiter von vielen Sachen ist. Wie bei erneuerbaren Energien und Co.

Aber ganz ehrlich ob das die Probleme löst wenn man das kaufalter auf 18 schraubt, denk ich auch nicht zumal man unter 18 sowieso nur sachen unter 5 %o kaufen darf. Und außerdem bekommen die Jugendliche die was trinken wollen eh an das Zeug ran durch ältere Freunde oder Kioskbesitzer denen es egal ist wie alt du bist.

Ich würde nicht unbedingt sagen, dass du alles völlig falsch siehst, aber vielleicht manches ein wenig zu einfach.

Beispiel Alkohol: Da haben die USA mal ein groß angelegtes Experiment durchgeführt, das sich Prohibition nannte. Es wurde nie soviel gesoffen wie in dieser Zeit, und gleichzeitig blühte die Kriminalität in ungeahntem Ausmaß. Verbote alleine scheinen also auch kein Königsweg zu sein.

Beispiel Schulsystem: Abgesehen davon, dass wir da so furchtbar schlecht nun auch wieder nicht dastehen, hat Deutschland anscheinend auch mehr als andere Länder Schwierigkeiten mit den sogenannten "Migranten(kindern)". Und auch da gibt es enorme Unterschiede zwischen den Herkunftsländern, Migration alleine erklärt die Probleme bei weitem nicht.

Mautgebühren: Die Hauptverursacher der Kosten für Straßenbaumaßnamen, also die Lkw, werden ja bereits zur Kasse gebeten. Bei den Pkw ist es wohl nur eine Frage der Zeit - deren Nutzer haben allerdings eine äußerst mächtige Lobby hinter sich.

Auf der anderen Seite soll auch nicht unerwähnt bleiben, dass Deutschland z.B. bei den Erneuerbaren Energien sehr weit vorne ist.

Es ist nicht alles schlecht.

Also ich sehe es anders, wir sind in vielem Vorreiter nur Lobbyisten und Europa arbeiten daran das zu verwässern.

Wir haben die striktesten Waffen- und Jugendschutzgesetze, die aber viel zu wenig kontrolliert werden. Selbst das Verkaufsverbot von Alkohol an unter 16jährige wird ja kaum geprüft. Es ist also schon da, aber keiner hält sich dran oder prüft es, auch auf Druck der entsprechenden Lobbys. Abgesehen davon, dass ein Verbot keinen davon abhalten wird zu saufen oder zu rauchen.

Das Schulsystem, genauso wie die Krankenkassen waren weltklasse (Deutsche Ingeneure haben heute noch im Ausland den besten Ruf), bis man dank Europa daran "herumdoktorte". Ich fand die Pisastudie ohnehin irgendwie nichtssagend, wenn man bedenkt, dass die Genetik von Schafen abgefragt wurde oder ähnlich komische Dinge, die meiner Meinung nach nicht unbedingt allgemein nützlich sind. Das Hauptschüler heute keine Jobs mehr bekommen hängt auch damit zusammen, dass die Lehrer hier die Standards gesenkt haben, damit sie noch Leute durchbekommen. Da spielen Integrations- und Gesellschaftsprobleme mit rein, die zwar Auswirkungen auf das Schulsystem haben, aber eigentlich nicht zur Schule gehören. Das wurde aus ideologischen Gründen nie angegangenm, lieber hat man die Hauptschule zum Auffangbecken für die Kinder aus Immigranten- und deutschen Problemfamilien gemacht und es den Lehrern überlassen damit was anzufangen. Jetzt, kurz vorm Knall wird in blinden Aktionismus gebastelt, das wird nix, G8 und Bologna sind Katastrophen, die das Schulsystem nicht retten, sondern ihm den Rest geben. Die Mout wäre für deutsche Autofahrer vollkommen ungerecht, denn wir zahlen KFZ Steuer, die ist nur leider nicht zweckgebunden, sondern wird für alles mögliche ausgegeben. Die paar LKW's und Touris könnte man vom dem System durchaus mitfinanzieren oder eine Vignette für ausländische Kennzeichen einführen. Diesen Fortschritt braucht Deutschland also nicht wirklich.

Was die Studien angeht, da lautet der Wahlspruch, dass man keiner Statistik trauen sollte, die man nicht selbst gefälscht hat. Es ist schon komisch, dass wir in Deutschland relativ gut durch die Krise gekommen sind, während andere Länder regelrechte Aufstände hatten. Das hängt nicht immer nur mit der nicht vorhandenen deutschen Streikkultur zusammen, sondern auch damit, dass unsere Sozial- und Bildungssysteme schon immer die fortschrittlichsten waren. Man darf nur nicht anfangen alles kaputt zu sparen oder den Lobbyisten Mitspracherecht geben, aber genau das machen unsere Politiker und sie hören auf europäische Politiker und Studien, die noch weitaus mehr Lobbydominiert sind.

Gute Frage. Zur Zeit leide ich an einer Achillessehnenreizung.

Im Ernst: In Deutschland wird eben alles viel genauer geprüft und abgewogen. Und irgendein Sachbearbeiter überzeugt dann seinen Behördenchef, dass eine Änderung nicht im Sinne Deutschlands wäre. Zu viel Lobby eben hierzulande.