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Jeder soll nach seiner eigenen Facon selig werden...?
sagte (meines Wissens) Friedrich der Grosse und bezog sich damit auf die Hugenotten die in Preussen Zuflucht suchten.
Bedeutet dieser Satz, dem ich voll und ganz zustimme, dass jeder dieses Recht auf spirituelle, religioese Seligkeit ueberall auf der Welt fuer sich einzufordern kann??
Ich denke da auch an meinen Freund den Karaja Indio Akileno hier ein Bild von ihm und seiner Frau
http://upload.wikimedia.org/wikipedia/co%E2%80%A6
der Aufgrund der Abholzung des Regenwaldes wohl bald eine neue Heimat suchen muss..
12 Antworten
- aeneasLv 7vor 1 JahrzehntBeste Antwort
Stimmt, dieser Satz stammt vom "Alten Fritz", der damit fuer seine Zeit ein wirklich moderner Mann war. Aber das galt fuer das Koenigreich Preussen und sowohl damals wie heute keineswegs fuer "ueberall auf der Welt", wie wir ja hinreichend wissen. Wenn dem so waere, wuerde die [religioese] Welt wohl um Einiges friedlicher sein.
- mytilenaLv 7vor 1 Jahrzehnt
Dieser Satz, den der preuÃische König Friedrich II. tatsächlich am 22. Juni 1740 schrieb, bezog sich nur auf die Religionen und nur auf die christlichen, also auf die Hugenotten, Reformierten und Katholiken in seinem Land.
Unter Friedrich kamen nur noch vereinzelt Franzosen nach PreuÃen, meist Künstler.
Der groÃe Zustrom von Hugenotten fand unter seinem UrgroÃvater, dem GroÃen Kurfürsten von Brandenburg statt, der 1685 das Edikt von Potsdam erlieÃ. In erster Linie waren es wirtschaftliche Gründe, die ihn veranlassten, auf die Aufhebung des Edikts von Nantes durch Ludwig XIV. zu antworten, denn nach dem 30igjährigen Krieg und einer Pestepidemie war das Land Brandenburg bevölkerungsmäÃig ausgeblutet.
Als Friedrich lebte, war schon jeder 4. Berliner ein Franzose.
Ihm ging es vor allem um die Besiedlung von Gebieten in Pommern.
Die Neusiedler kamen zumeist aus Ländern, die PreuÃisch-Pommern benachbart waren - Deutsche Rückwanderer aus Polen, dann Einwanderer aus Schwedisch- Pommern und Mecklenburg. Eine beträchtliche Anzahl wanderte aus Sachsen ein und zeitweise, so in den Jahren 1747/48, aus Ländern im Südwesten des Reiches, Würtemberg, Baden, Hessen-Darmstadt, Hessen-Nassau und ganz besonders aus pfälzischen und geistlichen Hoheitsgebieten am Rhein.
Friedrich schrieb zwar auch 1740:„Alle Religionen seindt gleich und guht, wan nuhr die Leute, so sie profesieren, erliche Leute seindt, und wen Türken und Heiden kähmen und wolten das Land pöbplieren, so wollen wier sie Mosqueen und Kirchen bauen“
Doch so tolerant, wie sich obengenannter Satz auch liest, betraf es nicht die Juden.
Friedrich II. erlieà sogar 1750 das „Revidierte Generalprivilegium und Reglement“, in dem die aufenthaltsberechtigten Juden in sechs Klassen unterteilt wurden.
Juden waren zu hohen Zahlungen an den Staat verpflichtet, um Schutzbriefe zu erlangen, die ihnen gestatteten, in PreuÃen zu leben und ein Gewerbe zu betreiben. Sogar das Recht auf Heirat und ob oder wie viele Kinder sie haben durften, wurde so befohlen.
Bei familiären Anlässen, wie z.B. Heirat, waren sie verpflichtet minderwertige Waren aus seiner 1763 selbstgegründeten Porzellanmanufaktur zu kaufen. Das waren meist Gegenstände, die sie nicht gebrauchen konnten. So musste z.B. Moses Mendelsohn bei seiner Verheiratung 1769 20 blaue Porzellanaffen kaufen.
Also, wie man sieht, sollte man auch Zitaten von berühmten Leuten immer mit Vorsicht begegnen, denn auch geschichtliche GröÃen ändern sich im Laufe ihres Lebens und damit auch ihre Meinung. Und was sie einmal sagten, muss nicht für das gesamte Leben gelten.
Deswegen sollte man Zitate nicht nur einfach übernehmen, und sie nicht vorbehaltlos mit der gesamten Persönlichkeit eines Menschen identifizieren, sondern sie in Bezug zu der Zeit setzen, in der sie geäuÃert wurden, denn so fortschrittlich Friedrich in seiner Jugend dachte und bei seiner Thronbesteigung in Teilbereichen auch handelte, so änderte sich das im Laufe seiner Regierungszeit mitunter drastisch. Und als Friedrich diesen Satz von sich gab, war er noch nicht Friedrich der GroÃe von PreuÃen, sondern Friedrich II. in PreuÃen.
Trotz allem kann ich dieses Zitat nur unterstreichen, denn jeder Mensch hat das Recht auf seine eigene Glaubensfreiheit, aber auch das Recht der Gleichheit vor dem Gesetz des Landes, in dem er lebt oder vorhat zu leben, aber Rechte gehen auch immer mit Pflichten einher, denn auch dabei muss Gleichheit herrschen.
PS.Leider ist es nicht überall auf der Welt so, dass Religionsfreiheit und Freiheit der Spiritualität besteht. Das werte ich als einen unzulässigen Eingriff in die persönliche Freiheit eines Menschen.
Doch die Abholzung des Regenwaldes ist ein unzulässiger Eingriff, der die Zukunft der Menschheit und unserer Erde bedroht. Es ist ein Verbrechen, aber nicht der Menschen, die es dort ausführen und am Existenzminimum leben, sondern derer, die es veranlassen und die Armut der Menschen dort für ihre Zwecke ausnutzen.
- Anonymvor 1 Jahrzehnt
Nunja, aber auch schon einige seiner aufgeklärten und ganz und gar nicht völkerfeindlichen Zeitgenossen bezeichneten den Islam als rückständig, primitiv und Gefahr für die westliche Welt, ja sogar als Gefahr für das Christentum!
- Anonymvor 1 Jahrzehnt
Das bedeutet dass sich niemand in die Angelegenheiten anderer einmischen soll, sondern sie in Ruhe lassen sollte und somit auch selber in Ruhe gelassen werden möchte.
gruÃ
Franky
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- Alte EuleLv 4vor 1 Jahrzehnt
Richtig! Friedrich der GroÃe stand (nach seinen Eroberungskriegen bzw. Kleinländerzusammenlegungsreform - darf man heute durchaus anders betrachten...) vor dem Problem, dass er viel - relativ unfruchtbares - Land hatte und keine Menschen darin. Als Protestant, wissend, dass es viele verfolgte Protestanten in Europa gab, und dass diese relativ anspruchlos in Bezug auf ihren Lebensstandard waren, prägte er diesen Satz.-
In der Folge kamen die Hugenotten aus Frankreich, die Kärntner ausÃsterreich und viele andere mehr, die dann auch mit der Einführung von Kartoffeln, Zwiebeln und Porree es schafften, auch Brandenburg und OstpreuÃen zu ertragsreichen Ländereien werden zu lassen.
Es ist insofern umgekehrt zu den Erläuterungen deine Frage: Damals wurde den Menschen, die aus Glaubensgründen in ihrer Heimat NICHT toleriert wurden, eine neue Heimat angeboten.
- vor 1 Jahrzehnt
Ja, jeder hat das Recht.....manchmal gibt es sogar Instanzen, es einzufordern, aber hier auf Erden gilt nicht das Prinzip der Gerechtigkeit, sondern trotz allen Gelabers das Prinzip der Macht.
Die, die "gut" leben, sind IMMER die Schwachen.
- leer/vollLv 7vor 1 Jahrzehnt
man kann einen sadisten nicht gewähren lassen oder sonst einen psycho. wer spaà hat am nichtspaà anderer gehört weg.
- Bettina S.Lv 6vor 1 Jahrzehnt
Erst wenn der Mensch sich aus freien Stücken für oder gegen Gott entscheiden kann, wenn er selbst darüber entscheiden kann, was und inwieweit er etwas über Gott glaubt, ist es dem Menschen überhaupt möglich, Verantwortung und Eigenständigkeit zu entfalten, wesentliche Eigenschaften, die einen Fortschritt in der Gesellschaft erst ermöglichen, aber ebensogut eine Degeneration der Gesellschaft verursachen können, wenn du Werbeüberflutung immer an die Gier und Eitelkeit und an den Egolismus der Menschen appelliert wird.
Dein Link funzt nicht. Also kann ich dazu nicht Stellung nehmen.