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Bankkonten und Zahlungen zur Zeit Goethes?

Hallo,

kann mir jemand sagen wie zur Zeit Goethe´s Bankgeschäfte getätigt wurden.

Speziell: Als Goethe( auch andere Leute) durch die Welt wanderte konnte er ja unmöglich sein ganzes Geld mitnehmen.

Also wie wurde das gemacht?

Bitte nur antworten wer auch was weiß

3 Antworten

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  • vor 1 Jahrzehnt
    Beste Antwort

    Zur Zeit Goethes wurde mit Münzen aus Edelmetall bezahlt. Aber es entwickelte sich auch gerade die Banknote. Dabei wurde Gold bei einer Bank hinterlegt und eine Banknotiz darüber ausgestellt - daher auch "Banknote". Ein einheitliches Geldsystem gab es erst 1871 mit der Gründung des Deutschen Reiches. Auch gab es bereits Wechselbriefe im mitteleuropäischen Bereich, die eigentlich schon seit Ende des 12. Jhd. (im Mittelmeerraum) bekannt waren.

    "Weitere Etappen in Europa waren zum Beispiel die sächsischen und preußischen Staatspapier- und Tresorscheine des 18. Jahrhunderts, die Banknoten der Wiener Währung um 1800 sowie die Assignaten der französischen Revolutionszeit um 1791."

    (einen ausführlichen Bericht darüber findest du im letzten Link.)

    @TeufelX:

    Im Jahr 1871 wurde das Deutsche Kaiserreich gegründet und die Reichswährung "Mark und Pfennig" eingeführt. Ich berufe mich auf das Gesetz vom 4. Dezember 1871 "betreffend der Ausprägung von Reichsgoldmünzen". Entscheidend ist das Inkrafttreten eines Gesetzes, nicht dessen reibungslose Funktion.

    (Aber spielt für die Fragestellung nicht die geringste Rolle.)

  • vor 1 Jahrzehnt

    Erfunden wurde der bargeldlose Verkehr des Geldes im 12. Jhdt durch die Templer. Es war noch auf den Orden und die Fürsten beschränkt, es war aber möglich in Paris Geld einzuzahlen, es in Jerusalem abzuheben.

    In Venedig wurde der bargeldlose Verkehr im 14. Jhdt perfektioniert. daher heute noch die Begriffe wie "Bank" und "Giro",

    Mit den reichen Handelshäusern in Augsburg z.Bsp. die Fugger, in Florenz die Medici, wurde es normal von Stadt zu Stadt über die Handelsniederlassungen auch als "Nichtkunde", Gelder zu transferieren, gegen eine Gebühr natürlich.

    Als Goethe seine berühmte Italienreise antrat war das Finanzwesen schon soweit, daß das mitschleppen von Hartgeld als Rückständig betrachtet wurde (außer natürlich die Mehrheit der Bevölkerung, die damals wie heute nichts hatte/hat, wie heute: je ärmer desto höher die Kontoführungsgebühren! bedeutete)

    Unter Napoleon wurde eine Währungsangleichung teilweise verwirklicht, was den Zahlungsverkehr sehr erleichterte.

    Hier wurde gesagt: Ab 1871 währe im Kaiserreich eine einheitliche Währung eingeführt worden, gefehlt! Das kam erst 1878!

    Bismarck mußte viel Arbeit leisten und dem ein oder anderen Fürsten freundlich mit Konsequenzen drohen!

    Quelle(n): Die Entwicklung des Bargeldlosen Finanztransfers, Prf. Lüttmann . R. 1967
  • vor 1 Jahrzehnt

    Das Bankwesen ist schon aus der Antike bekannt. In Mesoptamien waren Banken in viele Städten sesshaft. Das waren meist Familienbetriebe. Gold und Silber war schwer. Auch Weizen konnte man nicht gefahrlos transportieren. Räuber gab es überall. Also wandte man sich an ein Bankhaus. Dort bekam man eine Tontafel mit dem Betrag, den man eingezahlt hatte, entweder in Gold, Silber oder Getreide und das Zeichen des Bankhauses wurde eingedrückt. man konnte diesen Betrag dann in einer anderen Stadt einlösen.

    Das Bankwesen in Europa breitete sich schnell über alle Handelsplätze aus. Es funktioniert so ähnlich, nur dass man einen Personenwechsel, also ein Papier bekam, und ihn in den Bankhäusern der großen Städte Europas gegen die benötigte Summe Bargeld eintauschen konnte.

    Die Summe, die man erhielt, wurde abgezogen und ein neuer Scheck oder Wechsel ausgestellt. Auch die Geldgeschäfte der Hanse funktionierten früher so.

    Große Bankierfamilien waren die Medici und die Fugger. Später gab es dann neben den großen Privatbanken auch öffentliche Banken, teils staatlich, teils städtisch.

    Paris, Frankfurt, Hamburg, Wien, Berlin, Amsterdam und London wurden im 19. Jahrhundert zu wichtigen europäischen Bankplätzen.

    Auch Juden beschäftigten sich mit Geldgeschäften und stellten Wechsel auf den Namen aus, durch die jeder, der in ihrem Besitz war, in den großen Städten dafür Bargeld bekam, denn die jüdischen Banken waren in ganz Europa verteilt.

    Die meisten Privatbanken übten bis zum Beginn des 19. Jh. Geldgeschäfte noch zusammen mit Handelsgeschäften aus. Viele Banken haben also ihren Ursprung in den früheren Handelshäusern.

    Die Banken der Familie z. B. der Rothschilds und Bethmanns sind bezeichnend dafür.

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