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Was ist der religiöse Ursprung des Nahost-Konflikts?

Update:

Meine Lehrerin meinte, dass der Ursprung sogar noch weiter zurück liege. Irgendetwas mit Sara und Isaak etc.

Wer jetzt Anspruch auf das Land hat und so.

Update 2:

Ja, das kommt dem ja schon näher... aber geht es vielleicht etas ausführlicher? Ich davon nähmlich absolut keinen Schimmer...

13 Antworten

Bewertung
  • vor 1 Jahrzehnt
    Beste Antwort

    Deine Lehrerin meint die Abraham-Geschichten im 1.Buch Mose. Du hast davon „absolut keinen Schimmer?“ Also, ich will’s Dir Schritt für Schritt erklären:

    Zunächst einmal ein paar Begriffsklärungen:

    Als ISRAELITEN wird das alttestamentliche israelitische Volk bis zur Vernichtung des einst durch die Könige Saul und David gegründeten israelitischen Königsreiches durch die Babylonier bezeichnet; die Babylonier verschleppten die israelitische Oberschicht nach Babylonien ins Exil.

    Von JUDEN spricht man seit dem Ende des babylonischen Exils und meint damit bis zum heutigen Tag die jüdische Religion und das jüdische Volk im religiösen und kulturellen, nicht im staatlich-politischen Sinne.

    ISRAELIS nennt man die Bürger des heutigen Staates Israel.

    Nun zu den biblischen Geschichten, nach denen Du fragst:

    Zu Anfang (1.Mose 12,1-3) wird Abraham von Gott verheißen, daß Gott ihn 1. in ein neues Land führen und ihn (bzw. seine Nachkommen) 2. zu einem großen Volk machen und ihn 3. segnen und ihm einen großen Namen machen werde. Abraham ist mit Sarah verheiratet, aber sie kann keine Kinder bekommen. Da versucht Sarah, der göttlichen Verheißung ein wenig nachzuhelfen, und schickt Abraham mit ihrer Sklavin Hagar ins Bett, er solle mit ihr ein Kind zeugen. Nach damaliger Rechtsauffassung galt ein Kind, das ein Ehemann mit der Sklavin seiner Frau zeugte, als legitimes Kind der Eheleute. Sarah benutzt ihre Sklavin also gewissermaßen als Leihmutter.

    Als aber Hagar von Abraham schwanger ist, tritt sie gegenüber ihrer kinderlosen Herrin Sarah immer selbstbewußter auf. Das paßt Sarah überhaupt nicht. Um ihre Sklavin wieder in ihre Schranken zu verweisen, behandelt sie sie auf demütigende und erniedrigende Art und Weise, woraufhin Hagar flieht. Da erscheint ihr (Hagar) ein Engel, weist sie 1. an, zu Hagar zurückzukehren und sich ihr zu unterwerfen, und sagt ihr 2., daß das Kind, das in ihr heranwächst, ein Junge ist, den sie Ismael nennen soll und der eine unübersehbar zahlreiche Nachkommenschaft haben wird. Das alles ist nachzulesen in 1.Mose 1,16.

    In 1.Mose 21 steht eine weitere Hagar-und-Ismael-Geschichte. Wider Erwarten bekommt Sarah in schon recht hohem Alter doch noch einen Sohn, nämlich Isaak. Aber: Ismael ist schon vor ihm geboren, ist also der Ältere. Damit Ismael ihrem Isaak nicht den Rang abläuft, nicht das Erstgeburtsrecht zuerkannt bekommt und nicht Haupt-Erbe wird, drängt Sarah Abraham dazu, Hagar und Ismael zu verstoßen. Abraham tut es. Hagar und Ismael verdursten in der Wüste fast; da erscheint Hagar ein Engel, zeigt ihr eine Wasserquelle und verheißt ihr, daß Gott ihren Sohn Ismael zu einem großen Volk machen werde (1.Mose 21,18).

    Was hat das nun mit den Landansprüchen im heutigen Nahostkonflikt zu tun?

    Von je her galt Abraham als Stammvater der Israeliten/Juden; der Stammbaum läuft hier über Abrahams Sohn Isaak weiter, dann über dessen beide Söhne Jakob und Esau; Esau ist der ältere von beiden, aber Jakob erschleicht sich das Erstgeburtsrecht und den väterlichen Segen mit einer List, sodaß der Stammbaum dann mit Jakob weitergeht: dessen 12 Söhne gelten als die Stammväter der zwölf Stämme, aus denen das alttestamentliche israelitische Volk bestand.

    Im 2.Jahrhundert v.Chr. kam jedoch in der jüdischen Überlieferung der Gedanke auf, daß mit dem „großen Volk,“ dessen Stammvater Ismael nach 1.Mose 16,10 und 1.Mose 21,18 sein sollte, die Araber gemeint seien, daß also nicht nur die Juden (über Isaak), sondern auch die Araber (über Isaaks Halbbruder Ismael) von Abraham abstammten. Auch der bedeutende jüdische Historiker Josephus, der im 1.Jahrhundert n.Chr. lebte, bezeichnet Ismael als den Stammvater der arabischen Nation.

    Radikale religiöse Israelis begründen heute ihre Landansprüche gegenüber den Palästinensern auch religiös, unter anderem mit der o.g. Verheißung an Abraham in 1.Mose 12,1-3. Aber die Araber halten dagegen, daß sie sich als Nachkommen Abrahams (über Ismael) mit demselben Recht auf diese Verheißung berufen können; außerdem ist der Islam (dem die meisten Araber angehören) der Auffassung, daß er die letztgültige Religion und damit Erbe des Judentums und des Christentums sei, die er als seine Vorstufen bzw. Vorläufer betrachtet; die Linie der biblischen Verheißungen verlaufe von Abraham über Mose, die alttestamentlichen Propheten und Jesus hin zu Mohammed als dem größten und endgültigen Offenbarer Gottes. Damit kann die islamisch-arabische Seite ihrerseits den arabischen Anspruch auf Palästina religiös begründen.

    Aber auch wenn hier von beiden Seiten religiöse Argumente ins Feld geführt werden, ist der Nahost-Konflikt nicht religiösen, sondern politischen Ursprungs. Ignatz Bubis, seinerzeit Vorsitzender des Zentralrates der Juden in Deutschland, hat es einmal ganz prägnant formuliert: „Dieser Konflikt ist kein jüdisch-islamischer, sondern ein israelisch-palästinensischer Konflikt. Auch wenn die Israelis jüdischen Glaubens und die meisten Palästinenser islamischen Glaubens sind. Dieser Konflikt ist kein religiöser, sondern ein politischer.“

    Zum Ursprung des heutigen Nahost-Konflikts:

    Gegen Ende des 19.Jahrhunderts entstand in Europa die Bewegung des Zionismus, die eine Aus- bzw. Rückwanderung der Juden nach Palästina zum Ziel hatte, das Land, aus dem ihre Vorfahren vor über 1800 Jahren von den Römern vertrieben worden waren. Der Zionismus war zunächst eine Reaktion auf die Bedrohung der Juden durch den russischen bzw. osteuropäischen Antisemitismus. 1897 wurde der Zionistische Weltkongreß gegründet; sein Präsident Theodor Herzl forderte in seinem Buch „Der Judenstaat“ für die Juden eine „öffentlich-rechtlich gesicherte Heimstätte in Palästina.“ Eine verstärkte Auswanderung europäischer Juden nach Palästina setzte ein. Zur Zeit des 1.Weltkrieges lebten in Palästina 91% Araber und 9% Juden.

    Während des 1.Weltkrieges versprachen die Engländer Palästina sowohl den Arabern als auch den Juden, um beide als Verbündete im Krieg gegen die Mittelmächte (Deutschland, Österreich-Ungarn, Osmanisches Reich) zu gewinnen. Nach dem 1.Weltkrieg fiel Palästina an die Engländer. Es war von arabischen Bauern besiedelt; es gehörte jedoch großenteils nicht ihnen, sondern Großgrundbesitzern, die häufig in Beirut, Istanbul und anderen Städten lebten. Von ihnen kaufen Juden immer mehr Land und vertrieben die Bauern, um Platz für jüdische Einwanderer zu schaffen.

    Die Konflikte zwischen jüdischen Einwanderern und Arabern, die sich zu Recht bedroht und verdrängt fühlten, nahmen zu und führten auch zu gewaltsamen Auseinandersetzungen. Die Engländer, die das Land beiden Seiten versprochen hatten, versuchten sich herauszureden, wurden der Lage aber immer weniger Herr. Nationalsozialismus, 2.Weltkrieg und Holocaust ließen die jüdische Auswanderung bzw. Flucht nach Palästina rapide anschwellen.

    1947 bestand die Bevölkerung Palästinas zu zwei Dritteln aus Arabern und zu einem Drittel aus jüdischen Einwanderern. Die UNO versuchte, das Problem durch eine Teilung des Landes zu lösen und sprach dabei 57% der Fläche Palästinas den Juden zu; innerhalb dieser den Juden zugesprochenen Fläche aber waren immer noch 90% arabischer Landbesitz. Die jüdische Seite nahm den Teilungsplan an, die arabische lehnte ihn ab. 1948 rief Ben Gurion den Staat Israel aus, worauf die Staaten der Arabischen Liga Israel den Krieg erklärte. Israel gewann ihn und eroberte weiteres arabisches Land über die UNO-Vorschläge hinaus. Ungefähr 750.000 Palästinenser flohen aus Furcht vor israelischen Angriffen aus ihren Dörfern oder wurden vertrieben.

    Mit Religion hat das alles nichts zu tun.

    @whyskyhigh: der heutige Nahostkonflikt ist mitnichten mehr als 3000 Jahre alt. Allerdings wird in den heutigen Auseinandersetzungen gelegentlich auf den israelitischen Eroberungskrieg und Völkermord an den Kanaanäern verwiesen, der im Buch Josua geschildert wird ("Kanaan" war der ursprüngliche Name für das strittige Land). Radikale Israelis sehen in ihm die Verwirklichung der an Israel gegebenen Landverheißung, aus der sie die Legitimation ableiten, dieses Land auch heute wieder in Besitz zu nehmen; von arabischer Seite wird dieselbe Geschichte als Beleg dafür gewertet, daß die Israelis/Israeliten damals wie heute ein brutales Eroberervolk seien.

    Der im Buch Josua beschriebene Eroberungskrieg ist jedoch eine Fiktion späterer kriegerischer Zeiten. In Wahrheit hat sich die israelitische Landnahme, die in der Mitte des 2.Jahrtausends v.Chr. stattgefunden hat, weitgehend durch friedliche Einwanderung israelitischer Nomadensippen vollzogen. Aus ihnen und kanaanäischen Ureinwohnern, die den israelitischen Jahwe-Glauben übernahmen und mit denen sie sich vermischten, entstand im Lande selbst das israelitische Volk. Insbesondere im Norden Israels dürfte der kanaanäische Anteil am israelitischen Volk besonders hoch gewesen sein, woraus sich erkärt, daß sich dort die heidnische kanaanäische Ba'als-Religion, die von den israelitischen Propheten heftig bekämpft wurde, noch lange neben der Jahwe-Religion hielt.

    Auch ist das israelitische Volk nie als Ganzes in Ägypten gewesen; vielmehr war auch die Gruppe, die unter Mose in die Freiheit zog, nur eine von vielen Gruppen, aus denen sich in Kanaan das israelitische Volk bildete. Kriegerische Auseinandersetzungen fanden in Kanaan zwischen dem sich dort bildenden israelitischen Volk und den kanaanäischen Stadtkönigtümern statt, die die Bevölkerung des Umlandes unterdrückten und ausbeuteten.

    Das heißt: die Einwanderung israelitischer Nomadengruppen nach Kanaan und die Entstehung des israelitischen Volkes im 2.Jahrtausend v.Chr. läßt sich mit der israelischen Eroberung Palästinas im 20.Jahrhundert nicht vergleichen. Das eine hat mit dem anderen ursächlich nichts zu tun.

  • Anonym
    vor 1 Jahrzehnt

    Religion ist nur vorgeschoben - es geht wie bei jedem Krieg um handfeste ökonomische Interessen..

  • Anonym
    vor 1 Jahrzehnt

    Der Ursprung liegt in der biblischen Geschichte bei Ismael und Isaak. Isaaks Nachkommen ist das Land Israel versprochen. Die Geschichte des alten Testamentes ist die Geschichte des Volkes Israel. Jesus war Jude. In der Bibel steht z. B., dass die Juden, die nie eine Heimat hatten, irgendwann nach Israel zurückkehren werden. Das hat sich erfüllt. Und der Staat Israel wurde gegründet. Die Moslems wollen Israel ausrotten, damit hätten sie den Beweis, dass es Gott Abrahams und Isaaks nicht gibt. Jerusalem wird in der Bibel ca. 700 mal erwähnt, im Koran nicht ein einziges Mal.

  • Anonym
    vor 1 Jahrzehnt

    Der Nahostkonflikt ist so alt wie Palästina selbst. Schon vor Salomo gab es dort stets und ständig Kriege. Auffällig ist nur, dass es immer ein bestimmtes Volk war, das daran beteiligt war....

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  • Frieden!

    erst haben alle 3 großen religionen friedlich nebeneinander in israel gelebt.

    Juden wurden verfolgt,

    dann haben die ein gut.

    Und haben dann den staat israel besiedelt. (wobei dir ortodoxen juden sagen, Gott hat uns über all auf der Welt zu ein zu hause geschenkt, wir wollen kein eigenen staat)

    trozdem haben einige juden einen eigenen staat gegründet.. und alle muslime die da gelebt hatten raus geworfen, bzw verbannt in den gazastreifen.

    dort eine.. ca. 30 meter hoche mauer gezogen.

    und... jetzt kontrollieren sie den gazastreifen,... also was wasserversorgung .. strom und so angeht mit militär.

    die palästinenser.. (muslime) die jetzt im gaza streifen eingesperrt sind.. die ja keine eigene arme haben (so wie die juden, jetzt natürlich deutschland und ameriaka als verbündete haben, und israelische bodentruppen losschicken, und in den gazastreifen bomben, um die Menschen da zu behalten)

    also die palis, normale bürger.. die eingesperrt sind... sagen sich..

    so kann man das nicht mit uns machen.. und wollen dann irgendwas machen...

    es fällt ihnen nicht anderes ein als sich selbst in die luft zu jagen.

    ziele sind dabei meist die jüdische arme.. doch.. wenn ein zivillist drauf geht.. kann man halt nichts machen.

    und weil die es für das volk, für die gerechtigkeit machen.. sagen die dann, das die für Gott sterben und somit jihad (Gott gefällige anstrengung)

    da die israelis keinen Frieden wollen...

    bzw die beiden seiten sich nicht mal an einen tisch setzten und verhandeln... wird es immer weiter so gehen.. bis... irgendwann mal ne grüßere bombe fliegen wird. (Gott bewahre.)

    Was ist jezt schlimmer...

    das die einen ne bombe... von X km entfernung schmeissen und zievielisten töten,

    oder die anderen sich selbst in die luft jagen, militär und ggf auch zieviele töten?

    der eine drückt auf einen knopf... boooom...

    der andere opfert sich selbst noch mit... booom....

    hm.. hab ich was vergessen... hier noch ein viedeo.. zum krieg dort.

    http://www.youtube.com/watch?v=7LFbXL0wQAA

    also bitte um korrektur.. falls fehler auftauchen sollten.

    in diesem SInne, auf das wir den Frieden in unseren herzen zulassen, und somit wieder an unsere Mitmenschen weiter geben können.

    wasalam

    Quelle(n): eigene recherche... informationen.. weitere kriegs infos auch hier... mit interessanten links und videos.. bissel runter scollen. http://harshika.ath.cx/
  • vor 1 Jahrzehnt

    starwars - das hast Du sehr gut gesagt, besser kann ich es auch nicht.

  • Anonym
    vor 1 Jahrzehnt

    der ursprung, ganz trocken:

    juden wurden verfolgt, haben dann ihre ursprüngliche heimat wiederbesiedelt, und dort einen eigenen staat gegründet.

    das war der grund für den konflikt.

  • vor 1 Jahrzehnt

    das ist falsch

    der konflikt ist mehr als 3000 jahre alt

  • Anonym
    vor 1 Jahrzehnt

    Es ist der Konflikt zwischen Abraham,Sarah, Isaak, der Sklavin Hagar und Ismail.

    Als Sarah noch als 100-Jährige Isaak gebar, sagte sie zu ihrem Mann Abraham: schicke Hagar mit Ismail in die Wüste. Und so geschah es.

  • vor 1 Jahrzehnt

    "Der wahre religiöse Ursprung liegt darin, dass die Menschen sich nicht an Gottes Gebote halten, zum einen nicht zu morden, zum anderen sich nicht politisch zu betätigen. Dann gibt es da noch das Gebot, nach seinem Nächsten zu sehen, was man auch versäumt, ebenso für seinen Feind zu beten."

    wie kann einer solchen blödsinn schreiben, wenn er sich gleichzeitig auf die wahrhaftigkeit seiner "wtg-bibel nwü beruft??

    einfach unbegreiflich, aber bezeichnend für irregeleitete zj-hirnis!

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