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Arbeitslose brauchen unkomplizierte Hilfe?

In der Krise haben viele Angst, in Arbeitslosigkeit zu rutschen und lange dort zu bleiben. Sie brauchen schnelle, unkomplizierte Hilfe. Dafür sind Jobcenter da. Aber ausgerechnet jetzt müssen wir die neu organisieren; so hat es das Verfassungsgericht angeordnet. Zwei Jahre sind schon im Streit vergangen. Gutachten der Rechtswissenschaftler füllen ganze Aktenschränke.

Es ist höchste Zeit, dass wir aufhören darüber zu streiten, was nicht geht, sondern sagen, wie es gehen kann: Auch nach der Reform wird der Arbeitslose in dasselbe Jobcenter gehen. Wie heute trifft er seinen Arbeitsvermittler und im nächsten Zimmer die Schuldnerberaterin. Die Alleiner­ziehende trifft ihre Fallmanagerin, die ihr die Teilzeitstelle vermittelt und das Geld für den Lebensunterhalt berechnet, im Stockwerk drüber kalkuliert der Kommunalbeamte die Warmmiete und sucht in der Gemeinde den Kitaplatz für das Kind. Diese praktischen Seiten der Jobcenter müssen wir bewahren.

Kompetenzstreit hin oder her: Wir dürfen nicht vergessen, dass ein Mensch ohne Arbeit im Mittelpunkt steht! Ich sorge dafür, dass die Bundesagentur noch kooperativer und flexibler auf die Kommunen zugeht. Alle müssen sich aufeinander zubewegen!

Komentar von Von Ursula von der Leyen (CDU, Bundesarbeitsministerin)

Meine Frage

Hat diese Frau das Arbeitsamt oder eine ARGE je von innen gesehen ? so wie es real abläuft ,wie die " Kunden " behandelt werden ,welche Schikanen sie manchmal erdulden müssen ..........?

4 Antworten

Bewertung
  • vor 1 Jahrzehnt
    Beste Antwort

    Mir wird immer mehr die Philosophie des Multimillionärs und Anthroposophen Gotz Werner klar.

    Wenn man sich mit seinem Modell des uneingeschränkten aber verrechenbaren Grundeinkommens beschäftigt und umsetzt, dann würde der ganze bürokratische und Mensch entwürdigende Zirkus ein jähes Ende finden.

    Mit dem eingesparten Geld für diesen Bürokraten Müll, den daraus entstehenden Kosten (Gebäude, Nebenkosten etc) sowie überlasteter Sozialgerichte und den Kosten für Schönrechnerei von Statistiken ließe sich dieses Modell auch finanzieren.

    Wenn man dann noch obendrein das Kindergeld nur noch anteilig und bis zu einer gewissen Einkommensgrenze bezahlt, Kinderfreibeträge für besser verdienende streicht, dann käme in der Summe eingesparte Milliardenbeträge zusammen.

    Allerdings hätte dann Frau von der Leyen etwas weniger in der Tasche und ob das die mitfühlende, Obrigkeitsdenkende Masse will, wer weiß das schon. -:)

  • vor 1 Jahrzehnt

    Nun, da sie nie "Kundin" war, hat sie ein Arbeitsamt/eine ARGE nur von innen gesehen, wenn sie auf "Besichtigungstour" oder "Goodwilltour" war, was kaum die Anwesenheit bei Gesprächen zwischen Angestellten und Arbeitslosen mit einschließt. Was glaubst du denn?

    In Amerika soll "Vom Tellerwäscher zum Millionär" ja möglich sein, in Deutschland halte ich einen Aufstieg, wie du ihn andeutest ("Vom Langzeitarbeitslosen zum Minister") grundsätzlich kaum für möglich^^ und in von der Leyens Fall ganz sicher für nicht zutreffend.

  • vor 1 Jahrzehnt

    Frau vom Leyen hat absolut Recht; ein Mensch der entlassen wird und in die Arbeitslosigkeit fällt ist psychologisch gesehen ein halbes Wrack, für ihn bricht eine Welt zusammen. Das letzte was der Arbeitslose braucht ist ein Kampf mit dem SGB, alle darin enthaltende § verstehen und zusätzlich eine K(r)ampf mit der ARGE/Arbeitsagentur führen muss.

    Da hat von Leyen wirklich absolut Recht und es nicht gegen ihre Aussage auszusetzen - dumm nur, dass dieser K(r)ampf tagtäglich passiert, dass man verzweifelt immer wieder auf ein neues für sein Recht kämpfen muss. Fordern das passiert täglich, oft genug auch in reinen Schikanen, aber fördern? In Lehrgängen, wo man Puzzle zusammensetzt, Häkeln lernt oder 7 Stunden vor dem PC mögliche Bewerbungsstellen raussucht aber keine andere Hilfe bekommt? Das bringt nicht und schon gar nicht, wenn man gezwungen wird, solche Lehrgängen zu besuchen.

    Frau von Leyen sollte sich mal in solche Sozialforen wie sozialhilfe24.de aufrufen und darin mal lesen, welche Schikanen die Arbeitslosen ausgesetzt ist. In einer Arge setzen bringt der Frau auch nichts, da wird ihr nur die heile Welt vorgeführt.

  • vor 1 Jahrzehnt

    Ja ja...die Theorie klingt immer bittersüß,aber leider wird in der Realität vor der Obrigkeit gekuscht und das gewünschte Idealbild vorgegaukelt.Potentielle Querulanten werden sicherheitshalber mundtot gemacht,damit sie nicht die Wahrheit rausplappern können. Heißt praktisch: Würde sich die Dame mal in eine Arge begeben,so würde sie definitiv keinen regulären Ablauf der Prozesse dort miterleben,sondern lediglich ein gespieltes Theater sehen,bei dem alles der Theorie entspricht. Wie einer meiner Vorredner schon schrieb,müsste sich die Dame mal die vielen vielen negativen Berichte in den diversen Sozialforen durchlesen, um ein halbwegs reelles Bild der Lage zu kriegen.

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